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Karin Bucha Staffel 4 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Staffel 4 – Liebesroman - Karin Bucha


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fragt sie, nachdem sie sich wieder in die frischen Kissen gelegt hat.

      »Ich werde gleich reihum telefonieren«, sagt Bernd strahlend.

      Frau Hanna Imhoffs erste Frage lautet: »Wie geht es Charlotte?«

      »Danke, Mutter, sie ist wohlauf, läßt dich grüßen und dir sagen, sie habe Sehnsucht nach dir«, antwortet Bernd und fährt nach kurzem Überlegen fort: »Auch die Kinder sollen es wissen. Bring sie nur morgen wieder mit – Charlotte blickt immer so sehnsüchtig zur Tür – ich weiß doch, was ihr fehlt.«

      Am nächsten Morgen hat Charlotte all ihre Lieben wieder um sich. Die Mädchen können sich nicht satt sehen an dem kleinen Wunder und sind nicht von dem Stubenwagen wegzubringen.

      Blumen werden abgegeben, Glückwünsche flattern ins Haus. Man hat Maria noch nicht von dem frohen Ereignis benachrichtigt. Weder Bernd noch Charlotte haben den Mut, davon zu sprechen.

      Als Charlotte ein wenig schlafen will – der Tag hat sie sehr ange­-strengt –, geht Frau Hanna mit Bernd in das Nebenzimmer.

      »Ingrid gefällt mir nicht, Bernd. Ich glaube, sie hat sich erkältet, denn heute nacht fieberte sie schon.«

      Durch die Nachtwache sehr abgespannt, nimmt Bernd zuerst kaum Notiz von Frau Hannas Worten. Erst als Ingrid am nächsten Morgen nicht aufstehen kann, ist er beunruhigt.

      Frau von Delian hat nun zwei Kranke zu versorgen.

      Charlotte fragt die alte Dame immer wieder nach Ingrid. Frau von Delian verschweigt ihr jedoch den Zustand des Kindes, denn sie hält Charlotte noch nicht für stark genug, davon zu hören.

      Schließlich erträgt Charlotte die Ungewißheit nicht länger und fragt Monika: »Nicht wahr – Ingrid ist krank? Du kannst es mir ruhig sagen, Moni, ich erschrecke nicht, und ich muß es doch wissen.«

      Da nickt Monika nur. Charlotte sinkt still in die Kissen zurück.

      Kaum ist Frau von Delian an ihr Bett getreten, als Charlotte sie fragt: »Warum hast du mir das nicht gesagt, Delian? Ingrid ist krank? Und keiner ist bei ihr?« Ihre Augen schwimmen in Tränen.

      Da wird Frau von Delian ungeduldig. »Bin ich etwa niemand? – Ingrid liegt mit einer Erkältung zu Bett, das kommt in dieser Jahreszeit schon mal vor; muß man da denn gleich losheulen? Sind wir Barbaren, die das Kind herzlos ohne Pflege lassen?«

      »Aber das kannst du auf die Dauer doch nicht aushalten, Delian, dich zu gleicher Zeit um Ingrid und mich zu sorgen, es wird für dich zuviel.« Charlotte läßt sich nicht beirren.

      »Ich sage es schon, wenn es mir zuviel wird«, wehrt Frau von Delian beinahe beleidigt ab. »Bis jetzt habe ich mich nie so wohl gefühlt wie mit diesen vielen Pflichten. Da merkt man doch erst, daß man noch zu etwas nütze ist.«

      Versöhnt hascht Charlotte nach der Hand der treuen Seele. »Meine liebe Delian!« flüstert sie zärtlich, und der alten Dame wird ganz weich ums Herz. Brummend erhebt sie sich und geht hinaus, wie stets, wenn sie ihre Rührung verbergen will.

      Charlotte sieht ihr dankbar nach. Dann fällt ihr Blick auf ihr Kind, das die Delian ihr in den Arm gelegt hat. Sie wagt nicht, sich zu rühren. Um den Schlaf des Kleinen nicht zu stören, hält sie sogar den Atem an und betrachtet Zug um Zug des winzigen Gesichtchens. Dann packt sie die Mutterliebe, und sie drückt Kuß um Kuß auf des Kleinen rosige, samtene Haut. Der Kleine verzieht den Mund ein wenig bei dieser stürmischen Liebkosung, aber er läßt sich nicht in seinem süßen Schlummer stören.

      Das Kind liegt weich und warm in ihrem Arm. Charlotte kann sich nicht losreißen von diesem Anblick. Niemand stört die junge Mutter in ihrer Verzückung. Ihre Gedanken irren weitab – Maria.

      Dann denkt Charlotte wieder an Ingrid. Sie sehnt sich nach dem Kinde. Aber Ingrid ist ja bei Frau von Delian in guten Händen, auch die Schwiegermutter ist da, so daß beide Frauen sich in der Pflege ablösen können.

      Es wird doch nichts Ernstliches sein? Bernd sah heute so bekümmert und besorgt aus.

      Als kurz darauf Frau von Delian in das Zimmer tritt, bittet Charlotte inständig: »Kann ich nicht wenigstens einmal Ingrid sehen?«

      »Sie – Sie wollen?« Die alte Dame ist so überrascht, daß sie nicht weiterzusprechen vermag.

      Und schon fährt Charlotte fort: »Morgen darf ich sowieso aufstehen. Es läßt mir keine Ruhe mehr, ich glaube, ihr verheimlicht mir etwas.«

      Frau von Delian erblaßt, was Charlotte nicht entgeht. »So schlimm ist es wirklich nicht«, antwortet die treue Seele mit abgewandtem Gesicht.

      Charlotte gibt sich zufrieden, doch nur vorläufig.

      Zwei Tage später darf sie zum ersten Male das Zimmer verlassen. Jetzt ist sie nicht mehr zurückzuhalten. Unverzüglich läßt sie sich von Bernd in das Kinderzimmer führen.

      »Du wirst dir schaden, Charlotte«, warnt Bernd. Doch heftig abwehrend schüttelt sie den Kopf. – Ich bin es Maria schuldig, über ihr Kind zu wachen, denkt sie dabei.

      Charlotte fährt zusammen, als sie sich über das kranke Kind neigt. Seine Wangen sind schmal geworden, und die Haut ist durchsichtig. – Ing­rid liegt im Fieber und erkennt die Mutter nicht.

      Weinend läßt Charlotte sich an dem Bett nieder. »Ihr habt mir nicht die Wahrheit gesagt! Was ist mit Ing­rid?«

      »Lungenentzündung«, sagt Bernd Imhoff kurz, doch in diesem einen Wort liegt seine ganze Sorge. Charlotte ist wirklich tapfer und gefaßt. Entschlossen sagt sie: »Ich bleibe hier!« Und jeder Widerrede gegen­über verharrt sie auf ihrem Willen. »Mein Platz ist an Ingrids Bett, ich werde mich schon nicht überanstrengen!«

      Bernd läßt sie gewähren, zumal sie sich wirklich gut erholt hat.

      Von diesem Tage an weicht Charlotte keine Minute von dem Bett des fiebernden Kindes. Eine Schwester steht ihr zur Seite, aber Ingrid wird sofort erregt, sobald die Mutter nicht ihre heiße Hand hält.

      Charlotte vernachlässigt aber auch nicht ihre Pflichten dem Neugeborenen gegenüber. Sie wächst mit ihren Pflichten in diesen schlimmen Tagen über sich selbst hinaus.

      Dann geht das Fieber Ingrids plötzlich zurück, und der Arzt glaubt an eine baldige Genesung.

      »Nun schlafen Sie sich einmal tüchtig aus«, fordert Frau von Delian energisch, und diesmal widerspricht Charlotte nicht.

      Sie küßt Ingrid auf die eingefallenen Wangen, begibt sich darauf in ihr Zimmer und legt sich gehorsam nieder. Die Hände über der Brust gefaltet, starrt sie eine Weile zur Decke empor. Um ihren Mund liegt ein glückliches Lächeln.

      »Ich habe mitgeholfen, daß dein Kind gesund wurde!« murmelt sie dankbar vor sich hin – und denkt an Maria.

      *

      Maria hat nach dem Wiedersehen mit ihren Mädchen ein paar schreckliche Tage verbracht.

      Professor Holzer beobachtet sie schweigend, wie sie mit wehem Herzen und lächelndem Munde ihren Pflichten nachgeht. Er kennt sich in der Seele dieser Frau nur zu gut aus. Leid tut es ihm nur, daß sie kein Vertrauen zu ihm hat.

      Eines Tages hält er sie bei seinem Morgenrundgang an. »Schwester Maria, kommen Sie doch einmal in mein Zimmer, ich habe etwas mit Ihnen zu besprechen.«

      »Ja, Herr Professor.« – Maria ist durchaus nicht erstaunt, denn eine derartige Aufforderung ergeht des öfteren an sie.

      Kurz darauf sind sie in des Professors Zimmer. »Bitte, nehmen Sie Platz.« Er rückt Maria einen Stuhl zurecht. Sie sitzt mit dem Gesicht dem Fenster zu. Unter der weißen Haube quillt ihr dunkles Haar in widerspenstigen Löckchen hervor. Ihre Schönheit hat sich durch das Leid und die Entsagung noch vertieft. Die Herzensgüte, die sie ausstrahlt, verleiht ihr einen ganz besonderen Reiz.

      Es ist wohl zu verstehen, daß selbst ein sonst so kühl denkender Mann wie Professor Holzer Maria nicht gleichmütig gegenübertreten kann.

      »Entschuldigen Sie«, sagt er verlegen,


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