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Karin Bucha Staffel 4 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Staffel 4 – Liebesroman - Karin Bucha


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meines Mannes als um meines, also schwieg ich weiter, litt heimlich Höllenqualen.

      Dann fand mein Mann zusammen mit Bruckner die Pläne. Er war begeistert, hielt sie aber merkwürdigerweise vor Murphy verborgen.

      Murphy ließ in dieser Zeit von mir ab. Ich ahnte, daß er einen Plan ausbrütete, mit dem er mich auch eines Tages überraschte.

      Nur ein einziges Mal sollte ich ihm die Pläne verschaffen, eine einzige Nacht.

      Ich war sinnlos vor Angst und brachte sie ihm. Was galt mir der Schatz, mir ging es um meinen Mann, denn ich liebte ihn. Ich wußte ja nicht, was ich damit für Unheil heraufbeschwor.

      Am selben Abend vermißte mein Mann die Pläne.

      Er stellte mich zur Rede, überhaupt alle holte er zu einem Verhör herbei. Jeder beteuerte, die Pläne nicht gestohlen zu haben.

      Ich lehnte mit äußerlich gleichmütigem Gesicht an der Wand, während in mir die Hölle brannte.

      Gesteh es, mach dich frei von der Qual – raunte eine Stimme in mir – aber ich brachte das erlösende Wort nicht über meine Lippen.

      Das Verhängnis nahm seinen Lauf.

      Mein Mann begann fieberhaft an den Ausgrabungen zu arbeiten, nachdem er mit der Regierung einen Vertrag abgeschlossen hatte.

      Murphy enthüllte mir mit grausamer Offenheit, daß er in derselben Zeit, da mein Mann glaubte, auf den Grund gekommen zu sein und sein Ziel erreicht zu haben, die ganze Grabung einfach in die Luft sprengen wollte.

      Ich war entsetzt.

      Das bedeutete meines Mannes sicheren Tod.

      Nur den Zeitpunkt wußte ich nicht. Von nun an kümmerte ich mich noch mehr um die Arbeiten, und als ich merkte, daß es soweit war, rannte ich zu meinem Mann, um alles zu gestehen, ihn zu warnen und zu retten.

      Ich kam zu spät. Ich wurde zurückgerissen, sah noch das teuflisch verzerrte Gesicht Murphys über mir, hörte eine furchtbare Detonation, dann wußte ich nichts mehr.

      Mein Mann und Bruckner waren tot, ich erwachte im Krankenhaus, schwebte lange zwischen Leben und Tod. Auch von Ihnen hieß es, Sie seien ein Opfer der Katastrophe geworden, so glaubte ich auch.

      Als ich dennoch genas, gegen meinen Willen, holte ich meine Kinder bei unseren Freunden in Rio ab und kehrte gebrochen und verzweifelt in die Heimat zurück.

      Jahrelang brauchte ich, um die Eindrücke zu vergessen, mein Gewissen einzuschläfern. Ich fühlte mich schuldig an dem Tod meines Mannes.

      Michael hat mir die Briefe meines Mannes gezeigt, die er noch kurz vor seinem Tod an seinen Notar schickte. Daraus habe ich ersehen, daß er mehr wußte, als ich angenommen hatte. Er ahnte wohl alles und übersandte dem Notar die Pläne und Aufzeichnungen mit seiner letzten Verfügung. Murphy ahnte hiervon nichts.

      Eine Nacht, nachdem dieser Brief an den Notar abgegangen war, sprengte Murphy das Kastell, wobei mein Mann und Bruckner und die übrigen Hilfsarbeiter den Tod fanden.«

      Erschöpft schwieg Iris Mayring.

      Sie war in sich zusammengesunken. Das Gesicht in die Polster geschmiegt, schluchzte sie leise und erschütternd.

      Doktor Hellberg sah an der weinenden Frau vorbei.

      So also war das gewesen? Nicht mit Murphy gemeinsam hatte sie gehandelt, sie war also vielmehr ein willenloses Werkzeug in seinen Händen gewesen, nur um den Gatten, den sie liebte, zu schonen?

      Also hatte er ihr doch unrecht getan?

      Er stand auf, trat zu ihr und zog behutsam ihre Hände vom Gesicht.

      »Iris!«

      Weich und zärtlich kam ihr Name von seinen Lippen.

      »Ich glaube dir bedingungslos. Wir wollen endgültig den Vorhang über die Vergangenheit fallen lassen. So viel, wie du nach der Katastrophe gelitten hast, das ist genug für ein Menschenherz. Nun verstehe ich auch deine wahnsinnige Angst, die dich damals zu mir trieb. Du glaubtest, Michael sei dem Schurken Murphy nicht gewachsen, dabei hätte es beinahe das Leben Ingrids gekostet.

      War es nur die Angst, die dich zu mir trieb?«

      Ihre dunklen, tränengefüllten Augen sahen scheu zu ihm auf.

      »Es war auch Vertrauen.«

      Er lächelte. Jung und anziehend machte ihn dieses weiche Lächeln.

      »Weißt du, weshalb ich dir geholfen habe?« forschte er weiter, ihre beiden Hände nicht loslassend.

      Sie schüttelte den Kopf, aber eine Ahnung stieg in ihr auf, die ihr das Blut in die Stirn trieb.

      »Es war die Liebe zu dir, Iris, die bis heute nicht gestorben ist.«

      Sie schloß die Augen, lehnte den Kopf zurück, schmiegte ihn in die Polster und fragte ungläubig:

      »Die Liebe?«

      »Iris!« Er umfaßte ihr Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. »Wollen auch wir uns ein spätes Glück bauen?«

      Sie nickte, brachte aber kein Wort über die zitternden Lippen.

      Dann reichte sie ihm ihre Hände, die er abwechselnd zart an seinen Mund führte, lang und innig.

      »Iris!«

      Die Herzen flammten nicht mehr in Haß, Neid und Eifersucht. Sie schlugen ruhig und gleichmäßig in starker Liebe.

Aus Schatten wird Licht

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