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Karin Bucha Staffel 4 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Staffel 4 – Liebesroman - Karin Bucha


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      »Dort, der Schwarzbärtige«, flüsterte Harry und wies unauffällig auf den langsam durch die Reihen gehenden Mann. »Das muß Doktor Hellberg sein.«

      »Tatsächlich, das muß er sein«, gab Michael zurück. »Bitte, machen Sie kein Aufsehen, Harry. Wir werden von Murphys Tisch aus scharf beobachtet.«

      Wie zufällig schweiften Ingrids tiefblaue Augen hinüber zu dem Dunkelbärtigen, der soeben hinter einer Zeitung verschwunden war.

      »Ich kann mir nicht helfen«, raunte sie, »trotz der etwas düsteren Aufmachung hat der Mann etwas Vertrauenerweckendes an sich, zumal Gunhild so gut von ihm spricht.«

      Harry erhob sich.

      »So leid es mir tut, mir kribbelt es in den Fingern. Ich muß erst Fred Markhoff mit einer ausgiebigen Schilderung versorgen. Viel Vergnügen noch. In einer Stunde melde ich mich wieder bei Ihnen. Sie sind sicherlich noch hier, wo es ja ohnedies um diese Zeit am kühlsten ist.« Er neigte sich ein wenig zu Ingrid hin. »Vergessen Sie nicht, liebe Ingrid: Gunhild hat Verlangen nach einem vernünftigen Austausch mit einer Frau. Das kann man ihr doch wirklich nicht schlecht auslegen, wenn Sie beide einen gemütlichen Plausch zusammen machen.«

      Ingrid nickte eifrig.

      »Ich werde aufpassen wie ein Luchs, und wenn die beiden Männer drüben verschwunden sind, gehe ich zu Gunhild«, versprach sie fest.

      Befriedigt ging Harry davon.

      Sehnsüchtig sah Ingrid hinter ihm her und murmelte wie zu sich selbst: »Ein lieber Junge.«

      Lächelnd bestätigte es Michael. Dann wurde er ernst.

      »Bitte, behalte hier Platz, Ingrid. Ich will mich nur mal erkundigen, ob dieser Hellberg im Hotel wohnt oder nur zum Essen hierhergekommen ist. Ich muß unbedingt mit dem Mann sprechen.«

      »Geh nur«, stimmte sie ihm zu, »ich werde Gunhild nicht aus den Augen lassen.«

      Michael zündete sich eine Zigarette an, dabei sah er hinüber zu Gunhild.

      »Man hat eben Getränke bestellt, das sieht nicht aus, als ob sie gleich aufbrechen wollten. Ich bin sofort wieder zurück.«

      Ingrid legte die Arme über die Sessellehne und nahm ab und zu einen Zug von ihrer Zigarette. Sie brauchte nur die Augen zu heben, dann konnte sie Gunhild direkt ins Gesicht sehen.

      Es war immerhin ein schönes Gefühl, eine Frau in ihrer Nähe zu wissen, mit der sie sich hin und wieder unterhalten konnte.

      Plötzlich ging ein Ruck durch ihre Gestalt.

      Was ging drüben an dem Tisch vor? Warum sah Gunhild auf einmal so leichenblaß aus und starrte aus großen, leeren Augen zu ihr herüber?

      Ihr Herz arbeitete mit verstärktem Schlag. In den Händen spürte sie ein leichtes Zittern

      War Gunhild von einer Übelkeit befallen?

      Unverwandt blickte sie zu dem Tisch hinüber, von dem sich die Männer erhoben.

      Jetzt neigte Doktor Murphy sich zu Gunhild, sprach auf sie ein, aber Gunhild rührte sich nicht.

      Namenlose Angst, wie vor einem drohenden Unheil, befiel Ingrid. Sie drückte die Zigarette aus und saß mit vorgebeugtem Oberkörper wie zum Sprung bereit.

      Doktor Murphy schob seinen Arm unter Gunhilds und zog sie in die Höhe. Langsam verließen die drei Menschen den Speisesaal. Ängstlich glitt Ingrids Blick hinterher.

      Dann sprang sie auf.

      Etwas war mit Gunhild geschehen.

      Sie dachte nicht mehr daran, Michael oder Harry zu verständigen, nur der Wunsch, Gunhild beizustehen, beherrschte sie jetzt.

      In einem gewissen Abstand folgte sie und stieg hinter Doktor Murphy und Gunhild die Freitreppe empor.

      In der Halle hatte Nawarra sich verabschiedet und war schnell verschwunden.

      Doktor Murphy geleitete Gunhild bis vor ihre Zimmertür und trat auch mit bei ihr ein.

      Entschlossen drückte sie die Klinke nieder und trat ein.

      »Was wollen Sie hier?« herrschte Doktor Murphy das blonde Mädchen an.

      Ingrid antwortete nicht. Sie sah weder das schreckverzerrte Gesicht, noch hörte sie die unsichere Stimme Murphys, sie blickte nur immerzu in das bleiche, ausdruckslose Gesicht Gunhilds.

      Mit ein paar schnellen Schritten stand sie neben ihr.

      »Gunhild, was ist mit Ihnen? Sind Sie krank?« rief sie leise, verzweifelt, weil das sonderbare Benehmen Gunhilds sie ängstigte.

      »Reden Sie doch keinen Unsinn!«

      Doktor Murphy stand dicht vor Ingrid, sein keuchender Atem streifte ihre Wange.

      Jetzt bemerkte sie auch das erregte Wesen Murphys, und wie eine Erleuchtung kam es plötzlich über sie.

      »Was haben Sie mit Gunhild gemacht?«

      Dann wandte sie sich Gunhild zu und schüttelte sie an den Schultern.

      »Gunhild – mein Gott – so reden Sie doch – ich bitte Sie!«

      Wie irr sah sie sich in dem Zimmer um, beugte sich wieder über das seltsam starre Gesicht Gunhilds, flüsterte tröstend:

      »Warten Sie, Gunhild, ich hole Mi­chael herbei, er kann helfen.«

      Ohne auf Murphy zu achten, rannte sie zur Tür.

      Aber ehe sie noch bis dorthin gekommen war, vertrat ihr der Mann den Weg.

      Kalt und entschlossen stand er vor ihr.

      »Sie werden weder Ihren Bruder benachrichtigen noch das Zimmer verlassen«, befahl er heiser.

      In Ingrids Augen blitzte es verächtlich auf. Kühl maß sie ihn von oben bis unten, dann warf sie das blonde Haupt in den Nacken.

      »Sie werden mich am allerwenigsten davon abhalten können, das zu tun, was ich für richtig halte.« Und dann fuhr sie ihn leidenschaftlich an: »Was haben Sie mit Gunhild gemacht, Sie…«

      Doktor Murphy umspannte mit hartem Griff ihre Handgelenke und zwang sie ins Zimmer zurück.

      »Sie bleiben hier, verstanden?«

      »Lassen Sie mich los!« Verzweifelt rang Ingrid mit dem Mann, aber er hielt ihre Gelenke fest wie in einem Schraubstock.

      »Lassen Sie mich los! Ich schreie! Ich alarmiere das ganze Hotel! Loslassen!«

      Ingrid Mayrings Hilferuf erstickte zu einem Gemurmel.

      Sie fühlte sich von hinten umfaßt, fühlte einen beißenden Geruch in der Nase, spürte etwas Weiches vor dem Mund und sank kraftlos zu Boden. Immer tiefer bis ins Bodenlose.

      »Gottlob, Nawarra. Sie sind gerade zur rechten Zeit gekommen.«

      Doktor Murphy wischte sich den Schweiß von der Stirn und trat zurück, sank schwer in einen Sessel. »Das verrückte Weib hätte mir beinahe alles verdorben.«

      Mit einem bösen Blick streifte er die schlanke, reglose Mädchengestalt.

      Nawarra kniete am Boden, drehte das blonde Haupt Ingrids zu sich herum, preßte das getränkte Taschentuch fester an den kleinen, halbgeöffneten Mund.

      »Verteufelt hübsch ist die Kleine«, er lachte selbstgefällig auf. »Das wäre noch einmal gutgegangen.«

      »Was fangen wir aber nun an mit den beiden Mädchen?« fragte Doktor Murphy. Er machte den Eindruck großer Erschöpfung.

      »Passen Sie auf, wir müssen Fernandez ins Vertrauen ziehen. Er ist mir treu ergeben. Ich werde ihm irgendeine Geschichte von einer plötzlich ausgebrochenen gefährlichen Krankheit erzählen. Was meinen Sie wohl, wie schnell und unauffällig er uns die Mädchen aus dem Hotel bringen läßt.«

      Doktor Murphy fuhr erregt auf.

      »Sie


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