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Butler Parker Staffel 5 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Staffel 5 – Kriminalroman - Günter Dönges


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sagte Rander.

      »Sie sind zumindest sehr interessant«, schränkte Josuah Parker vorsichtig ein. Er hatte bereits alles vorbereitet und geleitete seinen jungen Herrn an den langen und breiten Arbeitstisch, der vor dem großen Fenster stand. Mike Rander griff nach dem Vergrößerungsglas und studierte die einzelnen Aufnahmen.

      Josuah Parker hatte alles sehr übersichtlich vorbereitet. In einer Reihe lagen die Zeitungsfotos, darunter die frisch geschossenen Aufnahmen. Ein Vergleich war also sehr leicht anzustellen, wenn die einzelnen Motive auch nicht immer sehr genau übereinstimmten. Josuah Parker hatte sich diskret zurückgezogen und wartete darauf, daß Anwalt Rander etwas sagte.

      »Linen dürfte uns nicht belogen haben, was die Balken anbetrifft«, sagte Rander nach einer Weile. »Sie sind tatsächlich an der Brandmauer zu sehen.«

      »Gewiß, Sir, die Balken sind nicht zu übersehen.«

      »Warum sagen Sie das in solch eigenartigem Ton, Parker? Aber Moment mal, lassen Sie mich antworten! Nein, ausgeschlossen, von den Balken aus hätte der Gangster Butch Debtor niemals entwischen können. Meiner Schätzung nach fehlen gut und gern zwei Meter bis zur Krone der Brandmauer.«

      »Genau diesen Eindruck hatte ich auch, Sir«, erwiderte Parker steif. »Der Gangster muß einen anderen Fluchtweg gewählt haben.«

      »Aber welchen...?«

      »Darf ich noch einmal zu dem angebliche Fluchtweg über die Balken Stellung nehmen«, sagte Parker. »Durch Rückfragen habe ich ausfindig machen können, daß das Dach hinter der Brandmauer vor vier Jahren noch gar nicht existierte. Das Lagerhaus, das zu diesem Dach gehörte, wurde erst vor zwei Jahren errichtet.«

      »Donnerwetter, mein Kompliment, Parker.«

      »Sir, darf ich Ihre weitere Aufmerksamkeit auf das Innere der Steinbaracke lenken?«

      »Lassen Sie mich erst mal genau nachsehen«, sagte Rander. »Ja, richtig, war ich denn mit Blindheit geschlagen? Auf dem Zeitungsbild hat die Steinbaracke einen Bretterfußboden, jetzt aber ist der Boden auszementiert worden.«

      »Auch das fiel mir auf, Sir.«

      »Zum Henker, warum ersetzte Linen den Bretterfußboden durch Zement? Ich denke, Parker, wir werden uns mit Linen noch einmal ausführlich unterhalten müssen. Mir scheint, er wollte und will uns etwas verbergen.«

      »Sir, ich möchte nicht vorlaut erscheinen«, schickte Parker voraus. »Auf dieser von mir gemachten Aufnahme sind zwei Kanaleinstiege zu dem Schrottplatz zu erkennen.«

      »Worauf wollen Sie hinaus, Parker? Ich wette, Sie haben sich bereits eine Theorie zugelegt.«

      »Wenn man sich zwischen diesen beiden Einstiegsschächten eine Linie denkt«, redete Parker weiter, »müßte der eigentliche Kanal in unmittelbarer Nähe der Steinbaracke verlaufen, ja, sie fast am oberen Ende kreuzen.«

      Mike Rander begriff sofort, worauf sein Butler hinauswollte. Er richtete sich auf und starrte Parker überrascht an. Dann löste sich seine Spannung in einem verstehenden Lächeln.

      »Nicht schlecht, Parker. Sie glauben also erst einmal, daß Linen mit den vier Gangstern unter einer Decke gesteckt hat. Zudem nehmen Sie an, daß Butch Debtor samt der Beute im Kanal verschwunden ist, wie?«

      »Diese Theorie habe ich mit allen Vorbehalten aufgestellt, Sir.«

      »Aber sie klingt sehr gut in meinen Ohren«, meinte Rander. »Demnach steuerten die Gangster nach dem Bankraub den Schrottplatz an, um von hier aus heimlich und in aller Ruhe verschwinden zu können. Bei der Einfahrt in den Schrottplatz hatten sie das Pech, mit dem Wagen gegen einen Hydranten zu fahren. Sie konnten ihn also nicht mehr verstecken, wie sie es geplant haben werden, ja, sie mußten sich sogar höllisch beeilen, weil ihnen die Polizei auf den Fersen war.«

      »Ich erlaube mir, Ihnen beizupflichten, Sir.«

      »Das dürfte wirklich des Rätsels Lösung sein«, redete Mike Rander weiter. »Ich bin gespannt, wie Linen auf diese Geschichte reagieren wird, wenn wir sie ihm erst einmal auftischen. Vorerst wollen wir ihn noch etwas in Ruhe lassen. Wir müssen uns die Pläne der Kanalanlagen besorgen, Parker.«

      »Ich war so frei, das bereits zu arrangieren«, sagte Butler Parker. »Morgen werden wir sie bekommen.«

      »Ausgezeichnet, das klappt ja mal wieder wie am Schnürchen, Parker. Langsam lichtet sich das Dunkel. Jetzt ist auch zu verstehen, warum man Jeff Bracer umgebracht hat.«

      »Man hatte Angst, er könnte Verrat üben, Sir.«

      »Oder Forderungen stellen«, korrigierte Rander seinen Butler. »Solange Bracer im Zuchthaus saß, stellte er keine Gefahr dar. Er schwieg in der Hoffnung, sich eines Tages auszahlen lassen zu können. Als er vorzeitig entlassen, vielleicht sogar ruppig wurde, brachte man ihn um.«

      »Denken Sie in diesem Zusammenhang an Mr. Linen, Sir?«

      »An ihn, aber auch an den entwischten Gangster Butch Debtor. Warum sollte er sich vier Jahre nach der Tat nicht wieder in unserer Stadt aufhalten, Parker? Einen fremden Namen hat man schnell angenommen, falsche Papiere kann man sich in einschlägigen Kreisen leicht und schnell besorgen.«

      Mike Rander war innerlich sehr erregt. Sein Gefühl sagte ihm, daß Parker und er sich auf der richtigen Spur befanden. Jetzt, nachdem Parker die Fotos zum Vergleich herangezogen hatte, griff ein Detail ins andere.

      »Sir, haben Sie sich um Billy Signals Anwalt gekümmert?«

      »Richtig, davon muß ich Ihnen ja auch noch erzählen«, antwortete Rander. »Signal wurde von Anwalt Furning vertreten, der auch die Freilassung gegen Kaution durchgedrückt hat.«

      »Oh, dieser Name sagt mir einiges«, erklärte Parker.

      »Und ob dieser Name uns etwas sagt«, redete Mike Rander weiter. »Furning ist ein typischer Ganoven-Anwalt. Er übernimmt nur solche Fälle, die für ihn dickes Geld bedeuten. Billy Signal muß also lohnend für ihn gewesen sein, obwohl er doch nur als Möbelpacker und Stauer beschäftigt war.«

      »Wäre es möglich, Sir, mit Anwalt Furning zu sprechen?«

      »Kaum, aber den Versuch werde ich immerhin unternehmen«, erwiderte Mike Rander. »Furning kann mich nicht ausstehen. Er haßt mich geradezu. Aber vielleicht kann ich ihn einschüchtern. Lassen wird es darauf ankommen.«

      »Immerhin muß Billy Signal entweder von Linen oder von Butch Debtor beschäftigt worden sein«, führte Parker weiter aus. »Ohne Grund hat er nicht versucht, mich zu erstechen, beziehungsweise Jane Bracer zu belästigen.«

      »Richtig, ich denke an die letzten Worte von Jeff Bracer«, sagte der Anwalt. »Er warnte doch seine Frau, nicht wahr?«

      »Und sprach von einem Hank Mussel, Sir. Ob er vor diesem Mussel warnte oder ihn nur selbst warnen wollte, konnte ich leider nicht mehr feststellen. Bracer starb sehr schnell.«

      »Mussel, wir stolpern wieder über diesen Namen«, meinte Rander. »Der Polizei ist dieser Name nicht bekannt. Ob wir versuchen, Linen mit diesem Namen zu bluffen?«

      »Oder vielleicht Anwalt Furning, Sir, wenn ich mir diesen Rat in aller Bescheidenheit gestatten darf.«

      »Sie dürfen, Parker, Sie dürfen. Was halten Sie davon, wenn wir Furning an diesem Abend noch besuchen?«

      »Ich möchte mich nicht aufdrängen, Sir, aber wenn Sie darauf bestehen, werde ich selbstverständlich mitkommen.«

      Butler Parker räumte die wichtigen Fotos weg und schloß sie im Panzerschrank ein. Obwohl Mike Rander einen beträchtlichen Vorsprung hatte, was das Ankleiden betraf, schlug Parker ihn. Als der Anwalt in der Diele erschien, wartete Butler Parker bereits auf seinen Herrn.

      »Geschwindigkeit ist eben doch keine Hexerei«, meinte Rander und lächelte. »Auf dem Rückweg werden wir bei Sammy Porters vorbeifahren. Ich brauche noch seinen Bericht über Jane Bracer.«

      Sie waren eine halbe Stunde lang unterwegs, bis sie das Haus des Anwalts Furning erreicht hatten.


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