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Butler Parker 111 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker 111 – Kriminalroman - Günter Dönges


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Mylady in der Heide von Sussex stellte«, redete Parker weiter. »Mir hingegen gelang es, Sir, einen Marsmenschen zu überführen, der in der Maske eines Liliputaners in einem Vergnügungspark arbeitete.«

      Needle sah den Butler fassungslos und entgeistert an, um dann schleunigst die Flucht zu ergreifen. Er war jetzt fest davon überzeugt, auf zwei relativ harmlose Irre gestoßen zu sein.

      »Haben Sie nicht etwas zu stark aufgetragen, Mister Parker?« fragte Lady Simpson wenig später, als ihr Butler das Gespräch wiedergegeben hatte.

      »Möglicherweise, Mylady«, antwortete der Butler steif und gemessen. »Es dürfte aber sicher sein, daß der Superintendent einen weiten Bogen um Mylady und um meine bescheidene Person machen wird. Das wird die Ermittlungsarbeiten ungemein erleichtern, wie ich vermute!«

      *

      Sie wohnte in einer kleinen, reizend eingerichteten Wohnung im Westen der Stadt und hatte sich förmlich verbarrikadiert. Sie hatte Angst vor dem Vampir, zitterte um ihr Leben und dachte immer wieder an den schrecklichen Tod ihres Kollegen Penwood.

      May Purgess hatte die Tür verschlossen und zusätzlich verriegelt. Sicherheitshalber hatte sie noch eine Kommode vor die Tür geschoben und sich vergewissert, daß die beiden Fenster zur Gasse fest verschlossen waren.

      Ein Telefonat mit Josuah Parker war nicht zustande gekommen. May war deshalb versucht, die Polizei zu verständigen, doch sie genierte sich davor. Die attraktive Schauspielerin dachte an die spöttischen Blicke der vernehmenden Beamten, die ihr wahrscheinlich kein Wort von dem abnahmen, was sie aussagte. Sie konnte die Kriminalbeamten sogar verstehen. Man lebte schließlich im 20. Jahrhundert, Vampire gab es nur in Schauerromanen und in entsprechenden Horrorfilmen. In Wirklichkeit existierten sie natürlich nicht.

      Bisher hatte die junge Schauspielerin kaum anders gedacht. Sie galt in Fachkreisen als die schönste Leiche vom Dienst und wurde immer wieder engagiert, in Horrorfilmen das unschuldige Opfer zu spielen. Ihre spitzen, gellenden Schreie der Angst und Panik waren Musik in den Ohren der späteren Zuschauer.

      May Purgess amüsierte sich darüber, doch inzwischen sah manches anders aus. Vielleicht gab es doch die schauerlichen Wesen, die aus ihren Gräbern stiegen und nach warmem Menschenblut lechzten? Waren diese unheimliche Wesen gerade durch die Horrorfilme erst wieder aktiviert worden? Sie wußte keine Antwort darauf, aber sie hatte Angst.

      Wie Rob Penwood hatte May Purgess sich über ihren gemeinsamen Manager und den Geldgeber an Lady Simpson und Josuah Parker gewandt, doch das seltsame Zweigespann schien in diesem Fall überhaupt nichts auszurichten. Gegen Vampire war wohl kein Kraut gewachsen.

      May Purgess zuckte wie unter einem Peitschenschlag zusammen, als das Telefon klingelte.

      Dann riß sie fast dankbar den Hörer aus der Gabel und meldete sich. Genau das brauchte sie jetzt, nämlich eine menschliche Stimme, die sie von ihren Ängsten ablenkte.

      »Ich werde kommen«, sagte jemand heiser und undeutlich, ein wenig außer Atem. »Ich komme bestimmt, meine Liebe, ich giere nach deinem Blut, nach deinem Leben. Erwarte mich, May Purgess erwarte mich!«

      May Purgess schnappte nach Luft, ließ den Hörer sinken und zu Boden fallen.

      Sie rang nach Fassung, schluchzte, rannte zur Tür, überprüfte, ob sie immer noch fest verschlossen war, eilte zu den Fenstern, kontrollierte die Riegel, lief zurück zum Telefon und hörte ein ersticktes, röchelndes Lachen, das aus einer Gruft zu kommen schien. Dann knackte es in der Leitung, die daraufhin tot war.

      May drückte den Kontakthebel und wählte in fliegender Hast die Nummer Butler Parkers. Auf der Gegenseite meldete sich nichts. Die Schauspielerin wollte die nächste Nummer wählen und merkte erst jetzt, daß die Leitung tot war. Die Leitung mußte vor ein paar Sekunden unterbrochen worden sein.

      Panische Angst überflutete sie. Was sollte sie tun? Die Wohnung verlassen und zur Polizei laufen? Oder wenigstens vor die Wohnungstür eines Nachbarn, um dann von dort aus zu telefonieren oder Schutz zu suchen? Aber dann verließ sie die schützende Wohnung und lief dem mörderischen Vampir vielleicht direkt in die Arme. Nein, dieses Risiko wollte sie auf keinen Fall eingehen. Da war es schon besser, hier in der Wohnung zu bleiben.

      Um ihre vibrierenden Nerven ein wenig zu beruhigen, mixte May sich einen Drink und nahm etwas mehr Whisky als sonst. Dann setzte sie sich so in einen Sessel, daß sie die Wohnungstür genau im Blickfeld hatte und auch die beiden Fenster kontrollieren konnte.

      Sie merkte nicht, daß der Vampir bereits in ihrer Wohnung war. Er kam aus der kleinen Pantry und blieb abwartend in der Tür zum Wohnraum stehen, bleckte seine Reißzähne und beobachtete gierig sein Opfer, das noch ahnungslos war. Plötzlich kam der Vampir mit seltsam schleichenden und roboterhaften Schritten auf May Purgess zu …

      *

      Sie drehte sich abrupt um, riß entsetzt die Augen auf und stieß einen Schrei aus. May blieb dabei wie festgeschmiedet im Sessel sitzen und war nicht fähig, sich in Sicherheit zu bringen.

      Der Vampir streckte seine langen, spinnenartigen Finger nach ihr aus und öffnete hungrig den Mund. Seine überlangen Eckzähne waren deutlich zu sehen. Er wurde schneller und war nur noch knapp einen Meter von May Purgess entfernt, stutzte dann aber sichtlich und zögerte.

      May Purgess hingegen zögerte nicht weiter.

      Wie eine gespannte Stahlfeder, deren Halterung gelöst war, schnellte sie aus dem Sessel und warf sich auf den Vampir, der seinerseits erstickt gurgelte und hilflos wirkte. Der Vampir schloß den Mund, allerdings nicht auf eigenen Wunsch. May Purgess hatte ihm eine deftige Ohrfeige verabreicht und landete danach ihre linke Handkante auf dem Hals des Ungeheuers, dessen kalkweißes Gesicht noch mehr erblaßte.

      Erst jetzt begann der Vampir sich zu wehren.

      Er war groß, schlank und gewiß in Form, doch gegen May Purgess hatte er einfach keine Chance, zumal ihm die Luft etwas knapp wurde, was mit dem Handkantenschlag zusammenhing. Er verbeugte sich tief vor der jungen Frau, ging sogar in die Knie und handelte sich eine harten Nasenstüber ein, da die Schauspielerin ihr rechtes Knie hatte vorschnellen lassen. Nun war der Vampir vollkommen beeindruckt, machte es sich auf dem Teppich notgedrungen bequem, weinte und wollte nicht weiter mitspielen.

      »Stehen Sie auf«, herrschte May Purgess den Unbekannten an. »Los, ich weiß, daß Sie’s können.«

      Sie hatte die Lage richtig eingeschätzt.

      Der Vampir hatte ihr etwas vorgespielt und suchte seine Chance. Er schnellte hoch und wollte seinen Kopf in den Leib der jungen Frau rammen. Da May Purgess damit gerechnet hatte, wurde nichts daraus. Der Vampir zischte knapp an ihr vorbei und bohrte seinen Kopf in die Wand, die natürlich wesentlich härter war als sein Schädel. Ein leichtes Knirschen war zu hören, dann rutschte der Vampir kraft- und saftlos an der Wand herunter und blieb regungslos liegen. Die junge Schauspielerin untersuchte den Vampir flüchtig, ging dann zur Tür und rückte die Kommode zur Seite. Anschließend schloß sie auf, zog den Sicherheitsriegel zur Seite und lächelte den konservativ aussehenden Mann an, der grüßend seine schwarze Melone lüftete.

      »Es muß, wenn ich mich nicht sehr täusche, recht munter zugegangen sein«, sagte Josuah Parker und betrat die Wohnung. »Hat der Vampir irgendwelche Schwierigkeiten gemacht, Miß Porter?«

      »Überhaupt nicht«, erwiderte die junge Frau, die Kathy Porter hieß und als Sekretärin und Gesellschafterin bei Lady Simpson arbeitete. Sie war schon vor ein paar Stunden in die Maske der jungen Schauspielerin geschlüpft und hatte May Purgess vertreten. Ehrlicherweise muß hier gesagt werden, daß Agatha Simpson diese Idee hatte, die sich als recht erfolgreich erwies.

      Parker stand inzwischen neben dem Vampir und schaute interessiert auf das Wesen, das sich leicht rührte. Kathy Porter zog ihre Perücke ab und zeigte ihr rotbraunes Haar. Sie glich einer gefährlichen Pantherkatze und war bereit, sich noch weiter zu betätigen. Die ganze Sache schien ihr Spaß bereitet zu haben.

      »Wissen Sie schon, wie der Vampir in die Wohnung gelangte?« fragte Parker.

      »Er muß durch die Küche gekommen sein«, gab


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