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G.F. Barner Staffel 2 – Western. G.F. WacoЧитать онлайн книгу.

G.F. Barner Staffel 2 – Western - G.F. Waco


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links«, schreit er mit überschnappender Stimme. »Nach links, Ricardo. Das ist eine Falle für uns! Wir müssen den Hang hinauf und versuchen zu entkommen.«

      Seine Stimme kippt schrill über, denn nun sieht er sie auch schon von der anderen Seite kommen. Sechs, sieben Ranger auf ihren Pferden, die quer über den Hang jenseits des Terlingua-Nebenbaches herabkommen.

      Er reißt, in diesem Augenblick vor Furcht fast sprachlos, sein Pferd herum und sieht Ricardo an seiner Seite auftauchen.

      »Verrat«, brüllt Ricardo neben ihm. »Das ist Verrat, ein Schuft muß uns verraten haben. Da kommen sie, Juan, sie kommen uns zu nahe. Schnell, den Hang hinauf, alles herum!«

      Sie schießen, aber im Reiten treffen sie nichts. Dafür schreit Amador, der links neben Lanson und dem zweiten Amerikaner, Morton, reitet, einmal auf. Sein Pferd bricht zusammen, Amador fliegt aus dem Sattel und schreit gellend, auf die Beine springend:

      »Nehmt mich mit, nehmt mich mit!«

      Sie hören ihn schreien, sie sehen ihn auch. Er läuft Esteban, einem seiner engsten Freunde, in den Weg. Aber Esteban tritt mit dem Fuß aus, als Amador nach seinem Bein greift.

      Amador fliegt in den Staub und bleibt liegen und brüllt, er verflucht Esteban und Cristobal, die an ihm vorbeigejagt sind und nicht halten.

      Dann schreit er, daß die Ranger nicht schießen sollen und reißt die Arme hoch.

      Oben am Hang aber jagen die Banditen weg. Vierzehn sind es noch, neun bleiben im Tal, kommen nicht nach und sehen die Kutsche halten und die Ranger kommen.

      Die vierzehn rasen über den Hang. Oben strauchelt eins der Pferde, gleitet auf dem Geröll aus, kommt ins Rutschen. Sein Reiter brüllt vor Furcht, dann stürzt er und fällt den Hang herab.

      Jetzt sind es nur noch dreizehn, die versuchen, in die Täler am Tinaja Blanca zu entkommen.

      Fünf Meilen bis zur Grenze. Hinter ihnen haben sich drei der anderen Bravados verschanzt und schießen auf die Ranger.

      Der Haupttrupp aber jagt auf das Tal am Tinaja Blanca zu, und Juan schreit nach hinten.

      »Wir schaffen es, sie holen uns nicht ein. Am nächsten Tal biegen wir ab, da gabelt sich das Haupttal in drei Arme. Sie sehen uns nicht, wenn wir um die Ecke sind und verlieren Zeit. Den linken Arm nehmen, verstanden?«

      Er flucht, sieht sich um und weit hinten kommen die Ranger. Es sind nur sechs, sieben Mann. Und das Tal ist seine Hoffnung, sie werden in den falschen Schlauch reiten.

      »Ricardo, was ist?«

      »Ach, nur ein Streifschuß am Arm, nicht mehr. Wenn wir nur rechtzeitig am Fluß sind.«

      »Was kennen die schon von den Bergen hier, Ricardo!«

      Sie sind am Tal, jagen in die linke Richtung, scharf um die Ecke. Diese Ecke sieht man nicht, wenn man das Tal vor sich hat und meint, daß es gerade weiterläuft. In Wirklichkeit aber endet das Haupttal nach tausend Schritten vor einer Steilwand.

      Zweitausend Meter, denkt Juan, der Bravado, die holen sie niemals auf, diese Narren. Wir sind viel eher am Fluß, wir kennen den kürzesten Weg.

      Und genau in dieser Sekunde sagt Angus Haley eisig:

      »Da haben wir es, die Ranger reiten in das Sacktal hinein. Kommt schnell, da ist die Staubwolke, und dort wollen sie weiter. Wir werden nicht mehr als fünf Minuten herausholen, das muß reichen. Mark, Sancho, treibt die Pferde an, wir verlegen ihnen den Weg am Talausgang, der genau am Ufer des Flusses liegt.«

      »Aber es sind ein Dutzend!«

      Er sagt nichts mehr, er reitet scharf an und rast über den Felsen nach links.

      Eine Meile – der Tinaja Blanca liegt rechts von ihm. Er weiß, daß es nur diesen einen Weg gibt. Und den werden sie kommen.

      Die Hufe trommeln, die Zeit verrinnt. Zwei Meilen, drei. Er blickt sich um, aber nun sieht er nichts mehr von ihnen. Sie stecken zu tief im Tal, wahrend sie links oben auf den Ausgang des Tales zujagen, das in gerader Richtung von Tinaja aus auf den Beginn des Santa Elena Canyons zuläuft. Am Ende dieses Tal ist eine Furt, tief zwar, aber noch gut zu durchschwimmen für ein Pferd.

      Am Canyon selbst gibt es keine Chance mehr für ein Durchschwimmen des Rio Grande.

      Er sieht schon die glitzernde, blinkende Fläche des Flusses unter sich. Noch eine halbe Meile. Das Hufgetrappel auf den Felsen knallt hart und pochend durch das Tal.

      Nun kommt die flache, seitlich in das Tal laufende Rinne. In ihr jagen sie nach unten.

      Vor ihnen aber, einem Dorn gleich, den das Wasser abgenagt hat, ist der dunkle Schatten der Felsenansammlung in der Mitte des Tales, in der Mitte des Bachbettes, der bei der Regenzeit vom Tinaja Blanca kommt. Geröll, Steine, die Pferde müssen langsam geritten werden.

      Mark Haley sieht auf die Felsen. Hundert Schritte bis zum Rio Grande noch. Von den Felsen aus sind es keine fünfzig Meter mehr.

      »Angus«, sagt er keuchend. »Der Mond scheint nicht in das Tal, wir haben kein Licht. Sie kommen wie aus einem dunklen Sack auf uns zu, siehst du das nicht?«

      »Das sehe ich alles. Gib mir dein Gewehr, Mark. Du kannst unten bleiben. Sancho kommt mit herauf.«

      »Was? Ich soll dich allein… Niemals!« sagt Mark zornig.

      Angus lächelt knapp und bindet sein Pferd fest. Sie klettern über die ersten Felsblöcke hoch. Oben ist eine knappe Plattform, der Fels ist hier schartig, hat Risse, zwischen die man sein Gewehr halten kann.

      »Da«, sagt Mark keuchend. »Angus – hörst du?«

      »Ja!«

      Er nimmt die Stevens, blickt Mark einmal an, der neben ihm hinter einem Felsblock kniet und nickt Sancho zu.

      »Kommen lassen«, sagt er langsam.

      Das Trommeln wird immer lauter. Es kommt wie aus einem hohlen Schacht dumpf und wirbelnd auf sie zu.

      Die Schlucht ist dunkel, der Himmel ist noch nicht hell genug im Osten.

      Und da sieht Angus sie. Sie sind wie Schatten, die sich kaum gegen den dunklen Hintergrund des Tales abheben und schnell größer werden.

      »Noch nicht, das Tal ist zweihundert Meter breit, sie reiten sonst auseinander. Achtung, warte noch.«

      Das Gewehr kommt hoch.

      Schade, denkt er, schade, es müßte schneller hell werden. Aber dies ist die Südwestseite, und die Sonne geht im Osten auf. Drüben, jenseits der Berge, kann man schon sehen, hier ist nichts als Schatten. Und im Tal ist es stockfinster.

      Jetzt sind sie nahe, aber noch deutlich zu erkennen. Noch hundertfünfzig Meter, noch hundertdreißig.

      Ist das nicht Lanson auf seinem Pferd? Ja, es ist Lanson. Lanson kommt direkt neben Juan, diesem Strolch.

      »Jetzt«, sagt Angus scharf und drückt gleichzeitig ab.

      Das Gewehr stößt hart zurück. Er schiebt den Bügel vorwärts, zielt wieder und sieht schemenhaft Don Juans Pferd stürzen. Zwei, drei andere rasen heran. Eins stürzt über Juans Pferd, eins strauchelt, wird aber wieder hochgerissen und stürmt nach links.

      »Mark, die linke Seite, schieß, Bruder!«

      Dann versteht er sein eigenes Wort nicht mehr. Er feuert, er sieht, wie sie die Pferde zur Seite reißen und versuchen, den Hang hinaufzukommen. Seine Stevens kracht, der eine Reiter rutscht den ganzen Hang herab und wirft sich mit seinem Gewehr an den Steinen dort unten in Deckung.

      Durch die Schlucht hallt donnernd und krachend wie ein schweres Gewitter der Hall der Schüsse.

      Aber jetzt sieht er sie links reiten. Zwei nur, die zu entkommen versuchen und es beinahe geschafft haben. Die anderen wollen drehen, hören jedoch bereits hinten das Trommeln von Hufen und da stürzen sie in panischer Flucht auf die Rinne zu, die nach oben führt. Es müssen sechs oder sieben Banditen


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