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G.F. Barner Staffel 2 – Western. G.F. WacoЧитать онлайн книгу.

G.F. Barner Staffel 2 – Western - G.F. Waco


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das Gewehr herum. Einen Augenblick schwankt die Mündung, dann kracht ein Schuß, und das Pferd stürzt.

      Er glaubt, daß er nicht richtig sieht, doch es ist keine Täuschung. Auf dem zweiten Pferd sitzt Juan. Wie er zu dem Pferd gekommen ist, das mag dieser und jener wissen, aber er hat eins.

      Da ist er schon im Wasser, der Strolch Juan.

      Wasser, denkt Juan, sie bekommen mich nicht. Man muß nur immer für sich selbst sorgen, immer nur für sich selbst, dann kommt man auch durchs Leben. Was ist? Wer brüllt da nach ihm? Ach, dieser Tölpel, der Lanson.

      »Halt an, halt an, nimm mich mit! Juan, nimm mich mit!«

      Juan lacht ihn aus. Der Kerl hat im Arm eine Kiste!

      Er muß die Kiste von seinem Pferd gerissen haben, hat sich ein anderes Pferd genommen und will entkommen.

      Lanson hebt den Revolver mit beiden Händen und ruft: »Noch bist du nicht weit genug weg!«

      Er schießt in dem Augenblick, in dem Juan ins Wasser jagt.

      Dann steigt das Pferd. Die Kiste ist nicht leicht. Juan sieht den Hals des Pferdes hochgehen. Er rutscht, er verliert den Halt und klatscht in das knietiefe Wasser. Vor ihm stürzt das Pferd, auf dem einmal Ricardo gesessen hat. Ricardo hat es nicht mehr gebraucht. Er ist, als sein Pferd mit dem von Juan zusammengeprallt ist, aus dem Sattel geworfen worden und liegt dort irgendwo.

      Die Scheine, denkt Juan, mein Geld darf nicht naß werden. Ich muß… Und da sieht er Lanson angerannt kommen.

      Die Kiste gehört ihm. Nur noch ein Teil für einen Mann allein.

      »Lanson… Gringo, dir…«

      Lanson hat den Revolver in der Hand. Und dann schießt er.

      Juan aber hat die Kiste. Er liegt über ihr, und er hält sie fest.

      Lanson aber macht einen Satz, sieht einen Mann von den Felsen springen und stürzt sich in das Wasser.

      Die Furt, denkt Lanson, durch die ein Pferd hindurchkommt, da werde ich auch durchkommen.

      Er wirft sich in das Wasser, reißt die Stiefel von den Beinen und taucht wieder auf. Er hat plötzlich keinen Grund mehr unter den Füßen, er sinkt weg, kommt hoch und treibt. Die Strömung ist da, Wellen auf dem Fluß. Da drüben liegt das andere Ufer, dort drüben kann ihn keiner holen.

      Er schwimmt, er versucht Grund zu bekommen. So tief kann die Furt doch gar nicht sein, so tief nicht. Er schluckt Wasser, muß husten und schwimmt verzweifelt gegen die immer stärker werdende Strömung an, die ihn mitzieht.

      Die Furt gleitet vorbei, sie ist schon fort. Felsen kommen auf ihn zu. Er sieht sie dunkel aus dem Wasser ragen und wirft sich auf den Rücken. Er treibt, wendet den Kopf und kann Angus nirgendwo entdecken. Angus ist weg, der holt ihn auch nicht mehr ein.

      Er erkennt den dunklen Felsen vor sich, stößt sich zur rechten Zeit ab, schwimmt wieder und sieht die anderen Felsen. Da ist schon das Ufer, dort ist er in Sicherheit. Mexikanisches Ufer und Grund unter den Füßen.

      Syd Lanson watet ans Ufer, kauert an den Felsen und sieht auf einmal den Mann. Der Mann ist nur ein kleines Stück von ihm entfernt, er kommt gerade aus dem Wasser und springt auch schon hoch.

      »Angus!« brüllt Lanson entsetzt.

      Ein Griff, der Revolver ist da. Und die Patronen halten Wasser aus. Er reißt am Revolver, er sieht Angus kommen und zerrt verzweifelt, doch der Revolver hängt fest, hängt mit dem Hammer in seinem Hemd, das aus der Hose gerutscht ist.

      Jetzt hat er ihn frei.

      Lanson reißt die Waffe hoch, sieht Angus auf sich zufliegen und schießt. Dann stürzt er rücklings zu Boden, wälzt sich herum, rollt mit Angus auf den Rand des Felsens zu und stürzt wieder ins Wasser.

      Der Revolver ist weg, aber er muß getroffen haben, ganz sicher. Wasser schließt sich über Lansons Kopf. Er strampelt, er tritt aus, aber Angus Haley hält ihn fest, drückt ihn unter Wasser und reißt ihn dann hoch.

      »Du Bursche«, sagt Angus Haley matt. »Du Bursche, ich werde es dir zeigen.«

      Er stöhnt, Schmerz ist in seiner linken Seite. Feuerräder – alles dreht sich. Aber er schleppt ihn an Land. Dann sieht er das Pferd kommen, auf dem Mark sitzt.

      »Angus – Angus!«

      »Ich hab’ ihn«, sagt Angus lallend. »Ich hab’ ihn, was? Das will ich – doch sehen, ob ein Haley nicht alles bekommt, was er – haben will!«

      Dann sinkt er über Lanson zusammen.

      *

      Er hört den Mann reden und dieses Gerede ist es, das ihn ganz und schnell munter werden läßt.

      »Oh«, sagt jemand – es muß eine Frau sein. Und sie müssen alle unter ihm sein. »Ist es wahr, Captain Norman?«

      »Würde ich lügen?« fragt Norman empört. »So wahr ich hier sitze, Lady und Gentleman, als er von der Verwundung durch diesen Trottel Wagner gesund geworden ist, da haben wir uns getroffen. Er ist über den Fluß gekommen, und ich habe auf ihn gewartet.«

      Was, fragt sich Angus, was redet dieser Mensch da zusammen?

      »Oh, Captain, wo ist das gewesen?«

      »An der Furt am Terlingua, Jane«, erwidert Norman. »Na ja, dann haben wir gesprochen, wie Männer nun mal sprechen. Und dann – was soll ich große Worte machen, jeder weiß doch, daß wir nun einfach nicht auf diese ver – andere Seite dürfen, wie? Also ist er für mich geritten, was hätte er denn sonst tun sollen, ein Mann wie er, frage ich?«

      Der ist wahnsinnig, sagt sich Angus entsetzt. Der ist vollkommen verrückt – oder ich bin es.

      Er reißt die Augen auf und sieht die Decke des Zimmers. Da hängt eine alte Vorderladerflinte. Und da ein Säbel. Und dort noch ein Gewehr. Und im Kasten mit der Glasfront sind drei Pistoleros aus dem schönen Mexiko.

      Angus schließt die Augen, bewegt den rechten Arm und kneift sich hinein. Dann macht er die Augen wieder auf.

      Der Kniff hat geschmerzt, das Zimmer ist immer noch da, auch die Pistoleros!

      Sein Zimmer, sein Zimmer! Allmächtiger, sein Zimmer auf der Haley-Ranch. Man hat ihn verschleppt, jawohl, gegen seinen Willen verschleppt. Dieser alte, bärtige, stakstiefelige und dickschädelige Markus John hat ihn einfach – oha, gegen seinen Willen.

      Was – was redet der Mensch, dieser wahnsinnige Captain da?

      »Er hat seine Sache so glänzend gemacht, daß ich ihn in meinem Bericht einfach an erster Stelle erwähnen mußte«, sagt dieser Mensch Norman völlig seelenruhig. »Der Gouverneur wird eine Rede halten, ihm einen Orden anstecken und ihn sicher ehrenhalber befördern, das ist ganz gewiß. Na, Markus John, was habe ich immer gesagt? Es ist mir ja sauer geworden, den Mund halten zu müssen, aber, wenn man einem Menschen etwas versprochen hat – und ich habe Angus versprochen, über alles zu schweigen, wie ein Grab, sage ich, wie ein Grab –, dann muß man es halten. Na, Markus John, du hast einen Sohn, um den dich jeder Vater beneiden muß.«

      »Wahrhaftig«, sagt der alte Markus John Haley seufzend. »Der Lümmel, das hätte ich ihm gar nicht zugetraut. Aber – das hat er von mir, das hat er genau von mir, der Lümmel. Orden – lange Rede, mächtig viel Ehre, was? Prächtig das, sehr prächtig.«

      »Nun ja – und wenn ich ihn brauche, dann hole ich ihn mir, Markus John, wie?«

      »Bist du verrückt, Mensch«, schnarrt der Alte. »Damit sie ihn mir totschießen und einige Leute Tränen um ihn vergießen? Na, na, Mutter, ich lasse ihn nicht weg, niemals wieder. Und wenn ich ihn anbinden muß. Oder denkt diese kleine Señorita hier etwa, daß ein kleiner Besuch auf der Laguna de Tarabillas nötig sein wird? Oh, sie wird rot, das habe ich nicht gewollt, wahrhaftig nicht. Don Carlos, ich wollte nicht zudringlich…«

      Sie – denkt Angus Haley – und auf einmal ist ihm ganz gleich, ob er zu Hause oder sonstwo ist – sie


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