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G.F. Barner Staffel 2 – Western. G.F. WacoЧитать онлайн книгу.

G.F. Barner Staffel 2 – Western - G.F. Waco


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über die Regenwasser lief.

      »Trink, Alan!«

      »Was – was ist mit mir?« lallte er schlaftrunken. »Joan, was habe ich denn? Ich sehe dich nicht richtig.«

      »Joan!« Jemand lachte schrill.

      »Joan? Das ist gut, das ist der Spaß wert. Der blöde Hund!«

      Wer nennt mich blöder Hund? dachte er. Wer wagt es…

      »Wasser!« sagte sie.

      Er sah, wie sich ihre Lippen bewegten. Dann kam es wieder. Ein ganzer Schwall schlug über ihm zusammen. Und danach schüttelte er sich und fror. Es heulte unheimlich. Ein eisiger Wind fegte und verursachte bei ihm eine Gänsehaut.

      »Joan, was ist mit mir?«

      Nun sah er sie klar und deutlich. Sie saß auf einem Sattel, hatte die Knie angezogen und…

      Joan Stork trug Hosen, ein kariertes Männerhemd und eine Jacke darüber. Unter ihrem Kinn lag das schmale Lederband eines Hutes, und der Hut hing in ihrem Nacken. Ein breitrandiger Stetson, wie ihn Männer trugen.

      Murphy schloß wieder die Augen, riß sie aber sofort wieder auf, denn das Bild mußte die Phantasie ihm vorgaukeln.

      Das Bild blieb. Er sah nun noch mehr: den Revolvergurt und den Achtunddreißiger im Halfter. Joan Stork trug eine Waffe – sie, die lockende Versuchung schlechthin. Der Typ einer anschmiegsamen und übersinnlichen Frau, trug eine Waffe und Männerhosen, sogar Stiefel.

      Zuerst sah er nur Joan an, danach glitt sein Blick weiter, bis er den Mann am Feuer sitzen sah. Der Mann war schwarzbärtig, unheimlich breit und stiernackig. Sein Gesicht glich einem vierkantigen, aus einem Felsstück gehauenen Klotz. Es war ein Gesicht, dessen dunkle stechende Augen unter schweren Lidern tief in den Höhlen lagen. Die buschigen Brauen waren zerzupft wie Borsten einer in heißem Wasser zerkochten Bürste. Der Mund war breit, die Lippen waren gewölbt, und im Mundwinkel steckte eine jener schwarzen Zigarren, wie man sie nur in Mexiko rauchte.

      Der Mann starrte Murphy durchbohrend an und sog an der Zigarre. Der scharfe Wind zerriß den Rauch, als er ihn aus dem anderen Mundwinkel ausstieß.

      Hinter diesem Mann stand ein Mexikaner, die Patronengurte über der breiten Brust gekreuzt, den spitzkronigen Sombrero nach hinten geschoben. Krauses Haar lugte unter dem Schweißband verklebt und gekräuselt hervor.

      »Ah, buenas tardes, el magnifico Señor Murphy!« sagte der Mexikaner und lachte breit. »Guten Abend, mein Freund. Geht es gut, ja?«

      Das Lachen schrillte Murphy in den Ohren, und er nahm, weil seine Trommelfelle schmerzten, den Kopf herum. Dann wurde er steif vor Schreck und Entsetzen.

      Links von ihm lag der Lieutenant am Boden. Man hatte ihm Stiefel und Jacke ausgezogen. Und in seinem Körper steckten einige Pfeile, in seinem Kopf war ein Loch und die Blutlache unter ihm hatte den Sand getränkt.

      Ich träume, dachte Murphy, es ist ein Alptraum; nichts davon ist wahr.

      Als er den Blick weiterwandern ließ, sah er Sergeant Bullock am Boden liegen. Er lag auf dem Rücken, im Hinterkopf ein Loch, in Lenden und Rücken ein paar Pfeile. Er war noch bekleidet.

      Allmächtiger, dachte Murphy entsetzt, tot – alle tot? Die Apachen sind gekommen. Hat Lattimer nicht gesagt, es gäbe ein paar kleine Horden ausgestoßener Apachen, zu denen die anderen beiden fliehen könnten? Die Indianer waren hier, aber ich lebe, bin verwundet, muß ja verwundet sein. Joan ist ihnen entkommen, sie hat mich gerettet. Mein Gott, es muß mich sehr schlimm erwischt haben, weil ich doch so müde bin, sterbensmüde.

      Murphy wollte die Arme heben, und als er sie nicht hochbekam und merkte, daß sie auf seinem Rücken lagen, dachte er in seinem Entsetzen, daß sie ihm die Arme auf dem Rücken gebunden haben mußten, weil er im Fieber um sich geschlagen hatte.

      Der Gedanke, daß er sterben müßte, war so schrecklich, daß er laut stöhnte und nun ganz wach wurde.

      »Joan!« stieß er hervor. »Die Apachen… Mein Gott, muß ich sterben?«

      »Ja«, antwortete sie ohne Mitleid, und er blickte ihr in das schöne Gesicht, doch das zeigte keinerlei Regung. In ihren Augen funkelte es kalt. »Ja, du mußt sterben, Murphy.«

      »Ich sagte doch, er begreift das nicht – das Zeug hat ihn umgeworfen, und er ist noch nicht ganz bei Verstand«, hörte er die Stimme von Joans Vetter Steve hinter sich. »Na, Murphy, du denkst doch, daß die Apachen hier gehaust und wir noch einmal Glück gehabt haben?«

      »Ja, ja«, stammelte Murphy. »Wo hat es mich erwischt, Stork?«

      »Ich heiße nicht Stork«, entgegnete der Vetter Joans. Er packte Murphys klatschnasses Haar, riß ihm den Kopf herum und schlug ihm rechts und links ins Gesicht. »Und du bist auch nicht verwundet, du Narr! Sie heißt nicht

      Joan, sondern Laurie Miller-Miller wie ich. Ich bin Jesse Miller. Und das ist Sam Clinton.«

      Es waren die Schläge, die Murphy bewußt werden ließen, daß er nicht träumte, daß dieser Mann, dessen Namen er schon oft gehört hatte, wirklich Sam Clinton war. Ja, Sam Clinton. Aber Miller – wer war Miller?

      »Jetzt hat er begriffen«, stellte Miller hämisch fest. Er schlug Murphy die Hand auf den Hinterkopf und versetzte ihm einen Fußtritt in die Seite. »Schmerz wirkt Wunder, was? Da wird selbst so ein geiler Hahn wie der hier munter.«

      »Es ist wirklich genug, Bruder«, sagte die Frau Laurie Miller. »Hör auf! Er weiß es jetzt, und das reicht. – Murphy!«

      »Du heißt nicht Joan Stork, sondern Laurie Miller?« stöhnte Murphy. Er blickte auf seine gefesselten Beine und schluckte an dem Kloß, der in seiner Kehle zu sitzen schien. »Warum – warum das alles?«

      »Na, was hast du mir gestern erzählt, Murphy? Du warst so müde, nachdem wir unseren Spaß gehabt hatten. Und du hast mir doch etwas von Claiborn erzählt, oder?«

      Gestern, dachte Murphy, gestern? Der Schreck lähmte ihn, und er sah in ihr unbewegtes Gesicht, als wäre er hypnotisiert. Alles, was sie gesagt hatte, war erlogen gewesen.

      Es gab kein erspartes Geld, es würde keinen Store und keine Büchsenmacherwerkstatt geben. Sie hatte ihn belogen, als sie ihm eine gemeinsame Zukunft vorgegaukelt hatte. Plötzlich erinnerte er sich genau an das, was er ihr über die dringende Reise erzählt hatte. Sie war so dringend, daß Lewis Claiborn sogar seine Tochter in Santa Rosa zurückgelassen hatte. Claiborn mußte binnen sechs Tagen in Pozo Grande sein. Er hatte Geld bei sich, mit dem er das Land eines Nachbarn kaufen wollte. Eine Hazienda in der Nachbarschaft kam zur Versteigerung. Claiborn hatte seine Minenanteile in Arizona verkauft, um genug Geld für den Kauf der Hazienda zu haben. Und das Geld war…

      Ja, richtig, dachte Murphy, es ist in der Kutsche im doppelten Boden unter dem Rücksitz versteckt. Ich habe ihr davon erzählt, warum ich Claiborn bis nach Pozo Grande zum Rancho de Cabral begleiten müßte.

      Murphy nahm ganz langsam den Kopf herum, seine Augen weiteten sich jäh, als er die Kutsche links stehen und Claiborn neben ihr am Boden liegen sah. Claiborn war an Händen und Beinen gebunden. Er lebte, aber er schlief wie ein Toter. Der Sitz lag neben der Kutsche, Holz war zerschlagen worden. Sie hatten das Geld schon genommen.

      »Ein guter Trick, Murphy«, sagte Sam Clinton. Er behielt die Zigarre beim Sprechen zwischen den Lippen, seine Stimme klang zischend. »Wirklich ein guter Trick. Fünftausend Dollar trägt er in seiner Reisetasche bei sich, und hält man die Kutsche an, gibt er zähneknirschend und widerwillig diese fünftausend Dollar heraus, aber im Doppelboden hat er noch zwanzigtausend Harte. An die denkt doch niemand, wenn er fünftausend Dollar in schönen Scheinen vor sich sieht. Ihr habt die Rinderpest am Rio Pozo gehabt, das wußten wir. Wir erfuhren auch, daß einige Rancheros derartige Verluste erlitten, daß sie bankrott gingen. Die Cabrals hat die Rinderpest gut fünfzehntausend Dollar gekostet. Aber was sind fünfzehntausend Dollar für die Cabrals? Nichts.«

      Er lachte leise. Sein Bart zuckte dabei. Doch dieses Lachen, das Murphy lähmte, klang gefährlich.

      »So


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