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Ferien an der Adria: Bilder aus Süd-Österreich. Jakob Christoph HeerЧитать онлайн книгу.

Ferien an der Adria: Bilder aus Süd-Österreich - Jakob Christoph  Heer


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       Jakob Christoph Heer

      Ferien an der Adria: Bilder aus Süd-Österreich

      Veröffentlicht im Good Press Verlag, 2021

       [email protected]

      EAN 4064066113254

       Vorwort zur dritten Auflage

       Inhaltsübersicht

       Im Friaul.

       Österreichisch Nizza.

       Aquileja.

       Die Lagune von Grado.

       Im Frühling von Miramare.

       Triest.

       Die Küste von Istrien.

       Im Kriegshafen von Österreich-Ungarn.

       Der Karst und die Grotte von Adelsberg.

      von

      J. C. Heer

      4.–8. Tausend

      Frauenfeld und Leipzig 1918

       Verlag von Huber & Co.

      Den Einband zeichnete Otto Baumberger, Zürich

       Copyright 1918 by Huber & Co., Frauenfeld

      Druck von Huber & Co. in Frauenfeld

       Inhaltsverzeichnis

      1887–1917. Dreißig Jahre sind es her, seit ich als junger Mann die »Ferien an der Adria«, mein erstes Buch schrieb. Dem Werklein war ein stiller Lebenslauf beschieden; denn die Landschaften, von denen es handelt, lagen nicht an den großen Straßen der Welt, etwa Triest ausgenommen. Zwanzig Jahre waren notwendig, daß sich die erste Auflage erledigte, und als ich 1907 die zweite zeichnete, war ich überzeugt, daß es zugleich die letzte sein und das Werklein der Jugend in den Schoß milder Vergessenheit fallen würde. Das wäre der natürliche Verlauf eines Buchschicksals gewesen, das nie auf große Wirksamkeit angelegt war.

      Nun haben es die Zeiten anders entschieden, und furchtbar schwere Träume, die schon in den achtziger Jahren über den schweigenden Fluren des Friauls lagen, haben sich erfüllt, das nur halblaute Flüsterwort der Bevölkerung: »Um unsere Dörfer und Städte, um unsere Felder und unser Meer wird zwischen Italien und Oesterreich noch einmal ein entsetzlicher Krieg geführt werden.« Wie ein Alpdruck lag schon damals die Furcht davor über jedermann.

      Nun haben sich die alten bösen Ahnungen erfüllt, und schauderhaft ist der Krieg während drei Jahren über das blaue Band des Isonzo hin und her gestampft, Ebene wie Berge jener Gegenden haben unermeßlich das Blut der kämpfenden Hunderttausende getrunken. Wo ist die Lieblichkeit von Görz, der Friede der Lagunen, der düsterschwere Schönheitstraum von Duino? So weit die Berichte zu uns in die Schweiz dringen, überall nur Trümmer.

      Wir Schriftsteller haben wahrlich keinen Anlaß, dem Krieg ein Loblied zu singen. Nicht einmal wir Neutralen. Inter bellum musae silent. Wie viele schöne Arbeitsstunden blieben unter dem Druck des großen Völkerkrieges unfruchtbar; wie manche Werke müssen ungedruckt im Pult liegen! Die furchtbaren Ereignisse aber, die sich im Friaul abspielten, haben da und dort noch einmal die Neugier derer, die dem italienisch-österreichischen Krieg mit Spannung folgen, auf meine halbvergessenen Schilderungen »Ferien an der Adria« gelenkt. So können sie im Gegensatz zu manchem Buch, dem der Krieg den Lebenslauf bedenklich schmälert, noch einmal in neuer Auflage erscheinen, was mich für meinen Erstling immerhin erfreut.

      Ein Geständnis aber an die Leser. Das Buch erscheint genau, wie es vor dreißig Jahren geschrieben worden ist, obgleich auch im Küstenland die Zeit nicht ohne Entwicklung vorübergegangen ist; namentlich hat sich ja inzwischen Triest wundervoll entfaltet und verdiente ein neues Kapitel der Schilderung. Es fehlen mir aber für dieses die Unterlagen eines neuern Besuches an der Adria, und jetzt im Krieg läßt sich ein solcher doch nicht leicht nachholen. Von Triest aber abgesehen dürften die Schilderungen im wesentlichen noch stimmen, das Landschaftliche voran. Dazu trage ich ein weiteres Bedenken gegen eine Umarbeitung des Werkleins. Wenn es auch keine hohen literarischen Ansprüche erhebt, so ist es doch aus empfänglichster jugendlicher Wanderstimmung geschrieben, die ich nach so viel Jahren nicht mit dem Stil des Alternden durchbrechen mag; mir ist, ein Jugendwerk ehrt man am besten, indem man es bestehen läßt, wie es ist. Damit mögen sich auch die Leser zufrieden geben.

      Die neue Auflage aber kann ich nicht einleiten, ohne dem Volk der darin geschilderten Gegenden mein herzliches Mitleid auszusprechen mit den furchtbaren Erlebnissen, die es selber erfahren hat oder deren Zeuge es gewesen ist. Möge dies- und jenseits des blauen Isonzo nach dem Schrecken der Schlachten bald wieder die gesegnete Stille einkehren, in der das Leben des Volkes am besten gedeiht, mögen die Wunden harschen, die Dörfer und Städte in neuer Blüte auferstehen und die Wellen der Adria wieder ein Land küssen, das sich nach Jahren tiefster Prüfung des süßen Friedens erfreut. Friede den Völkern – das ist mir mehr Herzenssache, als daß dieses Büchlein aus Kriegsgründen noch einmal flüchtige Tagesbedeutung gewinnt.

      Weihnacht 1917.

      J. C. Heer.

       Inhaltsverzeichnis

Seite
Im Friaul 1
Venedig. – Abendfahrt. – Monfalcone. – Meer und Tiefland. – Ein Garten. – Die Piazza grande. – Der Markt. – Leben und Lieben. – Nord und Süd. – Ein Original. – Sein Hausregiment. – Der Maler. – Die Volksschule. – Am Hafen. – Die Fischer. – Ein Strandgebiet. – Die Malaria. – Die Campagnen. – Der Isonzo. – Die bäuerliche Wirtschaft. – Furlanische Dörfer. – Italiener und Slovenen. – Die Karstlandschaft. – Eine Taubenhöhle. – Verlorene Wasser.
Österreichisch Nizza 27
Eine Wagenfahrt. – Görz. – Völker und Sprachen. – Ein mittelalterliches Idyll. – Industrie. – Die Villen. – Der Kurort. – Ein Ausflug. – Der Monte Santo. – Wallfahrer. – Lienhard und Gertrud. – Aussicht. – Bohnen in den Schuhen. – Am Isonzo. – In der Ebene. – Gradiska.
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