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Butler Parker 139 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker 139 – Kriminalroman - Günter Dönges


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ungeniertes Lachen aus.

      »Dann beeilen Sie sich aber«, meinte der Mann gutmütig-spottend, »Ihr Altersheim wird bald geschlossen.«

      »War das gerade eine Beleidigung, Mr. Parker?« fragte Agatha Simpson sofort. Gleichzeitig riß sie dem verdutzen Mann den schweren, langstieligen Holzhammer aus der Hand.

      »Es handelte sich nur um eine volkstümlich lustige Bemerkung ohne tieferen Sinn«, wiegelte Parker ab. Er sah den Holzhammer in Myladys Händen und wußte, wie gefährlich die resolute Dame jetzt war.

      »Nun gut, ich habe heute meinen friedlichen Tag«, sagte Agatha Simpson und reichte Parker ihren Pompadour. Dann öffnete sie die Jacke ihres viel zu weiten Kostüms und trat einen halben Schritt zurück.

      Die Menge wich achtungsvoll zur Seite und sorgte dafür, daß die Lady ungeniert ausholen konnte. Der Besitzer des Kraftmessers grinste spöttisch und beging den Kardinalfehler, gewisse Dinge nicht in Sicherheit zu bringen. Dabei handelte es sich um den Klappstuhl, auf dem er normalerweise saß und auf Kunden wartete, dann um den kleinen Holztisch, auf dem die Geldkassette stand und schließlich um einen geöffneten Holzkoffer unter dem Tisch. In ihm befanden sich weitere Hab Seligkeiten des Mannes, die man allerdings nicht genau ausmachen konnte.

      Lady Agatha hob prüfend den wirklich nicht leichten Holzhammer und lächelte, als die Menge im Chor skandierte und die ältere Dame mit Worten in den richtigen Schwung zu bringen versuchte.

      Butler Parker, der die ungebändigte Energie seiner Herrin nur zu gut kannte, brachte sich in Sicherheit, wandte sich halb ab und musterte die freudig gestimmte Menge, die sich eine kleine Sensation versprach. Parker war nach wie vor mißtrauisch und rechnete mit dem Auftauchen des Messerwerfers.

      Lady Agatha hatte inzwischen weit ausgeholt und setzte zum Schlag an. Aus der Menge waren Anfeuerungsrufe zu vernehmen, die Mylady mehr oder weniger drastisch aufforderten, das Gerät ungespitzt in den Boden zu schlagen.

      Ja, und dann schlug Mylady zu ...

      *

      Ihre Treffsicherheit war bemerkenswert, wenn auch im negativen Sinn. Ein dumpfes Ächzen der Bewunderung ging durch die Menge. Der schwere Hammerkopf aus Holz senkte sich fast zielsicher auf den kleinen Holztisch und verwandelte ihn in Trümmer. Die Geldkassette sprang zur Seite, wirbelte etwa anderthalb Meter hoch durch die Luft und verstreute dabei ihren Inhalt unter das staunende Volk, das sich plötzlich reich beschenkt fühlte und Kleingeld für Vergnügungen witterte. Die Zuschauer des Kraftaktes wirbelten bunt durcheinander und grapschten nach den Münzen.

      Inzwischen heulte der Betreiber des Kraftmessers auf und wollte Lady Agatha an einem weiteren Schlag hindern, doch dann wich er entsetzt zurück und brachte sich in Sicherheit. Die ältere Dame hatte gerade zu einem zweiten Rundschlag angesetzt und ... zertrümmerte den Holzstuhl.

      Applaus jener Leute brandete auf, die sich am Einsammeln der Münzen nicht beteiligten.

      »Nun, was sagen Sie?« Lady Agatha schaute zufrieden auf die Trümmer und sah Parker an.

      »Bemerkenswert, Mylady, wenn man so sagen darf«, kommentierte der Butler die beiden Rundschläge.

      »Das Gerät stand leider nicht an der richtigen Stelle«, redete die ältere Dame freundlich weiter und widmete sich dem Besitzer des Gerätes.

      »Mein Geld, mein Geld«, jammerte der Mann. Er hatte längst eingesehen, daß da für ihn nichts mehr zu retten war.

      »Haben Sie sich nicht so!« meinte Agatha Simpson fast verächtlich, »viel war ohnehin nicht in der Kassette. Mr. Parker, regeln Sie diese unwichtige Kleinigkeit, aber lassen Sie sich nicht übers Ohr hauen.«

      »Sie werden in jedem Fall zurechtkommen«, tröstete Josuah Parker den Vierschrötigen.

      »Ob ich nicht doch noch einen dritten Schlag anbringen sollte?« fragte Agatha Simpson nachdenklich und dennoch laut. Sie langte wieder nach dem schweren Holzhammer.

      »Warum ruinieren Sie zur Abwechslung nicht mal den Schießbudenbesitzer?« wollte der Vierschrötige hastig wissen.

      »Werden Sie nicht anzüglich, junger Mann«, warnte Lady Agatha ihn umgehend und maß ihn mit scharfem Blick.

      »Es war ja nicht so gemeint«, entschuldigte sich hastig der Kraftmesserbesitzer, »vielleicht stand das Gerät wirklich nicht an der richtigen Stelle.«

      »Was ich ja gerade gesagt habe. Eigentlich müßten Sie für den kleinen Schaden aufkommen. Ist es nicht so, Mr. Parker?«

      »Eine Frage der Rechtsauffassung, Mylady«, gab Parker höflich zurück, »Mylady dachten, wenn man höflichst daran erinnern darf, auch noch an die Tombola.«

      »Ein guter Hinweis, Mr. Parker.« Sie ließ sich prompt ablenken und nickte versöhnlich. Josuah Parker reichte dem Vierschrötigen einige Banknoten, worauf der Mann wieder strahlte. Er war mehr als großzügig abgefunden worden.

      »Wenn Sie vielleicht doch noch mal so richtig zulangen wollen, Lady?« Er sah die ältere Dame abwartend an und freute sich auf weitere Trümmer und Abfindungen.

      »Die Sache hat sich erledigt«, meinte Agatha Simpson, »spannend ist dieses Spiel ja ohnehin nicht.«

      Als sie und Parker den Kraftmesser verließen, folgte ihnen die Menge erwartungsvoll. Parker war mit der Entwicklung keineswegs einverstanden. Er horchte in sich hinein und erhielt Antwort. Seine Alarmanlage, ein fein ausgebildeter Instinkt, meldete Gefahr. Aber noch schien sie nicht akut zu sein.

      »Wer will noch mal, wer hat noch nicht?« rief ein Losverkäufer mehr als leichtsinnig, als er Lady Simpson und Butler Parker sah. Er griff mit der linken Hand in einen mittelgroßen Plastikeimer, der mit Losen gefüllt war, wirbelte sie durcheinander und schnitt der älteren Dame den Weg ab.

      »Was ist der Hauptpreis?« erkundigte sich Agatha Simpson, als er ihr den Eimer hinhielt.

      »Ein Riesen-Teddybär«, antwortete der Mann, »aber wir haben auch sagenhafte Trostpreise.«

      »Ich möchte diesen Hauptpreis sehen.«

      Der Losverkäufer deutete weit hinauf in die bunte Auslage und zeigte dann gezielt auf einen Teddybär, der tatsächlich riesig war.

      »Ihn werde ich selbstverständlich gewinnen«, verkündete die ältere Dame, »und wagen Sie es nicht, mich übers Ohr zu hauen.«

      »Hier geht alles reell zu, die Dame«, trompetete der Verkäufer und deutete auf die Lose in seinem Plastikeimer, »je mehr Sie kaufen, die Dame, desto größer die Chancen.«

      »Nun gut«, meinte Agatha Simpson, »ich habe heute meinen großzügigen Tag. Ich werde drei Lose kaufen. Ein Vermögen, wenn man es recht betrachtet, nicht wahr, Mr. Parker?«

      »Mylady legen, wenn meine Wenigkeit dies sagen darf, geradezu eine Verschwendung an den Nachmittag.« Parkers Gesicht blieb bei dieser Feststellung glatt und unbewegt.

      »Ich weiß, ich weiß«, sagte sie, »nun, Mr. Parker, Sie dürfen für mich die Lose ziehen.«

      »Mylady laden damit meiner Wenigkeit die Last der Verantwortung auf.«

      »Schnickschnack, Mr. Parker«, erwiderte sie, »zieren Sie sich nicht! Ich verlange allerdings, daß Sie die richtigen Lose kaufen!«

      »Man wird sich bemühen, Mylady.«

      Parker griff mit seiner schwarz behandschuhten Hand in den Plastikeimer, suchte sorgfältig und zog dann nacheinander drei Lose. Er deutete eine knappe Verbeugung an, als er Lady Agatha die drei Papierröllchen überreichte.

      »Nun lasse ich mich überraschen«, sagte sie und blickte hinauf zum Hauptpreis. Dann maß sie den Losverkäufer mit eisigem Blick, »ich hoffe für Sie, junger Mann, daß Sie nicht nur Nieten angepriesen haben, sonst können Sie was erleben!«

      Sie nahm sich Zeit, die drei Lose aufzurollen. Ihr erwartungsfrohes Gesicht wurde von Mal zu Mal ernster. Parker wußte bereits im vorhinein, daß seine Herrin nichts als Nieten in Händen hielt. Und deshalb rechnete er mit einem


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