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Im Sonnenwinkel Staffel 5 – Familienroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Im Sonnenwinkel Staffel 5 – Familienroman - Patricia Vandenberg


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sind inzwischen auch erwachsen geworden und verheiratet«, erwiderte Rosmarie lächelnd. »Fabian ist Studienrat am Gymnasium, hat eine ganz entzückende Frau und einen kleinen Sohn. Stella ist auch verheiratet und lebt mit ihrem Mann jetzt in England. Sie erwartet auch ein Baby. Sie haben Geschwister geheiratet, Fabian Ricky und Stella Jörg Auerbach.«

      Sie erzählte von den Auerbachs im Sonnenwinkel und von der Siedlung Erlenried, die Veronica noch gar nicht kannte.

      Viel hatte sich verändert, nicht nur die Straßen in Hohenborn, nicht nur ihr eigenes Leben. Und nun erzählte sie auch davon.

      »Vor einem Vierteljahr habe ich mir den rechten Arm gebrochen, und nun ist es vorbei mit der Karriere, von der ich mal träumte«, sagte sie deprimiert. »Heute hat es mir der Arzt eröffnet.«

      »Wie ist das denn passiert?«, fragte Rosmarie Rückert erschrocken.

      »Durch einen Blödsinn«, erwiderte Veronica bitter.

      Die Schrecksekunden standen ihr wieder vor Augen. Sie wollte im Konservatorium gerade die Treppe hinuntergehen, als jemand ihr von hinten die Augen zuhalten wollte. Ganz in Gedanken bei ihrem Konzert, war sie so erschrocken gewesen, dass sie vorwärts stolperte und stürzte.

      Robert war der Missetäter gewesen, ihr Studienkollege, der sich auch an dem ausgeschriebenen Wettbewerb beteiligen wollte, von dem sie sich so viel erhoffte. Ausgerechnet Robert, in den sie verliebt gewesen war und der sich dann so schäbig benahm.

      Darüber sprach Veronica nicht zu Rosmarie Rückert. Sie sagte nur, dass sie eine Treppe heruntergefallen sei.

      Es war gut, dass jetzt Dr. Rückert heimkam und sie von den Erinnerungen abgelenkt wurde. Auch er erkannte sie sofort. Und dann konnte sie auch ihre Sorgen loswerden.

      »Das ist ja sehr schlimm für Sie«, sagte Dr. Rückert teilnahmsvoll, »aber es muss doch einen Ausweg geben, dass das Haus Ihnen erhalten bleibt. Wie wäre es denn, wenn Sie es vermieten würden?«

      »Vermieten?«, fragte Veronica überrascht. »Wer mietet ein so abgelegenes Haus?«

      »Oh, es gibt genug Leute, die die Stadtflucht antreten und die auch genügend Geld haben, eine hohe Miete zu zahlen.«

      »Aber ich möchte doch so gern dort wohnen bleiben«, erklärte Veronica leise. »Gerade jetzt brauche ich Ruhe, und an die Muhrs muss ich auch denken.«

      »Ich könnte mir vorstellen, dass ein Mieter froh sein würde, das Personal mit zu übernehmen. Und es wäre doch möglich, dass Ihnen gestattet würde, ein paar Räume für sich zu behalten. Überlegen Sie sich das einmal, Fräulein Hellwege, dann könnte man eine entsprechende Annonce aufsetzen. Ich bin Ihnen sehr gern behilflich und würde mir die Interessenten auch genau anschauen.«

      Sogleich konnte sie sich mit diesem Gedanken nicht vertraut machen, aber als sie dann heimwärts fuhr, dachte sie doch darüber nach. Sie wollte erst einmal mit Paul und Otti darüber sprechen.

      *

      Hinter einer hohen Mauer verborgen, über die nur die Wipfel der Bäume hinwegragten, stand die weiße Villa weiter drunten am Hang. Veronicas Großeltern hatten sie in einer Zeit gebaut, in der man noch nicht Phantasiepreise für Grundstücke zahlen musste. In der Gegenwart hätte man wohl nicht nur ein Haus, sondern vielleicht zehn in diesen herrlichen Park gestellt.

      Ottilie Muhr kam aus der Küche, als Veronica die Haustür aufschloss. Ihr freundliches rundes Gesicht überschattete sich, als sie in Veronicas ernstes Antlitz blickte.

      »Wo ist Paul?«, fragte Veronica. »Ich muss mit euch sprechen.«

      Paul arbeitete im Garten. Dort gab es immer etwas zu tun, wenn er im Haus nicht gebraucht wurde.

      Veronica betrachtete die beiden, die stocksteif auf den Eichenstühlen im Herrenzimmer saßen. Otti rundlich, mit der Nickelbrille auf der etwas zu klein geratenen Nase, dem streng gescheitelten grauen Haar, das wie eh und je im Nacken zu einem Dutt gesteckt war. Paul hager, mit wettergegerbtem Gesicht, in das sich tiefe Furchen gegraben hatten, der hohen Stirnglatze, unter der pfiffige Augen blitzten. Sie waren beide nahe der siebzig, aber noch immer unermüdlich.

      »Ich werde nicht mehr spielen können«, begann Veronica mit bebender Stimme. »Wenigstens nicht mehr im Konzertsaal.«

      Die Tränen saßen ihr in der Kehle, und schnell strich sie sich über die Augen, als die beiden alten Leute sie entsetzt anblickten.

      »Damit werde ich mich abfinden müssen«, fuhr sie rasch fort, »aber jetzt müssen wir überlegen, wie der Besitz zu halten ist. Dr. Rückert machte mir den Vorschlag, das Haus zu vermieten, und vielleicht wäre es das beste. Ich würde natürlich zur Bedingung machen, dass ihr bleiben könnt.«

      »Und Sie?«, fragte Ottilie stockend. »Wer will uns denn schon haben?«

      Ganz plötzlich kam Veronica ein Gedanke.

      »Wir könnten sagen, dass ich eure Nichte bin, und vielleicht kann ich mich als Hausmädchen betätigen.«

      »Das ist doch unmöglich!«, riefen sie gleichzeitig aus.

      »Nichts ist unmöglich«, erklärte Veronica betont forsch. »Irgend etwas muss ich doch tun. Aber augenblicklich brauchen wir uns darüber noch nicht den Kopf zu zerbrechen. Ich möchte vorerst nur wissen, ob ihr im Prinzip einverstanden seid. Verkaufen möchte ich nicht.«

      Otti und Paul waren deprimiert. Sie waren auch langsam im Denken und, vor eine so unerwartete Situation gestellt, ziemlich hilflos.

      »Sie müssen es entscheiden, Fräulein Veronica«, bemerkte Otti nach einem langen Schweigen.

      »Auf jeden Fall bleiben wir zusammen, so oder so«, erklärte Veronica. »Gewöhnt euch wieder daran, du zu mir zu sagen, damit unser Verwandtschaftsverhältnis glaubwürdig wird.«

      Sie hatte sich mit dieser Idee schon vertraut gemacht, und am nächsten Tag war sie wieder bei Dr. Rückert. Nutzlos wollte sie keine Zeit mehr verstreichen lassen.

      *

      Dr. Arndt Baldung betrat an einem regnerischen Apriltag gegen sechs Uhr abends sein Haus. Ein Mordsgebrüll schallte ihm entgegen, und eine hagere Frau mittleren Alters stürzte in die Diele.

      »Nun hören Sie es selbst mal, wie die Kinder sich aufführen«, sagte Adelheid Griebel, ohne sich Zeit für eine Begrüßung zu nehmen. »Lange mache ich das nicht mehr mit.«

      »Ruhe!«, donnerte Arndt Baldung, noch bevor er das Kinderzimmer betrat. Sofort trat Stille ein.

      »Wir haben doch bloß gespielt, Papi«, bemerkte die siebenjährige Stefanie entschuldigend.

      »Wirklich Papi«, schloss sich die fünfjährige Martina an.

      »Bloß spielt«, echote die zweijährige Jill.

      Alle drei waren sie blond wie ihr Vater und zarte Geschöpfe, denen man solches Gebrüll nicht zugetraut hätte.

      »Können doch auch mal Indianer spielen«, meinte Martina. »Die Griebel regt sich immer gleich auf.«

      »Frau Griebel«, berichtigte Arndt Baldung. »Nun seid mal lieb, sonst läuft sie uns davon, und was machen wir dann?«

      »Fortfahren«, erklärte Steffi. »Hast es uns versprochen, Papi.«

      Lieber heute als morgen hätte er mit seinen Kindern dieses Haus verlassen, das so viele traurige Erinnerungen für ihn barg. Aber es war nicht so einfach, einen Platz zu finden, der seinen Vorstellungen entsprach.

      Heute hatte er sich wieder einen ganzen Stoß Zeitungen mitgebracht, doch die konnte er erst studieren, als die Kinder schliefen und er mit schlecht verhohlener Ungeduld Frau Griebels Klagen angehört hatte.

      Sie hatte immer etwas zu klagen, aber er musste einlenken, weil er sie brauchte.

      Seufzend legte er eine Zeitung nach der anderen beiseite. Doch endlich blieb sein Blick interessiert an einer Anzeige hängen.

      Villa, acht Zimmer


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