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Science-Fiction-Romane: 33 Titel in einem Buch. Walther KabelЧитать онлайн книгу.

Science-Fiction-Romane: 33 Titel in einem Buch - Walther Kabel


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Zacken der Steilküste – einsame Riffe – – und die beiden Antennenmasten, an denen vier Menschen ganz oben hängen …

      Die Holzmasten neigen sich plötzlich, sinken langsam um, versinken, – vier Schwimmer heulen um Hilfe, – – hinter mir erschallt das Gebrüll der Knieenden – – und Erbarmen wirft alle Bedenken beiseite …

      Ich stoppe, wende … die vier kommen an Bord, fallen zu Boden wie Trunkene, ihre Kräfte sind verbraucht durch die Todesangst, – – ich steuere auf den flachen Block zu, auf dem nun die zehn Leute – zehn sind’s – aufrechtstehen und sich aneinanderkrallen, denn auch diese Kuppe wird bereits von den Wogen überspült, gleitet tiefer hinab – – das Meer belächelt mit rauschenden Wogen die jähe Katastrophe, der Pazifik frißt die künstliche Insel, die man ihm aufgezwungen hat, wie einen elenden Happen. Die zehn schwingen sich an Deck, einer, der im blauen Seemannsanzug, taumelt auf mich zu mit verzerrtem Gesicht … fällt halb über mich, stammelt Dankesworte, gleitet auf die Bank, stützt den Kopf in die Hände und … weint wie ein Kind …

      Der Kutter treibt, schaukelt, Spritzer kommen über Bord …

      Ich schaue dorthin, wo die Insel war … war!!

      Nichts mehr … Nur noch eine einzige Bimssteinzacke zeigt an, wo die Nordküste sich noch vor wenigen Minuten mit der Halbinsel den Wogen entgegenstemmte. Ich bin wie gelähmt … Ich stiere jene Klippe an … Ich weiß, dicht daneben erhob sich der Frauenkopf …

      Ellen ist tot … Der Frauenkopf ist nur noch ein unterseeisches Riff …! –

      Und der Mann neben mir preßt meine Hände … stottert, jammert:

      »Das … haben wir nicht gewollt, – – das war Schicksal, höhere Macht …!«

      Er spricht ein tadelloses Englisch, und seine Uniform kenne ich: Es ist die eines chilenischen Kapitäns der Kriegsmarine.

      Er hat recht: Höhere Macht!! – Davor beuge auch ich mich … Ich frage nur:

      »Wer sind Sie?«

      »Kapitän Jose Gadarros, Kommandant des chilenischen Kreuzers »Los Andes«, zurzeit in besonderer Mission abkommandiert …« Er sagt es wie etwas auswendig Gelerntes. Er spricht wie ein Automat … Das Grauen sitzt ihm noch im Nacken. »Wir … sollten … das Rätsel dieser Insel aufklären …« fügt er hinzu. »Bitte – – geben Sie mir und meinen Leuten Alkohol … Sonst … werden wir … verrückt … Wir haben Entsetzliches hinter uns.«

      13. Kapitel

       Das nie gelöste Rätsel

       Inhaltsverzeichnis

      Der Wind ist gegen Morgen völlig eingeschlafen. Wir kreuzen noch immer über der versunkenen Insel, und Kapitän Gadarros, der Schiffsleutnant Pedro Amato und ich sitzen in der Kajüte beim Frühstück. An Deck liegen die Matrosen und schlafen, so weit sie nicht dienstlich in Anspruch genommen sind. Mein Kutter lernt die strenge Disziplin der Kriegsmarine Chiles kennen.

      Gadarros erzählt. Ich habe mich El Gento vor ihm genannt, habe mich als Abenteurer aufgespielt, der am Gallegos haust, und Jose Gadarros hat nichts weiter gefragt, obwohl sein Benehmen verrät, daß er mich höher einschätzt, als ich es wünsche.

      »Mr. El Gento, die Sache begann vor drei Jahren …« beginnt er und schiebt die Teetasse weg und greift nach einer von Hirutos Zigaretten, von denen in den Wandspinden noch ganze Päckchen liegen. »… Sie begann mit der Meldung eines unserer kleinen Kreuzer, der hier in der Nähe Scharfschießen abgehalten hatte, wobei ihm ein Floß begegnete, das aus zehn gewaltigen, stählernen Tonnen bestand. Es wurde von einem alten verrosteten Dampfer geschleppt, der unter japanischer Flagge fuhr und außerdem noch die Reedereifahne Hiruto-Yokohama zeigte. Der Dampfer war mit Bimssteinblöcken über und über beladen. Tonnen und Bimsstein waren für Valdivia bestimmt, wie die Papiere besagten. Der Kreuzer kümmerte sich um den Transport nicht weiter, und erst nach Monaten kam zufällig heraus, daß Floß und Schiff ihr Ziel nie erreicht hatten, daß aber auch niemand in Valdivia Brauereitonnen oder Bimsstein bestellt hatte. Trotzdem hatte unsere Regierung keinen Anlaß, die Angelegenheit irgendwie zu untersuchen. Erst als ein Regierungsdampfer etwa an derselben Stelle einen ähnlichen Transport traf – das war wieder Monate später, – wurde unser Marineamt aufmerksam und fragte bei Hiruto drahtlos an, denn auch dieses neue Floß nebst Schlepper sollte nach Valdivia gehen und kam nie wieder zum Vorschein. Hiruto, der größte Reeder Japans, antwortete, es müsse ein Irrtum vorliegen. Er könne nachweisen, daß die beiden Transporte mit ihm nichts zu tun hätten. Damit war die Sache abermals abgetan, und ein volles Jahr verstrich, bevor unser Vermessungsschiff »Präsident Origo« nachts hier in dieser Gegend eine bisher völlig unbekannte kleine Insel sichtete, die jedoch plötzlich in starken Nebelmassen verschwand und nicht wieder entdeckt werden konnte. Dasselbe Schiff kam zufällig vor zwei Monaten abermals an dieselbe Stelle. Eine scharf abgegrenzte Regenbö, die mit dem Winde dahinzog und den Dampfer einhüllte, ermöglichte es diesem, sich der wiederum gesichteten Insel unbemerkt bis auf dreihundert Meter zu nähern. Hier stoppte der Kapitän, da er Riffe befürchtete. Die Besatzung sah zu ihrem Erstaunen von den Wanten aus ganz deutlich ein schüsselförmiges Eiland mit Bäumen, Büschen, zwei Antennenmasten – und …« – Der Kommandant Jose Gadarros machte eine Pause und blickte mich ernst an – »– vielleicht werden Sie, Mr. El Gento, das Weitere genau so anzweifeln wie ich, wie alle, – also die Besatzung sah auf der Insel eine Menge Menschen, Männer, Frauen und Kinder, die sich bei den Klängen eines Riesenlautsprechers und beim Lichte einer Unzahl bunter Lämpchen um die Antennenmasten fröhlich bewegten und ein Fest zu feiern schienen. Es war Nacht und das Spukhafte des Ganzen wurde noch erhöht durch eine Gruppe von Tänzerinnen, die in Schleiergewändern eine moderne Tanzschöpfung vorführten. An drei langen Tafeln saßen an die vierzig Leute, andere gingen hin und her, Kinder und Hunde tollten ringsum, und – – mit einem Schlage war der ganze Spuk verschwunden. Die Regenbö gab den Dampfer frei, rings um das Schiff schossen unter donnerähnlichem Grollen riesige Rauchfontänen aus dem Meere, eine dichte Nebelmasse hüllte die Insel ein, und als die vulkanischen Gewalten sich nach zehn Minuten beruhigt hatten, war von der Insel nichts mehr übrig geblieben. Unser Vermessungsschiff setzte sofort Boote aus, um womöglich noch ein paar Überlebende der Katastrophe herauszufischen, die Boote kreuzten stundenlang, fanden jedoch nicht einmal einen einzigen Toten, nicht einmal Bretter oder Tische oder Stühle – – nichts! – Der Kapitän entwarf ein Protokoll über das Beobachtete, ließ es von allen Zeugen unterzeichnen und lotete nachher ringsum das Meer ab und fand so eine Untiefe in etwa fünfundzwanzig Meter, die sich genau von Nordwest nach Südost in einer Länge von etwa tausend Meter erstreckte und die bisher völlig unbekannt gewesen. – Unser Marineamt verheimlichte die Meldung des Kapitäns der Öffentlichkeit, da man den Dingen erst einmal in aller Stille auf den Grund gehen wollte. Man entsandte Kreuzer, – sie fanden die Untiefe, sonst nichts. Man ließ Schleppanker über die Untiefe hinweggehen. Sie förderten Bimssteinbrocken empor – sonst nichts. Das Marineamt gab nun die Beobachtungen des Vermessungsschiffes bekannt. Die Zeitungen verhöhnten Kapitän und Besatzung und sprachen von Trunkenheit und Seemannsmärchen. Da meldete sich wieder nach Wochen ein Seehundsfängerkapitän und beschwor, er habe die Insel gesichtet. Sie sei ihm und seinen Leuten jedoch im Nebel aus den Augen gekommen, und er habe sie auch bei klarem Wetter nicht wieder auffinden können. Unser Marineamt rüstete daraufhin eine Privatjacht aus, unterstellte sie meinem Befehl, und zum Schein wurde die Besatzung in Sträflingsanzüge gesteckt. Die Vorbereitungen der Expedition hielt man streng geheim, ich bekam genaue Instruktionen, und so verließen wir dann mit der weißen Jacht in aller Stille Valdivia und … suchten die geheimnisvolle Insel. Tagelang kreuzten wir in der Nähe der Untiefe, näherten uns ihr stets nur nachts mit abgeblendeten Lichtern und endlich hatten wir während eines starken Gewitters das Glück: Wir kamen bis auf hundert Meter an das Eiland heran! Es existierte also!!«

      Jose Gadarros winkte seinem Leutnant. »Nun erzählen Sie weiter, Amato, damit Sennor El Gento mich nicht für einen Lügner und Aufschneider hält.«

      Der Leutnant, ein junges, schneidiges Kerlchen, lächelte


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