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Science-Fiction-Romane: 33 Titel in einem Buch. Walther KabelЧитать онлайн книгу.

Science-Fiction-Romane: 33 Titel in einem Buch - Walther Kabel


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noch länger. Da Houston aber mit seinem Troß erst abends hier angelangt sein konnte, kam keiner von ihnen als Täter in Frage. Gupa hätte sich von diesen Jämmerlingen auch niemals niederknallen lassen.

      Jane Cordys Blick suchte fragend den meinen. Sie erkannte Gupa nicht. Der Tod hatte das Golemgesicht zu sehr verändert.

      »Es ist der Mongole Gupa, Mylady.«

      »Dann — ist Cordy entflohen,« sagte sie leise, aber diese gedämpfte Stimme ließ meine Nerven schwingen.

      » … Wieder entflohen!!« — noch leiser dies.

      Ueber uns beiden und dem Toten ruhte es wie das fiebernde Dunkel unausgesprochener Fragen.

      »Eine Laterne!« rief Jane Cordy dem abseits stehenden Sussik zu, der mich fassungslos anstarrte. Er hatte Gupa erkannt.

      Die Karbidlaterne nahm ich, die Frau mit dem vergrämten, versteinerten Gesicht, Sussik und auch Gussy folgten. — Das Tor hatte zwei nach unten aufgeklappte Türen aus demselben Holz, das man in allen uralten Grabstätten Aegyptens findet. Die Türflügel zeigten reiche Schnitzerei, eine Auflage von Harz und Wachs und ein kompliziertes großes Kunstschloß. — Man hatte einst in den Gräberfeldern von Theben (Aegypten) ein sonderbares Instrument aus Metall gefunden, das man lange Zeit für ein eigenartiges Szepter hielt. Erst ein Zufall brachte in Nubien unter Sandhügeln einen Tempel zum Vorschein, und die tadellos erhaltene Pforte hatte ein Kunstschloß, zu dem jenes »Szepter« paßte. Es war ein Schlüssel. — Dieses Schloß hier bewies mir auf den ersten Blick, wie hochentwickelt die technischen Kenntnisse der alten Aegypter gewesen waren. Das System von Riegeln, das die innengepanzerte Tür versperrte, hätte für jeden modernen Tresor genügt.

      Der Gang war drei Meter hoch, drei Meter breit, aus Nilschlammziegeln gemauert und mit denselben grünlichbraunen Platten ausgelegt. Er verlief zunächst zweihundert Meter in sanftem Bogen nach Süden und bog dann nach Westen ab. Ich zählte die Schritte, die Gesamtlänge mochte achthundert Meter betragen. Kurz vor dem Ausgang erweiterte er sich zu einer Halle mit vielen Nischen, in denen wohlerhaltene, kistenförmige Särge standen.

      Scheinbar hatte der Gang hier ein Ende. Ich blickte mich suchend um, Lady Jane nahm mir die Laterne schweigend ab, kein Wort war zwischen uns bisher gewechselt worden.

      Die hagere Frau mit der stolzen Kopfhaltung beleuchtete eine Ecke der Mauer, und der kalte Lichtschein traf auf dicke blanke Metallstäbe, Räder, Ketten, Haken, schwere Gewichte.

      In demselben Augenblick bewegte sich einer der Stäbe, schob sich vor, und er, nur der eine, wurde zum Büchsenlauf. Eine knarrende Stimme brüllte dazu drohend irgendeine Unliebenswürdkeit durch die frisch gehauene Schießscharte.

      »Tübbicke, ich bin’s!!«— und der Lauf verschwand.

      Ich wartete.

      Wir warteten … Lady Jane und Sussik wußten, was geschehen würde.

      Ein Viereck der Mauer schwang, nachdem die Gewichte, die Stangen, die Räder sich eine Weile bewegt hatten, nach innen — — ganz langsam, lautlos fast, nur mit geringem Knirschen, fast feierlich, wie es sich für ehrwürdige Dinge aus der Urzeit Aegyptens geziemt.

      Es war ein sehr großes Viereck, und an der Außenseite dieser mächtigen Tür hafteten als Teile des Mauerwerks verbittertes Gestein, Grasbüschel, Mauerbrocken, ein grüner Strauch: Also ein Stück der Mauer der Oase!

      In der Tür stand Tübbicke, neben ihm der Hund …

      Wrangel heulte auf, war mit einem Satz bei mir, sprang an mir hoch, winselte, drehte sich vor Freude um sich selbst wie ein Kreisel. Ich hatte Mühe, ihn zu beruhigen, er forderte erst sein Teil Zärtlichkeit.

      Freund A. A. A. verneigte sich vor Jane Cordy.

      Er war etwas verlegen …

      »Mylady … er … er ist entflohen …« sagte er und vermied das Wort »Ihr Gatte«.

      » … Mylady, es ist uns unbegreiflich, wie er entfliehen konnte … Er scheint seine Fesseln an einem Nagel der Kiste durchgerieben zu haben.«

      Sie, die Frau, die ein Schurke zertreten hatte, nickte nur, schritt weiter in die Oase hinein und verschwand unter den Büschen und Palmen.

      Im Osten zeigte sich der erste helle Schimmer des heranziehenden Tages.

      Tübbicke drückte mir und Sussik die Hand … Für Gussy hatte er nur einen erstaunten Blick.

      »Habt ihr Gupa gesunden?« Seine Stimme war erfüllt von Schmerz. »Ich habe die Leiche liegen lassen müssen … Die … Filmexpedition rückte an … Gestern nachmittag gegen sechs Uhr geschah es … Gupa verfolgte Cordy, Cordy erschoß ihn, ich mußte umkehren … — Wera bewacht die Dünentreppe. Mac ist bei ihr, Cudderson schläft noch. Er hatte vorhin die Wache …«

      Er warf einen noch scheeleren Blick auf Gussy Gollan.

      » … Die … Kerle, der Houston mit seiner Bande wollte natürlich hier herein … Wir haben ein paar niedergeknallt, der kleine Mac trifft tadellos …«

      Ich überschaute zerstreut das grüne Paradies.

      Menschengier hatte es entweiht …

      Wrangel rieb seine Schnauze an meinem Schenkel und zwang mich in die Gegenwart zurück. Ich fühlte einen fragenden, unsicheren, bittenden Blick, — ich hatte Gussy ganz vergessen, und sie befand sich hier wie unter Feinden, sie gehörte mit zu denen da draußen in der Wüste, die nun nach ihren Elefanten suchten und dann zu ihrem Lager scheu und ängstlich zurückkehren, schleunigst packen und abziehen würden …

      »Tübbicke,« sagte ich sehr laut. »Miß Gollan hat sich von der … Bande getrennt, sie gehört jetzt zu uns, und ich bitte dies zu berücksichtigen …!«

      Freund Adolar hatte das Herz und Ohren auf dem rechten Fleck. »Kommen Sie, Kind, Sie sehen sehr erschöpft aus … In meinem Zelt ist Platz genug … Kommen Sie nur, Sie sollen es gut haben …«

      Gussy hatte auch das Herz auf dem rechten Fleck. Sie sah sich geborgen, sie lächelte schon wieder. »Zu Ihnen muß man Vertrauen haben, Mr. Tübbicke …! Ich ich möchte nur bitten, daß zwei der Kisten draußen, die mit meinen Anfangsbuchstaben gezeichnet sind und meine persönlichen Sachen enthalten, hier in die Oase geschafft werden.«

      »Wird gemacht, Kind … Das besorgt Sussik schon und Olaf …« Er flüsterte mir dann zu: »Denkt an Gupa!« — nahm das Mädel unter den Arm und führte sie nach den Zelten.

      Sussik und ich fanden draußen im Dünental nur noch etwa vierzig Bischarin vor. Mir kam sofort der Gedanke, daß die Hauptmasse der Nomaden die Verfolgung Cordys aufgenommen habe. Aber — wer hatte dies befohlen?! Lady Jane hatte mit ihren Bischarin vorhin kein Wort gewechselt, als wir Gupa fanden und doch erst vermuteten, Cordy sei entwichen! — Ich überließ es Sussik, durch ein paar Bischarin die beiden Kisten heraussuchen zu lassen. Ein anderer half mir, Gupas Leiche in die Decke zu hüllen und begleitete mich auch bis zum Ausgang des Stollens, weigerte sich jedoch durch Zeichen, die Oase zu betreten. Er tat es mit solcher Entschiedenheit, daß auch dies eine besondere Bewandtnis haben mußte. So trug ich denn den toten Kameraden in meinen Armen allein bis zu einer sandigen Stelle im äußeren Palmenring, die für alle Ewigkeit Gupas letzte Ruhestätte werden sollte.

      16. Kapitel

       Das Nest des Aasgeiers

       Inhaltsverzeichnis

      Auch der Tag war vorüber. Ich hatte mir die fünf Stunden Schlaf redlich verdient, um sieben Uhr trat ich aus dem Zelt und fand die Gefährten am Ufer des Teiches versammelt.

      Mein Verhältnis zu Wera war nun vollständig zu harmloser, freundlicher und vertraulicher Brüderlichkeit abgeschwächt. Wir trugen uns gegenseitig nichts nach, das Verbindende zwischen uns war doch nur der aufstachelnde Reiz gemeinsamen Erlebens gewesen.

      Tübbicke nahm mich


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