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Science-Fiction-Romane: 33 Titel in einem Buch. Walther KabelЧитать онлайн книгу.

Science-Fiction-Romane: 33 Titel in einem Buch - Walther Kabel


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wie Gespenster, ewig die Form wechselnd … Erlkönig fiel mir ein. Dieses Gedicht hatte stets den größten Eindruck auf mich als Kind gemacht, wenn meine deutsche Mutter es mir vortrug. Obwohl sie eine heitere, lebensfrohe Berlinerin war, besaß sie doch einen starken Hang zum Mystischen, Übersinnlichen.

      Kein Joachim …

      Zum Teufel – wo war er?!

      Und mit einem Male ward mir’s bewußt, daß ich leichtsinnigerweise ohne jede Waffe die Hausruine verlassen hatte. Wenn nun etwa Näsler von denen, die wir auf sehr energische Art nach dem Verbleib von Chico und Chubur fragen wollten, etwa hinterrücks niedergeschlagen und weggeschleppt worden war?!

      Konnte mir nicht jeden Moment dasselbe zustoßen? Wußte ich, ob wir nicht bereits eingekreist waren?

      Mißtrauisch schaute ich zu den Baumschatten zurück … Mein Leichtsinn konnte die übelsten Folgen haben …

      Anderseits – wenn Feinde in der Nähe, dann würden die drei Wildhunde nicht so kühn bis hierher vorgedrungen sein und die bequeme Nachtmahlzeit begonnen haben.

      Ich eilte rasch durch den Waldstreifen, machte aber einen Bogen, wollte dieselbe Richtung vermeiden, kam so an die rechte Ecke des gänzlich eingestürzten Wohnhauses der Schafhüter der einstigen Farm, – – und hörte Stimmen.

      Von der Mauerecke hingen Dornenranken in dicken Bündeln herab, hatten einen natürlichen stachligen Vorhang gebildet, der in der Tat wie ein grün und gelb gesprenkelter Teppich aussah, da die Blätter und die Blüten scharf gegeneinander kontrastierten. Hinter diesem Vorhang erklangen die gedämpften Stimmen …

      Nein – nur eine jetzt. Die Joachim Näslers. Und ich merkte an dem Tonfall, daß er sich in außerordentlicher Erregung befand. Jedes Wort konnte ich verstehen. Näslers Stimme war in allen Tonlagen klar und deutlich, ein geschultes Organ – trotz des leisen Schnarrens, trotz des nachlässig-blasierten Leutnantsjargons von ehedem. Was ich hörte, war so unbegreiflich, daß ich schon nach den ersten Sätzen Joachims ohne Rücksicht auf die Dornen und meine Finger die Ranken auseinanderbog …

      Drüben lag vor Joachim ein Weib mit aschblondem reichem Haar auf den Knien, hatte die Hände in seine Ärmel eingekrallt, hielt ihn fest – ihn, der den Oberkörper weit zurückgebogen hatte, als ob von der Frau ein Pesthauch ausginge …

      Es war dieselbe Frau, die ich damals schlafend am Lagerfeuer gesehen hatte. Nicht Tatjana Turido. Das wußte ich längst, obwohl Joachim die Frau nie mehr erwähnt hatte nach jener Szene, als er mit Allan uns hatte verlassen wollen.

      Wer war’s?!

      9. Kapitel

       Der Anden-Wirbel

       Inhaltsverzeichnis

      Ich bin kein Dichter. Ich schreibe zu meinem eigenen Vergnügen Selbsterlebtes nieder. Lyrische Ausführungen liegen mir nicht. Was mir liegt, ist die brutale Kraft aufrechter Männlichkeit eindringlich zu schildern, dazu die köstliche Natur, ob’s nun die Tropen sind oder die unwirtlichen Gefilde Feuerlands. Kein Dichter, nur Ingenieur einst – einst …

      Und ich: das Bild drüben jenseits des grüngelben Vorhangs erschütterte mich. Das vom Monde zart bestrahlte Frauenantlitz zeigte einen Ausdruck so tiefer Verzweiflung, daß ich Joachims grausame Worte nicht begriff. Wie mußte er dieses Weib hassen und verachten, um so völlig sich selbst untreu zu werden – er, der bei all seiner selbstbewußten Nachlässigkeit niemals rüde oder unfein geworden.

      Ich selbst kam mir als Horcher unendlich erbärmlich vor. Aber – ich wich nicht vom Platze.

      »… Und wenn du um die halbe Erde auf den Knien mir nachkriechst, – – niemals – – niemals!! Weißt du denn noch immer nicht, du geile Dirne mit den Künsten einer Pariser Montmartre-Hure, – noch immer nicht, was du aus mir gemacht hast, was du mir raubtest …! Alles nahmst du mir mit diesen Nächten wahnsinniger Lust … Erbärmlicher wurde ich als der erbärmlichste Niggersklave von einst …! Belogen, getäuscht, hintergangen hast du mich, abgesperrt von der Welt mit tausend Mitteln, die nur dein verruchtes Hirn ersinnen konnte …! Und jetzt – – neue Komödie, neuer Lug, neues Locken und Girren …! Geh’ – geh’ – niemals – – ich schwör’s dir, niemals …!! Geh’ …!«

      Und er stieß sie zurück, riß sich los, daß sie hintenüber fiel …

      Aber sie schnellte hoch … Sie weinte … Ihre Worte waren kaum verständlich …

      »Achim – ich werde mich töten … Achim, ich kann nicht ohne dich leben …!«

      Sie hatte sich wieder vor ihm niedergeworfen.

      »Achim, – was tat ich denn?! War nicht alles nur Liebe – – Liebe …!«

      Ein böses Lachen übertönte ihr Flehen …

      »Geilheit, – – Liebe schaut anders aus! Geh’ – oder soll ich dein phantastisches Gaukelspiel meinen Gefährten enthüllen, soll ich ihnen sagen, daß die …«

      »Achim!!«

      Wieder schleuderte er sie von sich, hob die geballte Faust … »Schlagen könnte ich dich, dein Gesicht zerschmettern, das mich ins Dunkel dieses Vagabundenlebens hinabgestoßen hat … Schlagen – – daß nichts von dir übrigbliebe – schlagen, um endlich einmal die gärende Wut sich austoben zu lassen …«

      »Tu’s!!«

      Da spie er ihr vor die Füße. Urplötzlich ward er ein anderer. Eisig, hochmütig …

      »Bedauere … Noch bin ich zum größeren Teil, was ich war … Geh’ …! Und wenn du wünschest, daß meine Verachtung nicht noch größer wird, so verschwinde unauffällig aus diesen Gewässern. Erfinde irgendein Märchen, wo Allan geblieben … Bestich deine Getreuen mit Geld – wie du mich einst kauftest!«

      Da wandte sie sich langsam um und schritt davon … fast stolz, mit elastischen, kraftvollen Bewegungen … durch den Wald nach der Steppe zu …

      Joachim stand da …

      Regungslos … Schob dann seinen Lederhut tief ins Genick, wischte mit der Hand den Schweiß von der Stirn …

      Ich konnte nicht anders. Ich hatte gehorcht. Es mußte Klarheit werden …

      »Näsler!!«

      Und ich drückte die Ranken vollends auseinander …

      Er drehte sich müde um. Ein trauriger Blick traf mich.

      »Haben Sie alles gehört, Abelsen?« fragte er dumpf.

      »Wer war die Frau?! Ihre Geliebte?«

      »Ah – nicht alles!« Wieder ging ein jäher Wechsel mit ihm vor. »Ja, meine Geliebte, Abelsen … Eine reiche elegante Dirne, der ich einst in Monte Carlo in die Finger geriet – meine Verderberin, der Unstern meines Daseins … Und Allan, damit Sie es wissen, Allan ist mein und jenes Weibes Kind. Der Junge soll’s jedoch nie erfahren, was für eine Mutter er hat. Nun wird Ihnen so manches klar sein, lieber Abelsen. Freund Coy kann sich übrijens mit seinen Indianerkünsten bejraben lassen – jänzlich! Das Weib und ihre Begleiter sind uns doch auf den Hacken jeblieben, Verehrtester … Coy hat sich bis auf die Knochen blamoren … Na – Schwamm drüber! Reden wir nich mehr davon … Schlußstrich – – vergessen!!«

      »Nein! So entgehen Sie mir nicht diesmal, lieber Näsler … So nicht! Ich will mich nicht in Ihre Geheimnisse einschleichen, will Ihnen nur sagen, daß die Frau fraglos Ihre Gattin ist, von der Sie sich …«

      »… vor der ich flüchtete, nun gut! Und die ihre ungezählten Millionen …«

      »… keine Dirne, Näsler!«

      »Gut, keine Dirne … Aber ihre Millionen verschaffen ihr die Möglichkeit, mich dauernd beobachten zu lassen … – Oh – Sie kennen diese Frau nicht!! Wissen Sie, daß sie Allan


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