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Science-Fiction-Romane: 33 Titel in einem Buch. Walther KabelЧитать онлайн книгу.

Science-Fiction-Romane: 33 Titel in einem Buch - Walther Kabel


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und vier Viecher.«

      Coy Cala lachte schrill. »Warten, Mistre … warten! Schlimmste kommen … Er wandern im Kreise – immer größerer Kreis … Er kommen …«

      Wir starrten hinüber … Der Kegel schwenkte nach Norden ab, wieder nach Westen dann, nach Süden, nach Osten, glitt zum zweiten Male über die Ebene, jetzt nur noch zwei Meilen entfernt.

      Ich habe später in einem chilenischen Buche diesen Wirbelsturm der südlichsten Anden, denn er steigt tatsächlich von den Gletschermassen zu Tale, beschrieben gefunden. Er zieht in immer weiteren Spiralen dahin. Was zwischen diesen Spiralenringen liegt, bleibt unberührt. Wo er seine Krallen aber über die Erde gleiten läßt, wird nichts verschont. Ein Tornado – ein harmloser Spaß im Vergleich zu ihm. Zum Glück ist er selten. Und dennoch richtet er ungeheuren Schaden an. Ich besinne mich, daß ein chilenisches Vermessungsschiff bei der Wellington-Insel aus dem Wasser gehoben und auf die Steilküste geworfen wurde – ein breiter Fladen verbogenen Eisens.

      Die Geschwindigkeit des Keiles nahm zu. Wieder näherte er sich von Westen her der Steppe.

      »Ins Haus!« brüllte Coy …

      Joachim blieb sitzen … Ich hörte ihn etwas murmeln. Es klang wie »Mein Gott – Ellinor!!« Allan hatte den Kopf an seine Brust gedrückt, und er hielt den Jungen mit beiden Armen umschlungen.

      »Vorwärts!« mahnte Coy. »Genug sehen … Nun trinken … Vielleicht nach kurzem nicht mehr leben …«

      Er zerrte Näsler empor …

      Wir eilten in die stickige Stube, in der es nach Guanacos, Moschus und faulendem Holze stank. Meine Beine zitterten …

      Coy entkorkte eine Kognakflasche, noch eine …

      Wir tranken … Er soff – drei Becher. Jeder andere wäre daran krepiert. Coys Würmer vertrugen das.

      Wir saßen auf den morschen Dielen und zwischen uns stand die Karbidlampe aus Gerald Mangroves Zelt. Joachim war völlig geistesabwesend. Nochmals hörte ich ihn murmeln …: »Und Ellinor … da draußen im Freien?«

      Dann legte er plötzlich den Jungen, der zum Glück eingeschlafen war, in meinen Schoß und rannte hinaus …

      Coy fluchte, schimpfte … rannte hinterdrein …

      Ob Näsler sich doch um sein Weib sorgte, das da draußen in der Steppe dem Unheil schutzlos preisgegeben?!

      Fieber kochte mir in den Adern. Die Tiere waren unruhig, die Lämmer blökten kläglich … Und draußen?

      Ich horchte … Ein fernes Brummen, Sausen …

      Die Tür flog auf … Coy schob Joachim herein, zog die Tür wieder zu …

      »Mistre Näsler verrückt …!« schrie er in seiner wilden Trunkenheit. »Wollen Matti Roco beobachten … Wahnsinn!! Gleich da sein … Hören … hören …!«

      Und ob wir hörten!

      Brummen, Sausen, Heulen …

      Heulen wie von tausend Sirenen …

      Dann kam’s …

      Eine unheimliche Gewalt riß das flache Dach davon …

      Steine polterten auf uns herab …

      Baumstämme fegten über das Haus … krachten gegen die Mauern … Und in diesem Augenblick erst dachte ich an die tote Ratte, mein Messer, das unten im Schacht lag …

      Taumelte in jene Ecke …

      Ein Steinhagel fuhr mir ins Genick …

      Aber meine Stiefel zerstampften die morschen Dielen … schufen ein Loch …

      Näsler reichte mir Allan … Ich ließ den weinenden Jungen hinabgleiten, sprang hinterdrein … Dann Joachim, dann Coy mit der Laterne …

      Oben barsten die Mauern, polterten übereinander … Ich hatte die kleine Tür des Schachtes aufgerissen, hatte Allan in das Dunkel hineingedrängt.

      In das Dunkel einer schmalen Felsenhöhle … Lichtschein glitt über schwärzlichen Granit …

      Über uns die Hölle …

      Aber wir in Sicherheit, wenn auch blutend, zerschunden, halb von Sinnen …

      Coy hockte am Boden, lachte breit, streichelte Allan …

      »Gut sein hier, sehr gut … Allan nicht weinen … Alles vorüber …«

      Aus den Taschen seines Fellrockes ragten die Hälse zweier Flaschen hervor … An die Laterne und an sein Wurmmittel hatte er doch noch gedacht.

      10. Kapitel

       Arme Tatjana!

       Inhaltsverzeichnis

      Coys blanke Alkoholaugen verrieten weder über den Schacht noch über diese Höhle das geringste Erstaunen. Er war ein primitiver Mensch, der jederzeit mit allerlei Überraschungen rechnete. Das brachte sein Leben als Küstenfischer und Jäger mit sich. Nachdem er nun Allan, an dem er offenbar mit größter, aber versteckter Zärtlichkeit hing, wieder der Obhut Näslers überlassen hatte, richtete er den Lichtstrahl der Laterne auf die kleine Tür, die ich wieder in das einfache Schnappschloß gedrückt hatte. Der in diesen Höhlenwinkel eingemauerte Türrahmen bestand aus alten eichenen Schiffsplanken, die Tür selbst aus dunklem zerkratzten Mahagoniholz – fraglos von einem Dampfer oder dergleichen.

      Dann stellte Coy die Laterne auf einen Felsvorsprung, sog die Luft hörbar durch die Nase ein und meinte: »Höhle bis Küste gehen … Das kennen. Viele Höhlen hier … Seeluft riechen.«

      Nun, das erschien mir denn doch ein wenig zu viel für eine menschliche Nase …

      »Hm – was riechst du denn?« fragte ich merklich ironisch.

      Coy zeigte sein überlegendstes Gesicht. »Ich riechen faulende Seetangmassen draußen vor Höhleneingang … Stinken sehr … Ich riechen auch faulenden Kadaver von Walfisch, Mistre Abelsen. Coy gute Nase. Bestimmt so sein. Ich das kennen …«

      »Amen!!« meinte Joachim. »Schrei’ nicht so, mein lieber Coy, denn erstens ist Allan zum Glück fest eingeschlafen, und dann duftet dein Odem ebenso unangenehm wie die anderen Herrlichkeiten, von denen du soeben gesprochen hast. – Ob der Herr Matti Roco, der »große Windung«, schon vorübergezogen ist?«

      »Noch warten etwas … Erst reden über Schacht und kleine Tür … Wie denken Mistre Abelsen davon?«

      »Denken, mein alter Coy?! Der Schacht ist neu. Ich habe hier soeben ein Stück Mörtel zerbröckelt: Lehm, Vogeldünger und feiner Muschelkies! Ich schätze, die Familie Turido hat diesen Schacht angelegt.«

      »Stimmt!« meinte Joachim. »Jenau dasselbe schätze ich … Als Notausgang vielleicht … Wozu sonst?! Die Dielen oben in der Stube hatten keine Falltür, waren aber im Nu zu zerstören, wie Abelsen bewiesen hat. Notausgang – bleiben wir dabei, bis wir etwas Passenderes ausgeknobelt haben.« – Der schnoddrige Ton kam ihm nicht von Herzen. Man merkte es. In seinen Augen war das Dämmern trüber Gedanken. Ob sie Frau Ellinor galten, die sich Ellinor Mangrove nannte und doch Ellinor Näsler oder Ellinor ??? heißen mußte …?!

      Coy beschaute seine blutrünstigen Hände und riß ein loses Stück Haut ab. Wir alle sahen aus, als ob wir mit Stahlbesen gebürstet waren. Allan war am besten weggekommen.

      »Turidos haben Haus und Jacht und Boote,« sagte Coy nachdenklich. »Was brauchen Höhle und Notausgang, he?! Ich das nicht verstehen.«

      »Ich auch nicht, mein lieber Säufer Coy,« nickte Joachim achselzuckend. »Kommt Zeit, kommt Rat … – Aber nun dürfte der Anden-Tornado wohl ausjetobt haben. Ich jedenfalls steije eine Etage höher, um mal zu sehen, was aus unserer Villa jeworden is.«

      Auch diesmal gelang ihm der


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