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Der exzellente Butler Parker 10 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Der exzellente Butler Parker 10 – Kriminalroman - Günter Dönges


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fördern, wird Mylady Sie mit einigen Gerätschaften bekannt machen, wie sie vor langer Zeit bei Gesprächen dieser Art verwendet wurden. Sie brauchen keine Angst zu haben, Mylady ist in der Handhabung der Instrumente geübt.«

      »Sie will uns foltern«, kreischte der Ex-Boxer. »Die ist verrückt, die alte Tante!«

      »In der Tat legt Mylady auf einen gewissen Sinnesreiz bei ihren Verhören Wert«, räumte Parker gemessen ein. »Man darf allerdings versichern, daß man Ihnen nach der Unterhaltung angemessene ärztliche Versorgung zuteil werden läßt.«

      »So wie der Kleinen, die sie vorhin gefoltert hat, wie?!« keuchte der Hagere und starrte Parker an.

      »Ein Unfall, meine Herren, den Mylady außerordentlich bedauert.« Parker schüttelte den Kopf. »Glauben Sie einem alten, müden und relativ verbrauchten Mann, daß das Ende der jungen Dame keinesfalls geplant war, meine Herren. Aber die junge Dame befindet sich jetzt sicher in einer besseren Welt.«

      »Mann, Sie ticken wohl auch nicht ganz richtig, wie?« brüllte der Stiernacken wütend. »Was heißt hier, sie ist in einer besseren Welt?«

      »Wie gesagt, ein bedauerlicher Unfall, wie er schon mal vorkommen kann. Messen Sie dem keine zu große Bedeutung bei.«

      »Wo bleiben Sie denn, Mister Parker?« meldete sich Lady Agatha zu Wort.

      »Die Herren zieren sich noch ein wenig, Mylady, aber sie werden Mylady sofort zur Verfügung stehen«, gab Parker gemessen zurück.

      »Das bitte ich mir auch aus, Mister Parker.«

      Lady Agatha konnte ihre Ungeduld kaum noch zügeln und ließ die Zange mit den darin befindlichen Fesseln fallen. Sie schritt drohend auf die beiden vor Angst und Schrecken wie gelähmt an der Wand stehenden Männer zu ...

      *

      »Und Sie sind sicher, Mister Parker, daß mich die beiden Subjekte nicht belogen haben?« erkundigte sich Lady Agatha aus dem Fond von Parkers hochbeinigem Monstrum. Mylady und Parker befanden sich auf dem Weg zu einer Adresse im Stadtteil Holborn, in dem der Auftraggeber der beiden Gangster im Keller des altehrwürdigen Fachwerkhauses in Shepherd’s Market residieren sollte.

      »Davon sollten Mylady in der Tat ausgehen können«, bestätigte Parker höflich. »Myladys Vorstellung als blutrünstige mittelalterliche Burgdame war einfach zu überzeugend. Die Herren dürften es kaum gewagt haben, Mylady anzulügen. Sie standen sichtlich unter dem Schock von Myladys dramatischem Auftritt.«

      »Nun, ja, Mister Parker, ich war recht zufrieden mit mir. Ich habe selbst gespürt, daß ich meine Rolle meisterlich im Griff hatte und zu überzeugen vermochte. Ich überlege ernsthaft, ob ich mich nicht der Schauspielerei verschreiben sollte«, überlegte Lady Agatha und lächelte versonnen vor sich hin.

      »Mylady wären eine unschätzbare Bereicherung der Kunstszene«, wußte Parker im voraus. »Das Theater würde eine neue Blüte erleben, wenn die kühne Prognose erlaubt ist.«

      »Durchaus, Mister Parker, das sehen Sie sehr richtig.«

      Agatha Simpson nickte gewichtig und sah sich im Geist bereits auf der Bühne stehen. »Ich würde mich auf die großen Dramen spezialisieren, ich glaube, daß ich dafür eine natürliche Begabung besitze.«

      »Mylady würden als Entdeckung des Jahrhunderts gefeiert werden«, sah Parker voraus. »Karten für Myladys Auftritte dürften zumeist vergriffen sein.«

      »Sie würden natürlich Freikarten bekommen, Mister Parker, auch wenn Sie von Kunst nicht allzuviel verstehen«, erklärte Mylady gönnerhaft.

      »Meine bescheidene Wenigkeit weiß Myladys Großzügigkeit durchaus zu schätzen«, versicherte Parker. »Bei Gelegenheit wird man sich erlauben, Mylady vorsorglich um ihr Autogramm zu bitten.«

      »Sobald wir wieder zu Hause sind, werde ich Ihnen diesen Wunsch erfüllen«, versprach die ältere Dame freundlich. »Überlegen Sie sich inzwischen, welche Widmung Sie haben möchten.« Sie schwieg einen Augenblick, dann richtete sie sich auf und hob mahnend den Zeigefinger. »Dieses Autogramm ist jedoch nur für Sie persönlich bestimmt, Mister Parker, ich will nicht hoffen, daß sie es später zu Geld machen werden«, erklärte sie.

      »Keinesfalls und mitnichten, Mylady, zumal ein solches Autogramm auch unbezahlbar wäre.« Parker lüftete andeutungsweise die Melone und brachte seinen Privatwagen auf einem kleinen Parkplatz zum Stehen.

      »Man ist am Ziel, Mylady, am Ende dieser Straße dürfte das Etablissement des Mister Chilton liegen.«

      »Hilton? Wer soll das denn sein?« Lady Agatha runzelte die Stirn und sah ihren Butler unwillig an.

      »Mister Chilton«, korrigierte Parker geduldig, »ist der Inhaber jenes Bestattungsinstitutes, das Myladys Gäste nannten, als Mylady auf ihre unnachahmliche Art ihr Verhör führte.«

      »Das weiß ich natürlich, Mister Parker, man bescheinigt mir nicht umsonst ein nahezu fotografisches Gedächtnis.« Die Detektivin warf sich in die Brust und sah Parker an. »Ich wollte lediglich hören, Mister Parker, ob Sie auf dem laufenden sind und sich erinnern.«

      Parker verzog keine Miene und bot seiner Herrin den Arm, um sie zum Institut des Mister Chilton zu führen, das den verheißungsvollen Namen »Zum ewigen Frieden« trug.

      »Ich hoffe, das Subjekt, dem dieser Laden gehört, sagt nicht gleich die Wahrheit, Mister Parker«, bemerkte Lady Agatha, während der Butler die Glastür der Bestattungsfirma öffnete. »In diesem Fall nämlich wird der Frieden doch nicht so ewig sein, weil ich für etwas Abwechslung sorge.«

      *

      »Willkommen im ewigen Frieden!« begrüßte sie ein etwa sechzigjähriger, ausgemergelter Mann mit nur noch spärlich vorhandenem weißen Haar, dem der schwarze Anzug um den dürren Körper schlotterte. Er eilte dem skurrilen Paar mit ausgestreckten Händen entgegen und legte tiefe Trauer in seine knarrende Altmännerstimme.

      »Seien Sie meines tiefen Mitgefühls für den schweren Verlust, der Sie ereilt hat, versichert, meine Liebe.« Er schüttelte heftig Myladys Hände und sah sie ergriffen an.

      »Ich habe keinen Verlust erlitten, aber das könnte Ihnen passieren, wenn Sie mich nicht sofort loslassen«, versicherte Lady Agatha ihm und musterte ihn kühl.

      Der Ausgemergelte, dem eine gewisse Ähnlichkeit mit »Gevatter Tod« nicht abzusprechen war, ließ verwirrt von Mylady ab und blinzelte ratlos.

      »Ich verstehe nicht...« begann er und brach hilflos ab.

      »Ich möchte diesen Mister... – den Inhaber sprechen, und zwar etwas plötzlich, mein Lieber«, erklärte Agatha Simpson ungeduldig. »Beeilen Sie sich, meine Zeit ist kostbar.«

      »Sofort!« Der dürre Mann verbeugte sich devot und wieselte davon. An einer Tür im Hintergrund des Raumes blieb er noch mal stehen und drehte sich nach den Besuchern um. »Wen darf ich Mister Chilton melden, bitte?«

      »Lady Agatha Simpson gibt Ihrem Haus die Ehre ihres Besuches«, erklärte Parker würdevoll. »Sagen Sie Mister Chilton, daß es um eine Angelegenheit von größter Wichtigkeit geht.«

      *

      »Lady Simpson, welch eine Ehre für mein bescheidenes Haus«, säuselte der großgewachsene, hagere Mann mit dem Spitzbart, der kurz darauf im Laden erschien. Wie sein Angestellter segelte er mit weitausgebreiteten Armen auf Mylady zu und schien die feste Absicht zu haben, sie darin einzuschließen.

      »Sie kennen Mylady?« erkundigte sich Parker und trat dem Firmeninhaber diskret in den Weg. Der stoppte seinen »Anflug« auf Lady Agatha und sah Parker fast vorwurfsvoll an. »Aber ich bitte Sie, guter Mann, wer kennt Lady Simpson nicht? Ein prominentes Mitglied der Londoner Gesellschaft, was sage ich, eine Stütze der Londoner Society ... Sie nicht zu kennen, hieße, ein ausgemachter Ignorant zu sein«, rief er pathetisch und verdrehte die Augen.

      Parker hüstelte dezent hinter vorgehaltener Hand. »Eine interessante Betrachtungsweise, durchaus, Sir«, murmelte er, während er Ray Chilton knapp zunickte.

      Agatha


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