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Das Erbe der Macht - Die komplette Schattenchronik. Andreas SuchanekЧитать онлайн книгу.

Das Erbe der Macht - Die komplette Schattenchronik - Andreas Suchanek


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und der Bund, all das wurde zu einer Melange aus Bildern und Gefühlen.

      »Warum war die Schattenfrau dort?«

      »Gute Frage«, sagte Clara. »Wir wissen, dass sie bei zahlreichen Attacken ihre Finger im Spiel hatte. Sie ist, wie gesagt, im letzten Jahrhundert überall auf der Welt aufgetaucht, wo Katastrophen stattfanden. Scheinbar hat sie geahnt, was geschehen wird. Oder sie wollte sichergehen, dass Alex stirbt.«

      »Nette Person«, murmelte dieser.

      »Was uns zu der Frage führt, weshalb dieser Bund dich tot sehen will.« Chris schlug seinem neuen Buddy heftig auf die Schulter, Alex verschluckte sich prompt. »Und nicht nur dich. Sie wollten dein Sigil auslöschen. So richtig.«

      »Es hat etwas mit dem Folianten zu tun«, warf Kevin ein. »Und mit Joshuas Erbe. Du, Jen, bist der Schlüssel. Ihr beiden«, dabei deutete er zuerst auf Alex, dann auf sie, »seid irgendwie miteinander verbunden.«

      Ja, danke, Kev. Meine Woche ist ja nicht schon schlimm genug, dachte Jen. »Wir sollten herausfinden, wie der Foliant wieder in den Besitz der Lichtkämpfer kam. Du sagtest ja vorhin, dass Joshua ihn einst versteckte.«

      »Ich kümmere mich darum«, kam es von Clara.

      »Und ich helfe dir«, bot Max an.

      Damit war das richtige Team zusammen. Was Recherche anging, waren die beiden ein dynamisches Duo. Mit etwas Glück würde Max' Team nichts dagegen haben, dass er hier aushalf. Zumindest bis Chloe zurückkehrte.

      »Ich werde Marks alte Fälle noch einmal untersuchen«, verkündete Chris. »Falls es da eine Spur gibt, die zur Schattenfrau führt, finde ich sie. Momentan können wir wohl davon ausgehen, dass Huan die Wahrheit gesagt und sie das Artefakt im Herrenhaus deponiert hat. Sie hat Mark getötet.« Er schnaubte. »Vom Außendienst bin ich gerade sowieso entbunden. Diese Heilzauber sind auch nicht mehr das, was sie mal waren.«

      »Dann kümmere ich mich um die Schattenfrau«, beschloss Kevin. »Wenn sie im letzten Jahrhundert so oft tätig war, muss es einen Hinweis auf ihr Ziel geben. Ein Muster. Wir müssen es nur finden.«

      »Sehr schön.« Jen klatschte in die Hände. »Und wir beide kümmern uns als Nächstes um deinen Essenzstab.« Leider entglitt ihr dabei ein freudiges Lächeln, was einen misstrauischen Blick auf Alex' Gesicht zauberte.

      »Warum freust du dich darüber?«, fragte er.

      Sie winkte ab. »Ist nur lange her.«

      Er warf einen panischen Blick zu Chris. »Sie freut sich. Das kann nur eine Gemeinheit sein.«

      »Sorry, Alter, aber du bist der Erste seit Jahren, der einen neuen Essenzstab benötigt. Ich weiß nichts darüber.«

      Nein, das konnte er auch nicht. Jens Lächeln verschwand. Sie war die Einzige, die davon wusste. Denn Alex und sie hatten etwas gemeinsam. Nach ihrer Erweckung hatte auch sie einen neuen Stab benötigt. Aber nicht, weil der ihres Vorgängers sie nicht gefunden hätte. Für den Verlust war sie selbst verantwortlich gewesen.

      Und obgleich Jahre zwischen den Ereignissen in ihrem Leben als Nimag und dem Heute lagen, ballte sie die Fäuste.

      Nie wieder!

      Mochte die Hölle gefrieren, sie würde nie wieder ein Opfer sein.

      »Also gut«, sagte sie tonlos. »Packen wir es an.«

      Alex stand zwischen den Hausruinen am Rand des Feldes und blickte in die Ferne. Der Wind hatte aufgefrischt, auf dem Spielplatz nahe der Baustelle drehte sich das Karussell, wippte die Schaukel vor und zurück.

      Wie allen Lichtkämpfern war auch ihm ein Zimmer im Castillo angeboten worden. Er hatte angenommen, um die Studien in Ruhe ausüben zu können, doch am Ende des Tages würde er stets nach Hause zurückkehren. Gut, er hatte erst einmal wieder seinen gesamten Mageninhalt ausgekotzt, als er das verborgene Portal in London verließ. Aber es war schon nicht mehr so schlimm gewesen. Laut Chris würde es noch ein-, zweimal passieren, dann hatte sich sein Körper daran gewöhnt. So würde er stets wechseln, zwischen seinem Leben als Magier und dem eines Nimags.

      Ein Kind zweier Welten.

      So konnte er am besten seine Mum unterstützen. Außerdem musste ja jemand auf Alfie achtgeben. Der Nachwuchsmacho sollte es irgendwann mal besser haben als Alex. Jugendbanden und Kleinkriminelle bekamen jeden, der hier aufwuchs, früher oder später in ihre gierigen Fänge. Bei seinem kleinen Bruder würde das anders ablaufen, dafür würde er sorgen.

      Immer wieder glaubte er, in der Ferne das grüne Licht zu sehen, den Energieball, der auf ihn zuflog. Der Moment seiner zweiten Geburt, wie Clara es genannt hatte. Das magische Erbe war erwacht. Ein Augenblick, den er niemals vergessen würde.

      Alex wandte sich einer der Hausbaracken zu.

      Wenn er wütend war, joggte er durch halb Brixton. Wollte er nachdenken, stieg er die unverputzten Zementstufen empor. Wasserpfützen patschten unter seinen Füßen, wo der Regen Lachen gebildet hatte. Das Geräusch hallte zwischen den weiten, unbebauten Stockwerken wider, verfing sich in den Säulen und verschwand.

      Auf dem Dach blieb er stehen und ließ den Blick schweifen. In der Ferne ging die Sonne unter. Es gab nichts zu sehen, was er nicht bereits hundertmal gesehen hatte. Die altbekannten Felder, Häuser und Unterführungen. Dazwischen lungerten Jugendliche auf den Straßen herum, alte Männer und Frauen standen an offenen Fenstern und bliesen Rauch in die Luft. Hier wie da schlich ein Penner durch die Gassen, immer darauf bedacht, nicht mit einer der Banden aneinanderzugeraten. Die hatten oft Spaß daran, Schwächere zu schubsen, zu treten oder Schlimmeres zu tun.

      Durfte er seine Magie einsetzen, um hier etwas zu verändern?

      Er schluckte.

      Würde er das überhaupt dauerhaft können?

      Denn da war die eine Sache, über die er mit niemandem gesprochen hatte. Worte, die nur an sein Ohr gedrungen waren. Die Bedeutung hatte sich erst viel später entfaltet, als er Zeit gehabt hatte, darüber nachzudenken.

      Huan hatte neben dem Altar gestanden, auf ihn herabgeblickt. »Gesprochen wie ein Nimag, der du sein solltest«, hatte der Kampfmönch gesagt, bevor er die tödliche Sigilklinge hervorzog.

      Wie ein Nimag, der du sein solltest, hallten die Worte in Alex' Gedanken wider. Und wieder. Und wieder.

      Mittlerweile hatte er begriffen, dass es ungewöhnlich war, wenn ein Magier starb und sich dessen Sigil in direkter Nähe einen Ersatz suchte. Bisher war das wohl niemals vorgekommen. Dazu die seltsame Begebenheit, dass die Schattenkämpfer diesen Mark unbedingt hatten töten wollen.

      Bin ich fälschlicherweise erwählt worden?

      Endlich hatte er es geschafft. Alex war jemand. Nicht länger ein arbeitsloser Möchtegern unter ein paar Tausend, die hier vor sich hinvegetierten; vergessen von der Gesellschaft, verleumdet von der Politik. Jetzt konnte er etwas verändern, er besaß Macht. Als Lichtkämpfer würde er Unschuldige vor dunkler Magie beschützen.

      Ich kann tatsächlich etwas bewirken. Es darf kein Fehler gewesen sein.

      Er trat ganz an den Rand der Baracke. Sieben Stockwerke ging es nach unten. Ein Grinsen bildete sich auf seinem Gesicht.

      Mit ausgestrecktem Finger malte er ein Symbol in die Luft. Die bernsteinfarbene Spur blieb bestehen, während er es vollendete. Er musste nicht einmal darauf achten, ob ihn jemand sah. Der Wall verbarg Magie vor Menschenaugen – vor Nimags. Erinnerungen schwanden, die Realität wurde maskiert, es bestand keine Gefahr.

      Mit einem letzten Strich komplettierte er das Symbol. Dann trat er einen Schritt nach vorne …

      … und sackte in die Tiefe.

      Er schrie.

      Ein Schrei, der in ein Lachen überging, als sein Fall sich verlangsamte. Die Schwerkraft wurde aufgehoben.


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