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Starmord am Wörthersee. Roland ZingerleЧитать онлайн книгу.

Starmord am Wörthersee - Roland  Zingerle


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weiteten sich, und er wurde bleich. „Echt?“, keuchte er.

      „Ja. Der Inhalt lässt keinen Zweifel daran, dass der Verfasser irgendwie mit dem Seepark Hotel verbandelt ist; ein Angestellter wäre die logische Wahl.“

      „Was ... was ...“ Lechner räusperte sich. „Was steht denn genau drinnen?“

      „Das kann ich Ihnen wörtlich nicht wiederholen, im Grunde beschimpft der Schreiber aber Frau Frenzen und droht ihr mit dem Tod, wenn sie sich noch einmal hier im Hotel blicken lässt.“

      „Mein Gott!“ Lechner starrte vor sich hin.

      Heinz fragte geradeheraus: „Haben Sie den Brief geschrieben?“

      Der Kellner schrak auf, starrte Heinz an, schüttelte hektisch den Kopf. „Nein, nein, um Gottes willen, so etwas würde ich nie tun.“ Gleich darauf lief sein Gesicht wieder knallrot an.

      Heinz trank sein Glas aus und stand auf. „Was bin ich schuldig?“

      „Lassen Sie nur“, winkte Lechner ab, „geht aufs Haus.“

      „Danke. Den Rest werde ich später austrinken.“ Er ergriff die halbvolle Mineralwasserflasche am Verschluss und nahm sie mit. „Und danke für das Gespräch.“

      Heinz wusste Bescheid. Von den drei Verdächtigen hatte sich Wolfgang Lechner als Einziger nach dem Grund für die Befragung erkundigt. Außerdem war das Trauma, an dem er seit Saskia Frenzens letztem Besuch litt, ein starkes Motiv, um einen Drohbrief zu verfassen, vermutlich hatte ihn die Nachricht vom erneuten Besuch der Schlagersängerin in einen Zustand der Verzweiflung gestürzt. Wenn er sich daraufhin betrunken hatte, war es zum Schreiben des Briefes nur noch ein kleiner Schritt gewesen.

      Heinz trat durch den Haupteingang des Hotels auf den Parkplatz und drückte auf die Fernbedienung seines Wagens, was dieser mit einem Aufblinzeln der Angel-Eye-Scheinwerfer quittierte. Heinz schwang sich auf den Fahrersitz, öffnete das Handschuhfach und zog ein kleines Werkzeugkästchen hervor, in dem sich seine Behelfsausrüstung befand. Dabei handelte es sich um Gegenstände, mit denen er unterwegs die wichtigsten detektivischen Ermittlungen anstellen konnte – etwa Spuren sichern, so wie jetzt. Er zog einen durchsichtigen Frischhaltebeutel hervor, blies die Öffnung auf und ließ die Mineralwasserflasche hineingleiten, wonach er den Zippverschluss des Beutels zuzog. Heinz hatte nicht den geringsten Zweifel, dass Wolfgang Lechner der Drohbriefschreiber war, doch nur wenn die Polizei auf der Mineralwasserflasche dieselben Fingerprints fand wie auf dem Brief, war der Beweis hieb- und stichfest.

      Er startete den Motor und fuhr los in Richtung Sicherheitszentrum. Nein, er hatte keinen Zweifel an Lechners Schuld – aber genauso wenig zweifelte er daran, dass der Mann vollkommen harmlos war.

      Kapitel 4

      Donnerstag, 16.30 Uhr

      „Fremde Gefühle – Gedanken so vertraut!

      Brennheiße Nächte hätt’ ich dir nie zugetraut!

      Blumen auf dem Weg, die nie vergehen ...“

      Der Sommer war endgültig zurückgekehrt. Um sich vor der brennenden Sonne zu schützen, hatte Heinz die Markise über dem kleinen Balkon seiner Mansardenwohnung ausgefahren, was zur Folge hatte, dass sich die Hitze darunter staute, doch das machte ihm nichts. Auf dem kleinen Tisch neben ihm stand ein Glas Wasser, daneben lag sein Smartphone, auf dem gerade Fremde Gefühle von Saskia Frenzen lief.

      „... ich lass’ hinter mir,

      was mich wehrlos macht.

      Ich spür’ in dir die Sehnsucht,

      die ich auch mit dir teile ...“

      Heinz versuchte vergebens, in dem Text so etwas wie einen tieferen Sinn zu erkennen. Ab und zu sah er hin und verfolgte die eine oder andere Passage des Musikvideos mit. Auch nüchtern musste er feststellen, dass er die Sängerin attraktiv und reizvoll fand. Freilich, mit der Figur einer jungen Göttin, die durch ein schenkellanges T-Shirt und Stiefeletten an den nackten Beinen noch hervorgehoben wurde, war es keine Kunst, männliche Urtriebe zu wecken, doch Heinz schien, dass mehr dahintersteckte. Es waren ihre Bewegungen, ihr körperlicher Ausdruck. Saskia Frenzen war nicht umsonst ein Star, sie war nicht von einem Musikproduzenten künstlich nach oben gehoben worden, wie viele andere, sie hatte sich ihren Platz an der Spitze über Jahre hinweg erkämpft. Diesen Umstand glaubte Heinz in jeder Nuance ihres Auftritts zu spüren.

      Er musste an Verena denken und welchen Stich es ihm versetzt hatte, sie heute wiederzusehen, nach so langer Zeit. Nachdem sie ihn vergangenes Jahr betrogen hatte, hatte er nicht mehr geglaubt, noch so starke Gefühle für sie zu empfinden. Wobei betrogen ... sie waren ja nie zusammen gewesen. Aber an jenem Abend, da hätten sie zusammenkommen können.

      Ein Seufzen, das tief aus seiner Seele zu kommen schien, weckte ihn aus seinen trüben Gedanken. Seine Gefühle für Verena waren unverändert, daran bestand kein Zweifel. Sollte er noch einmal trainieren gehen? – Nein, zweimal an einem Tag war wohl übertrieben. Heinz war froh, heute kein Bier eingekauft zu haben. Aber er hatte noch Cola im Kühlschrank und eine Flasche Havanna Club im Schnapskasten. Er musste auf der Hut sein, durfte sich nicht selbst austricksen. Wenn er jetzt mit einem Cuba Libre begann, wäre am Abend die ganze Rumflasche leer, und er würde wahrscheinlich noch zur Tankstelle gehen und sich einen Sechserträger Bier holen. Seit seiner Rückkehr aus Kolumbien Mitte Jänner hatte er keine Kontrolle mehr über die Menge, die er trank, sobald er einmal damit anfing. Nein, er würde das Cola heute ohne Rum trinken.

      Er erschrak, als sein Handy Money, Money, Money von ABBA spielte, den Klingelton für Geschäftskontakte. Ein Blick auf das Display bestätigte seine Vermutung. Direktor Oberhofer rief zurück, Heinz hatte vor zwei Stunden versucht, ihn zu erreichen. Er hob ab, schilderte in knappen Worten seine Ermittlungsergebnisse und endete mit der Einschätzung, dass der Drohbrief eine Kurzschlussreaktion im Rausch gewesen sei, nachdem Wolfgang Lechner erfahren hatte, Saskia Frenzen werde wieder im Seepark Hotel übernachten.

      Oberhofer schwieg für ein paar Sekunden, machte: „Hm“, und schwieg wieder. „Die Suppe ist mir zu dünn, Sablatnig“, begann er dann. „Ihre Einschätzungen in Ehren, aber einen Beweis brauchen wir schon, immerhin geht es um die Sicherheit von Frau Frenzen.“

      „Ich habe den Drohbrief und eine Mineralwasserflasche mit Lechners Fingerabdrücken zu meiner Schwester gebracht“, erklärte Heinz. „Ich nehme an, ich werde das Vergleichsergebnis morgen im Laufe des Tages erhalten.“

      „Morgen im Laufe des Tages reicht mir nicht, Sablatnig. Morgen Abend findet die Generalprobe der Starnacht statt, die Frenzen wird vermutlich im Laufe des Tages in Klagenfurt ankommen. Ich möchte, dass der Fall geklärt ist, bevor sie Kärntner Boden betritt, haben Sie das verstanden?“ Nun war es Heinz, der schwieg, was den Landesdirektor dazu brachte, noch nachzulegen. „Überhaupt wundere ich mich über Ihr lasches Vorgehen in dem Fall. Irgendwie ist bei Ihnen die Luft heraußen, oder täusche ich mich?“

      Heinz atmete tief durch und erwiderte: „Wenn Sie sich dann besser fühlen, werde ich morgen ins Hotel fahren und mich unauffällig in Frau Frenzens Nähe aufhalten, bis die Untersuchungsergebnisse da sind. Damit ihr nur ja nichts passiert.“

      Oberhofer steckte hörbar all seinen Zorn in die drei Worte: „Tun Sie das“, dann beendete er das Telefonat.

      Heinz legte sein Handy auf das Tischchen zurück und starrte vor sich hin. Vielleicht sollte er das Cola doch mit Rum trinken. Ein Cuba Libre würde ihn schon nicht ...

      Da läutete sein Handy erneut, diesmal mit dem Lied Hell’s Bells von AC/DC, Heinz’ Klingelton für Familienmitglieder. Seine Schwester Sabine, Chefinspektorin bei der Kriminalpolizei Klagenfurt, rief an.

      „Sag einmal, tickst du noch richtig?“, fauchte sie ihn anstelle einer Begrüßung an. „Bin ich jetzt dein persönlicher Dienstleister?“

      „Du warst nicht da“, entgegnete Heinz. Er hatte die Mineralwasserflasche


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