Um mês de amor. Miranda LeeЧитать онлайн книгу.
noch als würzig empfinden.
Der Sergeant hatte seinen Teil der Arbeit erledigt. Jetzt sollten sich die Leute mit dem Leichenwagen um den neuen Fund kümmern. Schließlich hat er von seinem Inspektor gelernt, dass ein Toter nicht toter wurde, wenn man ihn an Ort und Stelle liegenließ. Außerdem wusste er genau, wie eine Leiche aussieht, die eine Woche lang im Wasser gelegen hatte. Und er hatte kein Interesse daran, dieses Wissen aufzufrischen.
Entspannt paffte er an seiner Zigarre.
Dann aber gab er sich doch noch einen Ruck. Die Neugierde siegte und er wollte sich Gewissheit verschaffen.
Die Zigarre fest zwischen die Zähne geklemmt holte er das Tau soweit ein, bis der Kopf der Leiche die Grenzfläche zwischen Wasser und Luft durchschnitt. Der tote Körper wirkte recht frisch und der Zersetzungsprozess war bei weitem nicht so weit vorangeschritten, wie McGinnis es erwartet hatte. Das musste daran liegen, dass es in den tieferen Schichten so gut wie keinen Sauerstoff gab.
Der Sergeant wusste sofort, wen er vor sich hatte. Daran bestand kein Zweifel. Er hatte das Bild genau im Gedächtnis. Das war der Mann, den sie, laut ihrem Chief Superintendent, in dieser abgelegenen Gegend suchen sollten. Er hatte Richard Cunningham gefunden, den vor einer Woche verschwundenen Assistenten des inzwischen ebenfalls toten Lewis Gaskell.
Eingehend besah sich der Detective Sergeant den Hals der Leiche. Auch bei Gaskells Assistenten fand er ein Wundmal, dass dem eines Schlangenbisses nicht unähnlich war. Ganz klar, dachte er, auch Cunningham hatte jemand das Blut ausgesaugt, und im Anschluss die Leiche entsorgt, indem er sie in den Tümpel gestoßen hatte.
Cyril McGinnis ging zum Land Rover, öffnete die Hecktür und suchte die digitale Spiegelreflexkamera heraus. Nachdem er den Batteriestatus geprüft hatte, änderte er noch ein paar Einstellungen. Dann suchte er sich mehrere gute Positionen, von denen aus er gezielte Aufnahmen von dem Leichenfundort machen konnte. Nur so konnte er sicherstellen, dass kein Detail verloren ging.
Er hatte das Fotografieren gerade erst beendet, als er den Motor eines näher kommenden Fahrzeugs hörte. Als er sich umsah, erkannte er den unauffälligen Transporter, mit dem die Polizei aus Inverness, Leichen abholen ließ. Zufrieden mit sich und seinem Werk hängte er sich die Kamera um den Hals. Er schob seine mächtigen Hände in die Hosentaschen und schritt lässig auf seine schottischen Kollegen zu.
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