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Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von BuchnerЧитать онлайн книгу.

Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner


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küßten sich wieder.

      »Was willst du?«

      Katja ließ ihn etwas zappeln.

      »Zuerst mußt du meine Familie richtig kennenlernen. Sie müssen dich mögen. Du, ich warne dich! Ich habe eine wunderbare Familie. Wir halten zusammen wie Pech und Schwefel. Du hast dich ja nicht gerade gut eingeführt.«

      Gino nickte. Er erzählte nichts von der spätabendlichen Begegnung am Hauptbahnhof mit Katjas Mutter.

      »Ich werde mich bemühen. Das verspreche ich.«

      »Anna hat mir beigebracht, daß es gut ist, auf Traditionen zu achten. Hier in den wunderschönen Bergen sind die Menschen vielleicht noch enger den Traditionen verhaftet als bei uns in der Stadt. Aber ich denke, daß es da auch so etwas gibt. Zwar bin ich volljährig, aber meine Eltern haben doch ein Recht, zu wissen, wie du dir die Zukunft vorstellst mit mir. Es ist mir wichtig, da sie so viel für mich getan haben.«

      »Gut! Ich werde um ihre Gunst werben. Du, ich bin jetzt auch handwerklich gar nicht mehr so ungeschickt. Vielleicht kann ich deinem Vater helfen, etwas an eurem Haus zu machen. Wenn Söhne da sind, fallen diese Aufgaben ja den Söhnen zu. Du hast aber keinen Bruder. Also übernehme ich als zukünftiger Schwiegersohn diese Pflichten.«

      »Langsam, langsam! Sei vorsichtig, mit ›zukünftiger Schwiegersohn‹. Noch habe ich nicht ja gesagt.«

      »Was willst du noch?«

      »Deine Eltern muß ich auch kennenlernen.«

      »Mein Vater kann es kaum erwarten, dich kennenzulernen. Er hat mich richtig ##genervt mit seiner Frage, wann ich dich einmal mitbringe. Und Mutter!« Gino lachte glücklich. »Mutter wird dich mit offenen Armen aufnehmen. Sie ist eine ganz liebe Mutter. Doch ich warne dich, sie wird wahrscheinlich nur ein Thema kennen. Das Stichwort heißt Enkelkinder!«

      »So weit sind wir noch lange nicht! Immer schön einen Schritt nach dem anderen. Wenn du eine Treppe hinaufsteigst, dann kannst du vielleicht zwei Stufen auf einmal nehmen. Wenn du auf den Gipfel der Berge willst, dann mußt du dich langsam nach oben arbeiten. Wir sind hier in den Bergen.«

      »Ja, wir sind hier in den wunderschönen Bergen.«

      »Gino, ich liebe dich wirklich! Das hat nichts damit zu tun, daß ich dir jetzt noch nicht mein Jawort geben kann. Der Zeitpunkt wird kommen. Ich werde es dir sagen.«

      Katja streckte sich und küßte Gino.«

      »Dann muß ich wohl damit zufrieden sein.«

      »Ja, Gino! Das mußt du.«

      »Mein gepacktes Auto steht auf dem Hof beim Sägewerk. Ich wollte noch heute zum Hotel fahren und ausladen. Ich will gleich anfangen, zu arbeiten. Willst du nicht mitkommen?«

      Katja überlegte.

      »Nein! Mach du mal deine Arbeit. Ich bleibe noch einige Tage auf der Berghütte. Ich gehe spazieren, rede mit Anna. Ich werde mir selbst klar über mein Leben, über unser gemeinsames Leben – vielleicht.«

      »Warum brauchst du dafür überhaupt noch Zeit?«

      »Gino! Dränge mich nicht. Du hattest Zeit. Du hast geplant. Dein Vater kauft ein neues Hotel. Du wirst Geschäftsführer. Du stellst mich ein. Du willst mich heiraten. Du hast dir alles schon ganz genau ausgemalt. Jetzt bin ich dran.«

      »Da gibt es doch nicht viel zu bedenken!«

      »Ich will nicht denken, Gino! Ich werde in die Berge gehen. Ich werde vor der Hütte sitzen und fühlen. Ich will die Gewißheit in meinem Herzen fühlen, daß es mein Weg ist. Gino, ich liebe dich auch! Ich habe noch niemals vorher jemanden geliebt. Ich hatte noch niemals zuvor jemanden geküßt. Das meinte ich mit Erfahrung und Vergleichsmöglichkeit. Ich muß mir nicht klar werden über meine Gefühle zu dir. Ich muß mir klar werde##n, ob eine Heirat mit dir das ist, was ich wirklich will und wie das Leben dann aussehen wird.«

      »Laß mich bitte nicht zu lange warten, Katja! Kann ich irgend etwas noch tun? Ich möchte dich überzeugen.«

      »Gino, liebster Gino! Es ist gut! Es liegt nicht an dir. Ich muß mit mir ins Reine kommen.

      Sie küßten sich wieder.

      »So, jetzt gehe ich zurück. Ich muß mich beeilen, wenn ich noch bis zum Abend oben sein will.«

      »Ich werde dich fahren, soweit ich mit dem Geländewagen komme.«

      »Das Angebot nehme ich gern#e an.«

      Sie gingen Hand in Hand den Weg zurück bis zum Sägewerk. Katja wartete beim Auto, während sich drinnen Gino von seinem Onkel verabschiedete. Dann brachte Gino Katja ziemlich hoch hinaus.

      »Ich komme am Wochenende, Katja!«

      »Ich werde da sein und auf dich warten, Gino!«

      Sie standen neben dem Geländewagen. Ein warmer Wind, der von den Bergen herunterwehte, spielte mit ihren Haaren. Der Abschied dauerte seine Zeit.

      *

      Gino fuhr zum Hotel und brachte seine Sachen unter. Er bezog eine schöne kleine Dachwohnung im Personaltrakt. Die ganze Nacht wälzte er sich im Bett und dachte an Katja. So konnte das nicht weitergehen. Es würde ihm unmöglich sein, sich auf seine Arbeit zu konzentrieren. Gegen morgen stand er auf, nahm eine eiskalte Dusche und zog sich ##an. Er gab an der Rezeption eine Nachricht für den alten Inhaber ab und setzte sich in sein Auto. Von unterwegs aus rief er seine Eltern an.

      Lola und Isebert Koppermann erwarteten ihren Sohn schon an der Haustür.

      »Mutter! Vater! Ich muß mit euch reden. Ich brauche euren Rat. Katja liebt mich. Sie will auch im Hotel arbeiten und mich unterstützen. Sie ist wohl auch zufrieden, daß ich jetzt solider bin als früher. Trotzdem will sie mir nicht ihr Jawort geben. Sie will den Ring nicht annehmen und sich mit mir verloben. Sie braucht noch Zeit. Wir haben doch schon genug Zeit verstreichen lassen. Vater, verstehst du sie?«

      Gino ließ sich in einen Sessel fallen und streckte alle Viere von sich.

      »Mamamia! Wenn du Enkelkinder haben willst, dann laß dir was einfallen. Warum ist diese Frau so kompliziert?«

      Lola Koppermann dachte nach. Dann rief sie die Haushälterin und flüsterte kurz mit ihr.

      »Lieber Gino! Keine Sorgen! Hannibal ist angeblich mit Elefanten über die Alpen! Wir werden auch einen Eroberungsfeldzug starten. Das kann ich mir einfach nicht bieten lassen! Wie kommt diese Katja dazu, meinen Sohn, meinen lieben Bambino so schmachten zu lassen?«

      Ihre ganze italienische Mutterseele trat in Aktion.

      Eine halbe Stunde später hielten zwei Autos vor dem kleinen Siedlungshaus der Familie Mehring. In der großen Limousine saßen Lola und Isebert Koppermann. Gino war mit dem Geländewagen vorweg gefahren. Lola Koppermann klingelte.

      Die Tür ging auf. Im Türrahmen stand Olga Mehring. Zuerst schaute sie überrascht, dann sah sie Gino und erkannte die Ähnlichkeit mit seiner Mutter.

      »Meine liebe Olga! Ich bin Lola, Ginos Mama!« Olga mußte die echt südländisch stürmische Begrüßung über sich ergehen lassen und war etwas verdutzt.

      »Gino, ist etwas mit Katja?«

      Ginos Mutter war s##chneller.

      »Meine liebe Olga! Natürlich ist etwas mit Katja! Sie liebt Gino, das hat sie ihm gesagt. Aber sie ziert sich einfach, seinen Ring anzunehmen. Gino kann nicht essen, nicht schlafen. Der arme Junge wird noch krank werden. Es muß etwas geschehen!«

      Nicky war die Treppe heruntergekommen und bestaunte die Szene.

      »Kommen Sie bitte herein, Familie Koppermann!«

      »Lola und Isebert, bitte! Wir sind ja doch bald eine Familie.«

      Olga Koppermann ging ins Wohnzimmer voraus. Katjas Vater lag auf der Couch und# schlief, die Zeitung über der Brust.

      »Volker hatte Frühschicht und ist


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