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Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von BuchnerЧитать онлайн книгу.

Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner


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sich. Sie spricht nicht darüber. Ich denke mir, daß sie Abstand sucht von ihrem bisherigen Leben.«

      »Des kann gut sein. Dann ist sie hier in den Bergen richtig. Also wenn die Martina will, dann kann s’ gern zu mir auf den Hof kommen. Sie kann auch hier wohnen. Genügend Platz haben wir. Die Wohnung auf dem Altenteil is’ auch ausgebaut. Die steht ja leer. Wenn der Friedel geheiratet hätt’, dann wär’ i da eingezogen. Na ja, der Herrgott hat’s net gewollt, daß a junge Bäuerin auf den Hof kommt.«

      Gertrud Sommerhalder seufzte tief.

      »Oben in der zweiten Etage, wo i und der Friedel unsere Stuben haben, da ist auch noch Platz. Unterm Dach sind noch die Kammern von früher. Da waren die Mägde untergebracht. Wie i damals hier auf den Hof kam, da hatt’ i auch meine Kammer oben. Die Knechte wohnten drüben über dem Schweine- und Hühnerstall. Unten, hinter der Küche, ist auch noch eine Kammer. Da hab’ ich jetzt geschlafen, als das mit meinem Knie so schlimm war. Die Stiege nach oben, des war mir zuviel gewesen. Also, dann kannst dem Madl sagen, daß es kommen kann. I werde schon mit ihr auskommen. Das Mohrle kann’s Madl auch mitbringen.«

      »Das ist lieb von dir, Trudel.«

      »Wann kann das Madl denn kommen?«

      »Ich werde noch heute mit ihr sprechen. Wenn du willst, dann bringe ich die Martina dann gleich her.«

      »Mach das! Dann sehen wir uns heute noch einmal. Ich freue mich, Gesellschaft zu bekommen. Das is mir am Wichtigsten. Auch wenn sie net auf einem Hof groß geworden ist, des wird schon gutgehen. An mir wird es net liegen. I dank dir auch noch, daß du mir beim Bohnenschneiden geholfen hast.«

      »Gern geschehen, Trudel.«

      Frohen Herzens verabschiedete sich Anna. Sie hatte im Dorf noch einige Termine wegen ihrer bevorstehenden Hochzeit. Außerdem erwartete sie am Nachmittag Besuch.

      *

      Anna betrat die Küche der Pension ›Beim Baumberger‹ von hinten. Meta brühte gerade Kaffee auf.

      »Grüß Gott, Anna! Bist früh zurück. Das trifft sich gut, daß du schon da bist. Dein Onkel ist auch schon angekommen. Der Xaver und er sitzen seit über einer Stunde draußen in der Gaststube zusammen und bechern. Jetzt habe ich gesagt, es gibt kein Bier mehr. Jetzt gibt es erst mal einen Kaffee und etwas Kräftiges zu essen. Die beiden verstehen sich gut. Das freut mich.«

      »Ich helf dir gleich, Meta. Ich will nur erst meinen Onkel begrüßen.«

      Anna stellte ihre Einkaufstaschen ab und eilte in die Gaststube. Meta stand im Türrahmen und schaute zu, wie die beiden sich begrüßten.

      »Onkel Oskar! Das war ja eine Überraschung, als ich deine SMS las, daß du kommst.«

      Sie nahmen sich in die Arme.

      »Siehst gut aus, Dorothea! Richtig glücklich.«

      »Das bin ich auch, Onkel Oskar! Das bin ich wirklich. Doch sag, ist etwas mit Großmutter Zwirner? Ich dachte, ihr kommt alle zusammen zur Hochzeit. Warum bist du jetzt hier?«

      »Klingt, als würde es dich stören.«

      »Nein! Das stört mich auf gar keinen Fall. Verwundert bin ich aber schon.«

      Meta Baumberger brachte den Kaffee und trug Brot, Wurst und Käse auf. Anna wollte ihr helfen. Aber sie lehnte ab.

      »Setz dich, Kind! Dein Onkel ist da, des is jetzt wichtiger.«

      »Also, Onkel Oskar! Warum bist du gekommen?«

      Oskar Zwirner räusperte sich verlegen.

      »Die Großmutter macht sich doch etwas Gedanken. Du bist ihr eben von all ihren Enkelkindern das liebste. Nun ja, das ist ja auch kein Wunder, da sie dich nach dem Unfalltod deiner Eltern großgezogen hat. Jedenfalls hat sie mich geschickt. Ich soll sehen, daß auch alles in Ordnung ist, hauptsächlich wegen der Hochzeit.«

      Oskar Zwirner blinzelte Anna zu.

      »Sie hätte dir gerne geholfen, deine Hochzeit vorzubereiten. Da hat sie mich geschickt. Ich mußte ihr versprechen, genau zu berichten. Du hast zwar Fotos gemacht von der Berghütte, sie kann sich das aber nicht so vorstellen, wie du da mit Toni leben willst.«

      »Dann soll sie selbst kommen und es sich ansehen.«

      »Dorothea!«

      »Hier bin ich die Anna. Daran mußt dich schon gewöhnen, Onkel Oskar!«

      »Anna! Also, du kennst doch deine Großmutter. Sie war als junge Frau auch oft in den Bergen. Aber seit deine Eltern auf der Paßstraße verunglückt sind, da durfte man nicht einmal mehr von den Bergen sprechen. Sie hat sich aber jetzt damit abgefunden, daß du die Berge zu deiner Heimat machst. Leicht ist ihr das nicht gefallen.«

      »Ich weiß! Ich dachte, es bricht ihr das Herz, als ich sagte, daß ich Toni heirate und auf die Berghütte ziehe.«

      »Sie hat das ganz gut verkraftet, mittlerweile. Ich denke sogar, daß sie dich schon längst einmal besucht hätte. Doch die Berghütte, das ist ein zu beschwerlicher Weg für sie als betagte Dame.«

      »Sie muß erst mal herkommen, dann bekomme ich sie auch auf den Berg. Der Leonhard kann sie mit dem Hubschrauber rauffliegen. Das werden wir schon organisieren, Onkel Oskar.«

      »Oder wir tragen sie in einer Sänfte hinauf auf die Berghütte, wie im vorletzten Jahrhundert die Touristen«, bemerkte Xaver Baumberger und zwinkerte Oskar zu. »Wenn unsere Anna ihre Großmutter oben auf der Berghütte haben will, dann finden wir auch einen Weg, die alte Dame raufzubringen.«

      Sie aßen und besprachen weitere Einzelheiten der bevorstehenden Hochzeit. Onkel Oskar machte sich Notizen. Später kam auch Toni von der Hütte herunter. Er verstand sich ebenfalls gleich gut mit Annas Onkel, der in seinen Augen das Familienoberhaupt der Zwirners war. Er besetzte quasi für ihn die Stelle des nicht vorhandenen Schwiegervaters. Sie redeten bis in den späten Abend hinein.

      Anna und Meta ließen die drei Männer allein am Stammtisch und kümmerten sich gemeinsam um die Gäste und die Küche.

      »Draußen hält ein Auto!«

      »Das wird Tina sein.«

      Anna band sich ihre Schürze ab. Sie warf sich ein wollenes Schultertuch um und ging hinaus.

      »Grüß dich, Anna! Kann ich das Auto so stehen lassen?«

      »Könntest du schon, mußt du aber nicht. Ich habe eine Stelle für dich.«

      »Anna! Wirklich? Wo?«

      »Bei der Trudel! Das ist die Sommerhalder-Bäuerin. Sie lebt mit ihrem Sohn allein auf dem Hof. Sie hatte eine schlimme Knieverletzung und sucht schon seit einiger Zeit eine Hilfe für Haus und Hof. Ihren Sohn, den Friedel, hast du ja schon kennengelernt. Er hatte Toni geholfen.«

      »Wann kann ich anfangen?«

      »Ich kann dich gleich hinbringen, wenn du willst. Lange kann ich aber nicht bleiben. Ich habe drin Besuch, mein Onkel ist da. Er kann nur bis morgen früh bleiben.«

      »Das verstehe ich doch. Dann willst du die Zeit nutzen. Es wird auch noch viel zu besprechen sein, wegen der Hochzeit. Ich werde ja niemals so etwas erleben. Aber ich wünsche dir ein besonders schönes Fest. Du hast es verdient, Anna.«

      »Lehne das mal nicht so ab. So eine Hochzeit kann schneller kommen, als man denkt. Wenn der Richtige da ist, dann kann’s nicht schnell genug gehen, daß man vor den Traualtar tritt. Dann will man einfach zusammengehören, vor der Welt und auch vor Gott. So sagt der Toni immer.«

      Gut, daß es dunkel war, so konnte Anna den Schatten über Martinas Gesicht nicht genau erkennen. Sie fühlte nur, daß sie einen Fehler gemacht hatte, so von ihrer Heirat zu sprechen. Martina wandte sich ab. Anna legte ihr die Hand auf die Schulter.

      »Tut mir leid, Tina. Ich war taktlos. Ich wollte dich nicht verletzen.«

      »Ich weiß. Ich bin nur etwas überempfindlich. Außerdem ist es ja meine Entscheidung, daß ich nicht


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