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Mami Staffel 6 – Familienroman. Claudia TorweggeЧитать онлайн книгу.

Mami Staffel 6 – Familienroman - Claudia Torwegge


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die Zukunft hat ein neues Gesicht bekommen.« Er unterbrach sich. Seine Blicke suchten Nathalies Augen, versuchten, darin zu lesen. »Liebling«, fuhr er mit leiser Stimme fort. »Könntest du dir vorstellen, dieses neue, herrliche Leben mit mir zu teilen?«

      Nathalie schluckte, obwohl sich ihr Mund staubtrocken anfühlte.

      »Ich…« Das Sprechen fiel ihr auf einmal unheimlich schwer. »Ich… die Kinder…«

      »Sandy und ich haben uns heute ausführlich darüber unterhalten«, verriet Clemens ihr lächelnd. »Von ihr erfuhr ich, daß die drei bereits ausgiebig über dieses Thema diskutiert haben und zu der einstimmigen Entscheidung gekommen sind, mich als Familienmitglied aufzunehmen.«

      »Jaaaa, das stimmt!«

      Der dreistimmige Chor ließ die Erwachsenen erschrocken herumfahren. Erstaunt sahen sie auf die drei Gestalten, die sich an der Terrassentür aufgebaut hatten.

      Steffi, im Schlafanzug, ihren geliebten Pu-Bär im Arm, kam auf ihren nackten Füßchen auf Clemens zugestürmt und umarmte ihn selig.

      »Ich hab’ heute Gebuutstag!« erklärte sie mit wichtiger Miene. »Und wenn man Gebuutstag hat, daf man sich was wünschen, Mammi. Ich wünsche mich, daß Clemens bei uns bleibt.«

      »Ich wünsche mir, daß Clemens bei uns bleibt«, verbesserte Nathalie automatisch die Rede ihrer kleinen Tochter.

      Erst, als sie das strahlende Gesicht der Kleinen sah, begriff sie, was sie da gerade angerichtet hatte. Aber es war egal. Sie hatte Clemens ohnehin ihr Jawort geben wollen.

      Langsam wandte sie sich zu ihm um und sah tief in die Augen.

      »Ja, ich wünsche mir, daß du bei uns bleibst«, wiederholte Nathalie mit leiser, eindringlicher Stimme.

      Er erwiderte ihren Blick. Für den Bruchteil einer Sekunde versank die Welt um sie herum, dann schloß Clemens seine Nathalie in die Arme und küßte sie mit einer solchen Leidenschaft, daß sie buchstäblich die Geigen im Himmel jubilieren hörte.

      Dennis, Sandra und Steffi wechselten beredte Blicke miteinander, dann huschten sie auf Zehenspitzen ins Haus und die Treppe hinauf in Dennis’ Zimmer. Dort begannen sie eifrig Hochzeitspläne zu schmieden, während sich Nathalie und Clemens draußen auf der Terrasse immer noch hingebungsvoll und selbstvergessen küßten.

      *

      Eine fröhliche Frühlingssonne lachte durchs Fenster und verlieh dem nüchternen Interieur einen goldenen Schimmer. Ein Strahl hatte sich in das winzige Bettchen verirrt, in dem der kleine Markus seinem neuen Leben entgegenschlief.

      Er gähnte herzhaft, streckte die winzigen Ärmchen und schmiegte sich dann wieder in die weichen Kissen.

      »Ist er nicht süß?« flüsterte Sandra, während sie ganz behutsam, um den Kleinen ja nicht zu wecken, über die samtweiche Wange des Babys streichelte.

      Ihre Geschwister nickten eifrig.

      »Wann dürfen wir ihn mitnehmen?« erkundigte sich Steffi, die inzwischen das »R« einwandfrei aussprechen konnte.

      Clemens lächelte zärtlich.

      »Ende der Woche«, gab er Auskunft. »So, und jetzt wollen wir die beiden schlafen lassen. Eure Mutti und euer kleiner Bruder müssen sich nach den anstrengenden Stunden, die hinter ihnen liegen, unbedingt ausruhen.«

      Die Kinder gehorchten sofort. Jedes trat noch einmal an Nathalies Bett, um ihr einen vorsichtigen Kuß auf die Wange zu drücken, dann verließen sie, auf Zehenspitzen gehend, das Krankenzimmer.

      Clemens und Nathalie sahen ihnen lächelnd hinterher.

      »Kommst du auch wirklich alleine mit den dreien zurecht?« fragte Nathalie ein klein wenig besorgt, nachdem sich die Tür hinter den Kindern geschlossen hatte.

      Clemens nickte überzeugt.

      »Keine Angst«, neckte er Nathalie zärtlich. »Wir werden gemeinsam das Haus und den Garten verwüsten, nur Fastfood essen und bis in die Puppen fernsehen. Kurz, wir werden uns eine herrliche Zeit machen.« Dann wurde er ernst. »Ich liebe dich«, flüsterte er, während er sich hinabbeugte, um Nathalie zu küssen.

      »Und ich liebe dich«, flüsterte sie glücklich.

      Und dann blickten sie beide auf das winzige Bettchen, in dem der kleine Markus wohlig träumte.

      Ein winziges Bündel Mensch, das sie beide noch enger zusammenschweißte.

      Ihre Liebe würde niemals enden.

Er nannte es Vaterliebe

      »Mami, wo gehen denn die Sterne hin, wenn die Nacht vorbei ist?«

      Die kleine Amelie rieb sich schlaftrunken die Augen und sah, obwohl sie todmüde war, ihre Mutter erwartungsvoll an. Mami wußte einfach alles, und sie konnte auch immer so wunderschöne Geschichten erzählen.

      Nina Mertens, die am Bett der Kleinen saß, strich ihrer Tochter liebevoll eine blonde Haarsträhne aus der Stirn.

      »Die Erde dreht sich, und wenn bei uns die Sonne aufgeht, dann wird es Nacht auf der anderen Seite der Welt. Dann scheinen dort die Sterne vom Himmel und auch der Mond«, erklärte sie. Die junge Frau war eine hübsche, mädchenhafte Erscheinung, sehr schlank, sehr grazil, mit langen blonden Haaren und samtbraunen Augen. Ihre kleine Tochter Amelie sah ihr sehr ähnlich – nur, daß ihre Augen nicht braun wie die ihrer Mutter, sondern strahlend blau waren. »Aber nun schlaf schön, mein Liebling, es ist schon spät…«

      »Auf der anderen Seite der Welt – wohnt dort mein Vater?« fragte das Kind leise und stockend. Nina sah sie entgeistert an.

      »Wer hat dir denn das erzählt?« fragte sie.

      »Tante Meyer«, antwortete Amelie.

      »Natürlich, Tante Meyer. Wer sonst«, sagte Nina ein wenig ärgerlich. Die redselige Frau Meyer, die im Erdgeschoß des Mietshauses wohnte, in dem sie lebten, steckte nur allzu gerne ihre Nase in anderer Leute Angelegenheiten, in Dinge, die sie nichts angingen. Und was es mit Amelies Vater auf sich hatte, das ging sie nun wahrhaftig nichts an. Andererseits war sie eine herzensgute Seele und sehr hilfsbereit. Sie paßte – gegen ein kleines Taschengeld – auf Amelie auf, während Nina im Büro eines Steuerberaters arbeitete. Sie holte sie nachmittags aus dem Kindergarten ab und ging manchmal auch mit ihr auf den Spielplatz. Tante Meyer war ein rührend guter Mensch, aber sie wußte alles besser und war schrecklich neugierig.

      Und wo Amelies Vater sich aufhielt – so dachte Nina – darüber sollte sich die alte Dame nun wahrhaftig keine Gedanken machen.

      Nina unterdrückte einen Seufzer. Nicht einmal sie wußte, wohin das Schicksal ihn verschlagen hatte.

      »Tante Meyer hat gesagt, er könnte mir ruhig mal eine Ansichtskarte schreiben von dort, wo er ist«, sagte Amelie und kuschelte sich in ihr Kopfkissen. »Ist er weit weg, Mami?«

      »Er ist wahrscheinlich irgendwo im Urwald, und dort gibt es keine Post«, entgegnete Nina ein wenig heftiger, als es eigentlich ihre Art war. Aber Ulfs spurloses Verschwinden war etwas, was sie bis heute noch nicht verwunden hatte. Er war eines Tages aus ihrem Leben verschwunden, und sie hatte seither nichts, nichts mehr von ihm gehört. Nach einem heftigen Streit war er von ihr weggegangen und hatte nie mehr etwas von sich hören lassen. Er wußte nicht einmal, daß er ein Kind hatte, eine Tochter, die nun inzwischen fast fünf Jahre alt war.

      Es war nicht so, daß er von einem Tag zum anderen verschwunden ist, dachte sie voll Bitterkeit. Wir hatten schon vorher öfters mal eine kleine Auseinandersetzung oder auch einen Streit. Das war, weil wir uns fremd geworden, weil unsere Gefühle füreinander abgekühlt sind, die Liebe erloschen ist – und heute weiß ich auch, wieso. Er hat damals eine andere Frau kennengelernt, eine, die interessanter, schicker und hübscher war als ich und die ihm etwas bieten konnte. Ich war ihm gleichgültig geworden, schrecklich gleichgültig.«

      Nina


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