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Das Amulett Staffel 1 – Liebesroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Das Amulett Staffel 1 – Liebesroman - Patricia Vandenberg


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      Inhalt

       Sie wurde die glücklichste Frau

       Jacqueline, das Mädchen aus Paris

       Die Zaubermacht der Liebe

       Nach sieben schweren Jahren

       Die amerikanische Freundin

       Das Wunder für Olivia

       Der Traum vom schönen Leben

       Entlassung ins Glück

Das Amulett – Staffel 1 –
Sie wurde die glücklichste Frau

      Auf einer Bank im Schloßpark von Schönbrunn saß ein junges Mädchen. Das madonnenhaft reine Gesicht war der Sonne abgewandt. Das Mädchen schien in wenig angenehme Gedanken versunken zu sein.

      Brigitte Dahl war einsam, trostlos und verzweifelt. Sie hatte ihr Elternhaus heute mit dem festen Entschluß verlassen, nicht mehr zurückzukehren.

      Gestern hatte sie ihre Lehrzeit als Schwesternschülerin beendet und ihr Examen glänzend bestanden.

      »Es wird auch Zeit, daß du endlich auf eigenen Füßen

      stehst«, war der einzige Kommentar ihres Stiefvaters gewesen. Ihre Mutter hatte die Schultern gezuckt, verlegen und bedauernd, aber doch nicht fähig, im Beisein ihres Mannes ein lobendes Wort zu äußern.

      »Du kommst doch wieder, Biggi?« hatte der kleine Florian mit bangen Augen gefragt, als sie heute morgen das Haus verließ. Er hing an ihr mit kindlicher Liebe und sah nicht die große Stiefschwester in ihr, die seinem Vater nur eine Last war.

      Sie hatte seinen blonden Lockenkopf gestreichelt und mühsam die Tränen zurückgedrängt. Dann war sie gegangen, zur gleichen Stunde wie an jedem Tag, nur daß sie diesmal einen kleinen Koffer mit ihren wenigen Habseligkeiten in der Hand trug.

      »Du wirst deinen Weg schon gehen, Brigitte«, hatte ihre Mutter gesagt. »Jetzt bist du ja erwachsen.«

      War man mit knapp zwanzig Jahren wirklich schon so erwachsen, daß man sein Leben ganz allein meistern konnte?

      Brigitte Dahl blickte auf und gewahrte eine alte, vornehm gekleidete Dame, die, auf einen Stock gestützt, schwankend und mit deutlichen Anzeichen völliger Erschöpfung, des Weges kam. Niemand beachtete sie. Niemand schien zu bemerken, daß sie taumelte und hilflos nach einem Halt suchte.

      Brigitte stand sofort auf und ging ihr entgegen, um sie zu stützen. Ein leises Stöhnen kam über blasse Lippen, das feine Gesicht war von Schweißtropfen bedeckt.

      Fürsorglich und umsichtig geleitete Brigitte die Fremde zu der Bank, auf der sie eben noch allein gesessen hatte.

      »Das Riechfläschchen – in meiner Tasche«, brachte die alte Dame mühsam über ihre Lippen. »Bitte, liebes Kind!«

      Brigitte überwand ihre Scheu, eine fremde Tasche zu öffnen. Sie selbst hatte nichts bei sich, was der Fremden hätte Erleichterung verschaffen können.

      Sie entnahm der Tasche ein goldenes Fläschchen, das mit kostbaren Steinen besetzt war, die unter dem Glanz der Sonnenstrahlen ein solches Feuer versprühten, daß sie kaum wagte, es zu öffnen.

      Der Duft, eine Essenz, wie Brigitte sie noch nie in ihrem Leben gerochen hatte, belebte die alte Dame rasch wieder. Die gequälten Atemzüge wurden leichter. Der Hauch eines Lächelns erhellte das erschöpfte Antlitz, in dem nachtdunkle Augen fiebrig glänzten.

      »Ich sollte Hilfe holen«, überlegte Brigitte.

      Eine matte Handbewegung hielt sie zurück. Es dauerte noch Minuten, bis die Fremde ihrer Stimme wieder mächtig war. Währenddessen ruhte ihr Blick unverwandt auf dem zarten Mädchengesicht, mit einer seltsamen Eindringlichkeit, als wollte sie bis auf den Grund der Seele sehen.

      »Wenn ich Sie bitten dürfte, mich heimzubegleiten?« flüsterte die Fremde. »Bis zu einem Taxi werde ich es jetzt schon schaffen.«

      Brigitte glaubte es zwar nicht, doch sie wagte es nicht, der alten Dame zu widersprechen.

      Der Weg zum Taxenstand dünkte Brigitte endlos. Sie fürchtete, daß die Fremde jeden

      Augenblick zusammenbrechen könnte, doch mit aller Anstrengung erreichten sie ihr Ziel.

      Es ist doch seltsam, dachte Brigitte, da sind Hunderte von Menschen, die an uns vorübergehen, aber nicht einer ist unter ihnen, der spontan seine Hilfe anbieten würde. Sind sie denn alle blind oder nur zu sehr mit sich selbst beschäftigt? Was ist das für eine Welt, in der es keine Nachstenliebe und Hilfsbereitschaft mehr zu geben scheint. Lohnt es sich überhaupt, in einer solchen Welt zu leben?

      Sie hatte ihre eigene Einsamkeit vergessen, ihren Schmerz, der sie eben noch so sehr bewegt hatte, daß sie an nichts anderes denken konnte.

      Mit fast unverständlicher Stimme gab die Fremde eine Adresse an. Das Taxi setzte sich in Bewegung. Lediglich der Chauffeur hatte eine teilnahmsvolle Bemerkung gemacht und sofort seine Hilfe angeboten. Besorgt saß er in seinem Wagen, denn die alte Dame tat ihm von Herzen leid. Hoffentlich passierte ihr unterwegs nichts!

      Endlich hielt das Taxi in einem Vorort vor einem kleinen, spitzgiebeligen Haus, das von Efeu umrankt war.

      »Würden Sie bitte zahlen, mein Kind«, flüsterte die fremde Dame erschöpft. »In meiner Tasche, der braune Geldbeutel«, fügte sie hinzu, als Brigitte sie hilflos anblickte.

      Das Mädchen entnahm dem weichen Lederbeutel, der mit orientalischen Ornamenten geschmückt war, einen Geldschein.

      Mit einer schwachen Handbewegung winkte die Dame ab, als der Chauffeur das Wechselgeld herausgeben wollte, denn sie wußte, auch ohne das Trinkgeld hätte er ihr seine Unterstützung nicht versagt.

      Behutsam half der kräftige Mann der alten Dame aus dem Wagen und führte sie gemeinsam mit dem jungen Mädchen ins Haus. Allein hätte Brigitte wohl kaum die Kraft dazu gehabt.

      »Haben Sie noch ein wenig Zeit für mich, Sie gutes Kind?« fragte die alte Dame. »Bitte, bleiben Sie bei mir. Ich werde es Ihnen danken.«

      *

      Nun lag sie in den spitzenbesetzten Kissen wie ein Wesen, das einer anderen Welt angehörte.

      »lch sollte einen Arzt verständigen«, sagte Brigitte besorgt. »Ich bin zwar Krankenschwester, aber ohne ärztliche Anweisung möchte ich nichts tun.«

      Ein kaum wahrnehmbares Kopfnicken war die Antwort. »In der Diele das Telefon – das Buch – meine Karte«, kam es abgerissen über die blassen Lippen.

      Brigitte hatte alle Scheu verloren, die sie sonst Fremden gegenüber an den Tag legte. Sie fand sich in diesem Haus zurecht, als würde sie es schon immer kennen.

      In der Diele stand das Telefon auf einem reich verzierten Lacktischchen, daneben ein in Leder gebundenes schwarzes Buch, das ein Wappen zierte; eine goldene Rose zwischen zwei gekreuzten Schwertern.

      Eine schmale Büttenkarte war auf der Innenseite des Deckels befestigt. »Gräfin Celia Vincenti«, las Brigitte, darunter die Adresse und die Telefonnummer.

      In feinen Schriftzügen, zweifellos die der alten Dame, stand auf der anderen Seite die Anschrift des Arztes. Dr. Ernano Ferera, ebenfalls ein fremdartig klingender Name.

      Brigitte wählte die Nummer. Eine leise, sympathische Männerstimme meldete sich. Mit einer ihr selbst unbegreiflichen


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