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Butler Parker Staffel 4 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Staffel 4 – Kriminalroman - Günter Dönges


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Rander. »Gangster sind aufgetaucht. Sie sind hinter gewissen Schürfplänen her, die sie bei mir und meinem Butler vermuten.«

      »Schürfpläne?«

      »Nun ja, im Vertrauen, Mr. Hellers, wir sind ihnen auf der Spur. Reiner Zufall, daß wir einige wichtige Tips bekamen.«

      »Sie rufen von Creek Village aus an?«

      »Stimmt. Die Leitung in der Jagdhütte ist unterbrochen.«

      »Werden Sie zu ihr zurückkehren?«

      »Natürlich. Wir wollen ja Urlaub machen. Aus reinem Zeitvertreib werden wir die Uranpläne suchen und hoffentlich bald finden.«

      »Und was werden Sie damit tun?«

      »Sie der Polizei übergeben, Hellers. Der Eigentümer jener Pläne, Jim Raston, ist ja erschossen worden. Soll die Polizei doch nach Jim Rastons Tochter suchen.«

      »Ja, natürlich. So verhalten Sie sich korrekt, Mr. Rander. Übrigens glaube ich, Jim Rastons Tochter zu kennen.«

      »Was Sie nicht sagen!«

      »Jim Raston war einer meiner Klienten. Sie konnten das nicht wissen. Ich schoß ihm Kredite vor, verkaufte Funde, kurz, ich glaube sagen zu können, daß ich sein Vertrauter gewesen bin.«

      »Sie können Jim Rastons Tochter auf treiben?«

      »Ich werde mich sofort mit ihr in Verbindung setzen. Schon wegen der Schürfpläne, verstehen Sie?«

      »Das müssen Sie mir näher erklären.«

      »Kommen die Pläne in die Hand der Polizei, dann besteht die Gefahr, daß sie bekannt werden. Damit würde ein toller Run auf die Fundstelle einsetzen. Es dürfte richtiger sein, wir übergeben die Pläne Jim Rastons Tochter.«

      »Noch haben wir sie nicht, Hellers.«

      »Oh, ich hörte heraus, daß Sie sie bald gefunden haben werden. Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Ich werde meinen Sekretär Edmonds zu Ihnen schicken. Er kann Sie beraten und später dann mit Jim Rastons Tochter zusammenbringen. Nein, noch besser, er wird sie gleich mitbringen. Sind Sie damit einverstanden?«

      »Na schön, einverstanden. Wir wollen keine Scherereien mit der Polizei, Hellers. Wann ist mit dem Eintreffen von Edmonds und Jim Rastons Tochter zu rechnen?«

      »Morgen schon. Edmonds kann meine Privatmaschine nehmen. Sie werden ihn in Creek Village treffen.«

      »Sie erreichen uns im Arctic-Hotel, Hellers. Eine andere Frage, Hellers. War Jim Raston mit irgendeinem Mann näher befreundet?«

      »Das könnte nur Pete Bottom gewesen sein. Er ist der Inhaber eines Kramwarenladens in Creek Village. Was wollen Sie von ihm?«

      »Neugierig sind Sie aber gar nicht, Hellers.« Rander lachte leise auf.

      »Nun, Bottom ist ein geriebener Bursche, mit allen Wassern gewaschen. Lassen Sie sich von ihm nicht übers Ohr hauen!«

      »Lassen wir uns überraschen, Hellers. Wir erwarten also Edmonds und Judy Raston.«

      »Passen Sie auf sich auf«, mahnte Hellers. »Und lassen Sie, wenn es sich eben einrichten läßt, die Polizei aus dem Spiel. Sonst könnte Judy Raston im letzten Moment noch um ihr Erbteil betrogen werden.«

      »Eine besonders gute Meinung von der Polizei haben Sie nicht, wie?«

      »Das geht nicht gegen die Polizei, Mr. Rander. Mißverstehen Sie mich nicht! Es geht aber um Uran, um Millionenwerte! Da kann jeder Mensch schwach werden!«

      »Mir und meinem Butler trauen Sie diese Schwäche wohl nicht zu, oder?«

      »Ich bin Menschenkenner. Sie würden nie etwas Ungesetzliches tun, Mr. Rander!«

      »Sagen Sie das meinem Butler, nicht mir!« Mike Rander verzog sein Gesicht und legte auf. Er nickte Parker zu, der mitgehört hatte. Josuah Parker blieb ausdruckslos. Er wußte wie Mike Rander, was er von Clay Hellers zu halten hatte. Dieser Makler aus Fairbanks fuhr nicht nur auf zwei, sondern wenigstens auf vier verschiedenen Gleisen! Hellers war bestimmt kein Ehrenmann. Vielleicht stand er sogar hinter dem Mord an Jim Raston …

      *

      Der Schneesturm hatte sich gelegt. Die Flocken rieselten weich und geräuschlos vom nächtlichen Himmel herunter. Im Widerschein des Mondlichtes schimmerten die weiten Schneeflächen gespenstisch weiß. Weit oben in den Bergwäldern heulten Wölfe.

      Mike Rander und sein Butler hatten die niedergebrannte Hütte Jim Rastons erreicht. Selbst jetzt nach Stunden glühten und rauchten die Balken noch. Sie minderten die immer noch grausame Kälte.

      »Nun bin ich gespannt, Parker, wo Sie die Schürfpläne finden wollen«, meinte Anwalt Rander. Er war froh, daß das Ziel erreicht worden war. Josuah Parker hatte bisher ein sehr strammes Tempo vorgelegt.

      »Ich erlaubte mir bereits zu bemerken, Sir, daß die Pläne, falls sie sich in der Hütte befinden, nur in oder unter dem Kamin versteckt worden sein können.«

      »Sind Sie neuerdings auch Hellseher?«

      Nein, Sir, doch meine Behauptung ist die Summe einer logischen Gedankenkette, wenn ich mich so ausdrücken darf. Ein Holzhaus ist stets feuerbedroht. Das wußte auch Mr. Jim Raston. In solch einem Holzhaus aber versteckte er Schürfpläne, die Millionen wert sein sollen. Er wird also Vorsorge getroffen haben, daß diese wichtigen Pläne nicht verbrennen konnten. Der einzige Platz in seiner Holzhütte war daher der Kamin, der aus Bruchsteinen besteht.«

      »Oder der Lehmboden unter den Dielenbrettern.«

      »Meiner bescheidenen Ansicht nach nicht, Sir. Dazu hätte Jim Raston die Dielenbretter aufschneiden müssen. Und dies wiederum, Sir, hätte Gaunern und Gangstern einen wertvollen Hinweis auf das Versteck der Pläne geliefert.«

      »Ich gebe mich geschlagen, Parker. Machen wir uns also an die Arbeit. Viel Zeit werden wir ohnehin nicht haben. Die Gangster aus dem Wohnwagen dürften ziemlich sauer auf uns sein.«

      Parker schritt um den erschossenen und verbrannten Mann herum, über den sich ein dichtes Schneetuch gebreitet hatte. Er blieb vor dem Kamin stehen und dachte nach.

      Mike Rander zündete sich inzwischen eine Zigarette an. Er dachte nicht daran, in die Überlegungen seines Butlers einzugreifen. Aus Erfahrung war ihm bekannt, daß Parker allein zurechtkam.

      »Hier dürfte die bewußte Stelle sein, Sir.« Parker deutete mit der Spitze seines Regenschirmes auf einen verbogenen Eisenrost in der Feueröffnung.

      Mike Rander trat neben seinen Butler und schaute genauer hin.

      »Unter dem Feuerrost, Sir, glaube ich die Umrisse eines kleinen Quadrats zu erkennen«, bemerkte Parker würdevoll. »Wenn Sie der Spitze meines Regenschirms folgen wollen …!«

      Mike Rander konnte nur noch staunen.

      Die Spitze des Regenschirms folgte tatsächlich einer feinen Rißlinie, die sich unter dem Feuerrost abzeichnete. Einige Bruchsteine schienen hier nachträglich eingemauert worden zu sein. Der sie verbindende Mörtel war aufgesprungen.

      »Unter dem Feuer«, murmelte Mike Rander anerkennend, »ein besseres Versteck hätte Raston sich gar nicht aussuchen können. Dort hätte kein Mensch gesucht.«

      »Wenn Sie erlauben, Sir, werde ich mich jetzt der Bergung der Dokumente widmen.«

      »Ich bitte darum.« Mike Rander unterdrückte ein Lächeln. Parker benutzte den im Regenschirm eingebauten Stockdegen, um die rissige Linie tiefer aufzuschneiden. Die sechs kleineren, flachen Bruchsteine ließen sich danach mit Leichtigkeit anheben.

      »Hoffentlich werden wir gerade jetzt von den Gangstern nicht überrascht«, meinte Anwalt Rander unruhig. »Daß wir verfolgt werden, dürfte nämlich auf der Hand liegen.«

      »An Ihrer Stelle, Sir, würde ich mir keine Sorgen machen. Ich erlaubte mir, einige Vorkehrungen zu treffen, die uns mit Sicherheit melden werden, daß die Verfolger anrücken.«

      *


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