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Butler Parker Staffel 4 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Staffel 4 – Kriminalroman - Günter Dönges


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fürchte auch, Sir. Ich werde mir einige andere Überraschungen einfallen lassen …!«

      *

      »Wollen Sie gleich mit einer dieser Überraschungen beginnen?« erkundigte sich der junge Anwalt, denn sein Butler traf keinerlei Anstalten, sich mit der Zubereitung des Abendessens zu befassen.

      »Sir, ich bitte meine Neugierde zu verzeihen, aber ich möchte den beiden Gangstern nur zu gern folgen. Im dichten Schneetreiben dürfte das kaum Schwierigkeiten bereiten.«

      »Diese Verfolgung kann sich über viele Meilen hinziehen, Parker.«

      »Nicht in diesem Fall, Sir, denn die Ausrüstung der beiden Männer war nicht besonders gut. Es fehlte sogar an Schneeschuhen. Meiner bescheidenen Schätzung nach müssen sie nicht weit von hier kampieren.«

      »Na schön, aber mich bekommen Sie nicht vor die Tür, Parker. Ich werde den Innendienst übernehmen.«

      Josuah Parker brauchte keine umfangreichen Vorbereitungen zu treffen, denn noch trug er seinen Spezialfellmantel. Er setzte sich die pelzbezogene schwarze Melone zurecht und schnallte sich kanadische Schneeschuhe unter. Bevor er seinen jungen Herrn verließ, bat er Mike Rander um eine Feldflasche voll Wasser.

      »Aus Ihnen soll ein Mensch klug werden«, meinte Rander und schüttelte lächelnd den Kopf, »nun sagen Sie nur, was Sie mit diesem Wasser wollen. In dieser Kälte können Sie doch nichts damit anfangen.«

      »Man wird sehen, Sir.« Parker schnallte die gefüllte Feldflasche unter den wärmenden Fellmantel und verschwand kurz darauf in der Dunkelheit. Die breiten, tief eingedrückten Trittsiegel der beiden Gangster waren noch gut zu sehen. Parker schritt gleichmäßig und kraftvoll aus. Es ging ihm darum, den Vorsprung der beiden Männer etwas zu verkleinern. Er wollte die Spur auf keinen Fall verlieren.

      Die beiden Gangster benutzten den schmalen Pfad zwischen Wald und Bachlauf. Parker hatte das Gefühl, daß die Temperatur noch weiter gefallen war.

      Noch weit vor Jim Rastons Hütte bogen die Spuren plötzlich scharf nach rechts ab und stiegen hangaufwärts. Parker folgte ihnen. Sie endeten auf einer Straße, die in den Hang eingeschnitten war. Hier ließ sich schneller ausschreiten. Die Trittsiegel im bereits wadenhohen Schnee wurden immer deutlicher, ein sicheres Zeichen dafür, daß der Vorsprung der beiden Gangster zusammenschmolz.

      Nach weiteren fünfzehn Minuten verließen die Spuren die Straße und bogen erneut nach rechts ab. Parker wunderte sich keineswegs darüber. Geduldig blieb er auf der Fährte. Er hatte keine Sorge, daß man ihn beobachtete. Im immer noch herrschenden Schneefall war das so gut wie ausgeschlossen.

      Dann endlich sah er die Holzhütte. Sie stand in einem kleinen Kessel, der steinbruchartig in den Hang eingeschnitten war. Licht schimmerte durch Nacht und Schneetreiben. Es roch nach Feuer.

      Die beiden Gangster waren dabei, sich zu wärmen. Parker beobachtete sie durch das kleine Fenster neben der Tür. Er nickte anerkennend, als der größere der beiden Männer ein Funkgerät aus einem Wandschrank zog und es vor sich auf den Tisch stellte. Er stöpselte die Antenne eines Radiogeräts in das Funkgerät ein und schloß eine Morsetaste an. Rhythmisch arbeitete die Hand des Mannes. Er setzte einen Funkspruch ab.

      Parker durfte wieder einmal froh sein, daß er in seiner buntbewegten Vergangenheit auch die Möglichkeit gehabt hatte, sich mit Funkgeräten aller Art zu beschäftigen. Vom Fenster aus war er in der Lage, den Spruch mitzubuchstabieren.

      Er war interessant genug.

      Der Gangster meldete der Gegenstelle, er sei den Plänen auf der Spur und könne sie am kommenden Tag beschaffen. Er bat um einen Wagen, der die Unterlagen in Creek-Village abholen sollte.

      Diesen Spruch gab der Mann an der Taste noch einmal durch. Er bestätigte den Empfang, schaltete ab und verstaute das Gerät wieder im Wandschrank. Er drehte sich lachend zu seinem kleineren und auch schmächtigeren Partner um, der eine Winchester putzte.

      Die beiden Gangster waren sich ihrer Sache also vollkommen sicher. Zu sicher, wie Josuah Parker richtig empfand. Es wurde seiner Ansicht nach höchste Zeit, diesen Mördern einen Dämpfer aufzusetzen. Daß sie den Prospektor Jim Raston erschossen hatten, war für den Butler eine ausgemachte Sache.

      Er griff unter seinen schwarzen Fellmantel und holte aus der Jackentasche einen seiner vielen Spezialschlüssel. Unmerklich sperrte er damit von außen die Tür ab. Die beiden Gangster merkten davon nichts. Wie hätten sie auch auf den Gedanken kommen sollen, daß man ihnen die Tür zusperrte …!

      Nach dieser kleinen Arbeit, die innerhalb weniger Sekunden getan war, trat Parkers Feldflasche in Aktion. Er goß einen dünnen Wasserstrahl in das große Schlüsselloch, ohne vorher aber den Spezialschlüssel herauszuziehen. Parker konnte durchaus Opfer bringen, wenn es die allgemeine Lage erforderte.

      Seine Rechnung ging innerhalb weniger Sekunden auf.

      Das Wasser gefror augenblicklich im stark unterkühlten Schlüsselloch. Durch vorsichtiges Nachgießen schaffte der Butler es, das gesamte Schloß zu vereisen. Es wurde vollkommen unbrauchbar. Um den eingefrorenen Nachschlüssel herauszubekommen, mußte man die Tür entweder ausbauen und neben das Kaminfeuer stellen, oder aber die ganze Tür verbrennen.

      Damit aber nicht genug.

      Parkers Interesse wurde von dem stark rauchenden Kamin angezogen. Er fand, daß es eine gute Sache sei, diesen Kamin zu verstopfen. Den beiden Gangstern konnte es gar nicht schaden, wenn sie einmal in – vergleichsweise – harmlose Schwierigkeiten gerieten.

      Parker ging wie immer sehr methodisch vor.

      Zuerst goß er die Fenster samt Rahmen aus. Das Wasser gefror auch hier augenblicklich und machte es unmöglich, daß man die kleinen Fenster von innen öffnen konnte. Es sei denn, man zerschlug die Fensterscheiben, was aber in Anbetracht der Kälte nicht gerade zu empfehlen war.

      Nach dieser Einlage beschaffte sich Parker unweit von der Hütte einen buschigen Strauch. Den schleppte er an den Außenkamin heran. Er borgte sich die roh zusammengeschlagene Leiter zum Heuboden und kletterte am Kamin hoch. Trotz der Eiseskälte schien Parker kaum Schwierigkeiten zu haben.

      Vom Schnee, der auf dem flachen Dach lag, knetete er sich einige dicke Schneebälle. Dann konnte es losgehen.

      Er rammte den Strauch in den Kamin. Er blieb prompt stecken und rutschte nicht nach unten durch. Anschließend folgten die dicken Schneebälle und zusätzlich noch loser Schnee. Damit schuf er einen Pfropfen, wie er ihn nicht besser hätte herstellen können. Der Rauch drang nicht mehr durch …

      Selbst durch die dicken Bohlen der Außenwände drang das verzweifelte Husten und Spucken der rauchgeplagten Gangster. Parker baute sich neben dem kleinen Fenster an der Tür auf und versuchte, durch die bereits dichten Rauchschwaden zu sehen.

      Die beiden Männer wedelten mit den Armen durch die Luft und wischten sich zwischendurch immer die Tränen aus den rauchgepeinigten Augenwinkeln.

      Bis einer von ihnen auf den Gedanken kam, die Tür zu öffnen.

      Er arbeitete sich bis an die Tür heran und wollte sie schwungvoll aufstoßen.

      Sie rührte und bewegte sich nicht.

      Der Gangster holte den Schlüssel vom Tisch und wollte ihn ins Schlüsselloch stecken. Das dicke Eis war dagegen. Der eingefrorene Spezialschlüssel ebenfalls. Der Gangster rüttelte an der Türklinke, doch auch sie bewegte sich nicht. Ihr Mechanismus war ebenfalls tiefgefroren.

      Der Gangster rannte an das nächste Fenster.

      Er wollte es aufstoßen.

      Pech auf der ganzen Linie. Rahmen und Fenster wurden von einer dicken Eisschicht zusammengehalten. Sie waren wie festgeschweißt. Währenddessen wallte der dunkle Rauch durch die kleine Hütte. Er suchte verzweifelt nach einem brauchbaren Ausweg. Wie die beiden Gangster.

      Sie wußten sich in ihrer Not nicht anders zu helfen, als die Scheiben von erst einmal zwei Fenstern einzuschlagen. Im Moment war das eine fühlbare Erleichterung. Später aber, wenn die Kälte einfiel,


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