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Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman - Karin Bucha


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      »Tag«, sagt Viola kurz und verläßt das Geschäft. Sie geht an der Hausfront entlang und versteckt sich. Tatsächlich sieht sie wenig später den Gemüsehändler über die Straße watscheln. Als er nach langer Zeit zurückkommt, ist sein Korb leer.

      Viola drückt sich tiefer an die Hausmauer, und als sie die Ladentür ins Schloß klappen hört, rennt sie den Weg, den sie gekommen ist, zurück.

      Sie glüht vor Hitze, aber sie ist unendlich glücklich, wenn sie sich die alte Schwester vorstellt, der sie mit ihrem Geld nun doch noch eine Freude machen konnte.

      *

      Tilo Kempen hat den Bürgermeister und seine Frau Hella zum Abendessen gebe-

      ten.

      Brigitt hat die Vorbereitungen selbst überwacht und auf Kempens Anordnung hin in der um diese Tageszeit kühlen Halle servieren lassen.

      Die Flügeltüren, die zur Terrasse führen, sind geöffnet. Süße Düfte wehen in die Halle. Die Kerzen auf den sorgsam gedeckten Tischen flackern leicht auf.

      Frau Hella lehnt sich mit zufriedenem Gesichtsausdruck zurück.

      »Immer wieder bin ich von ›Eichenwald‹ begeistert, Tilo. Warum kommen Sie nur so selten nach hier?«

      Kempen reicht Schürer die Zigarrenkiste und entzündet sich selbst eine Zigarette, nachdem Hella dankend abgelehnt hat.

      »Arbeit, viel Arbeit«, entschuldigt Kempen sein Fernbleiben. Gleich darauf wendet er sich Schürer zu, der mit Genuß seine Zigarre schmaucht. »Wie ist das, Bürgermeister, ich möchte das Stück Land, das zwischen meinem und dem ehemaligen Bodenbachschen Besitz liegt, aufkaufen. Ich kann es gut zur Erweiterung meines Gestüts verwenden.«

      Verlegen sieht Schürer auf den Sprecher. »Mein Gott, Tilo, konnten Sie denn nicht früher davon sprechen? Ich habe das Land vor wenigen Tagen verkauft –«

      »Verkauft?« Überrascht neigt Kempen sich vor.

      »An wen denn?«

      Unruhig ruckt Schürer in seinem Sessel hin und her. »An einen Fremden, einen Deutschamerikaner.«

      »Sie haben verkauft?« Kempen ist mehr überrascht als enttäuscht. »Und ausgerechnet in den letzten Tagen? So ein Pech, Schürer warum habe ich mich nicht früher darum gekümmert. Und noch dazu ein Ausländer hat es erworben. Will er sich hier ansiedeln?«

      Dem Bürgermeister schmeckt plötzlich die wirklich ausgezeichnete Zigarre nicht mehr. Er weiß nicht, wie er seine Impulsivität erklären soll. Vielleicht hat er doch zu schnell gehandelt?

      »Viele Fragen auf einmal, lieber Tilo«, sagt Schürer und rettet sich in seiner Verlegenheit hinter den alten väterlichen Ton von früher.

      »Er ist Deutschameikaner und hat sich regelrecht in unseren Ort verliebt. Er will –«, hier läßt Schürer eine Pause eintreten, »er sprach davon, ein Gestüt einzurichten.« Das setzt er wie im Trotz hinzu, denn ihm wird unter Kempens klarem, ruhigen Blick unbehaglich.

      »Ausgerechnet ein Gestüt! « Dann wendet Kempen sich ruckartig ab und blickt durch die weitgeöffneten Flügeltüren hinaus in den milden Sommerabend. Samten steht der Himmel vor der Tür, hin und wieder blitzt ein Stern auf. Es herrscht wohltuende Ruhe, nach der Kempen sich so sehr gesehnt hat.

      »Das kann doch für Sie keine Konkurrenz sein, Tilo«, platzt der Bürgermeister in die eingetretene Stille, während Hellas Blicke beunruhigt zwischen den beiden Männern hin und her gleiten. Davon hat ihr Mann ihr nichts erzählt. So eine Dummheit, denkt sie ärgerlich. Konnte er nicht erst mit Kempen darüber sprechen?

      Langsam dreht Kempen ihm das Gesicht wieder zu. »Eine Konkurrenz? Nein! Die fürchte ich nicht. Es tut mir leid, daß ich fremde Menschen so nahe neben mir weiß.«

      »Jetzt tut es mir auch leid, Tilo«, sagt Schürer ehrlich zerknirscht. »Vielleicht sprechen Sie einmal selbst mit dem Mann? Es könnte sein, daß er von diesem Kauf zurücktritt und sich mit einem anderen Stück Land zufriedengibt.«

      Gelassen, beinahe interessenlos, erwidert Kempen: »Man kann es ja mal versuchen.«

      Der Abend klingt harmonisch aus. Kempen läßt es sich nicht nehmen, seine Gäste selbst heimzufahren. Er nimmt den kleinen Wagen, der von zwei gutgepflegten Pferden gezogen wird. Lautlos rollt er durch. den dunklen Wald. Alle drei genießen sie die Schönheit der Nacht, den geheimnisvoll dunklen Wald mit seinen plötzlichen Ge-räuschen, den Duft und den Sternenhimmel, der sich über ihnen wölbt.

      Auf der Heimfahrt denkt er wieder an Viola. Er hat sie nicht wieder zu sehen bekommen. Sie hält sich ihm fern und dennoch spürt er irgendwie ihre Nähe.

      Auch die kleine Putz hat er nicht wieder gesehen. Aber seinen Harro, den schönen Hund mit den bernsteingelben Augen, muß er öfter suchen gehen. Er hat ihn im Verdacht, daß er sich bei Viola aufhält. Er hat ihm schon einige Strafpredigten gehalten, doch diese sind an ihm wie an einem Felsen abgeprallt. Er hat ein wenig mit den Augen gezwinkert, wie immer, wenn er auf einer Unart ertappt worden ist, und den Kopf beleidigt zur Seite gedreht.

      Kempen hat ihm dann einen Klaps auf sein Hinterteil gegeben und lachend befohlen: »Nun – lauf schon!«

      Da ist er mit großen Sätzen davongesprungen und Kempen hat hinter ihm hergelacht.

      Was sie wohl machen wird? Ob sie sich etwas in der ungewohnten Umgebung eingelebt hat?

      Am nächsten Morgen, als er Brigitt am Frühstückstisch begegnet, stellt er sie zur Rede.

      »Wo hält sich Ihr Schützling auf, Brigitt? Man bekommt das Mädchen doch gar nicht zu sehen?«

      Er reicht Brigitt die Kaffeetasse, ohne sie anzusehen. Vielleicht bemerkt sie sein großes Interesse an ihr? Das möchte er gern vermeiden.

      »Viola ist bei mir. Sie geht mir zur Hand und weicht kaum von meiner Seite. Sie ist sehr schüchtern.«

      Kempen denkt an die vor Zorn sprühenden Augen Violas, an ihr wildes Temperament, und lächelt.

      »Nun, so schüchtern stelle ich sie mir gerade nicht vor.«

      Jetzt wird Brigitt lebhaft. »Und doch ist sie sehr schüchtern. Sie ist still und überaus bescheiden. Nur wenn man sie angreift, wird sie eine andere, da kennt sie sich selbst kaum wieder.«

      »Haben Sie diese Wildheit schon zu schmecken bekommen?« forscht er weiter. Ihm entgeht Brigitts Erröten, da er sich aufmerksam ein Brötchen streicht.

      Mit Entsetzen denkt Brigitt an den Augenblick in der Küche, wo sie dem ersten Küchenmädchen das Tablett mit dem Geschirr vor die Füße geknallt hat, nur weil diese boshaft gesagt hat: »Was will denn der schwarze Teufel bei uns?«

      »Nun?« Kempen sieht auf und betrachtet belustigt Brigitts verlegene Miene. »Scheint doch nicht so einfach zu behandeln zu sein?«

      »O doch, Herr Kempen, ganz gewiß«, beteuert Brigitt eifrig. »Man muß sie nur zu lenken verstehen. Das Personal kann sich eben noch nicht an den Gedanken gewöhnen, daß Viola jetzt bei uns ist.«

      Kempens Miene verfinstert sich. »Dann werde ich es ihnen klarmachen. Viola gehört hierher, und daran werden sich alle gewöhnen müssen.«

      »Wenn Sie ein Machtwort sprechen würden –«

      »Und ob ich das tue, Brigitt«, sagt er und seine Züge hellen sich wieder auf. »Der Herr hier bin ich und mein Wille ist zu respektieren. Anders wäre es, wenn Viola sich ungebührlich benehmen würde.«

      »Überhaupt nicht, Herr Kempen«, berichtet Brigitt erfreut und schiebt Zuckerdose und Sahnegießer in Reichweite. »Sie ist ein liebes Ding, ganz bestimmt. Aber man soll sie in Ruhe lassen.«

      Noch lange geht ihm das Gespräch mit Brigitt durch den Kopf. Viola soll sich in seinem Hause wohl fühlen, und daß das geschieht, dafür wird er sorgen.

      Nach dem Frühstück raucht er mit Genuß seine Morgenzigarette, dann geht er hinüber zu


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