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Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman - Karin Bucha


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entschließt er sich. »Du sollst es nicht behalten. Ich möchte mit dir ausreiten, also mußt du es heute tragen. In Zukunft wirst du einen anderen Reitanzug auf unseren Ausritten anziehen. Ich werde ihn besorgen. «

      Sie steht wie angewurzelt, verfolgt nur aus übergroßen Augen, wie er alles zusammensucht, was zu demAnzug gehört. Dann drückt er ihr alles in den Arm.

      »Zieh dich um, Viola.« Und als sie sich immer noch nicht rührt, setzt er fragend hinzu: »Oder willst du nicht mit mir ausreiten?«

      Glühende Röte bedeckt ihr zartes Gesicht. Ihre verwirrend blauen Augen strahlen freudig auf.

      »Doch, sehr gern.«

      Er gibt ihr einen kleinen Klaps. »Dann mach schnell. Ich erwarte dich unten. Du kannst dich hier umziehen.«

      Sie lauscht mit zur Seite geneigtem Kopf auf die sich rasch entfernenden Schritte. Manchmal empfindet sie Furcht vor ihm, aber eines weiß sie genau, sie betet ihn an. Ganz tief in ihrem Herzen betet sie ihn an, denn auch hinter seinem schroffen Ton spürt sie die Güte.

      Seufzend schlüpft sie aus Rock und Bluse und kleidet sich um. Sie führt einen verzweifelten Kampf mit dem Kleid, bis es endlich an ihrem Körper wie angegossen sitzt. Von allen Seiten werfen die Spiegel ihr Bild zurück und sie bestaunt es mit halbgeöffnetem Mund.

      Das kann unmöglich sie selbst sein. Das ist eine vornehme Dame im eleganten Reitdreß. Unwillkürlich stellt sie sich die schöne Frau auf dem Bild darin vor, und die Freude, es tragen zu dürfen, schlägt ihr fast über dem Kopf zusammen.

      Kopflos und völlig verwirrt, den Rock mit beiden Händen raffend, erscheint sie zwischen den Marmorsäulen.

      Kempen hört den leichten Schritt und dreht sich um.

      Ein schmerzlicher Stich geht mitten durch sein Herz. Wie oft hat seine Mutter so gestanden, wie jetzt Viola.

      Etwas zwingt ihn, ihr entgegenzugehen und sie zu den wartenden Pferden zu führen. Der Stallbursche reißt die Augen auf, als er in der vornehmen Dame Viola erkennt.

      Mit einem herrischen Wink jagt Kempen ihn davon. Er glaubt zu wissen, was hinter der Stirn des etwas einfältigen Burschen, der aber sonst ein guter Pferdepfleger ist, vorgeht.

      Man neidet Viola den Aufenthalt in ›Eichenwald‹.

      Kempen will Viola beim Aufsitzen behilflich sein, aber geschickt entwindet sie sich ihm und sitzt im Sattel, ehe er sie erreicht hat.

      Immer größer wird sein Erstaunen über ihre natürliche Anmut, ihre Anpassungsfähigkeit. Er ahnt ja nicht, daß ihr das Herz wie ein Hammer in der Brust klopft, daß sie sich ängstigt, in seinen Augen einen Fehler zu begehen.

      Er tritt nahe an Dina heran und ordnet mit ein paar Griffen den Rock ihres Kleides.

      »Nun, wie gefällt es dir?« erkundigt ersich, seine Unruhe bezwingend.

      »Das Kleid ist wunderschön«, gesteht sie mit Bewunderung, um sogleich mit verblüffender Offenheit hinzuzufügen: »Aber für mich ist es nichts. Ich fühle mich in Hosen wohler.«

      »Na, für heute muß es auch so gehen. « Sein Ton ist gereizt, und abermals errötet sie.

      »Verzeihen Sie«, sagt sie leise. »Ich freue mich wirklich, das Kleid tragen zu dürfen. Nur ich finde, es paßt nicht zu mir.«

      Er blickt prüfend zu ihr empor. Keine Frau könnte es besser tragen als sie. Auch wie sie es trägt, ist unnachahmlich. Seine Mutter hätte ihre helle Freude an dem bildungsfähigen Geschöpf gehabt.

      »Du bist ein kleines dummes Ding«, verweist er sie. »Noch weißt du nicht, was zu dir paßt. Aber eines Tages wirst du es wissen. «

      Dann schwingt er sich auf Sturmwind und Seite an Seite traben sie die Auffahrt hinunter.

      Kempen hat ein ganz bestimmtes Ziel im Auge. Immer wirft er einen Blick auf seine Begleiterin. Noch nie glaubt er eine Frau in solcher vorzüglichen Haltung auf einem Pferd gesehen zu haben. Langsam röten sich ihre Wangen, ihre Augen sind dunkler denn je und unter dem kleinen koketten Hut quellen die schwarzen Locken hervor.

      Über der schmalen, gestrafften Gestalt liegt es wie Ungeduld und er glaubt den Grund zu kennen.

      »Geht es dir zu langsam?« ruft er ihr zu.

      Sie dreht ihm das Gesicht zu. Die Zähne blitzen zwischen den roten Lippen.

      »Am liebsten möchte ich fliegen«, ruft sie zurück, und da gibt er den Befehl.

      »Also Galopp!«

      Ein leises Zungenschnalzen ünd Dina jagt davon. Jetzt ist Viola in ihrem Element. Sie hat vergessen, daß es hinter ihr einen Reiter gibt. Sie kommt auch nicht auf den Gedanken, daß er sich über ihre Wildheit Sorgen macht. Sie fühlt sich mit dem Pferd eins und genießt mit vollem Herzen den Ritt durch den Wald auf samtigen Boden. Das dumpfe Aufschlagen der Hufe klingt in ihren Ohren wie Musik.

      Kempen hat tatsächlich Mühe, ihr auf den Fersen zu bleiben.

      Bei der Kreuzung hat er sie endlich erreicht. Er muß seine Stimme erheben, als er ihr zuruft:

      »Links abbiegen.«

      Jetzt hält Dina sich dicht neben Sturmwind, da sie den breiten Weg erreicht haben, der zu dem Grundstück führt, das sich wie ein Keil zwischen seinen Besitz schiebt.

      »Halt!« kommandiert er, und Viola pariert neben ihm ihr Pferd.

      Sein heller Blick gleitet über das schöne Stückchen Erde, das sich bis zum Fluß ausbreitet, und der Unmut steigt in ihm empor.

      Er sieht Arbeiter, die bereits einen Zaun um das Grundstück ziehen, und in dem hochgewachsenen Mann mit dem wehenden weißen Haar vermutet er den neuen Besitzer.

      Er reitet auf ihn zu. Langsamer folgt Viola.

      »Morgen«, sagt Kempen und schwingt sich aus dem Sattel. Er verneigt sich kurz, aber nicht unhöflich, und stellt sich vor.

      »Jack Harry«, erwidert der Mann, und auch seine Verbeugung ist gemessen.

      »Sie haben das Grundstück erworben?« beginnt Kempen das Gespräch. Aufmerksam betrachtet Harry Tilo Kempen. Hm! Eine imponierende Erscheinung, ein Herrenmensch, urteilt er bei sich, und dann gleitet sein Blick weiter zu der Reiterin. Er muß gegen die Sonne blinzeln. Er sieht mitten hinein in ein paar unwahrscheinlich blaue, leuchtende Augen, sieht schwarzglänzendes Haar unter dem kleinen Hut und eine junge, geschmeidige Gestalt.

      Etwas in diesem jungen Gesicht ist ihm vertraut, so vertraut, daß er Viola immerzu anstarrt und darüber Kempens Frage vergißt.

      Kempen erkennt ärgerlich, in welch unmöglicher Situation er sich befindet. Er kennt Violas Nachnamen nicht einmal. Und vorstellen muß er sie dem Fremden, wenn er nicht als unhöflich erscheinen will.

      Er macht eine Handbewegung zu der Reiterin und murmelt: »Viola!«

      Harry versinkt in Nachdenken. Weit weg sind seine Gedanken. Er hört einen schönen Mund flüstern: ›Wenn ich einmal ein Kind haben sollte und es wäre ein Mädchen, es müßte Viola heißen.

      Und jetzt steht er einem jungen Mädchen gegenüber, das diesen Namen trägt und das ihm irgendwie unheimlich vertraut vorkommt.

      Nun, Franzis hat kein Kind zur Welt gebracht und er hat die Heimat verlassen müssen, weil die Verhältnisse gegen sie und ihre große Liebe waren.

      Auf einmal wird er sich seines seltsamen Benehmens bewußt, und mit einem Ruck wendet er sich Kempen zu.

      »Verzeihen Sie, ich habe Ihre Frage ganz überhört.«

      »Sie sind der neue Besitzer?« wiederholt Kempen. »Kann ich Sie kurz sprechen? Ich sehe, Sie haben bereits Pferde mitgebracht. Schönes Material.«

      »Ja, sie sind ein kleines Vermögen wert«, antwortet Harry. Er hat sofort in Kempen den Mann mit Pferdeverstand erkannt. »Bitte, kommen Sie«, fordert er Kempen auf, und dieser gibt Viola


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