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Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman - Karin Bucha


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Hände, der sie zu Fall gebracht hat.

      Im Nu steigt es ihr heiß in die Wangen. So ein gemeines Volk, denkt sie und kämpft mit den Tränen. Sie wirft einen Blick seitwärts, hört helles Gelächter und wirft den Ball schwungvoll zurück. Leider verfehlt er sein Ziel und schlägt in dem nächsten Haus die Fensterscheibe ein.

      Sofort wird der Flügel aufgerissen. Das Glas fällt klirrend zur Erde. Viola hört Schimpfen und Kreischen und läuft, so schnell sie mit ihrer Wunde am Knie laufen kann, davon.

      Mein Gott. Jetzt hat sie eine Scheibe zerschlagen und woher soll sie das Geld nehmen, um sie zu ersetzen?

      Viola ist wirklich den Tränen nahe, als sie endlich das Herrenhaus erreicht hat.

      »Was ist denn los, Viola«, empfängt Brigitt sie besorgt. »Wie siehst du aus?« Sie mustert Viola von Kopf bis Fuß. »Bist du hingefallen? Wie schade, das schöne Kleid hat ein Loch.«

      Jetzt fließen Violas Tränen wirklich. »Diese gemeine Bande«, stößt sie am ganzen Körper bebend hervor. Und dann berichtet sie Brigitt, hin und wieder die Tränen mit der Zunge auffangend, was sich eben abgespielt hat.

      »Sie wird bestimmt kommen und Ersatz für die Scheibe verlangen. Ach, Brigitt, was mach ich bloß? Ich habe mein ganzes Geld dem blinden Michel geschenkt.«

      Ganz behutsam streicht Brigitt über Violas Haar. »Nun beruhige dich erst mal. Und dann wollen wir die Wunde verbinden. Blutet nicht schlecht.«

      Mit Händen, weich und sanft, behandelt Brigitt Violas Wunde. Sie ist längst von dem Vorurteil geheilt, daß Viola diejenige ist, welche herausfordert.

      »Es ist wirklich eine gemeine Bande«, sagt sie ehrlich erzürnt. »Du hättest dir auch etwas brechen können. Nun geh in dein Zimmer und leg dich etwas hin. Tut es sehr weh?«

      Viola legt das verweinte Gesicht an die runzelige Wange Brigitts.

      »Du bist so gut, so sehr gut zu mir, Brigitt, ich danke dir«, schluchzt sie, und dann humpelt sie davon. Mit einem zärtlichen Blick schaut Brigitt hinter ihr her. Daß man das Mädel nicht in Ruhe lassen kann. Man sollte einmal dazwischenfahren.

      Nun – tröstet sie sich – diese Gelegenheit wird sich noch ergeben.

      Viola steigt dieTreppe empor und begegnet auf dem ersten Absatz Feodora Kempen. Höflich grüßt sie und will ihren Weg fortsetzen.

      Feodora Kempen läßt sie nicht vorbei.

      »Was haben Sie im Hause zu suchen?« herrscht sie das zunächst erschrockene Mädchen an. »Dienstboten haben den anderen Aufgang zu benutzen. Ich will Sie hier nicht wieder sehen!«

      Viola hat sich vom ersten Schreck erholt. Ihre Augen blitzen die Frau im eleganten blauseidenen Kleid furchtlos an.

      »Leider befinden sich meine Zimmer im zweiten Stock und ich kann nicht fliegen. Oder wünschen Sie, daß ich über eine Leiter von außen in mein Zimmer klettere?«

      Noch nie sah Viola so hochmütig aus wie in diesem Augenblick, der Feodora Kempen die Sprache verschlägt. Wann hätte es einmal einer gewagt, ihr eine solche Antwort zu geben?

      Sie schöpft ein paarmal tief Atem und dann legt sie aufgebracht los. »Was fällt Ihnen ein, Sie Betteldirne? Was spielen Sie hier im Haus eigentlich fur eine Rolle? Hat mein Neffe Sie etwa –«

      Vor Violas flammenden Augen verstummt sie wie auf Kommando.

      »Sehr richtig, gnädige Frau«, erwidert Viola eisig. »Herr Kempen hat mich, das Waisenkind, in sein Haus aufgenommen, um mich vor den Bosheiten der Menschen zu schützen. Deshalb bin ich noch lange keine Betteldirne. Ich habe nicht um den Vorzug gebeten, im Herrenhaus leben zu dürfen. Man hat einfach über mich bestimmt, wie vordem auch die anderen. Keiner hat mich gefragt, ob es mir angenehm ist. Ich hatte nur zu gehorchen. Genügt Ihnen die Auskunft?«

      Feodora Kempen fehlen selten die Worte. Doch jetzt ist sie wirklich sprachlos. Etwas an der ganzen Haltung des fremden Mädchens kommt ihr irgendwie bekannt vor. Daß es auffallend schön ist, hat sie beim ersten Sehen festgestellt. Sollte Tilo sich die Schöne für sich persönlich ins Haus geholt haben?

      »Darf ich jetzt vorbei?« dringt Violas dunkle Stimme an Feodoras Ohr.

      »Moment noch«, hält Feodora das Mädchen zurück. »Sagten Sie ›meine Zimmer‹?«

      »Sehr richtig, gnädige Frau. Ich bewohne die beiden Zimmer neben der Wohnung Brigitts. Herr Kempen selbst hat sie mir angewiesen.«

      Boshaft funkeln die Augen Feodoras. »Um Sie jederzeit in seiner Nähe zu haben?«

      Viola blickt die Frau mit den eiskalten Augen voller Unschuld an. Sie hat nicht begriffen, daß sie eben tief beleidigt wurde.

      »Das nehme ich an. Mir persönlich wäre jedes andere Zimmer recht gewesen.« Sie hebt leicht die Schulter. »Nun – ich habe auch hier zu gehorchen.«

      »Sie scheinen um keine Ausrede verlegen«, empört Feodora sich.

      Violas Augen weiten sich, ihr Mund zuckt.

      »Ich sage immer nur die Wahrheit. Ausreden oder Lügen verabscheue ich.« Unbändiger Stolz liegt in den Worten, so daß Feodora sich wütend abwendet.

      »Mir scheint, mit Ihnen wird man schlecht fertig. « Über die Schulter wirft sie Viola noch zu: »Ich werde meinen Neffen auf Ihr ungezogenes Benehmen aufmerksam machen.«

      Schweigend setzt Viola ihren Weg fort. Sie grübelt über das seltsame Benehmen der Frau mit den eisigen Augen nach. Hat sie wirklich ungezogen geantwortet? Warum hat sie nicht gleich kehrtgemacht, als sie vor ihr auftauchte? Hatte Brigitt sie nicht gewarnt?

      Ihr ist recht unbehaglich zumute und sie vergißt darüber den Schmerz, den ihr das zerschundene Knie bereitet.

      Sie findet keine Ruhe und so sucht sie Brigitt auf. Abermals muß sie den Weg über die Freitreppe nehmen. Doch diesmal sichtet sie wie ein Hund nach allen Seiten.

      »Du bist doch schon wieder auf den Beinen«, empfängt Brigitt das Mädchen mißbilligend. »Du sollst dich doch hinlegen.«

      Viola nimmt den Stuhl neben Brigitt ein. Prüfend betrachtet Brigitt das blasse Mäd-chengesicht.

      »Sag mal, Brigitt, gibt es noch einen zweiten Aufgang zu meinen Zimmern?«

      »Den gibt es, Kind. Was geht das dich an?«

      Stockend erzählt sie der aufhorchenden Brigitt von dem Zusammenstoß mit Feodora Kempen.

      »Das hätte ich mir denken können.« Heftig erhebt sie sich. »Komm, Viola. Solange die Gnädige im Hause ist, wirst du den zweiten Aufgang benützen. So kannst du ihren Bosheiten entgehen.«

      »Du, Brigitt«, laßt Viola sich griibelnd vernehmen, während sie über die zweite Treppe emporsteigen. »Ich glaube, die gnädige Frau haßt mich.«

      »Die haßt viele, Kind. Zerbrich dir darüber nicht den Kopf. Daran bin ich längst gewöhnt. Was sie verbeult, richtet der Herr meist wieder gerade.«

      »Warum aber?« forscht Viola weiter.

      Brigitt wirft einen schnellen Seitenblick auf Viola. »Kann sein, sie neidet dir die Schönheit und deine Jugend. Was weiß ich«, setzt sie brummend hinzu.

      Jetzt haben sie den Gang zu ihren Zimmern erreicht.

      »Du hättest mir diesen Aufgang längst zeigen sollen, Brigitt. Dann wäre ich der gnädigen Frau nicht begegnet, und sie würde mich nicht bei dem Herrn verklatschen.«

      Brigitt lacht kurz und hart auf. »Sei überzeugt, Kind, der Herr von ›Eichenwald‹ glaubt in dieser Beziehung seiner Tante kein Wort.« Sie schiebt Viola

      energisch über die Türschwelle. »Leg dich endlich nieder, Viola. Du hast es nötig. Kein Tropfen Farbe ist mehr in deinem Gesicht.«

      Sie haucht einen Kuß auf Violas Wange und schließt dann hinter ihr die Tür.

      Das ist


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