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Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman - Karin Bucha


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Feodora Kempen das nicht so ohne weiteres hinnimmt, von einem aufgenommenen Mäd-chen zurechtgewiesen zu werden.

      *

      Viola denkt nicht daran, sich niederzulegen. Mit einiger Anstrengung legt sie den Reitanzug an und schleicht sich wenig später über den neuentdeckten Ausgang aus dem Hause.

      Sie sucht die Stallungen auf, sattelt sich Dina und prescht nach ein paar Minuten über den Hof. Diesmal hat sie keiner gesehen. Sie muß an die frische Luft. Im Zimmer wäre sie erstickt. Außerdem sehnt sie sich nach dem verständnisvollen Mister Harry; mit dem kann sie reden, wie ihr ums Herz ist. Mit Brigitt natürlich auch, aber Brigitt hat nicht sehr viel für Pferde übrig. Aber sie weiß, daß sie Brigitt von Herzen lieb hat.

      Schon von weitem erkennt Harry das edle Pferd mit seiner anmutigen Reiterin. Er geht ihr entgegen und will ihr aus dem Sattel helfen, aber Viola ist gewandt wie eine Katze vom Pferderücken geglitten.

      Sie strahlt Mister Harry an. Das ganze reizende Gesichtchen ist wie in Freude getaucht. »Wollen wir zu den Pferden gehen?« ruft sie ihm entgegen, und Harry nickt lächelnd.

      »Als ob ich nicht wüßte, was Sie hergetrieben hat«, lacht er laut auf. »Denken Sie immer noch daran, ›Satan‹ zu bändigen?«

      Sie verhält den Schritt und sieht ihn groß an. »Zweifeln Sie daran?«

      »Nein, wenn ich Sie so vor mir sehe. Vor allem, wenn Sie diesen Ausdruck im Gesicht haben, dann weiß ich, was die Glocke geschlagen hat –«

      »– und was hat sie geschlagen?« unterbricht sie ihn zweifelnd.

      »Daß Sie nur auf den Augenblick warten, sich ›Satan‹ nähern zu dürfen.«

      »Wie genau Sie mich kennen«, entgegnet sie sanft. »Genauso ist es. Sie müssen mir aber versprechen, mich allein zu ›Satan‹ gehen zu lassen«, fordert sie energisch.

      »Und wenn Sie mit ihm nicht fertig werden?«

      »Bah«, macht sie wegwerfend. »Sie werden es erleben. Aus der Hand gefressen hat er mir schon. Er wird mich auch eines Tages geduldig auf seinem Rücken tragen und mich hinführen, wohin ich will.«

      Er blickt sie bewundernd an. Keine Prahlerei liegt in ihren Worten. Sie ist fest überzeugt und dieser feste Wille wird sie wohl auch das Unmöglichste möglich machen lassen.

      »Gut, Viola, gehen Sie allein zu ›Satan‹.« Er schwenkt den Hut. »Viel Vergnügen!«

      Viola ist glücklich. Sie eilt davon, der Koppel zu, wo die Pferde grasen. Abseits wie immer steht ›Satan‹. Violas Herz schlägt wie ein Hammer in der Brust. Wie schön ›Satan‹ ist, wie stolz er den Kopf hebt, beinahe hochmütig, als hätte er kein Verlangen, sich unter die anderen Pferde zu mischen.

      Viola macht einen Bogen und tritt langsam von vorn an das edle Tier heran. Es muß sie wohl schon gewittert haben, denn es schnauft und schüttelt den Kopf. Dann steht es unbeweglich.

      »Satan!« lockt Viola und hält ihm die Hand mit dern Zucker entgegen. Keinen Schritt kommt sie ihm näher. Zuerst sieht es aus, als wolle ›Satan‹ kehrtmachen, dann trabt er langsam auf Viola los und nimmt gehorsam die Schleckerei aus ihrer hohlen Hand.

      Viola liebkost ihn, flüstert zärtliche Kosenamen und ›Satan‹ wiehert auf, als verstände er jedes Wort. Und dann sitzt sie blitzschnell auf seinem Rücken. Er jagt mit ihr über das Gelände. Viola muß alle Kraft aufwenden, um sich auf seinem Rücken zu behaupten.

      Von weitem beobachtet Harry, was Viola mit dem Pferd anstellt. Jeden Augenblick befürchtet er, Viola würde auf dem Rasen landen.

      Doch nichts geschieht. Viola behauptet ihren Platz, und nach anfänglichen Kapriolen, die ›Satan‹ schlägt, fällt er in Trab.

      Vor dem Gatter bleibt er stehen und Viola schwingt sich von seinem Rücken. Noch einmal reicht sie ihm Zucker und lobt ihn. Das Pferd keilt nach hinten aus und jagt in tollen Sprüngen davon.

      »Gratuliere!«

      Viola ruckt herum. Harry taucht neben ihr auf. Ihre Augen sind dunkel vor Erregung und glänzen wie im Fieber.

      »Er hat mich nicht abgeworfen«, jubelt sie und packt vor Erregung Harrys Arm. »Jeden Tag ein bißchen mehr, Mister Harry. Dann beginne ich ihn aufzuzäumen.«

      »Es war ein schönes Bild«, gibt er ehrlich begeistert zu. »Satan scheint Sie doch zu mögen. Er paßt auch zu Ihnen.«

      Unsicher sucht sie den Blick seiner hellen Augen.

      »Wissen Sie auch schon, daß man mich den schwarzen Teufel nennt?«

      »Allerdings«, gibt er ernst werdend zu. »Aber das stimmt nicht. Sie haben ein Herz, das sehr warmherzig für andere schlägt.«

      »Woher wollen Sie das wissen?«

      »Denken Sie an die Szene heute vormittag. Ich war ungewollt Zeuge.«

      Versonnen blickt sie hinüber zu ›Satan‹ und Harry sprüht weiter.

      »Man wird Sie eines Tages einen Engel nennen.«

      Viola bricht in ein Lachen aus, das ihm nicht gefallen will. Es klingt, als verberge es Tränen.

      »Haben Sie schon einmal einen Engel mit schwarzen Haaren gesehen?« spöttelt sie. Gedankenverloren spielt er mit einer ihrer dicken Locken, die ungehemmt bis auf die Schultern fallen.

      »Auf die Farbe des Haares kommt es nicht an, liebes Kind. Auf das hier –«, damit deutet er auf seine Brust. »Auf das gute Herz.«

      Viola stößt einen tiefen Seufzer aus. »Man müßte viel Geld haben, sehr viel –«

      »Wozu?«

      Sie streicht eine Locke aus dem erhitzten Gesicht. »Um den armen Menschen helfen zu können.«

      »Sehen Sie, Viola«, triumphiert Harry. »Jedes andere junge Mädchen wurde an sich und an ein Leben in Luxus denken. Sie denken an Ihre Mitmenschen. Schon das allein erhebt sie über die anderen.«

      Trotz seiner gütigen Worte macht sie einen niedergeschlagenen Eindruck. »Wer kümmert sich schon darum, was ich denke und wie es in mir aussieht. Man hat mich hin und her gestoßen –«

      »– und trotzdem haben Sie sich ein gütiges Herz bewahrt«, fällt er ihr bewegt in die Rede.

      »Oh«, stößt sie rasch hervor. »Ich kann auch ein Teufel sein. Sie kennen mich noch nicht. «

      »Doch – ich glaube Sie genau zu kennen«, beharrt er ruhig.

      Sie streckt ihm die Hand entgegen. »Reden wir nicht mehr von mir, so wichtig bin ich gar nicht. Vielen Dank, Mister Harry. Darf ich morgen wiederkommen?«

      »So oft Sie mögen, Viola«, erwidert er.

      Er begleitet sie zu Dina und wieder kommt er zu spät, ihr in den Sattel zu helfen.

      Mit einem kurzen Kopfnicken zu ihm, einem Zungenschlag, der dem Pferd gilt, reitet sie davon.

      Viola trabt langsam dahin. Jetzt spürt sie den Schmerz stärker denn je im Knie. Dina geht ruhig unter ihr. Friedlich ist es in ihr geworden. Sie hat Feodora Kempen vergessen, alles, was sie beunruhigt, verbannt sie aus ihren Gedanken.

      Als sie soeben den Wald verlassen hat und langsam den Weg zu den Feldern gewinnt, wird Dma von einem Stern aus dem Hinterhalt getroffen, genau auf die Hinterhand.

      In Sekundenschnelle fällt Dina erschreckt in Galopp und Viola wird ein Stück nach vorn geworfen. Sie läßt die Zügel nicht aus der Hand. Mit größter Beherrschung versucht sie das durchgehende Pferd in der Hand zu behalten und schließlich gelingt es ihr auch.

      Dina bleibt stehen, wenn sie auch erregt tänzelt. Aber Violas Zureden läßt sie allmählich ruhiger werden. Viola gleitet aus dem Sattel und streicht Dina liebkosend über den Hals.

      Das Tier zittert noch immer, als Viola sich wieder in den Sattel hebt. Sie reitet den Weg zurück. Ein Schreck zuckt zu ihrem


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