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Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman - Karin Bucha


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muß sie auch mit der Kniewunde aufs Pferd steigen?« Dann kommt ihr zum Bewußtsein, daß er sich nach Violas Befinden erkundigt. Sie betrachtet ihn mit plötzlichem Argwohn. »Woher wissen Sie, daß Viola gestürzt ist?«

      Seine Züge werden ernst. »Ich weiß noch mehr, liebe Frau Brigitt. Wäre Viola nicht eine so großartige Reiterin, wer weiß, was hätte geschehen können. Leider konnte ich den Burschen nicht mehr erwischen, der den Stein nach Dina warf und die Hinterhand des Tieres traf. Aber ich habe ihn gesehen. Sein Gesicht werde ich nicht wieder vergessen.« Er schüttelt bekümmert den Kopf. »Unerklärlich, wie man ein junges Mädchen, das nichts als seine Schönheit besitzt, so behandeln kann. Den Burschen werde ich mir bei Gelegenheit kaufen. Entweder ist er idiotisch daß er nicht wußte, was er tat – oder gemeingefährlich.«

      Brigitt hat ihn mit keinem Wort unterbrochen, sondern ihm atemlos zugehört. Jetzt rötet sich ihr gutmütiges Altfrauengesicht vor Empörung.

      »Davon hat Viola mir nichts erzählt.« Sie legt ihre Hand auf Harrys Arm. »Überhaupt klagt das Mädel niemals jemand an. Dabei hätte sie allen Grund. Und jetzt soll sie noch das Haus verlassen, wo Herr Kempen sie unter meinen Schutz gestellt hat!«

      »Das wird Herr Kempen niemals zulassen, Brigitt. Und wenn schon –« Harry schöpft tief Atem. »Ich würde das Mädchen sofort zu mir nehmen.«

      »Also mögen Sie Viola auch?«

      »Ja – ich mag sie auch«, sagt er mit beinahe feierlichem Ernst.

      Brigitt strahlt. »Dann kann ihr ja nichts weiter passieren. Wenn Sie sich etwas gedulden wollen, sehe ich gleich einmal nach ihr. Bitte!«

      Damit weist sie auf einen der Sessel und hastet davon. Ein Zuruf Harrys läßt sie stillstehen. Über die Schulter sieht sie ihn an.

      »Darf ich nicht mitkommen, Frau Brigitt? Ich hätte mich gern mit ihr ein wenig unterhalten.«

      Sie zögert kurz, dann winkt sie ihm zu. »Ja, kommen Sie.«

      Gemeinsam steigen sie die Treppe zum zweiten Stockwerk empor.

      *

      Beide Hände streckt Viola Harry aus dem Bett entgegen. Sie strahlt ihn aus tiefblauen Augen an.

      »Wie schön, daß Sie mich besuchen, Mister Harry«, sagt sie dabei. Und einen kurzen, ärgerlichen Seitenblick auf Brigitt werfend, setzt sie hinzu. »Mich wegen einer so kleinen Wunde ins Bett zu stecken. Dabei lacht draußen der schönste Sonnenschein. Brigitt behandelt mich wie ein Baby.«

      Harry nickt Brigitt zustimmend zu. »Sie haben ganz richtig gehandelt, Brigitt. Dieses junge Mädchen muß man anbinden.« Dann dreht er sich Viola wieder zu. »Sie haben großes Glück gehabt, Kind. Wie haben Sie das nur fertiggebracht, Dina zur Ruhe zu bringen? Das hätte gefährlich werden können.«

      »Haben Sie es denn gesehen?« fragt sie erstaunt.

      »Ich habe den Burschen leider nicht einholen können, sonst wäre es ihm schlecht gegangen. Man sollte Sie allein nicht wieder losreiten lassen.«

      »Dann brauchen Sie mich ja nur abzuholen und wieder heimzubringen«, schlägt sie lachend vor. Und er nickt ernsthaft dazu.

      »Das werde ich auch. Ganz bestimmt werde ich das tun«, versichert er ihr mit so großer Bestimmtheit, daß Brigitt heimlich aufatmet. Diese Sorge ist sie erst mal los. Sie kann ja nun nicht wegen Viola auch reiten lernen.

      Sie läßt den Besucher bei Viola und kehrt zurück zu ihren Pflichten.

      »Eigentlich hätte ich Ihnen ja Blumen mitbringen müssen«, nimmt Harry das Gespräch auf, als sie allein sind. »Aber ich habe mich zu schnell zu diesem Besuch entschlossen. Zunächst trieb mich die Sorge um Sie hierher.«

      Viola errötet bis unter das blauschwarze Haar.

      »Wie merkwürdig«, meint sie mit einem versonnenen Lächeln.« Früher hat sich keiner um mich gesorgt und nun sind es schon ein paar Menschen, die es mir versichern.«

      »Wer gehört denn alles dazu?«

      »Oh, da ist Herr Kempen, Brigitt und Sie und –«

      »– und?« forscht er.

      »Schwester Apponella auch.«

      »Das ist die Gemeindeschwester, nicht wahr?«

      Viola nickt heftig. »Jetzt tut sie längst keinen Dienst mehr. Sie ist alt. Aber sie ist immer sehr gut zu mir gewesen. Sie hat mich seinerzeit doch auch gefunden.«

      In Harrys Züge tritt Spannung.

      »Schwester Apponella hat Sie gefunden? Hat sie denn gar keinen Anhaltspunkt über Ihre Herkunft?«

      Viola schüttelt den Kopf mit viel Kümmernis. »Leider, nein. Aber ich habe sehr lange nicht mit ihr darüber gesprochen. Ich habe mich einfach mit der Tatsache abgefunden.«

      Prüfend betrachtet Harry das feingezeichnete Antlitz, die strahlend blauen Augen, deren Ausdruck so wandlungsfähig ist. Immer wieder vergleicht er heimlich Viola mit dem Frauenbildnis in dem Schloß. Wo gibt es einen Zusammenhang? Gibt es überhaupt einen Zusammenhang zwischen Viola, dem Waisenkind, und der Ahne dervon Bodenbachs?

      »Warum sehen Sie mich so seltsam an?« fragt sie verwirrt.

      Er nimmt ihre Hand und betrachtet sie eingehend. Auch die Hand gleicht der Hand auf dem Bildnis. Eine schmale Hand mit langen Fingern, die allmählich die Spuren harter Arbeit verlieren und wirklich schön zu nennen sind.

      »Sie erinnern mich an jemand – und ich weiß nicht, an wen«, gibt er mit gesenkten Augen zu. Sanft entzieht sie ihm ihre Hand.

      »Haben Sie Angst vor mir?« Jetzt ruht sein Blick voll auf ihr. Es sind helle Augen mit einem offenen, Vertrauen erweckenden Blick. Und Viola schämt sich, daß sie ihm auch nur eine Sekunde Mißtrauen entgegengebracht hat.

      »Nein! Ich habe keine Angst vor Ihnen, Mister Harry. «

      »Ich habe eine Bitte an Sie, Viola.«

      »Ja? Wenn ich sie erfüllen kann, gern.«

      Er lächelt sie wieder väterlich wohlwollend an. »Wenn es Ihnen bessergeht, wollen Sie mich dann einmal zu Schwester Apponella begleiten?«

      Sie ist hellbegeistert. »O ja, das werde ich gern tun. Sie müssen mir nur sagen, wann.«

      »Wenn Sie wieder ordentlich laufen können. «

      Sie macht eine komische kleine Geste, über die er herzlich lachen muß.

      »Wenn es danach geht – sofort!« Sie macht Miene, aus dem Bett zu springen, und es gelingt ihm gerade noch, sie festzuhalten.

      »Langsam, langsam, Kind. Heute bleiben Sie ganz artig liegen.« Das klingt beinahe wie ein Befehl und aufseufzend läßt sie sich zurückgleiten. »Vielleicht morgen nachmittag?«

      Viola träumt mit offenen Augen zur Decke empor. Plötzlich dreht sie sich ihrem Besucher wieder zu.

      »Warum nehmen Sie so viel Anteil an meinem Geschick?« Ihr Mund verzieht sich ein wenig. »Seit einiger Zeit erst lebe ich in dieser Umgebung, in der ich mich ganz langsam vortaste. Alles ist mir fremd, aber irgendwie beglückend. Trotzdem lebe ich in ständiger Angst, mich nicht so zu verhalten, wie man es von mir erwartet. Ich weiß, man muß viel Geduld mit mir haben. Brigitt hat sie und auch Herr Kempen.

      Ich frage mich so oft, warum man mich in diese neuen Verhältnisse verpflanzt hat. Ewig kann ich doch nicht hierbleiben, zum Beispiel, wenn Herr Kempen einmal heiratet. Ich würde aus dem Himmel in eine schmerzliche Tiefe stürzen. Davor habe ich Angst.«

      Jack Harry läßt keinen Blick von dem ausdrucksvollen Gesicht des Mädchens, das ihm so viel Rätsel aufgibt. Das einmal ihr wildes, ungezügeltes Temperament ungehemmt auf ihre Umgebung losläßt und dann wieder von einer rührenden Sanftmut und fast demütigem Gehorsam ist.

      »Mich haben Sie vergessen, Viola«, sagt er gerührt. »Immer habe ich mir eine Tochter gewünscht und sie möchte so sein wie


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