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Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman - Karin Bucha


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Leider bin ich nur ein kleiner Arzt.«

      »Ärzte muß es auch geben«, wirft sie mit wichtiger Miene ein. »Wohin sollte die Menschheit kommen?« Sie sieht an seiner stattlichen Größe empor und lacht. »Klein sind Sie gerade nicht.«

      Mißtrauisch schielt Titanus zu dem Bett hinüber und seufzt.

      »Leider! An mir ist alles viel zu groß geraten. Hoffentlich passe ich in das Bett. Gleich mal probieren.«

      Mit einem Ruck wirft er sich auf die Decke, rekelt sich ein wenig, immer darauf bedacht, mit seinen Schuhen das Bettzeug nicht zu beschmutzen, und springt wieder auf die Füße. »Klappt großartig. In diesem Bett werde ich herrlich schlafen.«

      »Das wünsche ich Ihnen auch. Sie wollen sich doch bei mir erholen.«

      Ein Schrecken durchzuckt ihn. Zur Erholung ist er nun gerade nicht gekommen, und er denkt an seinen Auftrag. Aber er weiß jetzt schon, daß es ihm hier sehr gut gefallen wird. Ja, Ärger über die angenommene Mission überkommt ihn. Wie wunderbar müßte es sein, sich diesem schönen Menschenkind ohne diesen verdammten Auftrag nähern zu können. Doch sofort bremst er seine Gedanken. Ohne ihn hätte er sie ja überhaupt nicht kennengelernt.

      Justus bringt die Koffer angeschleppt, und Stefanie verläßt Titanus mit ein paar freundlichen Worten.

      Titanus ist allein. Himmlisch, diese Ruhe! Nicht nur das Haus, die ganze Gegend scheint Ruhe und Frieden auszuströmen. Nein! Er bereut nicht, diese Fahrt hierher gemacht zu haben. Wenn er doch diesem jungen, bildschönen Mädchen sagen könnte: ›Ich komme von Ihrem Vater!‹

      Mit einem tiefen Seufzer reißt er sich aus seinen Grübeleien und beginnt sich zu erfrischen und bequem zu kleiden.

      Milchen, die auf der Terasse den Tisch deckt, unter einem bunten Sonnenschirm, schreckt zusammen, als sie sich plötzlich dem hochgewachsenen Mann gegenübersieht.

      Sie trägt über einem einfachen Waschkleid eine blendend saubere Schürze. Ihr rundliches Gesicht strahlt, und er gibt das Lachen zurück.

      »Titanus«, stellt er sich auch hier vor und tritt an die Brüstung heran. Haben Sie es schön hier«, sagt er bewundernd.

      »Nicht wahr?« stimmt sie ihm erfreut zu, und mit diesem Bewunderungsruf hat er bereits ihr Herz halb erobert. Nachdem er aber ihrem selbstgebackenen Kuchen tapfer zuspricht, hat er sie ganz und gar gewonnen.

      »Milchen heißen Sie?« erkundigt er sich, und sie nickt dazu. »Sie passen in dieses Haus wie – wie der Garten und der See und die Berge.«

      »Ich diene der Familie auch schon ein Menschenalter«, erzählt sie freiwillig und aufgeschlossen. »Jetzt habe ich nur noch auf Fräulein Hollweg aufzupassen.«

      »Fräulein Hollweg ist die Herrin dieses schönen Besitzes?«

      »Ja!«

      Das klingt kurz und schon abweisender, und Titanus unterläßt weitere Fragen. Milchen räumt den Kaffeetisch behende ab, und während sie das Geschirr auf das Tablett packt, schlägt sie ihm vor:

      »Machen Sie doch eine Fahrt auf dem See.« Sie weist auf den Bootssteg. »Dort unten schaukelt unser Kahn, den Sie nach Belieben benutzen dürfen.«

      »Danke schön, Milchen.« Er erhebt sich, entzündet eine Zigarette und lugt dabei nach dem Haus hin, ob Stefanie nicht zu sehen ist.

      Schließlich steigt er die Stufen zum Wasser hinab. Aber er läßt den Kahn festgebunden. Er hockt sich auf den Boden des Steges und betrachtet sich eingehend die Gegend.

      Lange sitzt er, zigarettenrauchend, ganz in Gedanken versunken. Spät, als bereits am gegenüberliegenden Ufer die Lichter aufflammen, kehrt er ins Haus zurück.

      In seinem Zimmer holt er sich seine Schreibmappe aus dem Koffer und beginnt zu schreiben. Lange zögert er, ehe er glaubt, die rechten Worte gefunden zu haben, doch dann fließt es ihm aus der Feder.

      Verehrter Herr Professor!

      Ich danke Ihnen mit einem nassen und einem trockenen Auge, daß Sie mich nach hier sandten. Es wäre mir lieber, ich hätte völlig unbefangen Ihrer Tochter gegenübertreten können. Hier ist es wundersam, und Ihre Tochter scheint mir nach dem ersten Eindruck ein tapferer Mensch zu sein, der nicht so leicht unterzukriegen ist. Darf ich noch erwähnen, daß Fräulein Stefanie Hollweg eine Schönheit ist, ganz anders als all die Mädchen, die ich bisher kennengelernt habe? Ob Sie Ihnen ähnelt, kann ich schlecht sagen. Manche Bewegungen erinnern mich stark an Sie, sonst, glaube ich, gleicht sie genau ihrer Mutter, überall stehen Bilder von ihr. Sie muß sehr schön und liebreizend gewesen sein, genau wie Ihre Tochter.

      Vorläufig weiß ich nichts weiter zu berichten. Vielen Dank nochmals für den unverdienten Urlaub. Ich werde ihn von Herzen genießen und Ihnen regelmäßig berichten.

      Ihr ergebener Titanus.

      *

      Immer wieder liest Professor Hollweg diesen ersten Bericht aus Deutschland, und er macht sich so seine Gedanken darüber. Sollte der gute Titanus mehr als flüchtiges Interesse an seiner Tochter gefunden haben?

      Und sie gleicht ihrer Mutter? Aber wenn sie eine starke Persönlichkeit ist, dann hat sie auch einige Charaktereigenschaften von ihm, denn Nina war ein Menschenkind, das man behüten und beschützen mußte, das völlig hilflos dem Leben ausgeliefert war.

      Er stöhnt auf.

      »Ach, Nina! Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte! Wenn ich dir nur einmal noch sagen könnte, daß ich dich, nur dich unsagbar geliebt habe!«

      Zu spät! Furchtbar, diese beiden armseligen Worte: »Zu spät«. Sie können ein ganzes Menschenleben vergiften und freudlos machen.

      Und die Arbeit? – raunt eine Stimme in ihm. Arbeit, natürlich, seine Arbeit. Er hat sie sehr, viel zu sehr geliebt, hat darüber die zarte Frau vergessen.

      Und das wird er sich niemals verzeihen.

      Ruhm und Ehren haben ihm das völlige Aufgehen in seiner Aufgabe gebracht. Aber auch Glück?

      Er hat viel kämpfen müssen, um sich und seine Therapien durchzusetzen – und darüber hat er seine Liebe geopfert, sein Familienglück, so daß Nina geflohen ist in die Einsamkeit. So sehr muß sie ihn gehaßt haben, daß sie ihm sogar das Kind verschwieg, das auch sein Kind ist.

      Professor Hollweg muß alle Vernunft sprechen lassen, um nicht sofort Titanus nachzureisen. Riesengroß packt ihn die Sehnsucht nach seinem Kind, nach Stefanie.

      Aber – schon immer hat er seinen Verstand mehr sprechen lassen als das Herz. Ob er richtig gehandelt hat?

      *

      Drei Tage später trifft im »Haus Stefanie« Maritta Leubner in einem Straßenkreuzer ein und kommt damit nicht einmal durch die Einfahrt. Justus muß erst herbeieilen und Durchlaß schaffen.

      Sie ist blond, strahlend, und sie gibt sich sehr natürlich. Als sie Stefanie gegenübersitzt, stutzt sie. Wie schön das Mädel ist – denkt sie nicht ohne Neid. Wann hätte einmal eine Frau die auffallende Schönheit einer anderen ohne Neidgefühl betrachtet?

      Aber ihr Gerechtigkeitsgefühl siegt, und herzlich erwidert sie die Willkommensgrüße.

      Beim Mittagsmahl, das Milchen köstlich zubereitet hat, lernt sie Dr. Titanus kennen. Mit ihren ins Grüne spiegelnden Augen betrachtet sie ihn ungeniert, was Titanus als unangenehm empfindet.

      »Gehen Sie baden?« erkundigt sich Maritta nach dem Mokka bei Titanus. Eigentlich hatte er es vor, doch plötzlich verspürt er keine Lust mehr dazu.

      »Das habe ich schon hinter mir. Aber lassen Sie sich nicht stören«, ermuntert er den neuen Gast. »Das Wasser ist beinahe lauwarm.«

      Maritta verzieht den Mund. Sie hat es sich so nett gedacht, sich mit diesem sympathischen Arzt im Wasser zu tummeln. Die ganze Freude ist ihr genommen. Außerdem hätte sie sich ihm gern in ihrem reizvollen Badeanzug gezeigt.

      Dr. Titanus schlendert durch den


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