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Im Sonnenwinkel Staffel 1 – Familienroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Im Sonnenwinkel Staffel 1 – Familienroman - Patricia Vandenberg


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und wie viel Tage hattest du bisher für deine Familie Zeit?«

      »Er hat gewusst, dass er eine Sängerin heiratet. Er wollte mich haben, so wie ich bin!«, brauste Georgia temperamentvoll auf.

      »Aber er hat wohl doch gehofft, dass du mit den Jahren mehr zu ihm gehören würdest. Er hat sehr viel hingenommen, mein Kind.«

      »Kind – Kind, ich bin kein Kind mehr! Ich weiß sehr gut meine Entscheidungen zu treffen, auch wenn sie dir nicht passen. Soll ich jetzt einen Kniefall vor ihm machen und sagen: lieber Arnold, meine Stimme versagt. Wer weiß, ob ich überhaupt wieder singen kann. Jetzt kannst du mich haben. Jetzt bleibe ich nur bei euch! Nein, Nonna, das wäre wohl doch zu billig.«

      »Und er wäre dennoch froh«, beharrte die Ältere. »Lass es dir gesagt sein. Außerdem siehst du zu schwarz. Du hast dich überanstrengt. Du brauchst Ruhe, dann wirst du auch wieder singen können. Dieser Hessler ist schuld. Er hat dich von einem Engagement zum anderen gejagt.«

      »Frank ist mein Freund«, widersprach Georgia. »Ich weiß nicht, was du immer gegen ihn hast.«

      »Das kann ich dir genau sagen, Georgia. Er spielt sich auf, als wäre er viel mehr als dein Freund, und ich kann es Arnold nicht verübeln, dass ihm das zu viel wurde. Ich hoffe, dass du hier Abstand gewinnen wirst und zur Vernunft kommst. Du darfst nicht nur an dich denken, sondern auch an die Kinder, die ihren Vater brauchen und ihn lieben. Zerstöre nicht, was am Ende das Leben ausmacht. Als Sängerin bist du eines Tages schnell vergessen, früher oder später.«

      »Wie hübsch du das sagst, Nonna«, spottete Georgia. »Gib es mir nur, ich weiß ja, dass du die Familie als das Alleinseligmachende betrachtest.«

      Nonna sagte nichts mehr. Schnell verließ sie das Zimmer, und Georgia blieb mit ihren Gedanken allein.

      Wohl war ihr nicht. Warum begehrte sie eigentlich auf? Hatte sie nicht auch erkannt, dass sie vieles nicht richtig gemacht hatte, dass sie eigentlich schon jetzt einsam war? Wenn nun die Jungen sich gegen sie auflehnten, wenn sie verlangten, zu ihrem Vater zu gehen? Arnold konnte in vielen Dingen unbeugsam sein und auf seine Söhne, die ihm so ähnlich waren, würde er bestimmt nicht freiwillig verzichten. Sie vermeinte seine letzten Worte zu hören.

      »Ich lasse dir Zeit, Georgia«, hatte er gesagt. »Eine Trennung kann manchmal gut sein. Du wirst nicht mehr umherirren, sondern zur Ruhe kommen und nachdenken können. Aber meine Geduld ist nicht unerschöpflich.«

      Er war natürlich viel zu vornehm, um Vorwürfe laut werden zu lassen, um gar harte Worte zu gebrauchen. Nein, das gab es bei ihm nicht. Und doch hätte sie manchmal gewünscht, dass er die Beherrschung verloren hätte, nicht immer so entsetzlich gelassen und überlegen gewesen wäre.

      Zögernd öffnete sie den Koffer, in dem sich sein Bild befand. Sie war entschlossen gewesen, es nicht aufzustellen, nicht auf den Flügel, wohin es nach der Meinung der Kinder gehörte.

      Sie sah sein schmales, kühnes Gesicht vor sich. Wie ein Wikinger sah er aus, aus einer Zeit übrig geblieben, in der die Männer ihren Besitz und auch ihre Frauen mit der Waffe in der Hand verteidigt hatten. Aber das würde er natürlich nicht tun, dachte sie erbittert. Wenn sie nicht freiwillig bliebe, würde er sie nicht halten.

      Sie stellte sein Bild beiseite und nahm die Mappe mit ihren Kritiken heraus. Schlagzeilen in Superlativen. Worte höchsten Lobes, enthusiastischer Begeisterung. Die hinreißendste Carmen, die man je erlebte. Ihre Augen begannen zu brennen. War’s damit ein für alle Mal zu Ende? Sie griff sich an den Hals, der ihr eng wurde, als hätte man einen Strick darumgelegt. Was blieb ihr am Ende? Sie wusste nur zu gut, dass ihre Mutter recht hatte.

      *

      Henrike und Hannes Auerbach kamen aus der Schule. Leicht stieß Hannes seine Schwester an.

      »Nun sind unsere neuen Nachbarn da«, sagte er. »Sie sind tatsächlich heute gekommen. Ich bin ja sehr gespannt, wie wir miteinander auskommen.«

      »Wir werden es erwarten können«, meinte Henrike.

      Bambi kam ihnen entgegengelaufen. »Ihr seid heute aber spät. Wir haben uns schon Sorgen gemacht!«, rief sie aus.

      »Wir hatten länger Schule«, erwiderte Henrike auf Hannes’ bittenden Blick hin. Sie wollte nicht verraten, dass er hatte nachsitzen müssen. Es war schon das zweite Mal in dieser Woche, weil er wieder seine Hausaufgaben in Latein nicht gemacht hatte.

      »Das müssen sie aber doch vorher sagen«, meinte Bambi. »Mami hat ja immer solche Angst.«

      Doch Inge Auerbach durchschaute den Grund des Zuspätkommens jetzt schnell, da sie Hannes’ verlegene Miene bemerkte.

      »Hast wohl wieder nachsitzen müssen«, meinte sie sofort. »Und deinetwegen muss Ricky warten. Was hast du wieder angestellt?«

      »Was schon? Das blöde Latein hatte ich vergessen«, brummte er.

      »Weil es an der Baustelle gar so interessant ist«, stellte Inge fest. »Mein Lieber …«, sie unterbrach sich rasch, denn der Hausherr kam aus seinem Arbeitszimmer. »Ruhe jetzt!«, zischte sie.

      »Essen wir schon?«, fragte Werner Auerbach.

      »Schon ist gut«, murmelte Henrike. Zeitbegriff hatte Professor Auerbach noch nie gehabt. Wenn er über seiner Arbeit saß, vergaß er alles.

      »Ihr seid doch gerade erst hereingekommen«, brummte er. »Na, was gibt’s Neues?«

      Er sah nicht mal auf die Uhr, aber darüber waren sie alle recht zufrieden, besonders Hannes, der um eine Rüge herumkam, denn manchmal fühlte Werner Auerbach sich doch bemüßigt, in die Erziehung einzugreifen, die er sonst liebend gern seiner Frau überließ. Es herrschte auch so völlige Harmonie im Hause Auerbach.

      »Drüben bei unseren Nachbarn ist es heute recht lebhaft zugegangen«, bemerkte Werner Auerbach, als er seine Serviette zusammenlegte.

      »Sie sind eingezogen«, platzte Hannes heraus, bevor Bambi noch etwas sagen konnte.

      »Tatsächlich«, stellte er geistesabwesend fest.

      »Papi merkt es natürlich zuletzt«, neckte ihn Henrike.

      »Ich habe ja auch was anderes zu tun«, brummte er.

      »Meine Güte, ich muss ja Sandra Bescheid sagen, dass Ulla heute später kommt«, erinnerte sich Henrike. »Darf ich eben mal schnell anrufen?«

      »Wozu haben wir denn diese Geißel der Menschheit«, meinte ihr Vater.

      »Du kannst dich doch wahrhaftig nicht beschweren«, stellte Inge freundlich fest. »Wann wird denn bei uns jetzt schon mal telefoniert?«

      »Wir können wenigstens anrufen, wenn wir später kommen«, warf Hannes ein.

      »Wenn ihr es nur tun würdet«, meinte Inge beiläufig.

      Henrike kam mit kalkweißem Gesicht aus der Diele, wo das Telefon stand. »Sandra wusste schon Bescheid«, flüsterte sie. »Ullas Oma ist gestorben.«

      »Das arme Ding«, sagte Inge mitleidsvoll.

      »Muss sie nun wieder zu ihren Eltern?«, fragte Hannes, ebenfalls bedrückt. Mit Ullas Elternhaus klappte es nicht so recht. Henrikes Schulfreundin tat ihm auch leid. Er mochte sie gern, und sie waren oft beisammen, seit sie von den Riedings aufgenommen worden war, als ihre Großmutter ins Krankenhaus gebracht werden musste, bei der Ulla lebte.

      »Unsere Omi stirbt aber nicht«, wisperte Bambi. Ängstlich klammerte sie sich an ihre Mami. »Nicht wahr, Mamichen, ihr geht es gut?«

      »Wir könnten ruhig öfter anrufen, wo wir das Telefon haben«, meinte Hannes.

      Obgleich sie die alte Frau Lamprecht nie kennengelernt hatten, herrschte jetzt eine trübselige Stimmung. Der Tod war etwas, an das die Kinder ungern erinnert werden wollten.

      Inge führte ein langes Telefongespräch mit ihren Eltern und erkundigte sich eingehend nach ihrem Befinden, und auch die Kinder drängten sich heute danach, mit ihnen zu sprechen.

      »Omi


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