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Im Sonnenwinkel Staffel 1 – Familienroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Im Sonnenwinkel Staffel 1 – Familienroman - Patricia Vandenberg


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sie nun bald zu Besuch.«

      »Mir wär’s aber lieber, wenn sie nicht so weit weg wohnten«, flüsterte Bambi.

      Mir auch, dachte Inge. Vielleicht können sie sich doch entschließen, hierher zu ziehen, wenn die Häuser erst fertig sind. Aber sie wollte der Entscheidung ihrer Eltern nicht vorgreifen, und deshalb schnitt sie dieses Thema lieber nicht an.

      *

      »Da drüben tut sich gar nichts«, erklärte Dirk, der unverwandt, in den Nachbargarten lugte. »Man hört auch nichts. Das ist vielleicht eine triste Familie.«

      »Die haben sicher ’nen strengen Vater«, überlegte Claas. »Wenn er schon Professor ist. Die haben doch sicher alle einen Tick. Man muss auch einen haben, wenn man in solche Gegend zieht«, fügte er mürrisch hinzu.

      »Muni hat keinen Tick«, widersprach Dirk. »Sie braucht Luftveränderung, hat Nonna gesagt. Nörgeln wir lieber nicht. Früher, wenn sie dauernd unterwegs war, hat es uns auch nicht gepasst. Nun haben wir sie mal für uns.«

      »Aber Vati ist nicht da, und bestimmt kommt der Hessler auch bald wieder angerauscht. Ich kann ihn nicht leiden.«

      »Ich auch nicht und Vati auch nicht. Nun steht sein Bild übrigens wieder auf dem Flügel.« Er seufzte schwer. »Wenn wir doch wenigstens Telefon hätten, dass wir ihn mal anrufen könnten.«

      »Muni will keins. Sie will ihre Ruhe haben«, murmelte Claas in sich hinein. »Aber nebenan haben sie eins. Ob sie uns mal telefonieren lassen, Dirk?«

      »Bei Ferngesprächen weiß man ja nie, was sie kosten«, überlegte der andere. »Wir kennen die Auerbachs außerdem noch gar nicht.«

      »Wir können uns doch bekannt machen, und bezahlen können wir das Gespräch auch. Vati wird sicher wissen wollen, ob wir gut angekommen sind. Gucken wir mal, ob wir den Hannes jetzt treffen.«

      Sie hatten Glück, denn Hannes war es zu langweilig geworden. Mami und Henrike sprachen nur über Ulla und was nun mit ihr werden sollte. Richtig traurig war das, aber ändern konnte man doch nichts daran.

      In seinen Augen blitzte es auf, als er die Zwillinge gewahrte. »Da seid ihr ja«, begrüßte er sie ungeniert, dann grinste er verlegen. Ulkig war es schon, die doppelte Ausführung eines Jungen vor sich zu sehen, ohne es zu wissen, wer nun welcher war. Er war schon sehr gespannt, was die Lehrer und Klassenkameraden dazu sagen würden.

      Er überlegte, woran man sie vielleicht erkennen könnte, wenn sie ganz gleich angezogen waren wie heute. Aber es fiel ihm nicht der geringste Unterschied auf.

      »Wann kommt ihr denn zur Schule?«, erkundigte er sich.

      Sie zuckten die Schultern. Auch das sah ganz gleich aus. »Wenn wir müssen«, erwiderten sie gleichzeitig.

      Claas druckste herum. »Könnten wir bei euch mal telefonieren?«, brachte er schließlich heraus.

      »Klar könnt ihr«, versicherte Hannes.

      »Auch nach Bremen? Wir zahlen’s auch«, meinte Dirk kleinlaut.

      »Mami ist nicht so, und Papi merkt es sowieso nicht, wenn er arbeitet. Kommt nur rein.«

      So sah sich Inge Auerbach plötzlich mit dem doppelten Dirk oder dem doppelten Claas, wie man es nehmen wollte, konfrontiert und sah die beiden irritiert an.

      »Und wie hält man euch auseinander?«, scherzte sie.

      »Muni und Nonna können es. Und Vati natürlich auch. Ich verrate es Ihnen, wenn wir unseren Vati mal anrufen dürfen«, flüsterte Dirk.

      Er legte einen zerknüllten Zwan­zig­euroschein auf den Tisch. »Dafür«, brummte er.

      »Um Himmels willen, so viel wird es doch nicht kosten«, lächelte Inge. »Steck es nur wieder ein.«

      »Aber es ist nach Bremen«, kam Claas seinem Bruder zu Hilfe. »Das kostet allerhand.«

      »Nach sieben ist es billiger«, meinte Inge. »Ihr könnt ja noch mal wiederkommen.«

      Sie wurden beide rot. »Dann merkt es Muni und erlaubt es uns sicher nicht. Sie hat es nicht gern, wenn wir andere Leute belästigen. Aber wir haben kein Telefon und kriegen auch keins.«

      »Und dann kann Vati auch nicht anrufen.«

      »Dann ruft nur an«, erwiderte sie gedankenvoll und überlegte dabei, warum ihre Mutter wohl nicht wissen sollte, dass sie ihren Vater anriefen.

      Anfangs konnten sie sich nicht einig werden, wer zuerst mit ihm sprechen sollte, aber mit Rücksicht auf die freundliche Hausfrau kam es zu keiner Auseinandersetzung. Dem eine Viertelstunde älteren Dirk wurde der Vortritt gelassen.

      Inge fing ein paar Worte auf. Laut und drängend genug wurden sie ja gesagt. »Du musst aber bald kommen, Vati – ja, du musst bald kommen«, rief auch Claas ins Telefon. »Hast du denn nie mal Zeit, wenn Muni Zeit hat? – Nein, wir haben kein Telefon – wir sind bei Auerbachs. Sie sind sehr nett.«

      Dirk kam in die Küche gerannt. »Vati fragt, ob er ab und zu mal bei Ihnen anrufen darf!«, stieß er atemlos hervor.

      »Gern«, erwiderte Inge, dann hörte sie, wie sie aufgeregt die Nummer durchsagten. »Tschüs, Vati, vergiss uns nicht. Schreiben kannst du ja auch mal.« Dann war das Gespräch beendet.

      Nun bedankten sie sich höflich. »Vati bezahlt die Telefonrechnung«, murmelte Dirk.

      »Wir werden es schon noch verkraften«, lächelte Inge. »Sagt ihr mir nun auch, wie ich euch unterscheiden kann?«

      »Ich habe einen ganz kleinen Leberfleck am linken Ohr«, flüsterte Dirk. »Nochmals vielen Dank.«

      Sie fragte, ob sie nicht ein Stück Kuchen essen wollten, aber Hannes mischte sich hastig ein. »Das können wir nachher! Wir wollen jetzt erst mal zur Baustelle gehen.«

      *

      Arnold Ullrich ließ seine Hand auf dem Telefon liegen. Wenigstens die Kinder denken an mich, ging es ihm durch den Sinn. Wie lieb von ihnen, gleich anzurufen. Ein beruhigendes Gefühl war es auch, dass sie nette Nachbarn hatten. Wer erlaubte Kindern denn heutzutage schon, von einem Privatapparat ein Ferngespräch zu führen?

      Da habe ich nun zwei prächtige Söhne, dachte er weiter, und eine Schwiegermutter, wie sie wahrhaftig nicht jedem Mann beschert wird. Nur meine Frau will nichts mehr von mir wissen. Ob Georgia denn nicht mal darüber nachdachte, wie weh sie ihm damit tat?

      Er konnte eben seine Gefühle nicht so zeigen, und er konnte auch nicht so um sie herumscharwenzeln wie dieser Frank Hessler. Seit der in Erscheinung getreten war, hatte alles überhaupt erst angefangen. Diese ständige Hetzerei von Oper zu Oper, von Konzert zu Konzert, als ob Georgia das nötig hatte. Sie sollte zu ihrem Vergnügen singen, soviel sie wollte. Er liebte ihre Stimme, aber schließlich hatte sie auch einen Mann und zwei Kinder, die sie brauchten. Und ein wunderschönes Haus hatte er ihr bauen lassen. Nun war es öde und erdrückend still, und er kam sich entsetzlich einsam darin vor.

      Kurz entschlossen nahm er den Hörer wieder auf, um eine Nummer zu wählen. »Hören Sie, Becker«, sagte er, als der Teilnehmer sich meldete, »disponieren Sie so, dass ich nächste Woche für einige Zeit verreisen kann. Für wie lange? Ich weiß es noch nicht. Nein, sonst nichts.«

      Diesmal fiel der Hörer hart auf die Gabel. Arnold Ullrich sprang auf und lief mit großen Schritten durch das Zimmer. Laut führte er ein Selbstgespräch.

      »Auf meine Söhne werde ich nicht verzichten, Georgia«, sagte er grimmig. »Ich werde es dir schon klarmachen. Entweder – oder. Meine Schuld ist es nicht, wenn unsere Ehe in die Brüche geht.«

      Aber dann sank er wieder in seinen Sessel zurück, und sein Kopf fiel auf seine Hände. Ein schmerzliches Stöhnen kam über seine Lippen.

      »Herrgott, ich liebe dich doch! Wie kannst du das nur vergessen?« Blicklos starrte er das Bild seiner schönen Frau an, deren betörende Augen zu leben schienen.

      *

      Von


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