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Im Sonnenwinkel Staffel 1 – Familienroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Im Sonnenwinkel Staffel 1 – Familienroman - Patricia Vandenberg


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ist ja eifersüchtig, ging es ihr durch den Sinn, aber seine kühle Miene ließ keine weiche Regung in ihr aufkommen. Sie warf den Kopf in den Nacken. Ihre Augen schleuderten Blitze.

      »Wir wollen nicht streiten, Georgia«, begann er wieder, bevor sie noch etwas sagen konnte. »Wir werden uns ganz vernünftig unterhalten, wie es unter Erwachsenen üblich sein sollte. Ich möchte nicht mit der Diva sprechen, sondern mit der Mutter meiner Söhne.«

      Sie raffte sich auf. »Nonna ist gewohnt, dass wir pünktlich essen«, sagte sie tonlos.

      »Das kommt mir entgegen. Ich habe einen Mordshunger«, erklärte er leichthin. »Außerdem habe ich Nonnas gute Küche lange genug entbehrt.«

      »Ob er nun auch hierbleibt?«, überlegte Hannes laut.

      »Das sollte deine Sorge nicht sein«, stellte Inge fest. »Was hast du uns für eine Note in Mathematik zu bieten, Herr Sohn?«

      »Besser als du denkst, Mami. Rate mal.«

      »Da wirst du staunen«, mischte sich Henrike ein. »Euer Sohn macht sich.«

      »Doch nicht gar einen Zweier?«, fragte Inge staunend.

      »Nö, einen Einser«, erwiderte Hannes stolz. »Jetzt habe ich es begriffen. Und wenn man es mal begriffen hat, ist es gar nicht so schwer.«

      »Das macht nur, weil die Zwillinge in Mathematik so gut sind«, neckte Henrike.

      »Macht ja auch mehr Spaß, wenn man seine Hausaufgaben nicht allein zu machen braucht. Wenn ihr Vater sie nun wieder mitnimmt?«, fuhr er dann bekümmert fort.

      »Sie sind gerade erst eingezogen«, mischte sich Bambi ein. »Und sie haben das Haus doch gekauft.«

      »Ihre Muni hat’s gekauft, ihr Vati nicht«, bemerkte Hannes nachdenklich. »Bei uns ist das ganz anders. Papi und Mami machen alles zusammen.«

      »Das Haus hier hat Papi aber allein gekauft«, trumpfte Bambi auf. »Das war für Mami auch eine Überraschung. Vielleicht wollte die Muni Herrn Ullrich auch überraschen.«

      Hannes hatte eine dunkle Ahnung, dass es sich in diesem Fall ganz anders verhielt, aber da er angesichts ihrer harmonischen Verhältnisse von Eheproblemen keine Ahnung hatte, blieb ihm alles rätselhaft.

      So wunderte er sich auch, als die Zwillinge pünktlich zur gewohnten Stunde aufkreuzten.

      »Wir können ruhig gehen, hat Vati gesagt«, verkündete Dirk. »Er wird wohl müde sein von der langen Fahrt.«

      »Bleibt er länger?«, erkundigte sich Hannes vorsichtig.

      »Scheint nicht so«, brummte Claas. »Kasimir hat er auch nicht mitgebracht.«

      »Wer ist Kasimir?«, wollte Bambi wissen.

      »Unsere Dogge. Der Kasimir ist aber zehnmal größer als dein Jonny«, erklärte Dirk.

      »Oder zwanzigmal«, warf Claas ein.

      »Dann passt er vielleicht gar nicht ins Auto, der Kasimir«, stellte Bambi fest.

      »Klar passt er rein, und gewohnt ist er es auch, darum wundern wir uns ja, dass Vati ihn nicht mitgebracht hat. Überhaupt haben wir es uns anders vorgestellt, wenn er kommt.«

      Was sie sich jedoch anders vorgestellt hatten, verrieten sie nicht, und niedergeschlagen waren sie auch. So still war es selten in Hannes’ Zimmer, wenn alle drei beisammen waren.

      Bambi war mit Jonny hinausgegangen, aber es dauerte nicht lange, bis sie wieder hereinkam. Sie ging in die Küche und betrachtete ihre Mami tiefsinnig.

      »Was hast du denn auf dem Herzen?«, fragte Inge.

      »Hat Papi schon mal richtig mit dir geschimpft, Mami?«, fragte sie schüchtern.

      »Warum willst du das denn jetzt wissen?«, staunte Inge Auerbach.

      »Weil der Herr Ullrich mit der Muni schimpft und sie mit ihm. Man kann es ganz deutlich hören, deswegen bin ich lieber reingekommen. Und geklirrt hat es auch. Jemine, die Zwillinge haben sich doch so auf ihren Vati gefreut.«

      Inge überlegte einen Augenblick. »Weißt du, Bambi, manchmal ist es ganz gut, wenn man explodiert«, stellte sie fest.

      »Wie explodiert? Zerreißt es da das ganze Haus?«, fragte Bambi ängstlich.

      »I wo, man macht seinem Herzen nur Luft.«

      »Macht Papi seinem Herzen auch Luft? Ich habe es noch nie gehört.«

      »Jetzt steht unser Papi halt über den Dingen. Früher, na …«, sie unterbrach sich rasch, als Werner Auerbach in die Küche kam.

      »Was war früher?«, fragte er schmunzelnd, »mach du deinem Herzen nur auch Luft, Inge. Da drüben schep­pert’s ja ganz schön.«

      Wenn es sogar an seine Ohren drang, schien wirklich ein Krach im Gange zu sein. Inge jedoch dachte mehr an die Zwillinge, die sich so über den Besuch ihres Vatis gefreut hatten.

      »Wann hat es eigentlich bei uns zum letzten Mal gekracht, Werner?«, überlegte sie, ohne an Bambi zu denken.

      »Liebe Güte, das ist ewig her«, erwiderte er. »War’s nicht damals, als du die tausend Euro verkramt hattest?«

      »Tausend Euro«, staunte Bambi, »das ist schrecklich viel Geld. Vielleicht hat die Muni auch was verkramt.«

      Inges Gedanken wanderten in die Vergangenheit zurück. Tausend Euro waren damals wirklich schrecklich viel Geld für sie gewesen, und es hatte eine heillose Verwirrung gegeben, als sie diese einfach nicht mehr fand.

      »Habt ihr sie dann wiedergefunden?«, erkundigte sich Bambi.

      »Ja, mein Schatz, und das war gut, denn davon mussten wir nämlich die Miete bezahlen und die laufenden Ausgaben.«

      »Wo war denn das Geld?«, fragte die Kleine wieder, während Werner und Inge sich mit einem versonnenen Lächeln, das den Erinnerungen galt, anblickten.

      »In Mamis Schmuckkassette«, erklärte er, »aber sie hatte ja steif und fest behauptet, dass sie da überhaupt nicht nachzuschauen brauchte.«

      »Da brauchtest du doch aber nicht zu schimpfen«, meinte Bambi vorwurfsvoll.

      »Hinterher nicht mehr«, lachte er. »Aber die Versöhnung ist auch ganz schön, Schätzchen.«

      Bambi seufzte. »Vielleicht versöhnen sie sich drüben auch wieder.«

      Soweit war es jedoch noch nicht, wenn sich der erste Sturm auch bereits gelegt hatte. Wie es eigentlich dazu gekommen war, dass sie plötzlich zu streiten begannen, wusste Georgia gar nicht.

      Sie war fassungslos gewesen, als der sonst so ruhige Arnold die Beherrschung verlor.

      »Wenn du vielleicht denkst, dass ich diesem Komiker Platz mache, hast du dich getäuscht«, hatte er ihr ins Gesicht geschleudert. Er, der immer dezent und ruhig sprach, hatte seine Stimme erhoben, dass es nur so dröhnte.

      »Wenn du mit dem Komiker Frank Hessler meinst, brauchst du dich nicht weiter zu echauffieren«, erwiderte sie. »Er war mein Manager, nichts weiter.«

      »So, dein Manager war er, nichts weiter, und warum hat er mir dann erklärt, er werde dich heiraten, wenn wir erst geschieden sind?«

      Georgia wurde blass. »Wann hat er das gesagt?«, fragte sie tonlos. Zurückweichend stieß sie an eine Vase, die mit lautem Krach am Boden zerschellte.

      Fassungslos starrte sie auf die Scherben. Tränen liefen ihr über die Wangen.

      »Nun heul doch nicht wegen einer lächerlichen Vase, wo unsere Ehe in Trümmer fällt«, sagte er, wieder ruhiger geworden.

      »Wann hat er es gesagt?«, wiederholte sie.

      »Bevor ihr hierhergezogen seid«, knurrte er.

      »Und warum hast du mir nichts darüber gesagt?«

      »Weil ich Esel überzeugt war, dass


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