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Perry Rhodan Neo Paket 1: Vision Terrania. Hubert HaenselЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan Neo Paket 1: Vision Terrania - Hubert Haensel


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gab noch etwas, das Marshall schwerfiel: gönnerhaft aufgezwungene Hilfe anzunehmen. »Woher wissen Sie, dass wir Hilfe brauchen? Was war das für ein Zaubertrick mit dem Scheck?« Marshall hatte versucht, ihn dem Buckligen zurückzugeben, aber der Mann hatte ihn auf die Arbeitsplatte gelegt. Nach langem Hin und Her hatte Marshall den Scheck eingesteckt, damit keines der Kinder das Papier fand. Im Shelter herrschte schon mehr als genug Unruhe.

      Der Bucklige lächelte. »Nun, ich musste auf irgendeine Weise Ihre Aufmerksamkeit erregen, nicht wahr?«

      »Wieso? Wenn Sie helfen wollen, können Sie Ihre Spende jederzeit auf das Konto der Stiftung überweisen. Es braucht keinen Auftritt.«

      »Dann wäre mir das hier entgangen.« Der Bucklige streckte einen Arm aus, machte eine umfassende Geste über das Ödland, das einst eine Modellstadt gewesen war. Ein kleines Utopia, geschaffen von wohlmeinenden Industriellen. Natürlich war es gescheitert, wie jedes Utopia. »Und natürlich das Vergnügen, Sie kennenzulernen.«

      »Ich weiß nicht, ob das als Vergnügen zu bezeichnen ist.«

      »Machen Sie sich nicht schlechter, als Sie sind, Marshall. Wir sind alle nur Menschen, wir machen Fehler. Sie haben Beachtliches geleistet. Ich war neugierig auf Sie. Und ich wollte mich überzeugen, dass Sie der Richtige sind.«

      »Der Richtige wofür?«

      »Sehen Sie, ich bin wohlhabend, geradezu obszön reich«, sagte der Bucklige. »Es wäre mir ein Leichtes, Ihre Stiftung auf eine gesunde finanzielle Basis zu stellen. Meine Mittel sind, sagen wir, beträchtlich.«

      »Trotz der Krise?«

      »Trotz der Krise. Wissen Sie, mit dem richtigen Gespür ist es möglich, selbst bei ins Bodenlose fallenden Kursen zu den Gewinnern zu gehören.«

      Der Bucklige redete Unsinn. Größenwahnsinnigen Unsinn. Marshall hätte ihn stehen lassen sollen. Er war dieser Art von Größenwahn in seiner Zeit als Investmentbanker zu oft begegnet. Männer und Frauen, die auf der Welle steigender Kurse ritten. Die immer höher und höher stiegen, sich an ihrer eigenen Wichtigkeit und Weisheit berauschten und schließlich sich selbst davon überzeugten, dass sie über dem System standen. Die glaubten, sie könnten den Kopf über Wasser halten, wenn alle übrigen Investoren vom Strudel fallender Kurse mitgerissen wurden.

      Es war Verblendung. Niemand stand über dem System.

      Marshall ließ den buckligen Mann nicht stehen. Seine Verzweiflung war zu groß. Der Shelter stand auf dem Spiel. Alles, wofür er lebte. Er war bereit, nach jedem Strohhalm zu greifen. Und da war noch etwas: Dieser Bucklige war anders. Der Respekt, mit dem er Sue behandelt hatte, als wäre sie eine Erwachsene. Diese unerschütterlich anmutende Selbstsicherheit, die unvereinbar war mit seinem Auf- und Anzug. Eigentlich. Es flößte Marshall gegen seinen Willen Achtung ein. Und es machte ihn neugierig.

      »Was ist Ihr Preis?«, fragte er.

      »Welcher Preis? Ich biete Ihnen an zu spenden. Gelder aus legalen Quellen, auf legalem Weg.«

      »Das bezweifle ich nicht. Aber ich habe Sie gefragt, was der Preis für Ihre Spende ist. Was wollen Sie für Ihr Geld?«

      Der Bucklige musterte Marshall einige Augenblicke lang. »Sie sind ein kluger Mann, Mister Marshall«, sagte er schließlich. »Sie sind der Richtige.«

      »Was wollen Sie von mir?«

      »Nichts, was Sie nicht ohnehin bereits täten. Der Shelter ist eine Zuflucht für Kinder, die keinen Ort haben, an dem sie sicher sind. Das ist alles, was ich mir von Ihnen wünsche: eine Zuflucht dann und wann.«

      Marshall versuchte, sich den buckligen alten Mann im Shelter vorzustellen. Es gelang ihm nicht. »Eine Zuflucht für Sie?«

      »Nein, nein, keine Sorge. Ich habe andere Möglichkeiten.« Der Bucklige lachte. »Wenn Sie auf mein Angebot eingehen, was ich sehr hoffe, schicke ich Ihnen ab und zu Menschen. Kinder, Jugendliche, nicht viel anders als die, die Sie ohnehin haben. Sie bleiben für ein paar Wochen, manche vielleicht auch auf Dauer. Manchmal werden es auch Erwachsene sein. Sie können sie als Praktikanten oder freiwillige Helfer ausgeben.«

      »Was sind das für Leute? Kriminelle? Illegale Einwanderer?«

      »Weder noch. Einfach Menschen, die mir am Herzen liegen und die einen Ort brauchen, an dem sie sicher sind. An dem sie zu sich selbst finden können, wachsen.«

      Wenn es stimmte, was der Bucklige sagte, verlangte er nicht viel. Diese Leute würden nicht weiter auffallen.

      »Der Shelter ist voll belegt«, wandte Marshall ein. »Ich kann keines meiner Kinder für Sie auf die Straße setzen.«

      »Es würde mir nicht im Traum einfallen, das zu verlangen. Meine finanzielle Unterstützung würde selbstverständlich für zusätzliche Plätze ausreichen. Mir ist bei der Führung aufgefallen, dass sich die Ostseite des Gebäudes vorzüglich für einen Anbau eignen würde ...«

      Ohne dass Marshall es bemerkt hatte, waren sie beinahe am Ende der Runde angekommen. Weiter vorne stand der Shelter, das einzige Haus in der Straße, das keine Ruine war.

      »Lassen Sie sich mein Angebot durch den Kopf gehen«, sagte der Bucklige. »Es ist eine große Entscheidung, ich weiß. Sie will wohlüberlegt sein.«

      Er holte sein Portemonnaie aus der Tasche, zog ein Kärtchen heraus und drückte es Marshall in die Hand. Eine Visitenkarte. Marshall kannte Visitenkarten aus seinen frühen Jahren bei der Bank. Einige Alte und Sonderlinge hatten noch welche benutzt.

      »Homer G. Adams«, las Marshall. »CEO General Cosmic Company.« Weder der Name des Mannes noch jener der Firma sagte ihm etwas.

      Ein Wagen hielt neben ihnen an. Ein großer schwerer Mercedes. Ein uniformierter Fahrer sprang heraus, öffnete dem Buckligen die hintere Tür.

      »Ich würde mich freuen, wenn wir miteinander ins Geschäft kämen, Mister Marshall!«

      Der Bucklige stieg in das Auto. Der Fahrer schloss die Tür, stieg seinerseits ein, ohne Marshall eines Blickes zu würdigen, und fuhr los.

      Marshall sah dem Mercedes nach und fragte sich, ob er sich diese merkwürdige Begegnung nur eingebildet hatte. Bis der Mercedes den Shelter passierte.

      Ein Streifenwagen hielt vor dem Haus.

      Eine Polizistin stieg aus und schickte sich an, die Stufen zum Eingang hochzusteigen.

      John Marshall steckte hastig die Visitenkarte ein und rannte los, so schnell er konnte.

      11.

      »Mein Name ist Crest da Zoltral.« Der Fremde erwartete sie vor dem inneren Schott der Schleuse. »Ich bin Arkonide und das, was in Ihrem Sprachgebrauch dem wissenschaftlichem Leiter dieser Expedition entspricht.«

      Crest da Zoltrals Stimme war sachlich und volltönend und erinnerte Rhodan an die eines Nachrichtensprechers. Der Fremde ähnelte einem Menschen in einem Maß, das in Rhodan einen Moment lang ein Gefühl der Enttäuschung aufkeimen ließ. Crest da Zoltral war ein hochgewachsener, dürrer Mann mit einer hohen Stirn und weißblonden Haaren. Seine Haut war so bleich wie sein Haar und glatt und wollte nicht zu den tiefen Linien passen, die sich in sein Gesicht gegraben hatten.

      Doch das waren nur Nebensächlichkeiten. Bestimmend waren seine großen Augen. Sie waren rot, als blicke man auf ein Foto, bei dem man vergessen hatte, die vom Blitzlicht erzeugten roten Augen zu retuschieren. Und in ihnen glomm etwas, das Rhodan als Neugierde deutete.

      Diese Neugierde, erkannte Rhodan, mochte ihre Rettung sein.

      Crest da Zoltral trug eine Hose, ein Hemd und eine leichte Jacke, die Rhodan in der Wärme des Schiffs – die Temperaturfühler seines Anzugs zeigten 23,4 Grad plus an – eher für den Beleg einer Gewohnheit als eine Notwendigkeit nahm. Die Füße des Fremden steckten in dünnen, biegsamen Schuhen, die an Gymnastikschuhe erinnerten. Es war, schloss Rhodan, die Art von leichter Kleidung, wie sie in einer perfekt ausgeklügelten künstlichen Umwelt angebracht war.


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