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Perry Rhodan Neo Paket 1: Vision Terrania. Hubert HaenselЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan Neo Paket 1: Vision Terrania - Hubert Haensel


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ein. In ein Footballstadion, in eine U-Bahn unterhalb Manhattans zur Stoßzeit, in einen Gottesdienst in einer der vielen Megakirchen seiner Heimat. Crest da Zoltral wäre mühelos in einer Menschenmenge untergetaucht. Niemand hätte sich an ihm gestört, weder an seiner Kleidung noch an seinem Aussehen, ja nicht einmal an seinen Augen. Man hätte sie als harmlose Exzentrizität eines älteren Mannes genommen, der aus irgendeinem Grund glaubte, er müsse mithilfe von Kontaktlinsen seine Augenfarbe ändern. Oder einfach als Krankheit.

      Nein, Crest da Zoltral hätte als Mensch durchgehen können ... und dennoch. Rhodan brauchte einige Momente, bis er sein Unbehagen einordnen konnte. Er erinnerte sich an eine Promotion-Tour durch Afrika, auf die die NASA ihn und Bull vor Jahren geschickt hatte. Der Flug zu den Sternen als Völker verbindendes Element hatte guten Willen für die USA erzeugen wollen. In Mosambik hatte man ihm einen großen Empfang bereitet und einer der Kellner hatte Rhodans Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Etwas hatte mit dem Mann nicht gestimmt. Er war ein Weißer gewesen, nicht alltäglich, aber auch nicht unerhört. Doch der Kellner hatte sich nicht wie ein Weißer benommen. Rhodan hatte ihn den ganzen Abend heimlich beobachtet, hatte vergeblich herauszufinden versucht, was ihn an dem Mann in den Bann gezogen hatte.

      Bis irgendwann Reginald Bull auf ihn zugekommen war, ihm ein Glas in die Hand gedrückt und ihm so hart auf die Schulter geklopft hatte, dass er den Sekt verschüttete, und bemerkt hatte: »Perry, was glotzt du so? Sag nur, du hast noch nie einen Albino gesehen?«

      Im selben Moment hatte Rhodan seine Faszination verstanden. Der Kellner war ein Schwarzer, der in der falschen Haut steckte. Sein Benehmen, seine Körpersprache waren die eines Schwarzen, seine Haut die eines Weißen. Der Albino verkörperte Dinge, die nicht zusammenpassen wollten. Deshalb war Rhodans Aufmerksamkeit an ihm hängengeblieben, deshalb war er ihm nicht erklärbar gewesen.

      Mit dem Fremden, der vor ihm stand, verhielt es sich nicht anders: Er hatte Menschliches an sich, allzu Menschliches, aber da war gleichzeitig eine Fremdartigkeit, die sich nicht greifen ließ.

      Minuten verstrichen. Crest da Zoltral schien es nichts auszumachen, dass die Menschen ihm nicht antworteten. Er wirkte gelassen, als hätte er schon viele Male Fremden gegenübergestanden – und viele von ihnen mussten merkwürdiger gewesen sein, als es Rhodan sich in seiner Phantasie ausmalen konnte.

      Crest da Zoltral konnte warten.

      Nicht so Reginald Bull.

      Bull scharrte mit den Füßen, räusperte sich. Rhodan wusste, was das bedeutete: Sein Freund stand im Begriff, ihr Gegenüber anzuknurren.

      Rhodan legte ihm eine Hand auf den Arm und sagte in einer Stimmlage, von der er hoffte, dass sie nicht seine Ehrfurcht verriet: »Wir danken Ihnen für die Rettung. Allerdings wäre sie nicht nötig geworden, wenn Sie uns nicht in diese Notlage gebracht hätten.«

      Crest da Zoltral versuchte nicht zu widersprechen. »Es ist bedauerlich, dass Sie und Ihre Gefährten Unannehmlichkeiten ertragen mussten. Es war nicht zu umgehen.«

      Rhodan spürte, dass der Fremde die Wahrheit sagte. Die Tatsache, dass sein Schiff die STARDUST zum Absturz gebracht und ihre Besatzung zum Tod verurteilt hatte, war ihm unangenehm – aber mehr auch nicht. Sein Bedauern war ein leises, vergleichbar dem eines Menschen, der feststellt, dass er unwissentlich eine Schnecke zertreten hatte.

      »Wieso war es unumgänglich, uns zu einem qualvollen Erstickungstod zu verurteilen?«

      »Ihre Anwesenheit war störend für unsere Belange.«

      »So wie die Mondstationen, nicht? Sie haben sie vernichtet.«

      »Wir haben die technischen Installationen eliminiert, die mit unseren Interessen nicht vereinbar waren.«

      »Welche Interessen? Was haben Ihnen diese Menschen getan? Was haben meine Kameraden und ich Ihnen angetan?«

      »Nichts, im engeren Sinne.« Crest ließ sich durch Rhodans Vorwürfe nicht aus der Ruhe bringen. »Aber Sie hätten der Menschheit unsere Anwesenheit verraten. Die Folgen wären unabsehbar gewesen. Einige Dutzend Leben sind im Vergleich dazu ein geringer Preis.«

      »Das sagen Sie. Woher wollen Sie das so genau wissen? Was wissen Sie schon von uns Menschen? Was wissen Sie über den Wert eines Menschen?«

      »Genug«, antwortete Crest da Zoltral. »Wir hatten einige Wochen Ihrer Zeit Gelegenheit, die Menschheit zu beobachten. Uns ist nicht entgangen, welchen geringen Wert Menschen dem Leben anderer Menschen beimessen. Täglich sterben viele Tausende Menschen auf der Erde einen unnötigen Tod. Sie könnten gerettet werden, wenn sich die Menschen nur dazu entschlössen.«

      Er schwieg einen Augenblick, als wolle er Rhodan und Bull Gelegenheit zum Widerspruch geben.

      Als dieser ausblieb, fuhr er fort: »Zudem kommt unsere Erfahrung. Schiffe des Großen Imperiums haben im Lauf der Jahrtausende zahllose Welten besucht. Eine nicht unerhebliche Anzahl von ihnen wies intelligentes Leben auf. Zumeist handelte es sich um primitive Zivilisationen, oft noch primitiver als die Ihre. In der Anfangszeit des Imperiums geschahen viele Tragödien, als unsere Besatzungen Kontakt zu diesen Zivilisationen aufnahmen. Konfrontiert mit der märchenhaft überlegenen arkonidischen Kultur, erloschen sie innerhalb kurzer Zeit. Ich glaube, dass Sie in Ihrer Geschichte ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Die Kulturen der Urbevölkerung des amerikanischen Kontinents erloschen angesichts der Überlegenheit der Einwanderer, nicht wahr?«

      Wieder wartete Crest vergeblich auf eine Entgegnung.

      »Aus dieser Erfahrung heraus existieren strenge Regeln für unsere Schiffe«, fuhr er fort. »Kontakt mit Zivilisationen unterhalb der Stufe IV ist untersagt. Und ich muss Ihnen mitteilen, dass sich die Menschheit allenfalls mit einigem Wohlwollen für die Stufe III qualifiziert.«

      »Sie unterschätzen uns«, widersprach Rhodan. »Und ich muss Sie darauf hinweisen, dass Sie sich widerrechtlich im Territorium der Menschheit befinden. Dies hier ist unser Sonnensystem, die Erde ist unsere Wiege, der Mond gehört uns. Niemand hat Sie hierher eingeladen!«

      Kannten die Arkoniden die Konzepte von Eigentum und Territorium?

      Sie taten es. Die rotgoldenen Augen Crest da Zoltrals weiteten sich in Unglauben.

      »Sie Mensch streiten uns das Recht ab, hier zu sein?«

      »So ist es.«

      Crest da Zoltral schwieg. Rhodan versuchte in den Zügen, in den Augen des Fremden zu lesen. Er glaubte Verwunderung in ihnen zu lesen, gefolgt von Empörung – die schließlich in etwas mündete, von dem Rhodan verzweifelt hoffte, dass es aufkeimendem Respekt gleichkam.

      »Nehmen wir für einen Augenblick an, Sie hätten recht. Wir Menschen wären die Wilden, für die Sie uns halten«, sagte Rhodan, als der Fremde weiter schwieg. »Unsere Technik ist primitiv, unsere Gesellschaften barbarisch, wir sind schmutzig und wir stinken in unseren primitiven, nach Schweiß und wiederaufbereiteten Exkrementen riechenden Raumanzügen. Sagen wir also, das alles trifft zu, dann frage ich mich nur: Was wollen Sie hier? Wieso sind Sie in unser Sonnensystem gekommen? Was suchen Sie hier? Was ist an uns Barbaren und diesem Gesteinsklumpen, was Sie hierher geführt hat? Wir besitzen etwas, das Sie wollen, nicht?«

      Tränen traten in die Augen des Arkoniden, während Rhodan sprach. Crest da Zoltral hob abwehrend eine schlanke, fast ausgezehrt wirkende Hand und setzte zu einer Entgegnung an.

      Rhodan ließ es nicht dazu kommen. »Oder ist es alles ganz anders? Hat der Zufall Sie hierher geführt? Oder sollte ich sagen ein Unfall?« Rhodan zeigte über die Schulter. »Ich mag nur ein primitiver Wilder sein, aber ich kann sehen und ich kann denken. Ich habe den Kraterrand gesehen. Ihr Schiff hat ihn bei der Landung abrasiert, bei der Notlandung.« Rhodan lächelte. »Sie mögen sich uns Menschen für unendlich überlegen halten, aber das ist ein Fehler. Sie sind nicht besser als wir, nicht besser als ich und meine Kameraden: Sie sitzen auf dem Mond fest!«

      Crest da Zoltral ruckte hoch, erhob beide Hände, als wolle er den Menschen für seine Unverschämtheit schlagen. Doch er führte die Geste nicht zu Ende. Auf halbem Weg blieben seine Arme stehen und sanken wieder müde herab.

      »Kommen Sie«,


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