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Perry Rhodan Neo Paket 1: Vision Terrania. Hubert HaenselЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan Neo Paket 1: Vision Terrania - Hubert Haensel


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wollen ...«

      »Das Zentrum des Geschehens ist nicht die Gobi.« Drummond sprach wie zu einem Kind, das besonders viel Geduld benötigte. »Sondern der Mond. Dort wartet das Dutzendfache dessen, was es in der STARDUST gibt. Machen Sie eine zweite Mondmission startklar, Mr. Pounder. So schnell wie möglich. Wie, ist mir vollkommen egal. Und kommen Sie mir nicht mit irgendwelchen Ausflüchten wie der lächerlichen Behauptung, dass so etwas unmöglich wäre.«

      Pounder erhob sich ungefragt und nickte, obwohl ihm tausend Einwände durch den Kopf schossen, von denen das Wort unmöglich noch der geringste war. »Ja, Sir.«

      Drummond zeigte zum ersten Mal, seit er ihn begrüßt hatte, ein kleines Lächeln. »Die ganze Nation verlässt sich auf Sie, Mr. Pounder!«

      Doch der Flight Director hörte es kaum. Eine zweite Mission zum Mond. Es war Irrsinn, und doch – das konnte er nicht leugnen – bestechend logisch.

      10.

      28. Juni 2036,

      am Tag nach der Landung

      der STARDUST in der Wüste Gobi

      »General Bai Jun hält also Wort.« Clark Flipper hielt sich genau wie Perry Rhodan im Schatten unter dem improvisierten Zeltdach auf, das die vier Astronauten aus den Rettungsfallschirmen aufgespannt hatten. Steine beschwerten die unteren Bahnen. »Wer hätte das gedacht?«

      »Ich«, meinte Rhodan gelassen.

      »Hat dir schon jemand gesagt, dass du ein unverbesserlicher Optimist bist?«

      Zuletzt General Bai Jun, wenn auch mit anderen Worten und weniger freundlich. Er nickte. »Wie man sieht, habe ich recht.«

      Flipper winkte ab. »Manchmal.« Er sah schlecht aus, müde und ausgezehrt. »Nicht, dass du denkst, es käme mir ungelegen. Wir können die Diagnose-Liege gut gebrauchen.«

      »Hoffen wir, dass Manoli etwas damit anfangen kann. Crests Zustand bereitet mir Sorgen. Er wird zunehmend schwächer.«

      »Du wirst das Gerät doch untersuchen, ob es manipuliert ist? Bai Jun könnte eine Bombe einschmuggeln oder ...«

      »Selbstverständlich halte ich die Augen offen, Clark«, unterbrach Rhodan. »Auch wenn ich nicht damit rechne. Bai Jun wird einen anderen Weg suchen, uns zu besiegen. Oder uns zu brechen.«

      Die Zeltbahnen schützten das Gebiet unmittelbar um die STARDUST nicht nur vor der direkten Sonneneinstrahlung, sondern auch vor allzu neugierigen Blicken der Belagerer und den Aufzeichnungen etlicher Spionagesatelliten, die inzwischen mit einiger Wahrscheinlichkeit weit über dem Geschehen im Orbit kreisten.

      Die beiden Männer standen so, dass sie durch eine Lücke zwischen den Bahnen bis zum Glänzen des Schutzschirms und weiter in die Wüste blicken konnten. Ein Geländewagen fuhr heran und blieb direkt davor stehen. Bai Jun persönlich stieg aus, während sich zwei Soldaten auf der freien Ladefläche des Wagens zu schaffen machten und eine Hightech-Liege herunterhievten.

      Aus der Entfernung konnte Rhodan keine Details erkennen, außer dass es einige seitliche Aufbauten und Schubfächer an der Unterseite der Liegefläche gab. Er nickte Flipper zu. »Ich gehe zu ihm.«

      »Du solltest ihn nicht warten lassen.«

      »Aber vorher, Clark – wie fühlst du dich?«

      »Wie soll ich mich fühlen?«

      »Du denkst an Beth. Die Sorge um sie macht dich fertig, salopp ausgedrückt.«

      »Du weißt, dass ich nicht so sentimental bin. Ich hatte in meinem Leben viele Frauen und ...«

      »Lüg nicht.«

      Flipper senkte den Blick nicht, sondern schaute ihm genau in die Augen. »Es macht mich krank, dass sie tot ist.«

      »Verschollen«, verbesserte Rhodan. »Ihre Expedition ist im Himalaja verschollen, das heißt nicht, dass sie ...«

      »Noch schlimmer«, unterbrach Flipper. »Ich halte es nicht mehr aus, Perry. Hier festzusitzen, während ich nicht einmal weiß, ob sie lebt oder tot ist oder gerade erfriert! Ich kann nichts tun!«

      »Es wird nicht mehr lange dauern.«

      »Schöne Worte. Nur glaubst du sie wohl selbst nicht. Wegen des Schirms können uns die Chinesen zwar nicht in Schutt und Asche bomben, aber wir sind hier gefangen.«

      Rhodan wollte zuerst etwas erwidern, schwieg aber. Er fand keine ermunternden Worte, die nicht wie hohle Lügen klangen. Zunächst musste er herausfinden, ob Bai Jun die Übergabe der Diagnose-Liege für Crest an irgendwelche Bedingungen knüpfte. Er verabschiedete sich knapp und bat Flipper, den Arkoniden zu informieren, damit dieser die nötigen Vorbereitungen treffen konnte. Dann schlüpfte er durch die schmale Lücke in den Zeltbahnen, indem er sie zur Seite bog, und näherte sich dem inneren Rand des Energieschirms.

      Bald stand er seinem Widersacher gegenüber. General Bai Jun deutete auf die Diagnose-Liege, die die beiden Soldaten neben ihm abgestellt hatten. Sie erlaubte einen Krankentransport auf sechs Rollen, wenn ihre Konstruktion auch nicht primär dazu diente. Dabei wurde die eigentliche Liegefläche durch ein Federungssystem zweifellos so stabilisiert, dass ein Patient bei der Bewegung keine Erschütterungen fühlte.

      »Das ist das Beste, was der Markt hergibt«, sagte der General mit kühler Stimme. »Die Elektroden im Kopfgestell nehmen bei der ersten Untersuchung ein Terabyte an biologischen Daten auf. Der medizinische Scan der Diagnose-Einheit erstellt Ihnen Realbilder von Querschnitten durch den gesamten Körper des Patienten. Außerdem ist eine pharmazeutisch-automatisierte Medikamentengabe basierend auf den Messwerten integriert. Der Speicher ist mit den Standardmitteln gefüllt, sodass für dreißig Prozent aller Krankheiten direkte Soforthilfe geleistet werden kann. Teilen Sie mir weitere Wünsche mit, Rhodan, und ich schaffe Ihnen die Medikamente herbei.«

      »Danke!« Der Astronaut gab bewusst keine näheren Informationen preis. Die Liege sollte eine genauere Diagnose von Crests Krankheit ermöglichen. Schon auf dem Mond hatte Dr. Eric Manoli mithilfe des Bordlazaretts Crest untersucht, doch die Mittel waren auf eine Erkrankung, wie die des Arkoniden, nicht eingerichtet. Durch reine Patientenbeobachtung hatte er deshalb eine Leukämie diagnostiziert; es würde sich herausstellen, ob er nun mehr in Erfahrung bringen konnte. Bai Jun durfte von der Beeinträchtigung und der damit einhergehenden Schwäche des Arkoniden nichts wissen. »Ich weiß diese Geste sehr zu schätzen, General.«

      »Und nun?«, fragte der Chinese. »Wie soll ich Ihnen die Liege durch den Schirm überreichen?«

      »Das lassen Sie nur meine Sorge sein.«

      »Überschätzen Sie meinen Großmut nicht.«

      Das war ein erstes Anzeichen von Ärger im Verhalten des Generals; Rhodan wusste nun, dass sich Bai Jun das Zepter der Handlung nie völlig aus der Hand nehmen ließ und eines nicht akzeptieren würde: Herablassung oder auch nur Zweifel an seiner Macht und seiner Position.

      »Crest wird eine sogenannte Strukturlücke schalten«, erklärte er deshalb. »Er weiß bereits, dass wir hier stehen. Durch diese Lücke kann ich das Gerät entgegennehmen. Der Schirm wird übrigens keinerlei Sprengstoff passieren lassen«, log er und beobachtete die Reaktion seines Gegenübers genau.

      Der Chinese lachte. »Mein Adjutant schlug vor, ich solle die Liege präparieren. Ich habe mich jedoch dagegen entschieden, bleiben Sie unbesorgt, Mr. Rhodan. Und nun, lassen Sie mich mit dem Arkoniden sprechen.«

      »Ich werde ihm Ihre Bitte übermitteln.«

      Einen Augenblick lang verschwand die Maske der freundlichen Distanz völlig, und in Bai Juns Augen funkelte Zorn. Wieder ein Hinweis darauf, dass er normalerweise keine Bitten vorbrachte, sondern Befehle erteilte. Seinen Worten wurde unbedingter Gehorsam entgegengebracht. Doch der Moment verging so schnell, wie er gekommen war. »Ich bin es nicht gewohnt, wie ein Bittsteller behandelt zu werden«, sagte der General zu Rhodans Überraschung.

      »Das verstehe ich.«

      Ein


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