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Butler Parker Paket 1 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Paket 1 – Kriminalroman - Günter Dönges


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und auf die Bekanntgabe unseres Todes warten. Erfährt er aber, daß sein Mordanschlag mißglückt ist, wird er es ein zweites Mal versuchen.«

      »Oder er wird dahinterkommen, daß wir gar nichts über ihn wissen. Dann läßt er uns bestimmt in Ruhe.«

      »Es dürfte nicht dazu kommen, daß er sich sicher fühlt, Sir.«

      »Und wie wollen Sie das erreichen, Parker?«

      »Ich werde, wenn Sie gestatten, Sir, ausgiebig darüber nachdenken.«

      »Und ich bin sicher, daß Ihnen wieder ein mehr oder weniger fauler Trick einfallen wird, Parker.« Mike Rander lächelte und hatte plötzlich wieder Appetit. Was konnte ihm schon groß passieren, wenn Josuah Parker an seiner Seite war!

      *

      Der »Blasrohr-Mörder« wollte Klarheit haben. Bis zur Ausgabe der Mittagszeitungen konnte er einfach nicht warten. Er setzte Joan Shadow vor dem Hotel Flanders in der 47. Straße ab. Die schwarzhaarige, junge Frau sollte hier an Ort und Stelle feststellen, ob und wie das Giftgas gewirkt hatte.

      Sie brauchte nicht lange herumzuhören, denn als sie die Halle betrat und zur Reception ging, kamen ihr Mike Rander und Josuah Parker entgegen. Parker kannte sie, den brauchte man ihr nicht lange zu beschreiben. Und der junge, sympathische Mann an seiner Seite mußte dieser Anwalt Rander aus Chikago sein.

      Joan ließ sich nichts anmerken. Sie ging nicht sofort zurück auf die Straße. Sie ließ sich in einem Sessel in der Halle nieder und verfolgte das seltsame Zweigespann mit unauffälligen Blicken. Sie konnte es einfach nicht verstehen, wieso diese beiden Männer dem starken Giftgas entkommen waren.

      Daß sie es geschafft hatten, war eindeutig zu sehen. Joan begriff vielleicht zum erstenmal, daß ihr Freund und Chef nicht so unfehlbar war, wie er sich gern hinstellte. Er mußte einen entscheidenden Fehler begangen haben.

      Sollte er in Mike Rander und Butler Parker seine Meister gefunden haben? Joan brachte es einfach nicht fertig, ruhig sitzen zu bleiben. Sie betrat die Hotelbar und ließ sich an der Theke einen Gin-Fizz mixen. Mochte ihr Chef auch ungeduldig warten. Sie wollte für ein paar Minuten mit sich allein sein und sich alles sehr kühl durch den Kopf gehen lassen.

      Bisher hatte sie recht gut verdient. Bisher hatte sie auch kaum Bedenken gehabt, ahnungslose Hotelgäste auszuplündern. Ja, sie hatte diesen Trick mit der Chloroformbetäubung recht amüsant gefunden.

      Nun aber wechselte der Chef seine Methoden. Er hatte Morde befohlen – und im Falle Clive auch selbst begangen. Er hatte sie zu seiner Mitwisserin gemacht. Darauf stand, wenn man sehr viel Glück hatte, lebenslänglich Zuchthaus. Joan hatte nicht die geringste Lust, den Rest des Lebens hinter Gittern zu verbringen!

      »Soll ich mich absetzen«, fragte sie sich und nahm einen Schluck aus dem Glas. Noch könnte ich aussteigen. Das würde allerdings bedeuten, daß ich ohne Geld wegfahren müßte. Dann wäre ich zwar in Sicherheit, doch auf der anderen Seite müßte ich wieder ganz unten anfangen.

      Freiwillig ließ der Chef sie bestimmt nicht gehen. Dazu war er zu eifersüchtig und auch zu mißtrauisch. Lieber würde er sie umbringen, als sie gehen lassen. Joan wußte das sehr genau.

      Ob ich ihn hereinlegen könnte, fragte sie sich weiter. Er ahnt ja schließlich nicht, welche Gedanken ich in meinem Kopf wälze. Ich müßte mir meinen Anteil besorgen und dann schleunigst New York verlassen.

      Der Plan hatte allerdings einen Haken. Joan konnte sich nicht vorstellen, wie sie ihren Chef überlisten konnte. Seit fast einem Jahr lebte sie mit ihm zusammen. Selbst während dieser Zeit hatte sie sein Mißtrauen nie überwinden können.

      Joan zahlte und verließ die Bar. Sie war zu keinem Entschluß gekommen. Die Gier nach ihrem Geldanteil war stärker als alle Angst. Sie kam überhaupt nicht auf den Gedanken, nach einer Trennung vom Chef irgendwo zu arbeiten, um sich so das notwendige Geld zu beschaffen. Dazu war Joan schon zu sehr verdorben. Sie befand sich auf einer stark abschüssigen Bahn, auf der es für sie kein Stoppen mehr gab.

      *

      Der »Blasrohr-Mörder«, der in einer Seitenstraße auf sie wartete, sah Joan erwartungsvoll an. Er wartete mit seinen Fragen, bis Joan neben ihm saß.

      »Nun rede schon endlich …!« sagte er ungeduldig. Er ließ den Wagen anrollen und fädelte sich in den Verkehr ein.

      »Sie leben«, sagte sie lakonisch. Es tat ihr gut, ihm diese Nachricht zu überbringen. Sie freute sich an seiner echten Bestürzung.

      »Was soll das heißen?« gab er schnell zurück.

      »Mike Rander und Josuah Parker haben dein Giftgas überlebt«, wiederholte sie in anderer Form. »Du scheinst nicht richtig gearbeitet zu haben.«

      »Unsinn, die Flasche war restlos leer …!«

      »Ich habe die beiden Männer eben doch gesehen. Sie sahen sehr lebendig aus.«

      »Das verstehe ich nicht«, meinte der »Blasrohr-Mörder«. »Ich habe mir die Zimmernummern genau angesehen.«

      »Glaubst du etwa, ich hätte dich belogen?« Verächtlich klang Joans Stimme. Dann wechselte sie die Tonart. Sie sprach sehr eindringlich. »Sollen wir nicht aufhören? Diese Panne ist doch eine deutliche Warnung. Noch können wir die Stadt verlassen. Wir besitzen doch Geld genug.«

      »Ausgeschlossen«, fuhr er ihr über den Mund. »Wir bleiben und werden jetzt erst richtig verdienen. Du brauchst deine Vorschläge nicht noch mal zu wiederholen. Warum habe ich so getan, als hätten die Hoteliers es mit einem großen Gang zu tun, he? Das alles diente doch nur dazu, um den Boden richtig vorzubereiten. In Wirklichkeit haben sie’s nur mit einem einzigen Mann zu tun. Der bin ich … Und ich werde sie alle bis aufs Blut schröpfen, darauf kannst du dich verlassen, Joan, du wirst doch nicht etwa auf den Gedanken kommen, mich verlassen zu wollen, oder?«

      »Verrückte Idee«, sagte sie verächtlich und lachte auf. »Wir gehören zusammen. Und das weißt du auch. Wann willst du deine ersten Anrufe erledigen?«

      »Noch vor Mittag …!«

      »Und was wird aus Rander und Parker?«

      »Sie haben mich reingelegt«, räumte er jetzt ein. »Möglicherweise haben sie in anderen Räumen geschlafen. – Aber das bekommen wir heraus.«

      »Wie denn? Willst du wieder fremde Leute engagieren?«

      »Nein, Joan, du wirst mir die Informationen beschaffen.«

      »Ich soll also doch wieder als Zimmermädchen in ein Hotel gehen?«

      »Richtig, nur für ein paar Tage, bis wir genau wissen, wo diese Schnüffler schlafen. Dann wiederhole ich die Arbeit noch mal. Dann aber werde ich die Preßluftflasche mit Zeitventil verwenden. – Ich fühle mich erst wieder wohl, wenn diese beiden Männer tot sind.«

      »Vielleicht sind sie gerissener als wir denken.«

      »So gerissen wie ich kann kein Mensch sein«, sagte er schlicht, und meinte es auch wirklich so. Ein Zeichen dafür, daß sein Selbstwertgefühl weit über dem normal üblichen Maß lag. »Für ihren Trick werden sie büßen. Du kannst gleich deine Sachen holen und dich anstellen lassen. Wenn alles klappt, wissen wir in der kommenden Nacht Bescheid, Joan.«

      Die schwarzhaarige, junge Frau nickte nur. Die Kehle war ihr wie zugeschnürt. Zum ersten Mal seit Monaten hatte sie Angst …!

      *

      Am Abend dieses Tages hielt ein Taxi vor dem Hotel Flanders. Der Fahrer stieg eilfertig aus und riß den hinteren Wagenschlag auf. Zwei Hotelboys schossen aus der Halle und nahmen den neuen Gast in Empfang.

      Eine Dame undefinierbaren Alters – sie konnte sowohl sechzig als auch achtzig Jahre alt sein – ließ sich aus dem Wagen helfen. Sie trug sehr bemerkenswerte Kleidung, die aus den Jahren der Zeitwende zu stammen schienen. Ihr großer Hut war mit Reiherfedern besetzt. Durch ein Lorgnon beobachtete sie das Ausladen ihres umfangreichen Gepäcks. Um ihren faltigen Hals schlangen sich Perlenschnüre. Auch die beiden Broschen und Agraffen schienen mehrere Karat


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