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Butler Parker Paket 1 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Paket 1 – Kriminalroman - Günter Dönges


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oben auf der Mauer einen festen Halt fand. Sekunden später kletterte Josuah Parker bereits an der Mauer hoch und verschwand auf der anderen Seite.

      Strafverteidiger Mike Rander mußte außer der Mauer erst noch einige innere Hemmungen überwinden, bevor er seinem Butler folgte. Was sie hier taten, war schließlich nichts anderes als ein Einbruch. Als Anwalt wußte Mike Rander in solchen Dingen nur zu gut Bescheid.

      Als er aber auch die Parkseite der Mauer erreicht hatte, legten sich seine Bedenken, zumal da sein Butler weit und breit nicht zu sehen oder zu hören war. Die Dunkelheit schien Parker aufgesogen zu haben. Mike Rander getraute sich nicht, nach seinem Butler zu rufen. Er wollte sich nicht unnötig verraten. Da die schwachen Hausumrisse aber selbst hier von der Mauer zu sehen waren, setzte er sich in Bewegung und hielt auf den Landsitz zu.

      Josuah Parker war tatsächlich schon unterwegs. Er hatte zwar vorgehabt, auf seinen jungen Herrn zu warten, doch die Ereignisse zwangen ihm ein schnelles Tempo auf. In der Wohnung des ermordeten Fahrers hatte er nämlich einen schwachen Lichtschein ausgemacht. Dem wollte Parker nun auf den Grund gehen.

      Mit nachtwandlerischer Sicherheit fand er seinen Weg. Er schien zwei Radargeräte statt Augen zu haben. Zudem bewegte er sich mit der Lautlosigkeit eines Indianers. Schon nach wenigen Minuten erreichte er den Garagenanbau und sah noch einmal zu den Fenstern hoch.

      Jetzt war kein Licht zu sehen …!

      Parker wußte, daß er sich nicht getäuscht hatte. In der Wohnung des ermordeten Fahrers hatte irgendein nächtlicher Besucher etwas unvorsichtig mit einer Taschenlampe hantiert. Ob der Besucher sich noch in der Wohnung befand?

      Der Butler strich um das Garagenhaus herum, erreichte die Tür zum Aufgang und drückte vorsichtig die Klinke herunter. Nun, die Tür war verschlossen, doch das hatte nichts zu sagen. Ein vorsichtiger Einbrecher würde die Tür bestimmt hinter sich abschließen, um nicht überrascht zu werden.

      Parker griff in eine seiner vielen Taschen, holte sein Spezialbesteck hervor und hypnotisierte damit das an sich einfache Türschloß. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis das Schloß jeden Willen aufsteckte und nachgab. Parker schlüpfte in das enge und steile Treppenhaus, stieg über die ausgewetzten und abgetretenen Holzstufen nach oben und blieb vor einer zweiten, nur angelehnten Tür stehen.

      Er roch sofort frischen Zigarettenrauch. Parker zerlegte den Geruch in seine Bestandteile. Wenn ihn nicht alles täuschte, wurde dort in der Wohnung eine ägyptische Zigarette geraucht, eine Marke, die in den Staaten nicht gerade häufig vertreten war.

      Parkers Ohren verwandelten sich in Richtantennen. Er unterschied nun auch leise, katzenhaft weiche Schritte, ein Räuspern und ein feines Klirren. Er bekam allerdings nicht heraus, ob der heimliche Besucher eine Frau oder ein Mann war. Er hoffte, das sehr bald nachholen zu können.

      Millimeterweise schob er die Tür weiter auf. Er konnte nicht sehen und wissen, daß oben auf der Tür ein leerer Wasserkessel aus Aluminium stand, der immer mehr aus dem Gleichgewicht geriet. Der Butler befand sich damit dicht vor einer peinlichen Überraschung.

      Noch wenige Zentimeter, und er konnte die kleine Diele der Fahrerwohnung endlich betreten. Parker verkürzte das Verfahren, zumal er inzwischen herausbekommen hatte, daß die Türangeln nicht quietschten.

      Mit einem Ruck überwand er also die restlichen Zentimeter, damit allerdings auch den letzten Halt des Wasserkessels. Er hörte über sich ein Scheppern und Klirren, wollte sich im letzten Augenblick noch zur Seite werfen und mußte dennoch den Kessel voll nehmen.

      Unglücklicherweise fiel das Gefäß so herunter, daß das Wasser frei austreten konnte. Mit anderen Worten, Parker kam in den zweifelhaften Genuß einer nicht geplanten Dusche. Er schaffte es gerade noch, ein mittelschweres Schimpfwort zu unterdrücken, als ein Wasserrinnsal hinten in seinen Kragen lief und dann nach einigen Umwegen seine schwarzen Schuhe füllte.

      Irgendwo in der Wohnung fiel eine Tür laut ins Schloß, drehte sich ein Schlüssel. Parker stieß den Wasserkessel zur Seite, ließ seine kleine, aber lichtstarke Taschenlampe aufflammen und schnellte sich in die kleine Wohnung.

      Vor einer verschlossenen Tür endete sein Sprint. Parker rüttelte an der Klinke, trat einen Schritt zurück, nahm einen Anlauf und … mußte sich schleunigst zu Boden werfen, als hinter der Tür zwei Schüsse aufpeitschten und gleichzeitig damit zwei Einschußlöcher im Türblatt erschienen.

      Diesmal hatte Parkers Colt keine Ladehemmung. Der Butler zog ihn blitzschnell, stanzte ebenfalls zwei Löcher in das Türblatt und brauchte sich anschließend nur noch gegen die leichte, bereits aufgesprungene Tür zu werfen. Sie gab sofort nach, schwang auf und ließ Parker eintreten.

      Der nächtliche Besucher hatte sich bereits empfohlen. Eines der beiden Zimmerfenster stand weit auf. Kühle Nachtluft mischte sich mit dem warmen Rauch der ägyptischen Zigarette. An der Außenwand des Garagenbaus raschelten Weinlaub und Efeu.

      Mit einem Satz stand Parker am Fenster. Die Taschenlampe schaltete er wohlweislich nicht ein. Es war auch nicht nötig, denn er unterschied auch so eine dunkelgekleidete Gestalt, die gerade den zementierten Boden erreichte.

      Parkers Colt schwenkte auf diese Gestalt ein, er brauchte nur noch abzudrücken und den Flüchtenden zu stoppen. Doch wieder einmal brachte er es nicht übers Herz, durch einen gezielten Schuß die Affäre blutig zu beenden. Er haßte Genußmittel dieser Art. Parker war innerlich doch recht stolz darauf, alle bisherigen Fälle durch Überlegung, List und Gerissenheit beendet zu haben. Warum sollte er jetzt eine Ausnahme machen? Nein, es störte ihn überhaupt nicht, daß der Flüchtende auf ihn geschossen hatte. Das gehörte schließlich zu seinem Berufsrisiko …!

      Inzwischen war es allerdings auch zu spät, einen Schuß zu lösen. Die nur noch schemenhaft zu erkennende Gestalt verschwand im weiträumigen Park. Josuah Parker verließ das Fenster, schaltete das Licht ein und sah sich in der Fahrerwohnung näher um.

      Hier war alles auf den Kopf gestellt worden! Der geheimnisvolle Besucher mußte nach bestimmten Dingen gesucht haben, doch wonach? Befand sich in dieser Wohnung irgendein Hinweis auf die Täter, die Mr. Arthur Gilpan ermorden wollten? Schließlich war der Fahrer Croydon ja von diesen Tätern ermordet worden …!

      Parker hätte sich zu gern etwas näher umgesehen, doch als drüben im Landsitz Lichter aufflammten, mußte auch er aufstecken und sich absetzen. Er trat einen schnellen Rückzug an, verschwand ebenfalls im Park und strebte der Mauer zu, wo er seinen jungen Herrn vermutete.

      Parker hatte in dieser Nacht noch einmal Pech. Als er nämlich an einem Busch vorbeipirschte, hörte er knapp neben sich ein feines, knirschendes Geräusch.

      Der Butler drückte sich vom weichen Rasen ab, hechtete durch die Luft und … landete genau in einen harten Schlag, der von einem auskeilenden Pferd hätte herrühren können. Noch in der Schwebe verdrehte der Butler die Augen, beendete seine Luftreise und baute eine Bruchlandung. Er war zwar hart im Einstecken, doch diesen Schlag konnte er nicht sofort verdauen. Mit etwas durcheinandergeratenen Sinnen blieb er liegen und wurde sogar für wenige Sekunden ohnmächtig.

      Er merkte es nicht, daß ihn der feine Lichtfinger einer Taschenlampe anleuchtete. Das Licht wurde sofort wieder ausgeschaltet. Der Täter verzichtete darauf, sich weiter mit Parker zu befassen. Genau das Gegenteil war sogar der Fall. Die Gestalt sprang über den regungslosen Butler hinweg und verschwand hinter einem anderen Busch. Dort blieb sie allerdings stehen und beobachtete den Butler, der sich jetzt wieder rührte und sogar ein feines Seufzen ausstieß.

      Nun erst verließ die Gestalt die Deckung, marschierte ziemlich laut über den Rasen und den schmalen Kiesweg, um Parker genau in die Arme zu laufen.

      »Parker …?« fragte die Gestalt leise. Die Stimme gehörte einem gewissen Mike Rander, der sich in der Dunkelheit an seinem Butler vergriffen hatte, es aber nicht deutlich und bekannt werden lassen wollte.

      »Hier, Sir …!«

      »Wo stecken Sie denn die ganze Zeit über?« flüsterte Mike Rander vorwurfsvoll. »Nichts wie weg von hier, hören Sie sich mal den Krach da drüben am Haus an …!«

      »Sind Sie keinem Flüchtenden


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