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Butler Parker Paket 1 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Paket 1 – Kriminalroman - Günter Dönges


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möglicherweise mehr Ihren Absichten.«

      »Ich liebe Sportwagen«, gestand Parker. »Endlich bin ich in der Lage, einen alten Jugendtraum zu verwirklichen.«

      »Der. Wagen ist sehr schnell, Sir …!«

      »Hoffentlich, hoffentlich, junger Mann. Ich hasse es, im Schrittempo zu fahren.«

      »Die Leihgebühr ist ebenfalls sehr hoch für diesen Sportwagen.«

      »Ich werde die Summe zusammenkratzen«, untertrieb Josuah Parker ohne eine Miene zu verziehen. »Falls Sie Bedenken gegen mein fahrerisches Talent anmelden, lade ich Sie zu einer kurzen Probefahrt ein.«

      »Das wäre vielleicht angebracht«, seufzte der Angestellte erleichtert auf. Arglos ließ er den Butler ans Steuer, setzte sich auf den Nebensitz. Er wollte Parker genau auseinandersetzen, welche Hebel bedient werden mußten, doch der Butler hörte überhaupt nicht hin. Er ließ den Motor anspringen, kuppelte den ersten Gang ein und bugsierte den Wagen ungewöhnlich vorsichtig durch das Hallentor.

      Es sah schon recht komisch aus, als Parker dann in die breite Schnellstraße einbog. Er trug selbstverständlich seine schwarze Melone. Der obligate Universalregenschirm stand zwischen ihm und dem Angestellten.

      Der junge Angestellte, selbst ein recht forscher Fahrer, nickte zufrieden, als Parker Fahrt aufnahm. Das hätte er dem alten Herrn, wie er den Butler insgeheim nannte, nicht zugetraut, dieses schnelle Hineinfinden in diesen schnellen Wagen.

      Er sollte sich bald wundern …!

      Josuah Parker sah das breite Betonband vor sich. Der Verkehr war nun unbedeutend. Zudem gab es hier eine Fahrbahn für besonders eilige Fahrer. Die steuerte der Butler an, ließ die langsam warm werdende Maschine auf Touren kommen und gab Vollgas.

      Wie eine Dreistufenrakete schoß der Ferrari vor. Der Angestellte wurde mit Macht in den Schalensitz zurückgepreßt. Er wollte noch nach seinem weichen Filzhut greifen, doch der segelte bereits durch die Luft und landete in einem Maisfeld.

      Josuah Parkers Melone hingegen saß wie festgeschmiedet. Sie rührte sich nicht. Mit langausgestreckten Armen, wie ein altgedienter Rennfahrer, hantierte Parker am Steuer, freute sich sichtlich und visierte eine Abfahrt an. Es interessierte ihn zu erfahren, wie der Wagen auf einer normalen, asphaltierten Landstraße lag.

      Der Beifahrer schrie entsetzt auf, als er Parkers Absicht verstand. Bevor er Luft holen konnte, riß Parker den Ferrari in die enge Kurve, legte einen gekonnten Powerslide auf den Asphalt und ließ das Wagenheck herum und in die neue Richtung rutschen. Durch leichtes Gegensteuern brachte er den schlingernden Wagen sofort wieder unter Kontrolle und gab Vollgas.

      Der junge Angestellte rang nach Luft, obwohl sie in dem offenen Wagen in jeder Menge vorhanden war. Er klammerte sich am Haltegriff fest und stierte auf die nächste Kurve.

      Er kannte diese Straße und ihre steilen Serpentinen. Oft genug hatte er sie gefahren und war sich dabei wie ein verhinderter Rennfahrer vorgekommen. Das hier aber überstieg alles, was er gewohnt war.

      Josuah Parker entpuppte sich als erstklassiger Pilot, der auf jeder Rennbahn der Welt sehr gut abgeschnitten hätte. Er kurvte um einsame Wagen herum, ließ den Motor aufbrüllen und riß ihn in gekonnter Manier durch die Kurven.

      Der junge Mann hatte es längst aufgegeben, die Straße zu beobachten. Er hatte. die Augen geschlossen, betete ihm noch einigermaßen bekannte Gebete und fühlte, daß ihm schlecht wurde. Selbst der scharfe Fahrtwind war nicht in der Lage, den immer neu auftretenden Angstschweiß auf seiner Stirn zu trocknen. Der Nachschub war einfach zu stark.

      Erst als der Motor plötzlich erstarb und der Ferrari ausrollte, getraute er sich, ein Auge zu riskieren.

      »Sie hielten sich recht gut, junger Mann«, lobte Parker seinen Beifahrer. »Sie haben allerdings recht, diesen Wagen werde ich nicht mieten.«

      Der junge Angestellte versuchte auszusteigen. Aber erst als Parker Hilfestellung leistete, schaffte er es. Seine Beine zitterten, als er neben dem Ferrari stand. Ungläubig sah der Angestellte sich um, wagte einfach nicht zu glauben, daß sie sich schon wieder in der Mietwagenhalle befanden. Doch es war Tatsache, Parker, hatte den Wagen wieder zurückgesteuert.

      »Ich … ich … also …!«

      »Ich nehme an, Sie sind durchaus meiner Meinung«, pflichtete Parker dem immer noch völlig gebrochenen Mann bei, »daß dieser Wagen für mich nicht taugt, oder?«

      »Mir ist … ist schlecht …!« stotterte der Beifahrer. Er riß sich zusammen, holte dann tief Luft und maß den Butler mit einem scheuen Seitenblick. »Wieso ist der Wagen …? Ich meine, Sie fuhren nicht schlecht.«

      »Der Wagen hat einen großen Nachteiljunger Mann.«

      »Und das wäre?« Das Geschäftsinteresse in dem Angestellten wurde jäh wach.

      »Der Wagen ist mir etwas zu langsam«, sagte Parker unverfroren. »Ich fuhr seinerzeit den Jaguar des Earl of Landesby. Dieser Wagen entspricht ungefähr meiner Vorstellung von Schnelligkeit, junger Mann. Seien Sie mir also nicht böse, wenn ich doch auf den Ford zurückkomme.«

      »Aber der … der ist doch viel langsamer.«

      »Gewiß, junger Mann, er weckt in mir aber auch keinen besonderen Ehrgeiz, ergo brauche ich mich auch nicht zu ärgern. Sie verstehen, reine Selbstbescheidung, eine Tugend des Alters. Wenn Sie die Formalitäten jetzt bitte abwickeln wollen …!«

      Josuah Parker, stets sparsam, hatte zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Einmal hatte er etwas für seine Leidenschaft tun können, zum anderen brauchte er dafür keinen Sondercent zu zahlen. Er war ungemein zufrieden, als er später in den Ford stieg und sich auf den Weg machte, Miss June Jason zu besuchen, jene junge Dame, die er am Vortage im Auftrag Mr. Gilpans hatte abholen sollen …!

      Miss June Jason bewohnte einen Bungalow am Ostende des Sloan Lake. Parker, der sich von einem Hausmädchen hatte anmelden lassen, sah ihr wohlwollend entgegen. Auch Parker schätzte die Schönheit der Natur, gleich, in welcher Form sie sich ihm anbot.

      Miss Jason war durchaus als eine Naturschönheit anzusprechen. Alles an ihr mußte als äußerst gut und ausdrucksstark proportioniert bezeichnet werden. Sie trug Shorts und einen weißen Pulli. Ihr dunkles Haar fiel bis auf die schmalen, rassigen Schultern herab. Sie mochte etwa 25 Jahre als sein und bewegte sich in geschmeidiger Lässigkeit, die daran, gewöhnt ist, beobachtet zu werden.

      »Mr. Parker?« fragte sie und sah auf die schmale Visitenkarte in ihrer Hand.

      »Josuah Parker, ganz recht, Madam. Ich wage es, Sie zu dieser Zeit zu stören.«

      »Sie ließen ausrichten, Mr. Gilpan hätte Sie geschickt?«

      »In etwa, Madam. Sie wissen vielleicht von gewissen Ereignissen, die man durchaus als recht ungewöhnlich bezeichnen kann. Mr. Gilpan hat ein Interesse daran, diese Vorfälle zu klären.«

      »Sie sind Privatdetektiv?« staunte Miss June Jason. Sie musterte den Butler und konnte ein leichtes, amüsiertes Lächeln nicht unterdrücken.

      »Kriminalistik ist mein Hobby, Miss Jason, wenn ich Sie so nennen darf.« Parker deutete einen altväterlichen Kratzfuß an und ließ sich dankbar in einen tiefen Sessel fallen, den Miss Jason ihm anbot. »Um der Wahrheit die Ehre zu geben, ich assistiere Mr. Rander, der von Mr. Gilpan zur Klärung einiger rätselhafter Vorfälle zugezogen wurde.«

      »Sie meinen die Drohbriefe?« platzte Miss Jason heraus.

      »Sehr richtig, Sie wissen also davon?«

      »Arthur sprach davon, er nahm sie nicht besonders ernst. Aber nach den Schießereien denkt er jetzt anders darüber.«

      »Durchaus verständlich. Gestern abend wollten Sie zu Mr. Gilpan?«

      »Wir waren verabredet.«

      »Ich sollte Sie abholen, Miss Jason. Leider wurde ich daran gehindert. Sie wissen, der Cadillac wurde überraschenderweise von einem Drahtseil gestoppt und zerschnitten.«

      »Richtig,


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