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Gesammelte Werke. Джек ЛондонЧитать онлайн книгу.

Gesammelte Werke - Джек Лондон


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an­fan­gen soll. Er be­zahlt dem al­ten Sil­va eine recht hüb­sche Ab­ga­be, aber bald wird er so­weit sein, dass er sich sel­ber von ir­gend­ei­nem rui­nier­ten ame­ri­ka­ni­schen Far­mer Bo­den kauft.

      Und se­hen Sie das dort – ja, Sie soll­ten es selbst­ver­ständ­lich im Som­mer se­hen, aber das ist nun ei­ner­lei! Nicht ein Zoll geht ver­lo­ren. Wo wir eine ma­ge­re Ern­te ha­ben, ha­ben sie vier fet­te Ern­ten. Und se­hen Sie, wie sie es aus­nut­zen – Jo­han­nis­bee­ren zwi­schen den Bäu­men, eine Rei­he grü­ner Boh­nen zu bei­den Sei­ten der Bäu­me und Boh­nen­rei­hen zu bei­den En­den der Bäu­me. Der alte Sil­va wür­de die fünf Mor­gen hier nicht für fünf­hun­dert den Mor­gen ver­kau­fen, und wenn er das Geld bar auf den Tisch be­käme. Er be­zahl­te mei­nem Groß­va­ter fünf­zig für den Mor­gen, mit lan­ger Zah­lungs­frist, und ich ar­bei­te hier für die Te­le­fon­ge­sell­schaft und lege den Vet­tern des al­ten Sil­vas aus den Azo­ren die Te­le­fo­ne an, ob­wohl sie nicht ein­mal ame­ri­ka­nisch re­den kön­nen.

      Pfer­de­boh­nen am We­grand – ja, als Sil­va auf die Idee kam, ver­dien­te er mit Schwei­ne­mast mehr, als mein Groß­va­ter an sei­nem gan­zen Be­trieb ver­dient hat­te. Mein Groß­va­ter rümpf­te die Nase über Pfer­de­boh­nen. Er starb bis über bei­de Ohren ver­schul­det und mit Hy­po­the­ken bis zum Schorn­stein be­las­tet. To­ma­ten in Pack­pa­pier pflan­zen – ha­ben Sie so et­was je ge­hört? Mein Va­ter fauch­te, als er die Por­tu­gie­sen das zum ers­ten Mal tun sah. Und er fauch­te wei­ter. Aber des­halb er­ziel­ten sie doch mäch­ti­ge Ern­ten, und Va­ters biss­chen To­ma­ten wur­den von schwar­zen Kä­fern ge­fres­sen. Wir ha­ben nicht die Sabe, das dazu ge­hört, oder die Ge­schick­lich­keit, oder was es nun ist. Se­hen Sie nur das Stück Erde – vier Ern­ten im Jahr, und je­der Zoll Bo­den macht dop­pel­te Ar­beit. Se­hen Sie, hin­ter der Stadt liegt Bo­den, wo man auf ei­nem ein­zi­gen Mor­gen mehr ver­dient, als wir in al­ten Ta­gen auf fünf­zig ver­dien­ten. Die Por­tu­gie­sen sind die ge­bo­re­nen Acker­bau­er, das ist es, und wir ver­ste­hen nichts da­von und ha­ben es nie ge­tan.«

      Sa­xon sprach mit dem Te­le­fon­ar­bei­ter und ging mit ihm her­um, bis es eins war. Dann sah er auf die Uhr, ver­ab­schie­de­te sich und kehr­te zu sei­ner Ar­beit zu­rück, die dar­in be­stand, bei ei­nem der zu­letzt an­ge­kom­me­nen Aus­wan­de­rer von den Azo­ren ein Te­le­fon an­zu­le­gen.

      Wenn sie durch ein Städt­chen ka­men, trug Sa­xon ih­ren Ruck­sack in der Hand; aber er hat­te Rie­men, durch die sie die Arme ste­cken konn­te, so­dass sie ihn, so­bald sie auf die Land­stra­ße ka­men, auf dem Rücken trug. Wenn sie das tat, schob sich der Ukulélé­kas­ten un­ter ih­ren lin­ken Arm.

      Als sie et­was wei­ter ge­kom­men wa­ren, mach­ten sie an ei­ner Stel­le halt, wo ein klei­ner, schil­fum­kränz­ter Bach quer über die Land­stra­ße floss. Bil­ly woll­te, dass sie sich mit kal­tem Früh­stück be­gnü­gen und das But­ter­brot es­sen soll­ten, das die letz­te Mahl­zeit war, die Sa­xon im Hau­se in der Pine Street be­rei­tet hat­te. Aber sie blieb da­bei, dass sie Feu­er ma­chen und Kaf­fee ko­chen woll­ten. Nicht, dass sie sich selbst et­was aus dem Kaf­fee ge­macht hät­te, aber sie war fest ent­schlos­sen, al­les vom Be­ginn die­ser aben­teu­er­li­chen Wan­de­rung an so an­ge­nehm wie mög­lich für Bil­ly zu ma­chen. Und da sie ihn um je­den Preis zu ei­ner Be­geis­te­rung ent­flam­men woll­te, die sich mit ih­rer ei­ge­nen mes­sen konn­te, woll­te sie nicht den Fun­ken, der mög­li­cher­wei­se in ihm glomm, mit et­was so Trost­lo­sem wie kal­tem Es­sen al­lein aus­lö­schen.

      »Sieh, et­was, das wir uns gleich von An­fang an aus dem Kop­fe schla­gen müs­sen, ist, dass wir Eile hät­ten. Wir ha­ben kei­ne Eile, und uns ist es gleich­gül­tig, ob Schu­le oder Fei­er­tag ist. Wir wol­len uns amü­sie­ren, wir sind auf Aben­teu­er aus­ge­gan­gen – wie man es in den Bü­chern liest! Gott, wie wünsch­te ich, dass der Jun­ge, der mich in sei­nem Boot mit­nahm, mich in die­sem Au­gen­blick se­hen könn­te! Oa­k­land sei der rech­te Start­platz, sag­te er. Und – nun ja, wir sind ge­st­ar­tet, nicht wahr? Und hier ma­chen wir nun halt und ko­chen Kaf­fee. Du musst Feu­er ma­chen, Bil­ly, und ich hole Was­ser und pa­cke das Früh­stück aus.«

      »Weißt du«, sag­te Bil­ly, wäh­rend sie dar­auf war­te­ten, dass das Was­ser koch­te, »weißt du, wor­an mich das hier er­in­nert?«

      Sa­xon wuss­te es sehr gut, aber sie schüt­tel­te den Kopf. Sie woll­te es ihn sa­gen hö­ren.

      »Selbst­ver­ständ­lich an den Sonn­tag, nach­dem ich dich ken­nen ge­lernt hat­te, als wir mit King und Prin­ce vor dem Wa­gen nach dem Mora­ga-Tal fuh­ren. Da pack­test du auch das Früh­stück aus.«

      »Nur mit dem Un­ter­schied, dass es ein viel üp­pi­ge­res Früh­stück war«, füg­te sie mit ei­nem glück­li­chen Lä­cheln hin­zu.

      »Aber ich möch­te im üb­ri­gen wis­sen, warum wir da­mals kei­nen Kaf­fee be­ka­men«, fuhr er fort.

      »Das hät­te viel­leicht et­was zu sehr aus­ge­se­hen, als ob wir ver­hei­ra­tet ge­we­sen wä­ren«, lach­te sie, »et­was, das Mary un­pas­send ge­nannt hät­te –«

      »Oder roh«, warf Bil­ly ein. »Sie ge­brauch­te das Wort im­mer.«

      »Und nun kannst du se­hen, was aus ihr ge­wor­den ist!«

      »Ja, so geht es im­mer«, brumm­te Bil­ly mür­risch. »Ich habe im­mer be­merkt, dass die Emp­find­lichs­ten und Zim­per­lichs­ten zu­erst um die Ecke ge­hen. Sie sind wie ge­wis­se Pfer­de, die am meis­ten vor den Din­gen scheu­en, die sie am we­nigs­ten fürch­ten.«

      Sa­xon schwieg, be­schwert von dem Ge­fühl ei­ner un­be­stimm­ba­ren und fer­nen Trau­rig­keit, das sie im­mer über­kam, wenn Berts Wit­we er­wähnt wur­de.

      »Ich weiß noch et­was an­de­res, das an dem Tage ge­sch­ah, aber das er­rätst du selbst­ver­ständ­lich nie«, sag­te Bil­ly, in Erin­ne­run­gen an die Ver­gan­gen­heit ver­lo­ren. »Ich möch­te wet­ten, dass du es nicht rätst!«

      »Da bin ich aber neu­gie­rig«, sag­te Sa­xon, aber ihre Au­gen zeig­ten deut­lich, dass sie es er­ra­ten hat­te.

      Bil­lys Au­gen ant­wor­te­ten ihr, und ganz un­will­kür­lich beug­te er sich zu ihr her­ab, er­griff ihre Hand und drück­te sie zärt­lich ge­gen sei­ne Wan­ge.

      »Sie ist so win­zig klein, ach Gott ja!« sag­te er zu der ge­fan­ge­nen Hand. Und dann sah er Sa­xon an, die vor Freu­de über sei­ne Wor­te warm ge­wor­den war. »Wir fan­gen wohl wie­der von vor­ne da­mit an, Lie­bes­leu­te zu spie­len, nicht wahr, Sa­xon?«

      Sie aßen bei­de gut, und Bil­ly trank drei gan­ze Tas­sen Kaf­fee.

      »Weißt du – die Land­luft macht tüch­ti­gen Ap­pe­tit«, mur­mel­te er und nahm sich das fünf­te Stück But­ter­brot. »Ich könn­te ein gan­zes Pferd es­sen und es hin­ter­her in Kaf­fee er­trän­ken.«

      Sa­x­ons Ge­dan­ken be­schäf­tig­ten sich wie­der mit dem, was der jun­ge Te­le­fon­ar­bei­ter ge­sagt hat­te, und sie fass­te alle Aus­künf­te, die sie er­hal­ten hat­te, zu ei­ner Art Re­sü­mee zu­sam­men.

      »Herr­gott!« rief sie. »Wie viel wir schon ge­lernt ha­ben!«

      »Ja, ei­nes ha­ben wir je­den­falls ge­lernt, näm­lich, dass dies nicht der rech­te Ort für uns ist, wenn der Bo­den tau­send Dol­lar den Mor­gen kos­tet, und wir nur zwan­zig Dol­lar in der Ta­sche ha­ben.«


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