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Gesammelte Werke. Джек ЛондонЧитать онлайн книгу.

Gesammelte Werke - Джек Лондон


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ist, dann ist er zu weit vom Markt ent­fernt. Ich glau­be nicht, dass es dort eine Ei­sen­bahn­ver­bin­dung gibt.«

      »War­ten Sie, bis wir nach dem Pa­jaro-Tal kom­men«, sag­te er, als sie Gil­roy pas­siert hat­ten und sich lär­mend Sar­gent nä­her­ten. »Ich wer­de Ih­nen zei­gen, was aus dem Bo­den ge­macht wer­den kann – und zwar nicht von Leu­ten, die land­wirt­schaft­li­che Hoch­schu­len be­sucht ha­ben, son­dern von Aus­län­dern ohne die ge­rings­te Vor­bil­dung, Leu­ten, wie die groß­mäch­ti­gen Ame­ri­ka­ner sie im­mer ver­spot­te­ten. Jetzt will ich es Ih­nen zei­gen. Es ist et­was vom Merk­wür­digs­ten, was man im Staa­te se­hen kann.«

      Bei Sar­gent ver­ließ er sie einen Au­gen­blick, um ei­ni­ge Ge­schäf­te zu er­le­di­gen.

      »O je, das ist doch an­ders, als zu mar­schie­ren!« sag­te Bil­ly. »Es ist noch früh am Tage, und wenn er uns ab­setzt, sind wir noch frisch und kön­nen gut ein paar Mei­len zu Fuß lau­fen. Aber des­halb glau­be ich doch, dass ich bei Pfer­den blei­ben wer­de, wenn wir erst fes­ten Bo­den un­ter den Fü­ßen und uns ein biss­chen zu­rück­ge­legt ha­ben. Pfer­de sind das Bes­te für mich.«

      »So eine Ma­schi­ne ist nur gut, wenn man schnell ir­gend­wo­hin fah­ren muss«, gab Sa­xon zu. »Selbst­ver­ständ­lich, wenn wir reich wür­den, sehr reich –«

      »Weißt du, Sa­xon«, fiel Bil­ly ihr ins Wort, als wäre ihm ge­ra­de et­was ein­ge­fal­len. »Ei­nes habe ich doch ge­lernt. Ich habe kei­ne Angst mehr, dass ich der Ar­beit auf dem Lan­de nicht ge­wach­sen wäre. An­fangs hat­te ich sie, wenn ich dir auch nichts da­von er­zähl­te. Aber ich hat­te eine To­des­angst, als wir bei San Le­an­dro ab­stie­gen. Und jetzt habe ich schon zwei An­ge­bo­te – von Frau Mor­ti­mer und von Ben­son – für wirk­lich gute fes­te Ar­beit. Ja, man kann schon Ar­beit auf dem Lan­de krie­gen.«

      »Nun«, be­rich­tig­te Sa­xon mit ei­nem stol­zen klei­nen Lä­cheln, »das stimmt doch nicht ganz. Nur gute Leu­te be­kom­men Ar­beit auf dem Lan­de. Die großen Bau­ern neh­men wohl nie­mand aus Wohl­tä­tig­keit.«

      »Nein, na­tür­lich nicht! Zu ih­rem Ver­gnü­gen be­trei­ben sie ja auch kei­ne Land­wirt­schaft«, lach­te er.

      »Und sie sind ganz ver­ses­sen auf dich. Das kommt, weil du ein gu­ter Mann bist. Das kön­nen sie mit ei­nem hal­b­en Auge se­hen, und – denk nur an all die Va­ga­bun­den, die wir un­ter­wegs tref­fen, und die Ar­beit su­chen! Nicht ei­ner von ih­nen konn­te sich mit dir ver­glei­chen. Ich habe sie alle ge­mus­tert. Sie sind schwach – schwach im Kör­per und im Kop­fe – schwach in je­der Be­zie­hung.«

      »Ja, es ist eine elen­de Ge­sell­schaft«, pflich­te­te Bil­ly ihr be­schei­den bei.

      »Es ist nicht die rich­ti­ge Jah­res­zeit, um sich das Pa­jaro-Tal an­zu­se­hen«, sag­te Ben­son, als er wie­der ne­ben Sa­xon saß und Sar­gent hin­ter ih­nen lag. »Des­halb ist es aber doch se­hens­wert, wel­che Jah­res­zeit es auch sein mag. Den­ken Sie nur – zwölf­tau­send Mor­gen mit Ap­fel­bäu­men be­pflanzt. Wis­sen Sie, wie man das Pa­jaro-Tal nennt? Das neue Dal­ma­ti­en. Wir wer­den her­aus­ge­drängt. Wir Yan­kees bil­de­ten uns ein, die stär­ke­re Macht zu sein. Ja, und dann ka­men die Dal­ma­ti­ner und zeig­ten, dass sie noch smar­ter wa­ren. Es wa­ren die elen­des­ten Aus­wan­de­rer – arm wie Kir­chen­mäu­se. Zu­erst ar­bei­te­ten sie in der Obs­tern­te als Ta­ge­löh­ner. Dann be­gan­nen sie in al­ler Fried­lich­keit das Obst von den Bäu­men zu kau­fen. Je mehr Geld sie ver­dien­ten, de­sto grö­ße­re Ge­schäf­te mach­ten sie. Bald pach­te­ten sie die Obst­gär­ten auf län­ge­re Zeit. Und jetzt be­gin­nen sie selbst, Bo­den zu kau­fen. Es dau­ert nicht lan­ge, so ge­hört ih­nen das gan­ze Tal, und der letz­te Ame­ri­ka­ner ist ver­schwun­den.«

      »Ja ge­wiss – wir Yan­kees sind smart! Ja, se­hen Sie, als die ers­ten zer­lump­ten Sla­ven ihre Ge­schäf­te mit uns mach­ten, ver­dien­ten sie nicht mehr als zwei- bis drei­tau­send lum­pi­ge Pro­zen­te. Und jetzt sind sie mit hun­dert Pro­zent zu­frie­den. Es ist ein rei­nes Un­glück, wenn ihre Ein­nah­men auf fünf­und­zwan­zig oder fünf­zig Pro­zent fal­len.«

      »Ganz wie in San Le­an­dro«, sag­te Sa­xon. »Die ur­sprüng­li­chen Be­sit­zer des Bo­dens sind fast alle ver­schwun­den. Das macht die in­ten­si­ve Wirt­schaft.« Sie fand selbst, dass das sehr fein klang. »Es kommt nicht dar­auf an, mög­lichst vie­le Mor­gen zu ha­ben, son­dern, mög­lichst viel her­aus­zu­ho­len.«

      »Ja, dar­auf kommt es an«, ant­wor­te­te Ben­son und nick­te nach­drück­lich mit dem Kop­fe. »Da sind mas­sen­haft Leu­te wie Luke Scu­rich, der das Ge­schäft in großem Stil be­treibt. Meh­re­re von ih­nen sind schon eine Vier­tel­mil­li­on schwer. Zehn weiß ich al­lein, die durch­schnitt­lich hun­dert­und­fünf­zig­tau­send Dol­lar schwer sind. Sie ha­ben den Griff mit Äp­feln. Das ist bei­na­he eine Gabe. Sie ken­nen ihre Bäu­me un­ge­fähr eben­so, wie Ihr Mann Pfer­de kennt. Für sie ist je­der Baum so in­di­vi­du­ell, wie für mich ein Pferd. Sie ken­nen je­den Baum, sei­ne gan­ze Ge­schich­te, al­les was die­sem Baum je be­geg­net ist, jede kleins­te Ei­gen­art, die er hat. Ihr Fin­ger ruht auf sei­nem Puls. Sie kön­nen sa­gen, ob er sich heu­te eben­so gut be­fin­det wie ges­tern. Und wenn er das nicht tut, dann wis­sen sie, warum, und kön­nen gleich et­was da­ge­gen tun. Sie kön­nen ei­nem Baum, der in Blü­te steht, an­se­hen, wie viel Pfund Äp­fel er tra­gen wird – und nicht nur das – sie kön­nen sa­gen, von wel­cher Güte die Äp­fel sein wer­den. Ja, sie ken­nen so­gar je­den ein­zel­nen Ap­fel und pflücken ihn mit Sorg­falt und Lie­be, da­mit er nicht be­schä­digt wird, und sie pa­cken ihn in Kis­ten und schi­cken ihn weg, im­mer mit der­sel­ben Sorg­falt und Lie­be, und wenn die Äp­fel auf den Markt kom­men, dann sind sie we­der an­ge­sto­ßen noch faul und wer­den mit den höchs­ten Prei­sen be­zahlt.«

      »Ja, das ist mehr als in­ten­si­ver Bo­den­bau. Die­se Sla­ven vom adria­ti­schen Meer ver­ste­hen sich auf Ge­schäf­te. Nicht nur, dass sie Äp­fel züch­ten kön­nen – sie kön­nen auch Äp­fel ver­kau­fen. Kein Markt? Nun, wenn schon! Dann schafft man eben einen Markt. So fan­gen sie es an, wäh­rend Leu­te un­se­res Schla­ges das Obst in großen Hau­fen un­ter den Bäu­men ver­fau­len las­sen. Da ist zum Bei­spiel Pe­ter Men­gol! All­jähr­lich reist er nach Eng­land und nimmt hun­dert Wag­g­ons gel­be New­ton Pip­pins mit. Ja, die lie­ben Dal­ma­ti­ner ha­ben ge­ra­de jetzt Pa­jaro-Äp­fel auf den süd­afri­ka­ni­schen Markt ge­wor­fen und ver­die­nen mäch­tig dar­an.«

      »Aber, was tun sie denn mit all dem Geld?« frag­te Sa­xon.

      »Sie kau­fen na­tür­lich die Ame­ri­ka­ner im Pa­jaro-Tal aus – wie sie schon an­ge­fan­gen ha­ben.«

      »Und dann?« frag­te sie.

      Ben­son warf ihr einen has­ti­gen Blick zu.

      »Dann kau­fen sie die Ame­ri­ka­ner im nächs­ten Tal aus. Und die Ame­ri­ka­ner brau­chen Geld, und von der nächs­ten Ge­ne­ra­ti­on an be­gin­nen sie in den Städ­ten zu ver­fau­len, wie Sie und Ihr Mann ver­fault wä­ren, wenn Sie nicht her­aus­ge­kom­men wä­ren.«

      Sa­xon konn­te einen lei­sen Schau­der nicht un­ter­drücken. Wie Mary ver­fault war, dach­te sie, wie Bert und alle an­de­ren ver­fault wa­ren, wie Tom und alle an­de­ren ver­faul­ten.

      »Ja, es ist ein großes Land«, fuhr Ben­son fort. »Aber wir sind kein großes Volk. Kip­ling hat recht – an­de­re ha­ben uns zu un­serm Haus her­aus­ge­drängt, und jetzt sit­zen


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