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Gesammelte Werke. Джек ЛондонЧитать онлайн книгу.

Gesammelte Werke - Джек Лондон


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sie uns schon an­ders als zu der Zeit, da wir mit un­sern Bün­deln auf dem Rücken her­um­wan­der­ten? Wenn Ha­zel und Hat­tie und Sa­xon und Pos­s­um und mei­ne We­nig­keit hier in dem vor­neh­men Wa­gen an­ge­fah­ren kom­men, glau­ben die Leu­te, dass wir Mil­lio­näre auf ei­ner Ver­gnü­gungs­rei­se sind.«

      Der Weg wur­de brei­ter. Gro­ße Wie­sen, hin und wie­der mit Ei­chen­grup­pen und gra­sen­dem Vieh, la­gen zu bei­den Sei­ten. Dann tauch­te ein neu­er See wie ein klei­nes Meer im Lan­de auf, weiß­schäu­mend von dem Wind, der von den ho­hen Ber­gen her­ab­strich, auf de­ren nörd­li­chen Hän­gen der Schnee im­mer noch in schim­mernd wei­ßen Fle­cken lag.

      »Frau Ha­zard war ganz be­geis­tert vom Gen­fer See«, sag­te Sa­xon, »aber ich möch­te wis­sen, ob er schö­ner ist als der hier.«

      »Aber der Archi­tekt nann­te dies hier auch die ka­li­for­ni­schen Al­pen«, be­stä­tig­te Bil­ly. »Und wenn ich mich nicht irre, ist das da vorn La­ke­port. Das ist al­les ganz wild, und es gibt kei­ne Ei­sen­bahn.«

      »Und auch kein Mond­tal«, sag­te Sa­xon kri­tisch. »Aber es ist schön, ach, wie schön!«

      »Aber hier ist es im Som­mer si­cher heiß wie die Höl­le, das möch­te ich wet­ten«, er­klär­te Bil­ly. »Nein, das Land das wir su­chen, liegt nä­her an der Küs­te. Aber des­halb ist es hier doch schön – wie ein Bild an der Wand. Was meinst du dazu, wenn wir hier halt ma­chen und ein biss­chen schwim­men?«

      *

      Zehn Tage dar­auf fuh­ren sie in Wil­liams in Co­lu­sa Coun­ty ein, und dort stie­ßen sie zum ers­ten Mal auf eine Ei­sen­bahn. Bil­ly sah sich nach ihr um, weil hin­ter sei­nem Wa­gen zwei pracht­vol­le Ar­beits­pfer­de lie­fen, die er un­ter­wegs ge­kauft hat­te und nach Oa­k­land schi­cken woll­te.

      »Hier ist es zu heiß«, er­klär­te Sa­xon, und sah über die schwach­leuch­ten­de Flä­che des mäch­ti­gen Sa­cra­men­to­tals hin­aus. »Kei­ne Rie­sen­tan­nen. Kei­ne Hü­gel. Kei­ne Wäl­der. Kei­ne Man­za­ni­tos. Kei­ne Ma­dron­jos. Ein­sam und trau­rig –«

      »Wie die Fluss­in­seln«, fiel Bil­ly ihr ins Wort. »Ver­flucht rei­cher Bo­den, aber die Ar­beit scheint zu schwer zu sein. Das ist gut für Leu­te, die auf Mühe ver­ses­sen sind – aber Gott mag wis­sen, dass es einen hier nicht reizt, im­mer zu blei­ben. Kei­ne Fi­sche­rei, kei­ne Jagd – nichts als Ar­beit. Wenn ich ge­zwun­gen wäre, hier zu le­ben, wür­de ich sel­ber an­fan­gen, mich ab­zu­ra­ckern.«

      *

      Vie­le Tage fuh­ren sie in Hit­ze und Staub über die ka­li­for­ni­sche Ebe­ne nach Nor­den, und über­all sa­hen sie »neue« Land­wirt­schaft – große Rie­sel­kanä­le, die ge­gra­ben wa­ren oder ge­gra­ben wur­den, Bo­den, der von elek­tri­schen Lei­tun­gen von den Ber­gen durch­schnit­ten war und vie­le neue Bau­ern­häu­ser auf klei­nen ein­ge­heg­ten Gü­tern. Die großen Höfe aus der gu­ten al­ten Zeit wur­den aus­ge­stückt. Und doch gab es im­mer noch vie­le große, fünf- bis zehn­tau­send Mor­gen um­fas­sen­de Höfe, die sich vom Ufer des Sa­cra­men­tos bis an den Ho­ri­zont er­streck­ten und zit­ternd, mit großen Ta­lei­chen über­sät, un­ter den Hit­ze­wel­len la­gen.

      »Sol­che Bäu­me brau­chen rei­chen Bo­den«, sag­te ein Bau­er auf ei­ner klei­nen Zehn-Mor­gen-Wirt­schaft zu ih­nen. Sie wa­ren hun­dert Fuß weit vom Wege bis zu sei­ner win­zi­gen Scheu­ne ge­fah­ren, um Ha­zel und Hat­tie Was­ser zu ge­ben. Ein schö­ner jun­ger Obst­gar­ten nahm den größ­ten Teil sei­ner zehn Mor­gen ein, aber au­ßer­dem gab es noch weiß­ge­stri­che­ne Hüh­ner­häu­ser und mit Drahtzäu­nen um­ge­be­ne Aus­läu­fe, in de­nen sich Hun­der­te von Hüh­nern be­fan­den. Er hat­te ge­ra­de mit ei­nem klei­nen Fach­werk­bau be­gon­nen.

      »Den Grund und Bo­den kauf­te ich mir in den Fe­ri­en«, er­zähl­te er, »und pflanz­te die Bäu­me. Dann kehr­te ich wie­der zu mei­ner Ar­beit zu­rück und blieb da­bei, bis al­les ge­ro­det war. Jetzt bin ich für im­mer hier, und so­bald das Haus fer­tig ist, las­se ich mei­ne Frau kom­men. Sie ist nicht be­son­ders kräf­tig, und es wird sehr ge­sund für sie sein. Wir ha­ben vie­le Jah­re ge­ar­bei­tet und uns ab­ge­ra­ckert, um aus der Stadt weg­zu­kom­men.« Er hielt inne und seufz­te zu­frie­den. »Und jetzt sind wir frei.«

      Das Was­ser im Trog war warm von der Son­ne.

      »War­ten Sie«, sag­te der Mann. »Das dür­fen Sie sie nicht trin­ken las­sen. Ich gebe ih­nen et­was kal­tes Was­ser.«

      Er ging zu ei­nem klei­nen Schup­pen und dreh­te einen Schal­ter, wor­auf ein klei­ner Mo­tor von der Grö­ße ei­ner Obst­kis­te sich sum­mend in Be­we­gung setz­te. Ein fünf­zöl­li­ger blin­ken­der Was­ser­strahl spritz­te in den seich­ten Gra­ben, der die Haupt­ader sei­nes Be­rie­se­lungs­sys­tems war, und ström­te in vie­len Sei­ten­kanä­len durch den Obst­gar­ten.

      »Ist das nicht herr­lich – herr­lich, herr­lich!« rief der Mann be­geis­tert. »Das be­deu­tet Knos­pen und Früch­te. Blut und Le­ben. Se­hen Sie nur! Das macht eine Gold­mi­ne zu ei­nem Witz und ein Schan­k­lo­kal zu ei­nem bö­sen Traum. Ich weiß es. Ich – ich bin ein­mal Kell­ner ge­we­sen. Ich bin tat­säch­lich mein gan­zes Le­ben lang Kell­ner ge­we­sen. Da­mit habe ich mir das Geld ver­dient, um die­sen Hof zu kau­fen. Und ich habe die Ar­beit mein gan­zes Le­ben ge­hasst. Ich bin auf ei­nem Bau­ern­hof ge­bo­ren, und im­mer habe ich mich nach dem Lan­de ge­sehnt.«

      Er wisch­te sich die Bril­le ab, um bes­ser sein heiß­ge­lieb­tes Was­ser se­hen zu kön­nen, dann er­griff er eine Ha­cke und wan­der­te mit ihr den Haupt­gra­ben ent­lang, um wei­te­re Ne­ben­kanä­le an­zu­le­gen. »Das ist der ko­mischs­te Kell­ner, den ich je ge­trof­fen habe«, mein­te Bil­ly. »Ich glaub­te, er sei ir­gend­ein Ge­schäfts­mann. Es muss ir­gend so ein stil­les Ho­tel ge­we­sen sein.«

      »Du darfst nicht gleich wei­ter fah­ren«, er­klär­te Sa­xon. »Ich möch­te gern noch mit ihm re­den.«

      Er kam wie­der, putz­te sich die Bril­le und strahl­te über das gan­ze Ge­sicht, als er das Was­ser be­trach­te­te, das eine Art Zau­ber auf ihn aus­üb­te. Um ihn in Gang zu brin­gen, brauch­te Sa­xon sich nicht mehr an­zu­stren­gen, als er es ge­tan, um sei­nen Mo­tor in Gang zu brin­gen.

      »An­fang der Fünf­zi­ger nah­men Pio­nie­re al­les dies in Be­sitz«, sag­te er. »Die Me­xi­ka­ner wa­ren nie so weit ge­kom­men, al­les war Staats­bo­den. Alle Men­schen be­ka­men hun­dert­und­sech­zig Mor­gen. Und welch einen Bo­den! Die Ge­schich­ten, die sie von all dem Wei­zen er­zäh­len, den sie be­ka­men, sind bei­na­he un­glaub­lich. Dann er­folg­ten ver­schie­de­ne Ver­än­de­run­gen. Die schlaues­ten und ver­nünf­tigs­ten Pio­nie­re be­hiel­ten, was sie hat­ten, und kauf­ten von den an­de­ren dazu. Und all­mäh­lich wur­de al­les zu großen Hö­fen.«

      »Das wa­ren die glück­li­chen Spie­ler«, warf Sa­xon ein, die sich er­in­ner­te, was Mark Hall ge­sagt hat­te.

      Der Mann nick­te bei­fäl­lig und fuhr fort:

      »Die Al­ten rech­ne­ten und sam­mel­ten und mach­ten ihre großen Höfe im­mer grö­ßer, und sie bau­ten die großen Scheu­nen und Häu­ser und leg­ten Obst- und Blu­men­gär­ten an. Die Jun­gen wur­den von all dem vie­len Reich­tum ver­dor­ben, sie gin­gen in die Stadt, um ihn durch­zu­brin­gen. Und in ei­nem wa­ren Alte und Jun­ge sich ei­nig: Den Bo­den aus­zusau­gen. Jahr auf Jahr beu­te­ten


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