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Gesammelte Werke. Джек ЛондонЧитать онлайн книгу.

Gesammelte Werke - Джек Лондон


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      »Nun, Bil­ly, was denkst du jetzt? Ich kann es dei­nen Au­gen an­se­hen!« sag­te Sa­xon.

      »Ja, siehst du, Sa­xon, es hängt so zu­sam­men. Er – San­dow ist nicht zu­frie­den – er ist toll wie ein Stier. Er hat­te gar kei­ne Ge­le­gen­heit, mich auch nur an­zu­rüh­ren. Er hat­te nicht die ge­rings­te Chan­ce, und jetzt ver­langt er Re­van­che. Er läuft in der Stadt her­um und er­zählt, dass er mich be­sie­gen kann, wenn ihm die eine Hand auf dem Rücken ge­bun­den ist und sol­chen Un­sinn mehr. Aber das ist es nicht. Die Spor­tidio­ten sind ganz wild nach ei­nem Re­van­che­kampf. Sie be­ka­men das letz­te Mal nichts für ihr Geld. Es wird pfrop­fen­voll. Der Di­rek­tor hat schon mit mir ge­spro­chen, und des­halb kam ich so spät. Sonn­abend in acht Ta­gen war­ten Drei­hun­dert auf mich, ich brau­che mich nur zu bücken und sie auf­zu­he­ben. – Und selbst­ver­ständ­lich musst du ja sa­gen. Es ist ge­nau so, wie ich dir frü­her sag­te. Ich wer­de leicht mit ihm fer­tig. Er glaubt im­mer noch, dass ich ein Bau­ern­lüm­mel bin, und dass mein Stoß der rei­ne Zu­falls­tref­fer war.«

      »Aber Bil­ly, du hast mir doch im­mer ge­sagt, dass Bo­xen dei­ne Sei­de ver­dür­be. Des­halb hast du es doch auf­ge­ge­ben und an­ge­fan­gen zu fah­ren.«

      »Aber ich habe das Zeug fürs Bo­xen«, ant­wor­te­te er. »Mit dem wer­de ich leicht fer­tig. Ich las­se ihn un­ge­fähr bis zur sieb­ten Run­de ste­hen. Nicht, dass es not­wen­dig wäre, nur da­mit die Zuschau­er et­was für ihr Geld ha­ben. Na­tür­lich krie­ge ich ein paar Beu­len ab, und et­was Haut wird auch ab­ge­schrammt. Aber wenn der Zeit­punkt ge­kom­men ist, gebe ich ihm eins auf sein Kinn, dass er gleich um­fällt. Was meinst du dazu? Sag, Sa­xon.«

      *

      Am Sonn­abend­a­bend, zwei Wo­chen spä­ter, lief Sa­xon an die Tür, als die Pfor­te zu­schlug. Bil­ly sah müde aus. Sein Haar war nass, sei­ne Nase ge­schwol­len, die eine Ba­cke eben­falls, die Haut an den Ohren war ver­schrammt, und bei­de Au­gen ein biss­chen blut­un­ter­lau­fen.

      »Ich will mich hän­gen las­sen, wenn der Kerl mich nicht an­führ­te!« sag­te er, als er ihr die Gold­stücke in die Hand leg­te, sich hin­setz­te und sie auf sei­nen Schoß zog. »Er ist ein tüch­ti­ger Kerl, wenn er erst rich­tig in Gang kommt. Statt ihn in der sieb­ten Run­de zu er­le­di­gen, muss­te ich bis zur vier­zehn­ten kämp­fen. Dann fing ich ihn auf die Art, wie ich es dir er­zählt habe. Es ist scha­de, dass er ein so emp­find­li­ches Kinn hat. Er ist schnel­ler, als ich glaub­te, und er kann ei­nem tüch­tig zu­set­zen, so­dass ich von der zwei­ten Run­de an Re­spekt vor ihm hat­te. – Aber wie­der die­ses Kinn! Bis zur vier­zehn­ten Run­de hat­te er es in Wat­te ge­packt, aber dann krieg­te ich es.

      Und weißt du was. Ich freue mich mäch­tig, dass es wirk­lich vier­zehn Run­den lang dau­er­te. Mei­ne Sei­de ist noch in Ord­nung – das merk­te ich gleich. Ich brauch­te nicht nach Luft zu schnap­pen, und mei­ne Bei­ne wa­ren wie Ei­sen. Ich hät­te vier­zig Run­den kämp­fen kön­nen. Und weißt du, ich habe nie et­was ge­sagt, aber ich war die gan­ze Zeit miss­trau­isch, seit der ›Schre­cken von Chi­ca­go‹ mich ver­prü­gel­te.«

      »Ach Un­sinn, das musst du doch längst ge­wusst ha­ben«, rief Sa­xon. »Denk doch an all dei­ne Box- und Ring­kämp­fe und dei­ne Läu­fe in Car­mel.«

      »Nicht hier.« Bil­ly schüt­tel­te den Kopf, über­le­gen wie ei­ner, der al­les weiß. »Das ist et­was ganz an­de­res. Das lähmt einen nicht. Es muss das Rich­ti­ge sein, sich mit ei­nem Kerl, der all sei­ne Sei­de hat, ums Le­ben zu schla­gen, und dann – wenn man nicht ka­putt geht und das Herz ei­nem nicht so klopft, dass es bei­na­he zer­springt, und ei­nem die Bei­ne nicht schlapp wer­den und man kei­nen wir­ren Kopf kriegt – ja, dann weiß man, dass man noch all sei­ne Sei­de hat. Und ich habe sie, ich habe all mei­ne Sei­de. Und ich wer­de sie nicht in wei­te­ren Prü­ge­lei­en ris­kie­ren. Das ist si­cher. Das leicht ver­dien­te Geld ist in der Re­gel auch das teu­ers­te. Von jetzt an wird mit Pfer­den in Kom­mis­si­on ge­han­delt, und wir wan­dern wei­ter, bis wir das Mond­tal fin­den.«

      *

      Früh am nächs­ten Mor­gen ver­lie­ßen sie Ukiah. Pos­s­um saß auf dem Bock zwi­schen ih­nen und sperr­te vor lau­ter Auf­re­gung sei­nen ro­si­gen klei­nen Ra­chen auf. Sie hat­ten ur­sprüng­lich die Ab­sicht ge­habt, von Ukiah aus di­rekt nach dem Mee­re zu fah­ren, aber es war noch zu früh im Jahr, die wei­chen Sand­we­ge wa­ren nach dem Ge­wit­ter­re­gen noch nicht fahr­bar, und des­halb bo­gen sie, in der Rich­tung des See­dis­trikts, nach Os­ten ab, in der Ab­sicht, durch das obe­re Sa­cra­men­to­tal und über die Ber­ge nord­wärts nach Ore­gon zu fah­ren. Dann woll­ten sie den Kreis nach der Küs­te be­schrei­ben, wo zu die­ser Zeit die Wege gut in­stand wa­ren, und so das Gol­de­ne Tor er­rei­chen.

      Das gan­ze Land war grün und mit Blu­men über­sät, und als sie in die Ber­ge ka­men, war je­des klei­ne Tal wie ein Gar­ten.

      »Huh!« mein­te Bil­ly höh­nisch und wand­te sich ganz all­ge­mein an die Um­ge­bung. »Es heißt, dass rol­len­de Stei­ne kein Moos an­set­zen. Aber wir ha­ben doch eine ganz net­te Men­ge an­ge­setzt. Ich hab’ nie in mei­nem Le­ben so viel auf ein­mal be­ses­sen – nicht ein­mal in den Ta­gen, als ich nicht roll­te. Zum Teu­fel, nicht ein­mal die Mö­bel ge­hör­ten uns. Nur die Klei­der, in de­nen wir gin­gen und stan­den, ein paar alte So­cken und der­glei­chen.«

      Sa­xon streck­te die Hand aus und be­rühr­te die sei­ne, und er wuss­te, dass es eine Hand war, die die sei­ne lieb­te.

      »Nur eins tut mir leid«, sag­te sie. »Dass du al­les al­lein ver­dient hast. Ich habe kei­nen An­teil dar­an ge­habt.«

      »Oho! – du hast sehr viel An­teil dar­an ge­habt. Du bist wie ein Trai­ner beim Bo­xen. Du sorgst da­für, dass ich froh und ver­gnügt und in gu­ter Form bin. Man kann nicht rich­tig kämp­fen, wenn man nicht einen gu­ten Trai­ner hat. – Teu­fel, glaubst du, ich wür­de hier sit­zen, wenn du nicht ge­we­sen wä­rest! Du warst es, die mich al­les lie­gen und auf die Wan­de­rung ge­hen ließ. Wenn du nicht ge­we­sen wä­rest, so hät­te ich mich tot ge­trun­ken oder wäre in San Quen­tin auf­ge­knüpft wor­den, weil ich zu hart mit ei­nem Streik­bre­cher um­ge­gan­gen war oder der­glei­chen. Und sieh mich an! Sieh die Geldrol­le« – er schlug sich auf die Brust – »da­mit soll ich Pfer­de für den Al­ten kau­fen. – Es ist wie Fe­ri­en, die nie ein Ende neh­men sol­len, und oben­drein ha­ben wir un­ser gu­tes, reich­li­ches Aus­kom­men. Und ich habe einen neu­en Be­ruf be­kom­men – Pfer­de für Oa­k­land zu kau­fen. Wenn ich zei­ge, dass ich Ver­stand habe, und ich weiß, dass ich das habe, wer­den alle Fir­men in San Fran­zis­ko an­ge­lau­fen kom­men und mich bit­ten, Pfer­de für sie zu kau­fen. Und das ist al­les dei­ne Schuld – denn du hast mich dazu ge­kriegt, und wenn Pos­s­um uns jetzt nicht an­guck­te, dann wür­de ich – aber was, zum Teu­fel, küm­me­re ich mich dar­um, ob er es sieht.«

      Und Bil­ly beug­te sich zu ihr und küss­te sie.

      Der Weg wur­de hü­ge­lig und be­schwer­lich, als sie hö­her hin­auf­ka­men, aber das letz­te Stück bis zur Was­ser­schei­de war nicht schwie­rig, und bald fuh­ren sie in den Ca­ny­on bei den blau­en Seen ein, durch frucht­ba­re Fel­der mit gol­de­nem Mohn. Auf der Soh­le des Ca­ny­ons schlän­gel­te sich ein brei­tes Band von tiefs­tem Blau. Weit vor ih­nen schlos­sen die Hü­gel sich wie Fal­ten am Ho­ri­zont, und in der Fer­ne war ein blau­er Berg, der eine Art Mit­tel­fi­gur im Bil­de aus­mach­te.

      Sie rich­te­ten ei­ni­ge Fra­gen an einen schö­nen, schwarz­äu­gi­gen Mann mit


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