Gesammelte Werke. Джек ЛондонЧитать онлайн книгу.
betrachtete.
»Zwei Reitpferde?«
»Ach, du hast auch gar keine Fantasie. Aber ich will es dir erzählen. Du kennst doch Tiercoft. – Ich habe seinen großen Wagen für sechzig Dollar gekauft. Dann kaufte ich dem Schmied in Kenwood einen Wagen ab, nicht gerade besonders, aber er ist noch zu gebrauchen, für fünfundzwanzig Dollar. Und Pings Wagen kaufte ich – das ist etwas, das will ich dir nur sagen – für fünfundsechzig Dollar. Ich hätte ihn für fünfzig bekommen können, wenn er nicht gesehen hätte, dass ich ihn so gern haben wollte.«
»Aber das Geld?« fragte Saxon mit schwacher Stimme. »Du hast doch keine hundert Dollar übrig.«
»Habe ich dir nicht gesagt, dass ich Kredit hätte? Nun ja, den habe ich jetzt jedenfalls. Die drei Wagen bekam ich auf Kredit, und ich habe den ganzen Tag keinen Pfennig bar ausgegeben, außer für ein paar lange Peitschen. Dann kaufte ich drei gebrauchte Arbeitsgeschirre – doppelte Geschirre – für zwanzig Dollar das Stück. Ich kaufte sie von dem Mann, der für den Steinbruch fuhr. Er braucht sie jetzt nicht mehr. Und ich mietete ihm vier Wagen und vier Gespanne für einen halben Dollar täglich für jedes Pferd und einen halben Dollar täglich für den Wagen ab – das macht sechs Dollar täglich, die ich ihm an Miete bezahlen muss. Dias Geschirr ist für meine eigenen sechs Pferde. – Lass mich sehen – ja – dann mietete ich zwei Scheunen in Glen Ellen und bestellte fünfzig Tonnen Heu und eine ganze Wagenladung Kleie und Gerste beim Kaufmann in Kenwood – denn ich muss doch die vierzehn Pferde füttern, weißt du, sie beschlagen und so weiter.
Ja, ich habe schon etwas verrichtet. Ich mietete sieben Mann, um für zwei Dollar täglich für mich zu fahren, und – oha, lieber Gott, was machst du denn?«
»Nein«, sagte sie mit tiefem Ernst, nachdem sie ihn in den Arm gekniffen hatte, »du träumst nicht.« Sie fühlte ihm den Puls und die Stirn. »Kein Zeichen von Fieber.« Sie roch seinen Atem. »Und getrunken hast du auch nichts. Also weiter, erzähl mir alles – was sonst!«
»Bist du noch nicht zufrieden?«
»Nein, ich will noch mehr hören. Ich will alles wissen.«
»Na ja, aber ich will dir nur erzählen, dass der Alte, für den ich in Oakland arbeitete, nicht so sehr viel klüger ist als ich. Ich bin ein glänzender Geschäftsmann, das kannst du sagen, wenn jemand mit einem Gemüsewagen kommt und dich fragt. Also du sollst hören – obwohl es mir unbegreiflich ist, dass die Leute in Glen Ellen mir nicht zuvorgekommen sind. Aber die schlafen wohl – denn in der Stadt wäre es ganz unmöglich, dass man so etwas übersehen könnte. Siehst du, es hängt so zusammen: du kennst doch die feine Ziegelei, die jetzt in Betrieb gesetzt werden soll, um die feuerfesten Klinkersteine zu machen? Und ich dachte über die sechs Pferde nach, die ich füttern muss, und die mich ins Armenhaus fressen würden, wenn sie hier herumliefen und nichts verdienten. Ich musste sehen, ihnen Arbeit zu verschaffen, und da fiel mir die Ziegelei ein. Ich fuhr hin und redete mit dem japanischen Chemiker, der das Laboratorium unter sich hat. Nun ja! Die Geschichte sollte gerade in Gang gesetzt werden. Ich sah, wie es lag und dachte über die Sache nach. Dann fuhr ich zur Lehmgrube, wo sie gerade zu arbeiten angefangen hatten – du weißt, das feine, weiße, kalkartige Zeugs, worin wir sie bohren sahen, gerade vor den hundertvierzig Morgen mit den drei Hügeln. Es geht eine Meile bergab, und die Pferde können es bequem leisten. Die schwerste Arbeit wird es tatsächlich sein, die leeren Wagen nach der Lehmgrube zu fahren. Dann band ich das Pferd an, und begann die Geschichte zu berechnen. Der japanische Professor erzählte mir, dass der Direktor mit allen anderen großen Herren mit dem Morgenzuge käme. Ich zerbrach mir nicht weiter den Kopf, sondern machte mich nur zu einer Art Deputation, die die Herren willkommen heißen sollte, und als der Zug einlief, stand ich da und begrüßte sie freundlich im Namen der ganzen Stadt, ja, und da war auch dieser Idiot, den du einmal in Oakland kennenlerntest, ein Boxer dritten Ranges namens – lass mich sehen, ja, jetzt hab’ ich es – der große Bill Roberts, so hieß er, aber jetzt heißt er wohl Herr William Roberts.
Nun ja, wie gesagt, ich begrüßte sie recht hübsch und begleitete sie nach der Ziegelei. Dann nahm ich die Gelegenheit wahr und machte ihnen meinen Vorschlag. Ich hatte die ganze Zeit eine mörderische Angst, dass sie schon mit einem Fuhrmann abgeschlossen hätten, aber als sie mich fragten, wie ich es berechnete, wusste ich schon, dass sie es nicht hatten. Ich hatte die Zahlen im Kopf und redete drauflos, und der Vornehmste von der ganzen Gesellschaft schrieb alles in sein Notizbuch.
›Aber wir fangen in großem Stil an, und das gleich‹, sagte er, und sah mich scharf an. ›Was für Pferde und Wagen haben Sie, Herr Roberts?‹
Ich – ja, ich hatte ja nur Hazel und Hattie, und die sind dabei noch zu klein für schwere Fuhren. – ›Ich kann vierzehn Pferde und sieben Wagen stellen, wenn es sein soll‹, sage ich. ›Und wenn Sie mehr haben wollen, kann ich auch die verschaffen – mehr kann ich Ihnen nicht sagen.‹
›Lassen Sie uns eine Viertelstunde Zeit, um über die Sache nachzudenken, Herr Roberts‹, sagte er.
›Natürlich‹, sage ich von oben herab, wie der Teufel. ›Aber ich möchte zunächst ein paar Dinge sagen. Ich will einen zweijährigen Kontrakt haben, und meine Zahlen stehen und fallen alle mit einer einzigen Sache.‹
›Und was ist das?‹ fragte er.
›Mit dem Abladeplatz‹, sage ich. ›Jetzt will ich ihn Ihnen zeigen, da wir gerade an Ort und Stelle sind.‹
Und das tat ich. Ich zeigte ihm, dass ich Schaden dabei hätte, wenn sie an ihrem Plan festhielten, weil eine Senkung und dann wieder eine schwere Fahrt nach dem Abladeplatz kam. ›Alles, was Sie zu tun haben‹, sage ich, ›ist, einen Weg um den Hügel herum anzulegen und eine Art Brücke von siebzig oder achtzig Fuß Länge zu bauen.‹
Ja, Saxon – da hatte ich sie in der Tasche. Es war furchtbar einfach. Die Geschichte war eben nur, dass sie an nichts anderes als an Mauersteine gedacht hatten, während ich an das Fahren dachte.
Nun ja, sie überlegten ungefähr eine halbe Stunde, und das Warten machte mich fast ebenso elend wie damals, als ich darauf wartete, dass du ja sagen solltest, als ich um dich angehalten hatte. Ich ging die Zahlen noch einmal durch und berechnete, wie viel ich nachlassen könnte, wenn ich dazu gezwungen würde. Denn, siehst du, ich hatte den Mund ein bisschen voll genommen – mit richtigen Stadtpreisen und so weiter, und ich war bereit, ein bisschen nachzulassen. Aber dann kamen sie wieder.
›Die Preise sollten hier auf dem Lande niedriger sein‹, sagte der Vornehmste von der Gesellschaft.
›Nein‹, sage ich, ›hier ist ja ein Weintal. Hier gibt es nicht Heu genug für all die Pferde, das muss erst aus dem San Joaquintal geschickt werden. Ich kann wahrhaftig Heu und Häcksel