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Gesammelte Werke. Джек ЛондонЧитать онлайн книгу.

Gesammelte Werke - Джек Лондон


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Wei­ber ma­chen da­bei nicht mit, sie ha­ben den rich­ti­gen Schwung nicht, und dann bleibt man auch selbst eher in sei­nen Gren­zen. Ich hät­te vor Jah­ren hei­ra­ten sol­len, dann wäre viel­leicht et­was aus mir ge­wor­den. Neh­men Sie mich zum war­nen­den Bei­spiel, Cor­liss!«

      Cor­liss lach­te trau­rig.

      »Es ist mein hei­li­ger Ernst! Ich bin zwar Ihr An­ge­stell­ter, aber ich bin äl­ter als Sie und weiß, was ich rede. Da ist so ein ge­wis­ses Fräu­lein in Daw­son, mit der möch­te ich Sie ger­ne zu­sam­men se­hen. Könn­te eine ganz gute Mi­schung ge­ben.«

      Auf Schlit­ten­rei­sen, wenn man im­mer in ei­nem Raum haust und die­sel­ben De­cken be­nutzt, wer­den Män­ner ent­we­der Fein­de oder Brü­der. Cor­liss dach­te gar nicht dar­an, Bi­shops An­spie­lung als eine Un­ver­schämt­heit zu be­trach­ten. Er wur­de nur nach­denk­lich.

      »Wa­rum ge­hen Sie nicht drauf­los und ka­pern sich das Mä­del? Wol­len Sie mir er­zäh­len, dass Sie nicht ver­liebt in sie sind? Das hat mir mein klei­ner Fin­ger zu­ge­juckt, wie ich Sie zum ers­ten Mal in mei­nem Le­ben ge­se­hen hab’! Da­mals, in Hap­py Camp. Da sind Sie aus Ih­rer Hüt­te her­aus­ge­tre­ten und ha­ben aus­ge­se­hen wie ei­ner, der aus den Wol­ken fällt. Aber jetzt ist der Au­gen­blick da, und der kommt nicht wie­der. Stel­len Sie sich vor, da war mal eine ge­wis­se An­nie. Das war ein Mä­del, was Bes­se­res kann ich mir nicht vor­stel­len, für mich näm­lich. Alle zehn Fin­ger leck’ ich mir heu­te noch ab, wenn ich an sie den­ke. Von früh bis spät auf den Bei­nen, blitz­sau­ber. Aber ich hab’ die Zeit ver­strei­chen las­sen, im­mer mit dem ver­fluch­ten Gold vor den Au­gen. Kommt da ei­nes Ta­ges so ein großer schwar­zer Ka­na­di­er an, ein Holz­händ­ler, macht Männ­chen über Männ­chen und ver­dreht ihr ein biss­chen den Kopf. Macht nichts, den­ke ich mir, noch ein­mal geh’ ich auf die Gold­su­che, und dann kom­me ich als Mil­lio­när zu­rück. Schne­cken, Herr Pfar­rer! Ich bin ohne die Mil­li­on zu­rück­ge­kom­men … und sie war schon längst sei­ne Frau. Da ist jetzt das Stink­tier bei Ihrem Mä­del, der Kerl, dem ich da­mals einen Na­sen­stü­ber ge­ge­ben habe. Schwän­zelt um sie her­um und ver­dreht sei­ne Glub­schau­gen. Was tun Sie? Lau­fen durch die Welt und hal­ten sich nicht an die Sa­che. Mein lie­ber Cor­liss, an ei­nem schö­nen Frost­tag wer­den wir zu­sam­men in Daw­son ein­hin­ken, und da wer­den Sie ein wun­der­schö­nes Pär­chen vor­fin­den, Ihr Fräu­lein Braut und das Stink­tier als Ehe­ge­mahl. Und was ha­ben Sie dann? Ei­nen Dreck und eine Fo­to­gra­fie.«

      Cor­liss dreh­te sich um und sag­te: »Wun­der­schön wäre es, wenn Sie jetzt end­gül­tig das Maul hiel­ten, Bi­shop.«

      »Wer? Ich?«

      »Nein, Sie!«

      Bi­shop war ge­kränkt, aber dann hör­te er Cor­liss la­chen und dach­te gar nicht mehr dar­an, zu schwei­gen.

      »Ich will Ih­nen in al­ler Freund­schaft sa­gen, was Sie zu tun ha­ben: so­bald wir zu­rück sind, wa­schen Sie sich die Hän­de, bin­den sich einen sau­be­ren Kra­gen um, ge­hen zu Ihrem Mä­del, ma­chen für jede Stun­de und für je­den Tag et­was an­de­res mit ihr aus und le­gen so viel Be­schlag auf ihre Zeit, dass das Stink­tier ein­fach in ei­ner Ver­sen­kung ver­schwin­det. Wenn Sie die Sa­che dann so weit ge­trie­ben ha­ben, dass man Sie an­lä­chelt, wenn Sie kom­men, und ein Maul zieht, wenn Sie ge­hen, dann grei­fen Sie ge­fäl­ligst mit ih­ren bei­den Vor­der­flos­sen zu, neh­men die Klei­ne mit ei­nem Arm oben rum und mit ei­nem Arm so um die Mit­te und zie­hen die gan­ze Ge­schich­te so fest an sich, dass kei­ne Brief­mar­ke mehr da­zwi­schen Platz hat. Dann wird Ih­nen noch al­ler­lei von sel­ber ein­fal­len, was da­zu­ge­hört, und dann sa­gen Sie: Mor­gen spre­che ich mit dei­nem Va­ter. Wie es dann wei­ter aus­geht, das kann ich Ih­nen al­ler­dings auch nicht sa­gen. Manch­mal wird so was mit der Zeit im­mer schö­ner, man hat auch von Fäl­len ge­hört, die we­ni­ger er­freu­lich ver­lie­fen. Aber hei­ra­ten müs­sen Sie auf je­den Fall. Das soll eine Ge­schich­te zum Tot­la­chen sein, die muss je­der mal ver­sucht ha­ben. Am bes­ten, ehe ei­ner zu alt dazu ist und schließ­lich nichts leis­tet, wenn es drauf an­kommt.«

      Er trank, dampf­te und dach­te nach. Dann schloss er: »Dem Stink­tier, falls es sich mau­sig ma­chen soll­te, kle­ben Sie eine in den Bauch oder an die Stel­le, wo ich da­mals aus Ver­se­hen hin­ge­kom­men bin mit mei­nem Händ­chen. Dann merkt er gleich, dass er Ih­nen nicht sehr sym­pa­thisch ist, denn für der­glei­chen hat er ein un­ge­heu­er zar­tes Emp­fin­den, und zieht sich zu­rück. Sie ha­ben’s ganz be­stimmt nicht erst nö­tig, ihm den Schä­del ein­zu­schla­gen.«

      Da­mit stand Bi­shop auf, kratz­te sich, wo es ihn juck­te, das heißt über­all, und ging nach ge­rau­mer Zeit hin­aus, um die Hun­de zu füt­tern.

      *

      Wie­der ein­mal war Fro­nas Empfangs­zim­mer voll von Men­schen ge­we­sen, dar­un­ter ein Fran­zo­se, Baron Cour­ber­tin, den St. Vin­cent ein­ge­führt hat­te. Die bei­den stan­den auf Neck­fuß mit­ein­an­der. Sie kann­ten sich aus lang­ver­gan­ge­nen Ta­gen, hat­ten in Yo­ko­ha­ma das Kirsch­blü­ten­fest ge­fei­ert, wuss­ten viel von Geis­has und dem Fud­schi­ja­ma zu be­rich­ten. Eine Zeit lang hat­te Cour­ber­tin das Wort ge­führt, aber dann spür­te er Gre­go­rys Miss­be­ha­gen, und als ein rit­ter­li­cher Freund zog er ihn auf, wie man eine Spiel­uhr auf­zieht.

      »Jetz abbe Sie sick lang in Ré­ser­ve ge­all­ten! Vin­cent, ick ken­nen Sie nickt wie­der! Wo ist die Elan? Die alte Elan? Ick spre­cken und spre­cken – Sie ma­cke si­lence, al­lons donc, spre­cke Sie!«

      Es war nicht schwer, den Geo­gra­fen zum Re­den zu brin­gen. Er ließ eine Ka­nu­ge­schich­te vom Sta­pel, bei der sich al­len Zu­hö­rern die Haa­re sträub­ten. Er war mit ei­nem fei­gen Ka­me­ra­den den Ka­n­on­strom hin­un­ter­ge­reist. Vor den Weiß­roß-Schnel­len war der Bur­sche aus­ge­stie­gen und hat­te es ihm al­lein über­las­sen, sich durch die Stru­del zu kämp­fen. Sei­ne Nuss­scha­le von Boot war über die Schnel­len ge­tanzt, schwe­re Bre­cher wa­ren über die Re­ling ge­schla­gen und hat­ten das Boot fast zum Ken­tern ge­bracht. Auf Haa­res­brei­te war er an töd­li­chen Rif­fen vor­bei­ge­schifft, um end­lich nach ei­ner To­des­fahrt von nur we­ni­gen Mi­nu­ten, die für ihn eine Ewig­keit voll von Schreck­nis­sen be­deu­te­te, ans si­che­re Ufer zu tre­ten. Dann hat­te er vie­le Stun­den war­ten müs­sen, bis sein Ka­me­rad ihn zu Fuß ein­hol­te.

      »Eine fei­ge Bes­tie!« rief ei­ner aus der Ge­sell­schaft.

      »Sa­gen Sie das nicht«, be­lehr­te ihn St. Vin­cent. »Per­sön­li­cher Mut ist nichts an­de­res als Ner­ven­sa­che. Man hat ihn, oder man hat ihn nicht, man­che Men­schen ver­sa­gen in der Le­bens­ge­fahr und fin­den da­nach den Mut, sich bei­spiels­wei­se selbst um­zu­brin­gen. Ist es nicht merk­wür­dig, dass je­mand um sein Le­ben zit­tert und doch stark ge­nug ist, es von sich zu wer­fen?«

      »Aber Sie! Aber Sie!« rief Frau Shef­field. »Wie viel tau­send Mal ha­ben Sie dem Tod ins Auge ge­se­hen, und man hört es aus je­dem Ih­rer Wor­te, dass Sie nicht mit der Wim­per ge­zuckt ha­ben!«

      Frau Shef­field lud St. Vin­cent und den Baron zum Abendes­sen ein, der Zu­fall brach­te es mit sich, dass Fro­na und Cor­liss zu­sam­men den Heim­weg an­tra­ten. In schwei­gen­der Übe­rein­kunft bo­gen sie zu ei­nem großen Rund­weg um Daw­son aus, über­kreuz­ten zahl­lo­se Fuß­we­ge und Schlit­ten­pfa­de und ka­men in die tie­fe, schwei­gen­de Ein­sam­keit ei­nes Win­ter­abends in Alas­ka. Die Son­ne hat­te an die­sem Tag kaum eine Stun­de lang ein


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