Эротические рассказы

Gesammelte Werke. Джек ЛондонЧитать онлайн книгу.

Gesammelte Werke - Джек Лондон


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»Sie ha­ben’s doch nicht mehr nö­tig.«

      »Zum Teu­fel mit mei­nem Reich­sein – was geht Sie das an? Kon­trakt ist Kon­trakt! Ich blei­be in mei­ner Stel­lung, so lan­ge Sie kei­nen Grund ha­ben, mich raus­zu­schmei­ßen. Ver­stan­den?«

      An­fang der Weih­nachts­wo­che ging der Sturm auf »Van­ces Hü­gel«, wie Bi­shop das neue Land ge­tauft hat­te, los. Die ers­ten Claims wa­ren kaum ein­ge­tra­gen, als die Neu­ig­keit schon über das Land flog, und bin­nen ei­ner Vier­tel­stun­de wa­ren die ers­ten Wett­läu­fer un­ter­wegs. Eine hal­be Stun­de spä­ter mach­te sich in der gan­zen Stadt auf die Bei­ne, was lau­fen und krie­chen konn­te. Auch Cor­liss und Bi­shop durf­ten kei­ne Zeit un­ge­nützt ver­strei­chen las­sen. Jetzt han­del­te es sich dar­um, ihre ehr­lich er­wor­be­nen Rech­te zu ver­tei­di­gen. Ver­rücken von Pfäh­len, Abrei­ßen von Pla­ka­ten, Über­grif­fe in frem­de Claims … das ge­hör­te zu den äl­tes­ten Knif­fen der Gold­grä­ber, und wenn das Un­heil ein­mal ge­sche­hen war, war es trotz al­ler Be­glau­bi­gun­gen und Stem­pel furcht­bar müh­se­lig, die Ein­dring­lin­ge wie­der aus dem Nest zu wer­fen.

      In ei­nem dich­ten Strom von Men­schen wan­der­ten die bei­den zur Stadt hin­aus, als Del Bi­shop zu­fäl­lig Gre­go­ry St. Vin­cent er­späh­te, der, das üb­li­che Gold­grä­ber­ge­rät auf dem Rücken, in höchs­ter Eile vor­an­marschier­te.

      »Kla­bas­tern Sie drauf­los wie der Sa­tan!« kom­man­dier­te Bi­shop. »Fra­gen Sie nicht viel, es han­delt sich wie­der um et­was mit der Nase.«

      Die Leu­te kann­ten Cor­liss und Bi­shop. Sie wuss­ten, dass die­se bei­den nicht im Wett­ren­nen wa­ren, son­dern ihre Claims längst ab­ge­steckt hat­ten. So lie­ßen sie sich kampf­los über­ho­len. Über die gan­ze Stre­cke hät­te ja doch kein Mensch ein so mör­de­ri­sches Tem­po aus­ge­hal­ten.

      Sie er­reich­ten eine schar­fe Bie­gung des We­ges; vor ih­nen war kein Mensch zu se­hen; an ih­ren Fer­sen, mit ei­nem Ab­stand von kaum hun­dert Schrit­ten, ging nur der un­glück­li­che St. Vin­cent.

      »So, jetzt spre­chen Sie kein Wort mit mir«, flüs­ter­te Bi­shop und schlug sei­nen Kra­gen hoch, dass sein Ge­sicht nicht mehr zu er­ken­nen war. »Tun Sie jetzt, als ob Sie mich nicht ken­nen. Da drü­ben ist ein Was­ser­loch. Dort ge­hen Sie hin, wer­fen sich auf den Bauch, als ob Sie vor Durst nicht wei­ter­könn­ten. Dann tip­peln Sie, in ei­ner Vier­tel­stun­de un­ge­fähr, al­lein wei­ter nach den Claims. Ich habe an­de­re Ge­schäf­te zu be­sor­gen. Auf kei­nen Fall spre­chen Sie ein Wort zu dem Stink­tier, das darf Ihr Ge­sicht nicht se­hen.«

      Cor­liss war jetzt schon an Ge­hor­sam ge­wöhnt. Er trat von der ge­bahn­ten Stra­ße ab in den Schnee, leg­te sich nie­der und tauch­te eine lee­re Blech­do­se ins Was­ser.

      Bi­shop ließ sich auf ein Knie fal­len und mach­te sich an sei­nen Mo­kass­ins zu schaf­fen. Er hat­te ge­ra­de den Kno­ten ge­bun­den, als St. Vin­cent ihn er­reich­te. In die­sem Au­gen­blick sprang Bi­shop auf und mar­schier­te mit fie­ber­haf­ter Eile wei­ter, wie ein Mann, der mit al­ler Ge­walt die ver­lo­re­ne Zeit wie­der ein­ho­len will.

      »He, Sie, Mann, war­ten Sie eine Mi­nu­te!« rief der Geo­graf ihm nach.

      Del Bi­shop warf einen has­ti­gen Blick zu­rück und spur­te­te noch schär­fer. St. Vin­cent setz­te sich in Lauf­schritt, bis er Sei­te an Sei­te mit ihm kam.

      »Ist das der Weg …?«

      »Nach den Ter­ras­sen von Van­ces Hü­gel?« knurr­te Bi­shop ge­reizt. »Da­rauf kön­nen Sie Gift neh­men, das ist näm­lich mein Weg. Auf Wie­der­se­hen!«

      Er tob­te im­mer schär­fer drauf­los, der Geo­graf konn­te nur im Lauf­schritt die Ge­schwin­dig­keit ein­hal­ten; an Über­ho­len war nicht zu den­ken. Cor­liss ver­stand noch im­mer nichts von der gan­zen Ge­schich­te. Er setz­te sei­nen Feld­ste­cher an und folg­te den bei­den mit den Bli­cken. Da sah er, wie der Gold­grä­ber plötz­lich im rech­ten Win­kel von sei­ner Stra­ße ab­bog Und den Weg nach dem Adam­stüm­pel ein­schlug. Jetzt ging ihm ein Licht auf …

      Spät abends er­reich­te Bi­shop das ge­mein­sa­me La­ger, er­schöpft, aber in glück­se­li­ger Lau­ne.

      »Nicht ein Här­chen habe ich ihm ge­krümmt!« rief er, ehe er noch im Zelt war. »Ge­ben Sie mir was zu es­sen.«

      Er griff nach der Tee­kan­ne und goss sich das hei­ße Ge­tränk in den Leib. »Heut fress’ ich Rat­ten­fett, Schmier­öl, ge­rös­te­te Mo­kass­ins, Ker­zen­stümp­fe mit Mayon­nai­se, was Sie ha­ben!«

      Dann warf er sich auf die De­cke und be­gann, mit tie­fem La­chen sei­ne Bein­mus­keln zu mas­sie­ren, wäh­rend Cor­liss Speck briet und Boh­nen auf die Pfan­ne schüt­te­te.

      »Das war ein Spaß!« er­zähl­te Bi­shop. »Der kommt nicht so­bald zu Van­ces Hü­gel. Da kön­nen Sie Gift drauf neh­men.«

      Er ahm­te mit Ta­lent St. Vin­cents Ton nach, der an­fangs her­ab­las­send klang, aber bei ewi­ger Wie­der­ho­lung der­sel­ben Wor­te im­mer zah­mer und schwäch­li­cher wur­de.

      »Wie weit ist es, al­ter Freund?«

      »Wie weit ist es jetzt, al­ter Freund?«

      Zu­letzt klang die Stim­me ganz ver­heult und grei­sen­haft zitt­rig: »Wie weit …? Ich fle­he Sie an, wie weit …?«

      Der Gold­grä­ber schlug sich auf die Knie vor Ent­zücken und lach­te, dass eine hal­be Tas­se Tee, die er noch nicht ganz her­un­ter­ge­schluckt hat­te, im Sprüh­re­gen aus sei­ner Nase wie­der her­aus­kam.

      »An der Was­ser­schei­de vom In­dia­ner­strom hab’ ich ihn schließ­lich lie­gen ge­las­sen. Er war so aus­ge­pumpt, dass er kei­nen Schritt mehr ge­hen konn­te, voll­kom­men er­le­digt. Vi­el­leicht hat er noch Kraft ge­nug, sich ins nächs­te La­ger zu schlep­pen. So, jetzt geh’ ich aber schla­fen. Kei­ne Angst, Sie brau­chen mich nicht erst ein­zu­sin­gen. Sech­zig Mei­len hab’ ich heut ge­macht, nur um das arme Stink­tier­chen ein biss­chen zu är­gern. Gute Nacht. Bit­te we­cken Sie mich über­mor­gen früh wie­der auf.«

      Im Ein­schla­fen mur­mel­te er in sei­nem feins­ten Dis­kant: »Wie weit ist es, Freund­chen? Sa­gen Sie mir, wie weit es ist!«

      Pe­ter Whipp­le, ei­ner der äl­tes­ten wei­ßen Män­ner im Land, be­saß einen Claim, nicht weit von Van­ces Hü­gel, und leb­te dort mit ei­ner dunklen, nicht be­son­ders hüb­schen Misch­lings­frau, ei­ner Toch­ter des Lan­des. Ihre Mut­ter war In­dia­ne­rin ge­we­sen, der Va­ter ein rus­si­scher Pelz­händ­ler. Sie re­de­te eine furcht­ba­re Misch­spra­che, die für Wei­ße wie für In­dia­ner gleich un­er­träg­lich war. Aber Whipp­le war ein al­ter Kum­pan von Bi­shop, und da er nicht viel mehr zu tun hat­te, als mor­gens und abends die Ab­gren­zun­gen sei­nes Claims zu kon­trol­lie­ren, ging er manch­mal zu Pe­ter Whipp­le, um ein lang­at­mi­ges Garn mit ihm zu spin­nen.

      An ei­nem Sonn­tag­mor­gen traf er die Frau al­lein zu Hau­se. Da die Un­ter­hal­tung kein Ver­gnü­gen wer­den konn­te, be­schloss er, nur aus Höf­lich­keit eine Pfei­fe bei ihr zu rau­chen und sich so früh wie mög­lich wie­der da­von­zu­ma­chen. Aber es ge­sch­ah, dass er vie­le Pfei­fen lang blieb, denn was die Kreo­lin er­zähl­te, als ihre Zun­ge ein­mal in Schwung kam, war so in­ter­essant, dass er sie im­mer wie­der an­feu­er­te, wenn der Strom


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