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Gesammelte Werke. Джек ЛондонЧитать онлайн книгу.

Gesammelte Werke - Джек Лондон


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Hüt­te und kochst dei­nen Fraß auf mei­nem Ofen! Das ge­nügt! Mein Weib lässt du in Ruh!«

      *

      Der Früh­ling war ge­kom­men wie ein Wun­der, strei­chel­te die Welt mit sanf­ten Hän­den und wieg­te sie in Träu­me ein, ehe der Som­mer mit sei­ner Blu­men­pracht kam. Schnee lag nur noch auf den eis­sch­rün­di­gen Zin­nen, aus Schluch­ten und Tä­lern war er ver­schwun­den; die Glet­scher be­gan­nen zu schmel­zen, und je­der Fluss war ein brül­len­der Strom. Je­der Tag wur­de län­ger als der ver­gan­ge­ne; jetzt be­gann die küh­le Mor­gen­däm­me­rung schon um drei Uhr, und es wur­de neun Uhr, ehe der Abend kam. Bald soll­te sich ein gol­de­ner Kreis rings um den Him­mel zie­hen und die Mit­ter­nachts­stun­de strah­lend sein wie der Mit­tag. Wei­de und Esche hat­ten schon Kätz­chen ge­tra­gen. Jetzt schmück­ten sie sich mit Laub, und die Kie­fern stan­den hoch im Saft.

      Mut­ter Na­tur war mit ei­nem Seuf­zer er­wacht und hat­te sich an ihre kur­ze Som­mer­ar­beit ge­macht. Die Gril­len san­gen nachts um stil­le Hüt­ten, im Mond­schein kro­chen Mos­ki­tos aus hoh­len Baum­stäm­men, es wa­ren große, lär­men­de, un­schäd­li­che Ge­schöp­fe, die den gan­zen Win­ter hin­durch wie Eis­stücke ge­le­gen hat­ten und jetzt ver­gnügt ei­nem neu­en Tod ent­ge­gen­summ­ten. Al­les krie­chen­de, krab­beln­de und flat­tern­de Le­ben kam aus der war­men Erde her­vor, um zu rei­fen, zu zeu­gen und zu ster­ben. Ufer­schwal­ben gru­ben ihre Nist­stol­len in die wei­chen Lehm­gän­ge, Rot­kehl­chen san­gen von den Kie­fern. Über ih­nen poch­te un­auf­hör­lich der Specht, in der Tie­fe des Wal­des schwirr­ten jäh­lings Reb­huhn­weib­chen auf, wäh­rend die Häh­ne in der Pracht ih­res Män­ner­klei­des auf und ab stol­zier­ten.

      Nur der Yu­kon küm­mer­te sich nicht um dies große Er­wa­chen. Vie­le Mei­len weit lag er noch im­mer kalt da, un­be­weg­lich und tot. Wild­gän­se, die, vom Sü­den kom­mend, in keil­för­mi­gen Zü­gen den Wind spal­te­ten, mach­ten halt, späh­ten nach of­fe­nem Was­ser aus und flo­gen ent­täuscht wei­ter nach Nor­den. Hier und da brach das Was­ser durch und über­schwemm­te das un­er­bitt­li­che Eis, aber in der nächs­ten kal­ten Nacht ge­fror es wie­der zu ei­ner ein­zi­gen fes­ten Mas­se. Man er­zähl­te sich, dass das Eis auf die­sem Strom ein­mal drei lan­ge Som­mer hin­durch nicht ge­wi­chen war. Für die­sen Som­mer hoff­te man auf be­son­de­re Wär­me. Noch war der Fluss nicht wil­lens, sei­nen Griff zu lo­ckern, noch woll­ten die Eis­mas­sen nicht hin­ab ins Be­rings­meer schwim­men, aber jede Stun­de konn­te Er­lö­sung brin­gen.

      Im La­ger auf »Sp­lit-up-Is­land« war al­les be­reit, um die Eis­schmel­ze aus­zunüt­zen. Was­ser­stra­ßen sind in je­dem wil­den Land die ers­ten Land­stra­ßen ge­we­sen. Hier war der Yu­kon die ein­zi­ge Stra­ße. Die Leu­te, die dar­auf war­te­ten, sie be­nut­zen zu kön­nen, pich­ten ihre Boo­te aus und be­schlu­gen ihre Boots­stan­gen mit fri­schem Ei­sen. Mit großen Mes­sern schnitz­ten sie sich neue Steu­er­rie­men zu­recht.

      Ja­cob Wel­se ge­noss das Nichtstun, das er sich im Le­ben so sel­ten ge­gönnt hat­te, und Fro­na sah, wie gut es ihm tat. Ei­nes Nach­mit­tags saß man zu­sam­men vor dem Zelt; St. Vin­cent und sein Freund, der Baron Cour­ber­tin, wa­ren zu Gast, und man be­rech­ne­te, wie lang die­se er­zwun­ge­ne Ruhe noch dau­ern könn­te, als Ja­cob Wel­se wit­ternd den Kopf hob.

      »Da drü­ben, süd­lich von der Klip­pe! Könnt ihr et­was er­ken­nen? Da be­wegt sich was!«

      »Ein Hund!«

      »Für einen Hund be­wegt es sich zu lang­sam. Fro­na, sei so gut, mei­nen Feld­ste­cher.«

      Die bei­den jun­gen Män­ner lie­fen um die Wet­te. St. Vin­cent wuss­te, wo der Feld­ste­cher lag, und kam wie ein Sie­ger da­mit zu­rück. Ja­cob Wel­se hielt das Glas lan­ge an die Au­gen und such­te die Klip­pe ab. Es war eine gan­ze Mei­le von der In­sel bis zum an­de­ren Ufer; das Son­nen­licht lag blen­dend auf dem Eis, und es war schwer, et­was aus­zu­ma­chen.

      »Es ist ein Mensch«, sag­te er end­lich und reich­te dem Baron sei­nen Feld­ste­cher. »Et­was ist da drü­ben nicht ge­heu­er.«

      »Er kriecht!« rief der Baron. »Ein Mann, der auf Hän­den und Kni­en kriecht. Se­hen Sie nur, se­hen Sie!«

      Zit­ternd reich­te er Fro­na das Glas. Als Fro­nas Au­gen sich an das leuch­ten­de Weiß ge­wöhnt hat­ten, er­kann­te sie ein win­zi­ges dunkles Et­was, das sich kaum von ei­nem eben­so dunklen Hin­ter­grund aus Erde und Busch­werk ab­zeich­ne­te.

      Es war ein Mann. Jetzt er­kann­te sie jede sei­ner Be­we­gun­gen! Er kroch müh­se­lig an eine vom Wind ge­fäll­te Kie­fer her­an und ver­such­te, dies große Hin­der­nis zu über­win­den. Zwei­mal war es ihm schon miss­glückt. Beim drit­ten Ver­such, der un­säg­li­che Mühe zu kos­ten schi­en, ge­lang es ihm, hin­über­zu­kom­men. Hilf­los tau­mel­te er wei­ter, dann fiel er, das Ge­sicht nach un­ten, in wir­res Ge­büsch.

      »Ich glau­be, er hat kei­ne Kraft mehr«, sag­te sie und reich­te Gre­go­ry das Glas.

      Der alte Wel­se sprang er­regt auf und hol­te sein Ge­wehr aus dem Zelt: »Wir müs­sen ihm ein Zei­chen ge­ben. Passt auf, ob er rea­giert!«

      Sechs Schüs­se knall­ten in kur­z­en Ab­stän­den in die Luft hin­aus.

      »Er be­wegt sich!«

      Alle ver­folg­ten in ent­setz­li­cher Span­nung, was der Un­glück­li­che un­ter­nahm.

      »Er kriecht ans Ufer. Ach! Nein … Er liegt auf der Erde und hebt sei­nen Hut oder so et­was Ähn­li­ches auf einen Stock! Jetzt winkt er!«

      Ja­cob Wel­se steck­te einen neu­en Rah­men in sein Ge­wehr und gab noch ein­mal sechs Schüs­se ab.

      »Er winkt wie­der! Mein Gott, jetzt hat er den Stock fal­len las­sen. Jetzt liegt er ganz still da!«

      Alle drei sa­hen Ja­cob Wel­se an, als müss­te er ge­nau wis­sen, wie es um den Men­schen stand. Der zuck­te die Ach­seln.

      »Ein Wei­ßer oder ein In­dia­ner? Wahr­schein­lich Hun­ger. Vi­el­leicht hat er auch einen Kno­chen­bruch.«

      »Aber viel­leicht stirbt er!« sag­te Fro­na, und ihre Stim­me bet­tel­te, als könn­te ihr Va­ter dies Schick­sal wen­den.

      Der Baron rang die Hän­de: »In­sup­per­ta­ble! Oh, das sein ter­ri­ble, das! Ent­sez­lik! Di­rekt vor un­se­re Au­gen, und wir kön­ne nicht el­fen!« Dann rief er plötz­lich: »Nein! Das darf nicht pas­sie­re! Ich gehn ib­ber die Eis!«

      Er woll­te den Ab­hang hin­un­ter­sprin­gen, aber Wel­se hielt ihn am Arm fest.

      »Nicht zu hit­zig, Baron! Hel­fen müs­sen wir, aber was braucht der Mann: Nah­rung, Me­di­zin, was sonst? Über­le­gen wir einen Au­gen­blick, dann wol­len wir einen Ver­such ma­chen.«

      »Auf mich kön­nen Sie zäh­len«, er­klär­te St. Vin­cent schnell, und Fro­nas Au­gen leuch­te­ten stolz.

      Sie ging ins Zelt und pack­te Pro­vi­ant zu­sam­men. Die Män­ner be­sorg­ten ein zwan­zig Me­ter lan­ges Seil. Ja­cob Wel­se und St. Vin­cent wan­den sich die En­den um den Leib, der Baron kam in die Mit­te. Er woll­te den Pro­vi­ant tra­gen und schnall­te sich den Ruck­sack auf. Fro­na sah vom Ufer aus, wie die Ko­lon­ne an­marschier­te. Aber sonst schi­en nie­mand im La­ger dar­auf zu ach­ten.

      Die ers­ten fünf­zig Schrit­te ging al­les gut, dann spür­ten die Män­ner, dass das fes­te Küs­ten­eis


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