Эротические рассказы

Gesammelte Werke. Джек ЛондонЧитать онлайн книгу.

Gesammelte Werke - Джек Лондон


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warum kom­men dann die an­de­ren nicht zu­rück?«

      »Die­ser Cour­ber­tin ist ein schreck­li­cher Drauf­gän­ger. Sie wol­len noch einen letz­ten Ver­such wa­gen.«

      »Und mein Va­ter ist auch ein schreck­li­cher Drauf­gän­ger«, sag­te Fro­na mit ei­nem bit­te­ren Lä­cheln.

      Dann frag­te sie: »Willst du nicht ins Zelt ge­hen und war­me Sa­chen von mei­nem Va­ter an­zie­hen?«

      Er warf sich ne­ben sie auf den Bo­den: »Lass nur, die Son­ne trock­net.«

      Eine Stun­de lang sa­ßen sie da; Fro­na ließ das Glas nicht von den Au­gen. Die bei­den Män­ner hat­ten jetzt die Mit­te des Flus­ses er­reicht; sie wa­ren nur noch zwei schwar­ze Punk­te in dem wei­ßen Feld. Manch­mal ver­schwan­den sie völ­lig hin­ter Eis­mau­ern.

      »Es ist nicht recht von ih­nen«, be­klag­te sich St. Vin­cent. »Sie ha­ben ge­sagt, sie wol­len’s nur noch ein­mal ver­su­chen, sonst wäre ich doch nicht um­ge­kehrt! Aber sie müss­ten längst wis­sen, dass es un­mög­lich ist.«

      »Doch … Nein … Ja! Sie keh­ren um!« rief Fro­na. »Aber hör? Was ist das?« frag­te Fro­na.

      Ein dump­fes Pol­tern kam wie fer­ner Don­ner vom Eise her. Fro­na sprang auf.

      »Vin­cent! Vin­cent! Der Fluss bricht auf?«

      »Nein, nein! Ge­wiss nicht! Es ist schon vor­bei.«

      Das Dröh­nen hat­te sich fluss­ab­wärts ver­zo­gen.

      »Aber dort! Dort!«

      Ein neu­es Pol­tern, noch dump­fer und un­heil­vol­ler als zu­vor, mach­te die Schwal­ben und Rot­kehl­chen schwei­gen. Es lief über den Fluss, auf die In­seln zu, und zu­letzt klang es wie das Pol­tern ei­nes Ei­sen­bahn­zu­ges auf ei­ner fer­nen Brücke. Dann war eine Mi­nu­te Stil­le. Dann dröhn­te es zum drit­ten Mal aus dem Eis, noch fürch­ter­li­cher und län­ger an­dau­ernd als zu­vor.

      »Wa­rum ma­chen sie nicht schnell?«

      Die bei­den Punk­te wa­ren ste­hen­ge­blie­ben; es schi­en, dass die Män­ner sich be­rie­ten. Fro­na such­te durch ihr Glas den Fluss hin­auf und hin­ab. Es zeig­te sich kei­ne Be­we­gung im Eise. Aber jetzt be­gan­nen die Rot­kehl­chen wie­der zu sin­gen, und die klei­nen Eich­hörn­chen spiel­ten mit schril­lem Pfei­fen ihr al­tes Spiel von Ast zu Ast.

      St. Vin­cent leg­te sei­nen Arm um das Mäd­chen: »Hab kei­ne Angst, Fro­na! Wenn Ge­fahr wäre, wüss­ten sie es bes­ser als wir. Aber sie las­sen sich Zeit.«

      Das Ge­tö­se kam und ging mit bald kür­ze­ren, bald län­ge­ren Pau­sen, aber sonst ver­riet nichts, dass das Eis im Auf­bre­chen war, und all­mäh­lich ka­men die Män­ner der Küs­te wie­der nä­her. Sie trof­fen von Was­ser und zit­ter­ten vor Käl­te, als sie den Hang er­reich­ten. Fro­na griff nach den Hän­den ih­res Va­ters, die halb er­starrt wa­ren, rieb und küss­te sie.

      »Ich hab’ ge­glaubt, du kommst nicht wie­der.«

      »War ja ganz un­ge­fähr­lich, Mä­del. Lauf jetzt hin­ein und schau, dass wir was zu es­sen krie­gen.«

      »Was war denn nur?«

      »Der Stuart ist auf­ge­bro­chen. Sein Eis schiebt sich un­ter die Yu­kon-Eis­de­cke. Wir ha­ben es deut­lich scheu­ern hö­ren.«

      »Es war skrecker­lick!« ge­stand der Baron. »Aber skrecker­li­cker noch, dass wir nicht kön­ne ret­ten die­se un­glück­li­ke Mensch! Le misé­ra­ble!«

      »So­bald wir et­was ge­ges­sen ha­ben, ver­su­chen wir es mit den Hun­den«, er­klär­te Wel­se. »Mach schnell, Fro­na!«

      Aber die Hun­de ver­sag­ten. Sie wähl­ten die Leit­hun­de als die klügs­ten aus, be­pack­ten sie mit Pro­vi­ant und schick­ten sie auf den Fluss hin­aus. Je­des Mal, wenn sie um­zu­keh­ren ver­such­ten, wur­den sie mit Erd­klum­pen und Flü­chen wie­der aufs Eis ge­trie­ben. Aber sie ver­stan­den gar nicht, was man von ih­nen ver­lang­te. So­bald sie au­ßer Reich­wei­te wa­ren, blie­ben sie ste­hen, ho­ben die nas­sen, kal­ten Pfo­ten und heul­ten kläg­lich. Zu­letzt fin­gen sie an, ei­ner des an­de­ren Pro­vi­ant­last auf­zu­rei­ßen und leer zu fres­sen. Da gab man den Ver­such auf und rief sie zu­rück.

      Von Stun­de zu Stun­de wuchs das Ge­tö­se. Wäh­rend der Nacht wur­de es ein un­un­ter­bro­che­nes Don­nern; ge­gen Mor­gen ließ es nach. Der Fluss war um zwei Me­ter ge­stie­gen. An vie­len Stel­len stand das Was­ser auf dem Eise. Es knurr­te und krach­te un­auf­hör­lich; in al­len Rich­tun­gen bil­de­ten sich Ris­se. Als es hel­ler wur­de, hiel­ten sie nach dem Mann am an­de­ren Ufer Aus­schau. Er reg­te sich nicht. Aber als sie ihre Ge­weh­re ab­schos­sen, wink­te er schwach.

      »Es ist nichts zu ma­chen, ehe das Eis auf­bricht«, er­klär­te Wel­se. »Dann müs­sen wir es mit dem Boot ver­su­chen. St. Vin­cent, ho­len Sie sich Ihre De­cken und schla­fen Sie heu­te Nacht hier. Wir müs­sen zu drei­en pad­deln, Sie und ich … ich den­ke, dass wir den al­ten Phil­lip noch da­zu­krie­gen kön­nen.«

      *

      »Steht auf, die Vög­lein zwit­schern schon! Die Son­ne scheint! Wacht auf!«

      Es war erst drei Uhr mor­gens und noch tief­dunkle Nacht, als Del Bi­shop mit gur­geln­dem Bass die­sen Ruf aus­stieß. Fro­na fuhr aus dem Schlaf­sack, steck­te ihre blo­ßen Füße in die Mo­kass­ins und warf sich einen Rock über. Im sel­ben Au­gen­blick hat­te auch schon ihr Va­ter, der auf der an­de­ren Sei­te ei­nes Vor­han­ges schlief, die Zelt­zip­fel zu­rück­ge­schla­gen und war hin­aus­ge­tau­melt.

      Der Strom war auf­ge­bro­chen! Sei­ne Flut scheu­er­te ge­gen den höchs­ten Rand des Ufers. Er war mäch­tig im Stei­gen, und von Mi­nu­te zu Mi­nu­te konn­te er die In­sel über­flu­ten. Manch­mal schleu­der­te er ge­wal­ti­ge Eis­schol­len ins Land hin­ein. Als das ers­te Ta­ges­licht matt er­wach­te, sah man auf hun­dert­fünf­zig Schritt Ab­stand sein wei­ßes Feld mit dem grau­en Him­mel ver­schmel­zen, das Plät­schern sei­ner Wel­len misch­te sich mit dem Scheu­ern der ge­spreng­ten Eis­mas­sen. Del Bi­shop war wei­ter­ge­lau­fen, um die Leu­te auf »Sp­lit-up-Is­land« zu we­cken.

      »Ho­len Sie den Phil­lip«, be­fahl Ja­cob Wel­se. »Er soll sich be­reit hal­ten, in spä­tes­tens ei­ner Stun­de bre­chen wir auf!« Dann wand­te er sich an Fro­na: »Es wäre Zeit, dass St. Vin­cent über den Kanal kommt. Wir neh­men das Kanu vom Baron. Es ist das bes­te.«

      Der Baron, bar­fü­ßig und vor Käl­te zit­ternd, sag­te: »Sie wol­len mit mei­ne Bott fah­ren? Wa­rum mich nicht mit­nem­me? Man braucht dann kei­ne Vin­cent!«

      »Weil Sie nicht pad­deln kön­nen!« ant­wor­te­te Wel­se. »Zum Üben ist das heu­te kein Tag.«

      »Je­den­falls hät­ten Sie Zeit, sich die Mo­kass­ins an­zu­zie­hen«, er­gänz­te Fro­na. »Sonst ret­ten wir den Bur­schen da drü­ben vorm Ver­hun­gern, und in­zwi­schen ge­hen Sie uns am Schnup­fen ein.«

      »Serr scha­de, dass mich nicht nem­men! Das bis­ken Ru­dern ich ätte schonn ge­lernt.« Da­mit sprang er auf eine große Eis­schol­le, die ge­räusch­los vor­beig­litt.

      »Zum Teu­fel! Sind Sie wahn­sin­nig ge­wor­den?« rief Wel­se und streck­te die Hand nach ihm aus, aber er war schon ab­ge­trie­ben.

      Die Be­we­gung im Eise wur­de im­mer stär­ker, das scheu­ern­de


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