Эротические рассказы

Gesammelte Werke. Джек ЛондонЧитать онлайн книгу.

Gesammelte Werke - Джек Лондон


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die gan­ze Er­zäh­lung mit der Aus­drucks­kraft des Na­tur­menschen.

      »John macht Licht mit der Ker­ze, die er in sei­ner Ta­sche hat, und da liegt Bel­la auf dem Bo­den! Bel­la stöhnt wie eine Rob­be, wenn sie einen Schuss durch den Leib hat. Und in der Ecke liegt Borg. Ich sehe ihn an … er at­met gar nicht. Da schlägt Bel­la die Au­gen auf, und ich sehe hin­ein, und da weiß ich, dass sie mich er­kennt. Sie hat gleich ge­wusst, dass ich der Pier­re bin. ›Wer hat es ge­tan, Bel­la?‹ fra­ge ich. Da dreht sie den Kopf her­um und flüs­tert, ach, so lei­se, so lang­sam: ›Ihn tot?‹ Ich weiß, dass sie Borg meint, und ich sage: ›Ja.‹ Da stützt sie sich auf einen Ell­bo­gen und sieht sich um. Wie sie den Mann da sieht, sucht sie nicht mehr wei­ter und rührt sich nicht mehr. Nur im­mer an­ge­se­hen hat sie ihn, im­mer nur ihn. Und dann hat sie noch ein­mal die Hand hoch­ge­ho­ben und hat auf ihn ge­zeigt und hat ge­sagt: ›Ihn!‹«

      La Flit­che ahm­te jede Be­we­gung der ster­ben­den Bel­la nach. Als sein Fin­ger jetzt auf den An­ge­klag­ten wies, zit­ter­te er, wie die Hand der Ster­ben­den ge­zit­tert hat­te: »Sie sagt nur: ›Ihn! Ihn! Ihn!‹, und ich fra­ge wie­der: ›Bel­la, wer hat es ge­tan?‹, und sie sagt wie­der: ›Ihn! Ihn! Ihn!! St. Vin­cent ihn tun es ge­tan.‹ Und dann …«

      La Flit­che ließ sei­nen Kopf kraft­los auf die Brust sin­ken und ahm­te das Ver­rö­cheln Bel­las nach, bis zum letz­ten mat­ten Hauch. Dann rich­te­te er sich plötz­lich wie­der auf, stand in sei­ner na­tür­li­chen, auf­rech­ten Hal­tung da, und sei­ne wei­ßen Zäh­ne blitz­ten, als er schloss: »Bel­la tot.«

      Der An­klä­ger stell­te die üb­li­chen Fra­gen, die na­tür­lich nur dazu die­nen soll­ten, die Aus­sa­gen des Be­las­tungs­zeu­gen zu er­här­ten.

      »Was wis­sen Sie von dem Kampf, der vor­aus­ge­gan­gen ist? Der schwe­re Tisch war doch zer­schmet­tert, der Ofen um­ge­wor­fen?«

      »Es sah schreck­lich aus«, be­kräf­tig­te La Flit­che. »Nie in mei­nem Le­ben hab’ ich so et­was ge­se­hen.«

      Brown über­ließ mit ei­ner Ver­beu­gung Fro­na das Ver­hör, und sie dank­te ihm mit ih­rem lie­bens­wür­digs­ten Lä­cheln. Es schi­en ihr gut, mit dem Geg­ner auf mög­lichst freund­schaft­li­chem Fuß zu ste­hen, und sie wuss­te ge­nau, was das Lä­cheln ei­ner jun­gen Frau in die­ser Ver­samm­lung be­deu­te­te. Im Grun­de woll­te sie die Ver­hand­lung nur hin­zie­hen, bis ihr Va­ter kam. Ihr galt es bei je­der Fra­ge nur, Zeit zu ge­win­nen, Zeit, Zeit, Zeit! End­lich muss­te eine Ver­ta­gung ein­tre­ten, und dann konn­te sie Gre­go­ry un­ter vier Au­gen spre­chen. Er war so ver­ängs­tigt, so bis in die letz­ten Ner­ven zer­stört, dass es jetzt un­mög­lich war, Ein­zel­hei­ten aus ihm her­aus­zu­ho­len. So stell­te sie an La Flit­che eine un­end­li­che Rei­he von Fra­gen, aber nur bei zwei Ant­wor­ten kam ein neu­es Mo­ment an den Tag.

      »Sie spra­chen von ei­nem ers­ten Schuss, Herr La Flit­che. Aber die Wän­de ei­ner Block­hüt­te sind sehr dick. Glau­ben Sie, Sie hät­ten bei ge­schlos­se­ner Tür einen Schuss ge­hört?«

      Er schüt­tel­te den Kopf. Sei­ne dunklen Au­gen ver­rie­ten ihr, dass er schon wuss­te, wo sie ihn fest­zu­na­geln trach­te­te.

      »Also, Herr Zeu­ge, wenn Sie vom ers­ten Schuss spre­chen, so mei­nen Sie nicht den ers­ten Schuss, der ge­fal­len ist, son­dern den ers­ten, den Sie ge­hört ha­ben?«

      Wie­der nick­te er. Sie hat­te schon den Ein­druck sei­ner Zu­ver­läs­sig­keit um eine Spur ge­schwächt, aber sie wuss­te selbst noch nicht recht, wo­hin das füh­ren soll­te.

      »Sie sa­gen, dass es sehr dun­kel war?«

      »Ah, ja, ganz dun­kel!«

      »Wie konn­ten Sie so­fort wis­sen, dass es John war, den Sie zu­erst tra­fen?«

      »John macht viel Lärm, wenn er läuft. Ich ken­ne sei­nen Lärm ge­nau.«

      »Aber Ihre Au­gen ha­ben Ih­nen nicht ge­sagt, ob es John war oder ein an­de­rer Mann, der beim Lau­fen Lärm macht.«

      »O nein!«

      »Dann fra­ge ich Sie eins, Herr Zeu­ge, und ich bit­te Sie, sich die Ant­wort sehr ge­nau zu über­le­gen! Wie konn­ten Sie wis­sen, dass an den Hän­den von Herrn St. Vin­cent Blut war?«

      Er zeig­te mit ei­nem Lä­cheln sei­ne blen­den­den Zäh­ne und dach­te kei­ne Se­kun­de über die Ant­wort nach.

      »Wie? Ich füh­le et­was War­mes an sei­nen Hän­den. Was kann das sein? Mei­ne Nase sagt mir al­les. Den Rauch vom Jagd­la­ger weit fort … Das Loch, wo ein Ka­nin­chen sich ver­steckt … Die Fähr­te, die ein Elch ge­zo­gen hat.«

      Er warf den Kopf zu­rück, mit ei­nem ge­spann­ten Aus­druck, mit ge­schlos­se­nen Au­gen und zit­tern­den Nüs­tern zeig­te er, wie alle an­de­ren Sin­ne ei­nes Jä­gers ru­hen, der sich ganz auf die Wahr­neh­mun­gen sei­ner Nase ver­lässt. Dann öff­ne­te er die Au­gen wie­der und be­trach­te­te Fro­na fast trau­rig.

      »Ich rie­che Blut an sei­nen Hän­den, war­mes Blut, ich rie­che das hei­ße Blut an sei­nen Hän­den.«

      »Da­für ken­nen wir ihn! Die bes­te Nase von Klon­di­ke!« rief ein Mann aus der Ver­samm­lung.

      Fro­na warf un­will­kür­lich einen Blick auf St. Vin­cents Hän­de und be­merk­te mit Ent­set­zen rost­brau­ne Fle­cken auf den Man­schet­ten sei­nes Fla­nell­hem­des.

      Als der Zeu­ge ab­ge­tre­ten war, tat der An­klä­ger Bill Brown ein paar Schrit­te auf Fro­na zu und reich­te ihr die Hand.

      »Ich freue mich, einen so sym­pa­thi­schen Ver­tei­di­ger be­grü­ßen zu dür­fen.«

      Sie zeig­te ihm ihr lie­bens­wür­digs­tes Lä­cheln, aber dann frag­te sie rasch:

      »Ist das vor­nehm, wie man uns be­han­delt? Sa­gen Sie selbst, als Geg­ner, muss man uns nicht Zeit las­sen, die Ver­tei­di­gung vor­zu­be­rei­ten? Ich weiß doch nichts von der Sa­che, als was Ihre bei­den Zeu­gen vor­ge­bracht ha­ben. Als ge­rech­ter und vor­neh­mer Geg­ner, Herr Brown, fin­den Sie nicht, man müss­te die Ver­hand­lung bis mor­gen aus­set­zen? Wol­len Sie Ihr Plä­doy­er ge­gen einen Mann füh­ren, der kei­ne Ge­le­gen­heit hat­te, sich so zu ver­tei­di­gen, wie es je­des Ge­setz ver­langt?«

      Er sah auf die Uhr und sag­te nach­denk­lich: »Das ist kei­ne schlech­te Idee. Au­ßer­dem ist es schon fünf Uhr, wir müs­sen alle an un­ser Nachtes­sen den­ken.«

      Wie sie ihm dank­te! So kann, ohne ein Wort zu spre­chen, nur eine Frau dan­ken. Er sah ihr in die Au­gen und fühl­te sich mehr be­lohnt als durch vie­le Wor­te. Dann trat er auf sei­nen Platz zu­rück und wand­te sich an die Ver­samm­lung:

      »Nach Be­ra­tung zwi­schen An­klä­ger und Ver­tei­di­ger, in An­be­tracht der vor­ge­rück­ten Zeit, an­ge­sichts der Tat­sa­che, dass die Ver­hand­lung heu­te zu kei­nem ge­rech­ten Ab­schluss mehr ge­bracht wer­den kann, be­an­tra­ge ich die Ver­ta­gung auf mor­gen Vor­mit­tag.«

      »Dem An­trag wird statt­ge­ge­ben«, er­klär­te der Vor­sit­zen­de, als kein Pro­test sich er­hob. Dann stieg er von sei­nem Richter­stuhl her­ab und mach­te sich ei­lig dar­an, das Feu­er zu schü­ren und Kes­sel zu­zu­set­zen. Er war ein Be­woh­ner die­ser Hüt­te und hat­te an die­sem Tag Kü­chen­dienst.

      *

      »Ich kann dir nichts er­klä­ren, Fro­na«, sag­te Vin­cent, als sie jetzt


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